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Vorwort

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Die erste Briefmarke überhaupt erschien 1840 in England, die sog. "Black Penny". Am 1. Mai 1840 schrieb der englische Postmaster Rowland Hill in sein Tagebuch: "Heute zum ersten Mal die Briefmarken an das Londoner Publikum verkauft. Großer Andrang im Postbüro." Die Idee war damals revolutionär zu nennen: Hill war zwar nicht der Erfinder, aber doch unstrittig der erste Realisator der Idee, eine Marke als gummiertes, aufklebbares Postwertzeichen zur Frankatur zu verwenden.

Während vorher in der Regel der Empfänger eines Briefes das Porto nachentrichtete, zahlte jetzt der Absender die Gebühren im voraus. Dies wurde durch das Aufkleben einer Marke, die durch Abstempelung oder Federzug als "gebraucht" entwertet wurde, dokumentiert. Die Engländer können sich somit rühmen, daß sie nicht nur den Fußball, sondern auch die Briefmarke "erfunden" haben.

Danach war der Siegeszug der Briefmarke nicht mehr aufzuhalten und binnen ein bis zwei Dekaden übernahmen die Postverwaltungen in anderen Länder das britische Modell der Briefmarken. Legendär sind z. B. die "Blaue Mauritius", die "Basler Taube" und das brasilianische "Ochsenauge", aber auch der "Bayern-Franco" und der "Sachsen-Dreier" genießen unter Sammlern einen legendären Ruf.

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Vorphilatelie

Briefe aus der Zeit, als es noch keine Briefmarken eines Landes gab, zählen zur Vorphilatelie. Vor den Briefmarken waren die Stempel, so daß die Poststempel das interessanteste Feld der Vorphila-Zeit darstellen. Stempel wurden schon im 17. Jahrhundert eingesetzt.

Die ersten Stempel setzte der englische Postmaster Henry Bishop ein und sie dienten dazu, die Beförderungszeit zu dokumentieren. Daneben gab es auch sog. "Gebühr-bezahlt"-Stempel, die bezeugten, daß das Porto für die Briefbeförderung entrichtet wurde. Mit Einführung der Briefmarken wurden diese mittels Stempel entwertet, um sie zum wiederholten Gebrauch ungültig zu machen.

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Die frühen Ausgaben

Die frühen Marken des 19. Jahrhunderts zeichneten sich dadurch aus, daß sie meist recht schmucklos waren. In der Regel waren sie ein- bis zweifarbig und auch die Zähnung kam erst später auf. Auch die Motivwahl war recht konservativ: häufig war nur der Wert aufgedruckt (ggf. mit Währungsangabe) oder es wurde - wie bei den Münzen - das Porträt des Herrschers, das Staatswappen oder ein anderes Symbol gezeigt. "Sondermarken" im heutigen Sinne gab es eigentlich erst um die Jahrhundertwende.

li-atm1.jpgDie ersten Marken des Fürstentums Liechtenstein erschienen im Jahre 192 und zeigten das Porträt des damals regierenden Fürsten Johann II. Bis heute erschienen über 1.400 Briefmarken und die Marken dieses Sammelgebietes zeichnen sich besonders durch ihre graphische Gestaltung und Wertbeständigkeit aus.

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Die Philatelie heute

Heute sind Briefmarken ein allgemeiner Gebrauchsgegenstand geworden und "Massenware". Allerdings gelten sie auch nach wie vor als "Botschafter", die viel über die Kultur eines Landes aussagen. Deshalb gibt es neben Dauermarkenserien, die meist über viele Jahre im Gebrauch sind, auch eine Vielzahl von Sondermarken, Blocks, Kleinbogen, Markenheftchen und Ganzsachen, so daß jeder Sammler nach seinem Gusto sammeln kann.

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Lichtensteinische Postgeschichte

Die Postgeschichte von Liechtenstein ist eng mit der Postgeschichte von Österreich und auch der Schweiz verbunden. Das Postwesen in Liechtenstein wurde zunächst durch die österreichische Post aufgebaut und später betreut. Nach dem 1. Weltkrieg näherte sich Liechtenstein jedoch aus politischen Gründen an die Schweiz an. Erst seit dem Jahre 1999 ist das Postwesen ganz in der Hand des Fürsten-tums. Dank der früheren Verbindung zu Österreich ist Liechtenstein eines der ersten Länder, die Brief-marken verwendeten.

Die ersten Postämtern auf dem Gebiet des heutigen Liechtensteins finden sich bereits im 16. Jahrhundert. Zur damaligen Zeit lief die wichtige Postroute von Mailand nach Lindau entlang des Rheins durch Liechtenstein. Hierfür kam es zur Errichtung zweier Poststellen in Balzers und Schaan. Ein Postsystem für Liechtenstein selbst wurde allerdings nicht errichtet. So gab es im 16. bis zum 18. Jahrhundert noch kein eigenes liechtensteinisches Postwesen.

Anfang des 19. Jahrhundert wollten die Fürsten von Liechtenstein diesen Mißstand beseitigen und so baten sie das Kaiserreich Österreich, in dem sie auch ihre Residenz hatten, mit der postalischen Erschließung des damaligen deutschen Kleinstaates. Am 01.09.1817 wurde schließlich die erste Briefsammelstele durch die k.k. österreichische Postverwaltung in Balzers eröffnet. Im Jahre 1845 entstand ein weiteres Postamt in Vaduz. Beide Postämter waren vollkommen mit dem restlichen österreichischen Postnetz verbunden und postalisch wurde Liechtenstein als österreichisches Inland behandelt.

Diese Behandlung wurde besonders im Jahre 1850 wichtig, denn in diesem Jahr wurden die Briefmarken im Kaiserreich eingeführt, die nun auch am 01.06.1850 in Balzers und Vaduz erschienen. Bislang gab es jedoch noch gar keine vertragliche Regelung über die Betreuung der liechtensteinischen Post durch Österreich. Diese erfolgte erst mit dem 05.06.1852, wobei die bisherigen Verhältnisse bestätigt wurden. Am 03.12.1876 wurde der Vertrag erneut mit dem Kaiserreich Österreich-Ungarn bestätigt

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Die erste Briefmarkenausgabe für Österreich und Liechtenstein zeigte das Kaiserwappen. Die ungezähnten Freimarken wurden in den Werten zu 1, 2, 3, 6 und 9 Kreuzer verkauft. Zu Beginn wurde diese Aus-gabe noch auf handgeschöpftem, später auf maschinell hergestelltem Briefmarkenpapier gedruckt. Erhalten gebliebene Stücke mit den Langstempeln von Vaduz und Balzers sind sehr selten. Auch von den nachfolgenden Ausgaben, die Kaiser Franz Joseph I. oder das Kaiserwappen zeigen, sind nur wenige Stücke mit einer Entwertung eines liechtensteinischen Postamtes bekannt geworden.

Neben den Freimarken erschienen auch alle anderen Briefmarken Österreichs, wie Zeitungsmarken und Nachportomarken, uneingeschränkt an den liechtensteinischen Postämtern. Auch Ganzsachen, wie Briefumschläge, Streifbänder, Kartenbrief und Korrespondenzkarten, wurden verkauft. Ebenso Steuermarken, wie die Zeitungsstempelmarken, sind mit liechtensteinischen Psotstempeln bekannt geworden. Seit der Eröffnung weiterer Postämter in Nendeln am 15.10.1864, das am 01.03.1912 nach Eschen übersiedelte, in Schaan am 26.10.1872 und in Triesen am 01.07.1890 finden sich auch deren Rundstempel auf den österreichischen Briefmarken.

Am 04.10.1911 schlossen das Fürstentum Liechtenstein und das Kaiserreich Österreich-Ungarn ein neu-es Übereinkommen betreffend des Post-, Telefon- und Telegrafenwesen in Liechtenstein. Dieses Übereinkommen sah die Bildung einer eigenen Liechtensteinischen Post am 01.01.1912 vor, die jedoch weiterhin mit der k.u.k. österreichischen Post zusammenarbeitete und von ihr verwaltet wurde. Man en-tschloß sich, weiterhin für die wichtigsten Portostufen der Briefpost, 5, 10 und 25 Heller, eigene Briefmarken für das Fürstentum herzustellen. Am 01.02.1912 erschienen dann die ersten drei liechtensteinischen Freimarken an den fünf Postämtern im Lande. Hergestellt wurde diese im Buchdruck in der Österreichischen Staatsdruckerei in Wien. Entworfen wurden sie von Koloman Moser, gestochen von Ferdinand Schirnböck. Diese beiden Künstler zeigten sich auch für die gleichzeitig verwendete österreichische Freimarkenserie verantwortlich. Die liechtensteinischen Briefmarken wurden dieser sehr ähnlich gestaltet, da ja nur die Werte zu 5, 10 und 25 Heller ersetzt wurden. Die österreichischen Werte von 1 Heller bis 10 Kronen konnten und mußten gegebenenfalls mit diesen kombiniert werden. Als Briefmarkenpapier verwendete man zunächst Kreidepapier, später gewöhnliches Briefamrkenpapier. Die liechtensteinischen Varianten der 5, 10 und 25 Heller zeigten allesamt den regierenden Fürsten Johann II. mit dem liechten-steinischen Wappen in der rechten oberen Ecke. Die Inschrift "K.K. Österreichische Post im Fürstentum Liechtenstein" läßt auf die österreichische Verwaltung der Post in Liechtenstein schließen.

In den Folgejahren wurden weitere Briefmarken in immer mehr verschiedenen Wertstufen für Liechtenstein von der k.k. österreichischen Post ausgegeben, unter anderem erfolgte auch die Ausgabe der er-sten liechtensteinischen Sondermarken anläßlich des 60. Regierungsjubiläums des Fürsten Johann II. von Liechtenstein. Der Entwurf und Stich erfolgte ebenfalls von Koloman Moser und Franz Schirnböck. Mit dem Ausgabetag, dem 12.11.1918, endete allerdings die Verwaltung der liechtensteinischen Post durch die k.u.k. österreichische Post, da an diesen Tag das Kaiserreich der Republik Deutschösterreich wich. Der zuvor zu Ende gegangene 1. Weltkrieg hatte bis auf einige kürzere Einstellungen des Postverkehrs im letzten Kriegsjahr keine größeren Auswirkungen auf Liechtenstein und sein Postwesen. Um die Einstellungen zu umgehen, wurden teilweise kleinere Gemeinde-Boten-Dienste, wie zwischen Vaduz und Sevelen in der Schweiz, eingerichtet.

Zunächst betrieb auch die deutschösterreichische Post das Postwesen in Liechtenstein weiter. Die bislang verausgabten Briefmarken blieben weiterhin in Liechtenstein gültig und schon bald wurden auch die Freimarken der Republik im Fürstentum verkauft. Wirtschaftliche Probleme und die beginnende Hyperinflation in Deutschösterreich wirkten sich auch negativ auf das Fürstentum aus. Durch die Verwendung der österreichischen Währung trug man die galoppierende Geldentwertung ungewollt mit. Zu Beginn des Jahres 1920 wurden bereits die ersten liechtensteinischen Briefmarken mit höheren Nennwerten überdruckt. Am 29.02.1920 beschloß deshalb die Regierung des Fürstentums die Aufhebung des Postvertrages mit Österreich.

Am 05.05.1920 gab die liechtensteinische Post die erste große Freimarkenserie nach Kündigung des Postvertrages mit Österreich aus. Diese erschien zunächst noch ungezähnt, wenige Monate später je-doch bereits gezähnt mit zusätzlichen Werten. Die liechtensteinische Post arbeitete weiterhin lose mit Österreich zusammen und verwendete die österreichische Kronenwährung. So stammte beispielsweise die neue Freimarkenserie wiederum aus Wien, von Paulusson & Co., und so durften auch österreichische Briefmarken weiter verwendet werden. Die liechtensteinische Regierung suchte jedoch zunehmend den Kontakt mit der Schweizer Regierung, da man bestrebt war, die Krone durch den Schweizer Franken abzulösen und in weiterer Folge das Fürstentum wirtschaftlich und postalisch an die Schweiz anzuschließen.

Am 10.11.1920 wurde der erste Postvertrages mit der Schweiz abgeschlossen. Dieser sah eine Betreuung des liechtensteinischen Postwesens durch die Schweiz vor, ohne die liechtensteinische Post zu stark einzuschränken. Nach dem Inkrafttreten am 01.02.1921 erschienen die ersten Franken-Marken von Liechtenstein. Österreichische Briefmarken verloren umgehend ihren Frankatierwert, nur der Druck der liechtensteinischen Briefmarken blieb Österreich weiter erhalten. Unter Betreuung der Schweizerischen Post erfolgten zahlreiche Ausgaben neuer Freimarken sowie die ersten Blocks und die Einführung von Flugpostmarken im Jahre 1930 und Dienstmarken 1933. Nachportomarken wurden bereits unter österreichischer Postverwaltung in Liechtenstein ausgegeben und nun abgelöst. Vor allem in den letzten Jahrzehnten versuchte das Land, größere Mengen von Briefmarken an Sammler im Ausland zu verkaufen und hatte damit durchaus Erfolg.

In den 1990er Jahren strebte Liechtenstein ein völlig unabhängiges Postwesen an. Die Regierung des Fürstentum beschloß eine Einrichtung einer solchen Liechtensteinischen Post AG am 18.12.1998. Die Gründung erfolgte am 19.11.1999. Heute beschäftigt die Liechtensteinische Post AG ca. 250 Mitarbeiter und unterhält ein Dutzend Poststellen im Land. Die Postpolitik und das Briefmarkenausgabeprogramm knüpfen an die Zeit der Schweizerischen Post in Liechtenstein an.

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Literatur

- Andreas Hahn (Hrsg.), Schätze der Philatelie (aus den Archiven der Museumsstiftung Post und Telekommunikation), Bonn 2002

- Zumstein-Katalog Liechtenstein, div. Jg.

- Dieter Stein, Briefmarken sammeln (Die Faszination der Philatelie), Niedernhausen/Taunus 1988

- Michel-Europa-Spezial, München div. Jg.

- Philex Westeuropa, div. Jg.

- Philex Liechtenstein, div. Jg.

- Frank Arnau, Lexikon der Philatelie, Köln o. Jg.

- Manfred Schlapp, Das ist Liechtenstein, Stuttgart 1980

- Theodor Schieder (Herausgeber), Handbuch der Europäischen Geschichte, Stuttgart 1968ff.

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