"Europa" ist ein faszinierendes Thema! Über Jahrhunderte wurden auf dem europäischen Kontinent immer wieder Kriege geführt. Es gab seit der Antike immer wieder große Reiche und Staaten, die für eine gewisse Zeit dominierten. Nach der Abwehr des Islams zur Zeit Karls des Großen entfaltete sich das Christentum, das seit Kaiser Konstantin ab 333 v. Chr. im Römischen Reich zur Staatsreligion erhoben worden war, endgültig als wichtigste Religion und prägte die Wertvorstellungen und die Kultur der Völker des Kontinents.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde erstmals versucht, eine Gemeinschaft zu gründen, in der alle teilnehmenden Staaten gleichberechtigt sein sollten. Dies wurde ermöglicht durch das Ende der "Erbfeindschaft" zwischen Deutschland und Frankreich, getrieben aber auch durch den sich anbahnenden "Kalten Krieg" und den beiden Lagern mit unterschiedlichen Gesellschaftsformen, die durch die USA und die Sowjetunion angeführt wurden.
Der Annäherungsprozeß zwischen einzelnen Nationen begann mit einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit, die aber auch eine politische Komponente hatte. Spätestens seit dem Ende des "Kalten Krieges", der durch den Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Auseinanderbrechen des Ostblocks erfolgte, konnte der Gedanke eines geeinten Kontinents auch in den östlichen Staaten Fuß fassen und es setzte eine Sogwirkung ein, da mittlerweile auch die meisten ehemals kommunistischen Staaten Europas an einem geeinten Europa mitarbeiten.
Ohne den unermüdlichen Einsatz einzelner Personen - stellvertretend seien hier nur Charles de Gaulle und Konrad Adenauer genannt - wäre Europa heute nicht das, was es ist! Den meisten Menschen der Staaten, die zur Europäischen Union gehören, ist garnicht richtig bewußt, daß ohne die "europäische Idee" eine lange Zeit des Friedens nicht möglich gewesen wäre. Andererseits ist ihnen auch nicht bewußt, wie sehr "Europa" mittlerweile in das Leben, die Gesetzgebung und die Politik der Mitgliedsstaaten der EU eingreift. Ein Sinnbild ist sicherlich der Euro, der im Jahre 2002 zunächst in zwölf EU-Staaten sowie drei Kleinstaaten, die eine Währungsunion mit anderen Ländern haben, eingeführt wurde.
"Europa" wird dabei meist negativ wahrgenommen, wie die geringe Wahlbeteiligung bei Europa-Wahlen zeigt! Es gilt leider immer noch der Spruch "Hast Du einen Opa, schicke ihn nach Europa", da meist ausgediente und abgewirtschafte Politker für das EU-Parlament nominiert bzw. als Kommissar nach Brüssel "weggelobt" werden. Zweifellos gibt es ein großes Demokratie-Defizit, da "Europa" immer noch "Chefsache" der Staatsoberhäupter ist und das Kommissariats-Unwesen mit einer ausufernden Bürokratie und unverständlicher Regulierungswut (ein Negativ-Beispiel ist der Krümmungsgrad der Gurke) dazu beiträgt, daß es sehr viele Skeptiker gibt, die sich von "Brüssel" bevormundet fühlen. "Europa" kann nur gelingen, wenn die Bürger ein wirkliches Mitbestimmungsrecht bekommen und es vor allen Dingen auch gemeinsame Sozialstandarda gibt!
Die vorliegende Dokumentation wendet sich nicht nur an Philatelisten (= Sammler von CEPT-Briefmarken) und Numismatiker (= Sammler von Euro-Kurs- und Gedenkmünzen), die eines dieser faszinierenden Sammelgebiete pflegen, sondern auch an alle historisch Interessierten. Neben einer Vorstellung des Kontinents und seiner Staaten werden wichtige Persönlichkeiten, relevante Verträge und europäische Institutionen und Organisationen, sowie der ECU und der EURO behandelt und neben den CEPT-Briefmarken auch beispielhaft Marken mit europäischen Themen, Gedenkmünzen von Staaten der Euro-Zone mit/ohne europäischem Bezug vorgestellt. Ganz bewußt lautet der Untertitel von "EURO-MANIA" deshalb auch "Von der Montanunion über den Euro zur Einheit Europas"!