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- Die Regentschaft Oskars II. (1872-1905) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 20.11.2008
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Einführung Der Verfassungsstreit (1872-84) Die Industrialisierung in Norwegen Die Markenausgaben Der Unionsstreit (1885-1905) nach unten

Einführung

Zur Zeit der Regentschaft Oskars II. wurden insgesamt 43 Briefmarken verausgabt. Das vorherrschende Motiv war dabei das "Posthorn". Nur 1878 erschienen drei Marken mit dem Porträt des Königs und 1905 wurde die Nr. 12 mit einem Aufdruck versehen.

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Der Verfassungsstreit (1872-84)

no_51.jpgAuch unter dem neuen König Oskar II. schwelte der Verfassungsstreit weiter, da er es ebenfalls ablehnte, daß die Minister an den Sitzungen des Storting teilnahmen. Die war sowohl 1873, 1876 und 1879, als das Storting jeweils die "Zulassung der Minister" jeweils beschloß. Am 9. Juni 1889 beschloß das Parlament deshalb, daß die Beschlüsse auch ohne königliche Zustimmung gesetzlich bindend währen. Die Regierung wurde aufgefordert, das Gesetz zu verkünden. Stang trat daraufhin zurück und Oskar II. ernannte Christian August Selmer zum neuen Regierungschef. Die neue Regierung beharrte darauf, daß der König ein Vetorecht hätte. Sie wollte die Beschlüsse des Storting nicht akzeptieren.

no_52.jpg1882 kam es zu einer neuen Stortingwahl, die als die "erste moderne Wahl" in Norwegen gilt, weil sie die erste reine Parteienwahl war. Aus dieser Wahl gingen die liberalen Linken (= Venstre) und die konservativen Rechten (= Hoyre) als zwei "klassische" parlamentarische Parteien in Norwegen hervor. Svendrup wurde von allen unterstützt, die dem König das absolute Veto abstritten und z. T. auch für ein Ende seiner Herrschaft eintraten. Zur Venstre formierten sich die bisherige "Advokatenpartei" und die sog. "Bauernfreunde". Die Venstre trat besonders für ein allgemeines Wahlrecht ein. Die Hoyre, die das Vetorecht des Königs verteidigte, befand sich nach den Wahlen von 1882 samt der Regierung Selmer in einer schwachen Position wieder, denn die Venstre beherrschte das Odelsting und besonders das Lagting. Am 23. April 1883 wurde die Regierung unter Anklage gestellt. Ein Reichsgericht entschied dann auch im Verfassungsstreit im Sinne der Venstre. Am 27. Februar 1884 wurde die Regierung Selmer ihrer Ämter für verlustig erklärt. Oskar II. akzeptierte das Urteil und benannte am 26. Juni 1884 die erste Venstre-Regierung unter Johan Sverdrup als Staatsminister. Die Venstre hatte sich schon am 28. Januar in Kristiania als Partei konstituiert und Sverdrup zum Vorsitzenden gewählt. Am 27. August folgte die Hoyre diesem Vorbild und gründete sich ebenfalls als Partei. Vorsitzender wurde Emil Stang (1834-1912), der Sohn von Frederik Stang.

Die Norweger empfanden den Beginn der Regierung Sverdrup als "Systemwechsel", da das Storting sich gegenüber der Regierung und dem König durchgesetzt hatte. Das Land wurde fortan parlamentarisch regiert, was in Dänemark ab 1901 und in Schweden erst ab 1918 der Fall war. Die Macht des Königs hatte durch den Verlust des Vetorechts in Verfassungsfragen einen herben Dämpfer erhalten. Die Regierung war nun allein dem nationalen Parlament verantwortlich, was sich auch auf die Union auswirken sollte.

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Die Industrialisierung in Norwegen

In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hielt auch in Norwegen die Industrialisierung ihren Einzug. Die einzelnen Regionen und Kristiania, als Zentrum, wurden immer mehr zu einem einzigen Wirtschaftssystem verbunden. Zunächst wurde auch Norwegen 1876 von der Depression erfaßt. Die Krise dauerte bis 1887. Im Juni 1899 kam es zu einem großen Finanzkrach, der sich bis 1905 auswirkte. Hierdurch verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum und Norwegen war 1905 zum Ende der Union mit Schweden ärmer als 1875.

no_53.jpgZunehmend floß aber ausländisches Kapital nach Norwegen. Von der Depression waren besonders die norwegische Exportwirtschaft und die Schiffahrt betroffen. Es gab einen starken Preisverfall bei Holz, Zündhölzern, Holzmasse, Zellstoff und Papier. Für die chemische Produktion mußte man auf Patente und Kapital aus dem Ausland zurückgreifen. Für den Export von Fisch war der Preisverfall nicht so gravierend, dafür aber die zeitweilige Abnahme der Fischbestände. Zwischen 1872 und 1890 blieben z. B. die Heringsschwärme an der Südwestküste aus. Effiziente Fangnetze und eine Ausweitung der Fanggebiete bis vor die isländische Küste waren nötig. Betroffen war auch der Export von Produkten der Berg- und Hüttenwerke. Es wurden aber auch neue Eisenerzlager erschlossen. 1882-1902 wurde extra eine Eisenbahn über das Gebirge bis zu Ofotfjord gebaut und bei Narvik ein Hafen angelegt. Obwohl auch das Straßennetz ausgebaut wurde, blieb der Seeweg entlang der Küste bis weit in das 20. Jahrhundert der wichtigste Transportweg. Es gab immer mehr moderne Dampfschiffe. 1905 zählte die norwegische Flotte zwar fast so viele Schiffe wir 1875, aber die Zahl der Dampfschiffe hatte sich von 200 auf mehr als 1.700 erhöht. Für den Bau dieser Schiffe fehlte es Norwegen besonders an Kohle, aber auch Eisen und Stahl. Kohle wurde seit 1899 auf Spitzbergen gefördert, mußte aber weiterhin neben Stahl aus England importiert werden.

no_54.jpgIn Norwegen war als reichlich vorhandene Energiequelle war allen Dingen Wasser vorhanden, so daß die Wasserfälle zur Stromerzeugung genutzt werden konnten. Den größten Bevölkerungsanteil stellten immer noch die Bauern. Diese wurden zum Träger der nationalen und demokratischen Erneuerung Norwegens, als die Bedeutung der Beamtenschaft im Staat zurückging. Aber auch die Bauernschaft war um die Jahrhundertwende von Umwälzungen betroffen. Bis 1875 hatte sich die Zahl der Höfe auf 115.0ß00 erhöht, während die Zahl der Husmenn auf unter 53.000 gefallen war. Ende des Jahrhunderts herrschte der einer Familie gehörende Einzelhof mit modernen Wohn- und Wirtschaftgebäuden und zusammenhängender Ackerfläche vor. Die Zahl der Erwerbstätigen sank von 1875 bis 1910 von 340.000 auf 290.000. Die Bevölkerung wuchs im selben Zeitraum von 1,8 Mill. auf 2,4 Mill. Es wären noch mehr gewesen, wenn nicht gleichzeitig 500.000 Norweger in die USA ausgewandert wären.

no_55.jpgNeben der Auswanderung gab es aber im Zuge der Industrialisierung auch eine Binnenwanderung vom Land in die Städte. Besonders die Husmenn ohne Land boten ihre Dienste immer mehr in der Stadt an. 1855 lebten nur 17 Prozent der Bevölkerung in der Stadt, 1875 waren es rund 25 Prozent und 1910 schon fast 40 Prozent. Da es auf dem Lande somit einen Arbeitskräftemangel gab, mußten die Bauern immer mehr Gerätschaften einsetzen. Diese kosteten viel Geld, weshalb man sich in Gemeinschaften und Interessenverbänden organisierte. Es ging dabei aber nicht nur um den Ankauf von Landmaschinen, sondern auch um Veredelung und Verkauf der Erzeugnisse. Da Getreide billig aus Amerika und Rußland importiert werden konnte, verlegte man den Anbau immer mehr auf Kartoffeln und Futterpflanzen und auch die Tierhaltung und Milchwirtschaft nahm zu.

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Markenausgaben

no_22.jpgno_63.jpgDie Ausgabe von 1877 brachte weitere Werte mit dem Motiv "Posthorn". Am 1.10.1878 erschienen die drei einzigsten Marken mit dem Porträt von König Oskar II.. Die "Posthorn"-Marken von 1882 zeigten das Posthorn unschattiert und außerdem wurde eine Groteskschrift verwendet. Am 1.7.1888 wurde die 12-Öre-Marke mit einem neuen Wert zu 2 Öre überdruckt und 1891 gab es drei Ergänzungswerte. Die "Posthorn"-Marken des Jahres 1893 waren die letzten Ausgaben des 19. Jahrhunderts und zeigten den Schriftzug "NORGE" in Antiqua-Schrift. Die drei Aufdruckmarken auf Nr. 12 vom 26.6.1905 waren die ersten norwegischen Marken des 20. Jahrhunderts.

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Der Unionsstreit (1885-1905)

Aus der Stortingwahl von 1903 ging eine konservative Koalition, die als Semlingsparti (Einheitspartei) zur Wahl angetreten war, als Sieger hervor. Als Mitglied dieser Koalition gewann die Hoyre nach 1882 ihre parlamentarische Mehrheit noch einmal zurück. Das Wahlergebnis war aber weniger ein Sieg der Hoyre, als eine Niederlage der Venstre, die sich mehrmals gespalten hatte.

no_57.jpgNoch 1882 hatte sie eine großen Sieg über die Hoyre errungen und sich nach dem Regierungswechsel von 1884 zunächst nur auf die Stärkung des Parlamentarismus und Stützung der Regierung Sverdrup festgelegt. In der Venstre war er allerdings nicht unumstritten, da er für die Interessen der wohlhabenden Bauern eintrat und die Monarchie mit der Union beibehalten wollte. Zur Spaltung war es Anfang 1888 gekommen, als die Regierung gegen die Mehrheit entschied, die von den Reformern geforderte Demokratisierung der Staatskirche mit freier Wahl der Gemeinderäte zu begrenzen. Es gab nun drei Fraktionen: die "Reine" Venstre der radikalen Reformer, die "Moderate" und konservative Venstre unter Sverdrup und die sog. "Nomaden", die je nach Sachlage mal mit der einen oder anderen Fraktion stimmten. 1888 traten Reine und Moderate Venstre getrennt zur Wahl an, wobei die Reine Venstre zukünftig die Regierung Sverdrup nicht mehr unterstützen wollte. Sie forderte vielmehr die "volle Gleichstellung innerhalb der Union", auch in Bezug auf die Außenpolitik. Diese Forderung war von der schwedischen Regierung schon 1885 geradezu provoziert worden, als sie die Zahl der Vertreter im Ministeriellen Staatsrat von zwei auf drei erhöhte. Norwegen war in diesem Gremium nur mit seinem Staatsminister in Stockholm vertreten. Der Streit über diesen Vorfall sollte weiter eskalieren und letztendlich zur Auflösung der Union führen.

no_58.jpg1888 erhielt die Hoyre 51, die Reine Venstre 39 und die Moderate Venstre 24 Prozent der Stimmen. Als die Hoyre Sverdrup mit einem Mißtrauensantrag drohte , bot er seinen Rücktritt an. Oskar II. nahm dieses Ersuchen an und beauftragte den Hoyreführer Emil Stang mit der Regierungsbildung. Es gab aber keine Mehrheit im Storting, worauf Stang die Vertrauensfrage stellte und zurücktrat. Erst danach konnte Johannes Stehen (1827-1907) eine Regierung der Reinen Venstre bilden, die den Unionsstreit forcierte und bei der Stortingwahl von 1891 63von 114 Mandaten erringen. Der Unionsstreit war das Instrument, das einen weiteren Zerfall der Partei zunächst aufhielt und ihr bis 1903 eine absolute Mehrheit im Parlament bescherte. Weitere politische Themen der Reinen Venstre waren das allgemeine Wahlrecht, die Direktbesteuerung, der Arbeiterschutz und die Prohibition. In der Reinen Venstre engagierten sich Mitglieder der Frauenbewegung, der Abstinenzlerbewegung, der Laienbewegung, die die Staatskirche demokratisieren wollten, und viele radikale Intellektuelle. 1894 konnte die Partei auch die Hoyre-Hochburgen Kristiania und Trondheim erobern.

Schon 1892 setzte die Partei Arbeitsschutzmaßnahmen für Kinder, Jugendliche und Frauen durch. 1894 kam es zu einem Gesetz über die Unfallversicherung für Arbeiter in den Fabriken und es wurde eine Reichsversicherungsanstalt (Riksforsikringsanstalten) gegründet. Wegen dieser Annäherung an die Arbeiter kam es zu Spannungen innerhalb der Partei. Castberg plädierte für ein Zusammengehen mit der DNA, der Großreeder Christian Michelsen wollte eine Annäherung an die Hoyre, die schon seit längerem ein bürgerliches Bündnis gegen die Radikalen schmiedete. Für diesen Kurs der Hoyre trat Emil Stang ein, der die Partei nach 1884 neu formiert hatte. Auch nach dem Rückzug Stangs im Jahre 1899 änderte sich unter Francis Hagerup (1853-1921) nichts am Kurs der Partei. Das Ziel einer bürgerlichen Koalition ließ sich aber wegen des Unionsstreits nicht verwirklichen, da dieser die Venstre noch zusammenhielt.

no_59.jpgEin Problem im Streit mit Schweden war die sog. Konsularfrage. Schon zehn Jahre zuvor hatte die Venstre einen eigenen Außenminister für Norwegen gefordert und immerhin nach ihrem Wahlerfolg erreicht, daß das Storting für die Errichtung eigener konsularischer Vertretungen im Ausland stimmte. Es gelang aber nicht, die Zustimmung des Königs zu erreichen. Die Frage stand allerdings immer noch im Raum und schwelte weiter. Schweden heizte den Unionsstreit an, als protektionistisch gestimmte Kreise erreichten, daß das Zollabkommen, das seit 1826 den Handel zwischen den beiden Königreichen regelte, die sich 1874 zu einer Freihandelszone zusammengeschlossen hatten, am 11. Mai 1896 gekündigt wurde. Am 17. Mai wurde außerdem im schwedischen Reichstag eine Erhöhung der Kredite beschlossen, die der Regierung im Falle eine Krieges zur Verfügung gestellt werden sollten. Das Storting beschloß die Aufnahme von Verhandlungen mit Schweden. Danach war Stang als Regierungschef von Hagerup abgelöst worden, der sich im Storting nicht nur auf die Hoyre, sondern auch auf die Moderate Venstre und zehn von 39 Abgeordnete der Reinen Venstre stützen konnte. Somit gab es zum ersten Mal eine Art "bürgerliche Sammlungsregierung" In Norwegen. Diese Regierung hielt allerdings nicht lange, da die Verhandlungen mit Schweden zu keinem Ergebnis führten. Man wollte Norwegen ein eigenes Konsularwesen nur unter Aufsicht des schwedischen Außenministers zugestehen, worauf in Norwegen radikale Venstre-Abgeordnete offen für ein Ende der Union und den Ausbau der Grenzbefestigungen eintraten.

no_60.jpgDieser neuerliche Ausbruch des Unionsstreits hatte der Venstre bei den Wahlen von 1897 und 1903, als sie außer einem Konsularwesen nun auch einen eigenen Außenminister forderte, starke Mandatszuwächse (79 bzw. 77 von 114 Mandaten) beschert. Nach dem Abschied Hagerups 1898 konnte Stehen nochmals eine Reine-Venstre-Regierung bilden, mit der Schweden 1901 in neue Verhandlungen über die Konsularfrage eintreten wollte. Auf Grund eines Kompromisses, daß das Verhältnis der Konsuln beider Länder durch "gleichlautende Gesetze" geregelt werden sollten, hatte die Venstre bei den Wahlen von 1903 die Forderung nach einem eigenen Außenminister zunächst zurückgestellt und war auf den Kurs der Hoyre eingeschwenkt. Michelsen und andere Minister der Reinen Venstre schlossen sich der von Hagerup geführten Koalition an und bildeten mit ihr die neue Samlingsparti, die erfolgreich aus den Wahlen hervorging und es Hagerup ermöglichte, eine zweite "Sammlungsregierung" zu bilden. Seine Hoffnung auf einen Erhalt der Union scheiterten jedoch an den Verhandlungen über die "gleichlautenden Gesetze". Er trat am 11. März 1905 zurück und es kam zu einer dritten "Sammlungsregierung" unter Führung von Christian Michelsen. Dieser strebte danach, mit der Konsularfrage auch das Problem der Union mit Schweden zu beenden. Das Storting beschloß ein Gesetz über ein norwegisches Konsularwesen, das am 27. Mai 1905 dem König vorgelegt wurde. Im Falle einer Nichtunterzeichnung durch den König drohte die Regierung mit Rücktritt.

no_61.jpgOskar II. verweigerte nicht nur seine Unterschrift, sondern auch den Abschied der Regierung. Das Storting akzeptierte den Rücktritt der Regierung und faßte am 7. Juni 1905 folgenden Beschluß: "Da alle Mitglieder der Regierung ihre Ämter niedergelegt haben, seine Majestät der König sich außerstande erklärt, dem Lande eine neue Regierung zu geben, und die Monarchie ihre verfassungsmäßige Aufgabe nicht mehr erfüllt, ermächtigt das Storting die heute zurückgetretenen Mitglieder der Regierung, bis auf weiteres im amt zu bleiben und die vollmachten auszuüben, die nach der Verfassung und geltendem Recht dem König zustehen - mit den Veränderungen, die insofern erforderlich geworden sind, als die Vereinigung mit Schweden unter einem König aufgelöst ist, nachdem der König aufgehört hat, als norwegischer König zu fungieren". Schweden nahm diese Erklärung nicht an und forderte zunächst eine Bestätigung durch eine Volksabstimmung, die am 13. August durchgeführt wurde. 365.208 norwegische Männer stimmten für den Beschluß und nur 184 dagegen, wobei die Wahlbeteiligung bei 85,4 Prozent lag. An die 280.000 nicht abstimmungsberechtigte Frauen erklärten ebenfalls ihre Zustimmung. Während der folgenden Verhandlungen in Karlstad forderte Schweden die Schleifung bestimmter Grenzfestungen. Beide Länder mobilisierten Truppen, aber es kam dann doch noch zu einer friedlichen Einigung. Vom Storting wurde der Karlstad-Vergleich am 10, und vom schwedischen Reichstag am 13. Oktober 1905 angenommen, womit die Union im beiderseitigen Einvernehmen für beendet erklärt wurde. Die Union ging nicht im Kampf zwischen den beiden Ländern, sondern durch die Spannungen zwischen den norwegischen Parteien zugrunde.

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