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Einführung
Insgesamt gibt es bei den Vereinten Nationen derzeit sechszehn Sonderorganisationen, die mit den UN aufgrund vertraglicher Vereinbarung zusammenarbeiten. Daneben gibt es noch zweiundzwanzig Nebenorgane der UNO-Generalversammlung, die zur Wahrnehmung spezieller Tätigkeiten gegründet werden.
Alle Organisationen der UNO haben ihr eigenes Verwaltungssystem, aber keine eigene völkerrechtliche Grundlage und sind nicht Völkerrechtssubjekte wie die UNO selbst.
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Nebenorgane der UNO
Nebenorgane der UN können nach Kapitel 4, Artikel 22 der Charta der Vereinten Nationen von der Generalversammlung eingesetzt werden und berichten teils ihr, teils dem Wirtschafts- und Sozialrat. Obwohl sie gegenüber Partnern außerhalb der UN vielmals autonom auftreten, verfügen sie über keinen eigenen völkerrechtlichen Status.
Ihre Aufgaben lassen sich in Bereiche entwicklungspolitische Hilfsprogramme, humanitäre Angelegenheiten und Ausbildungs- und Forschungsaktivitäten aufschlüsseln.
Die Nebenorganisationen für entwicklungspolitische Hilfsprogramme sind:
- Entwicklungsprogramm (UNDP) in New York (USA)
- Umweltprogramm (UNEP) in Nairobi (Kenia)
- Kinderhilfswerk (UNICEF) in New York (USA)
- Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf (Schweiz)
- Welternährungsprogramm (WFP) in Rom (Italien)
- Welternährungsrat (WFC) in Rom (Italien)
- Bevölkerungsprogramm (UNFPA) und
- Abrüstungskonferenz (UNCD).
Die Nebenorganisationen für humanitäre Angelegenheiten sind:
- Hochkommissar für Menschenrechte (UNHCHR) in Genf (Schweiz)
- Hochkommissar für Flüchtlinge (UNHCR) in Genf (Schweiz)
- Hilfsprogramm für die Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) in Gaza (Palästina)
- Katastrophenhilfe (UNDRO) in Genf (Schweiz)
- Drogenkontrollprogramm (UNDCP) in Wien (Österreich) und
- Weltsiedlungskonferenz (HABITAT) in Nairobi (Kenia).
Die Nebenorganisationen für Ausbildungs- und Forschungsaktivitäten sind
- Universität der Vereinten Nationen (UNU) in Tokio (Japan) und
- Institut für Ausbildung und Forschung (UNITAR) in Genf (Schweiz).
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Nebenorganisationen für entwicklungspolitische Hilfsprogramme
- Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) -
Einführung
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (englisch United Nations Development Programme, UNDP; frzanzösisch Programme des Nations Unies pour le développement, PNUD) ist ein Exekutivausschuß innerhalb der UN-Generalversammlung. Der UNDP-Leiter ist das dritthöchste Amt innerhalb der Hierarchie der Vereinten Nationen, unmittelbar nach dem Generalsekretär der Vereinten Nationen und seinem Stellvertreter.
Der UNDP Exekutivausschuß besteht aus Repräsentanten aus 36 Ländern weltweit, die nach einem Rotationsprinzip eingesetzt werden. Das Projektbüro wurde 1995 als UNOPS als eigenständige Organisation ausgegliedert.
Der Hauptsitz ist in New York City. Das UNDP wird vollständig aus freiwilligen Beiträgen der UN-Mitgliedstaaten finanziert. Die Organisation hat Länderbüros in 166 Staaten. Von diesen Kopfstellen aus, arbeitet das UNDP mit lokalen Regierungen zusammen, um die Entwicklungsherausforderungen gemeinsam anzugehen. Zusätzlich hilft das UNDP den jeweiligen Entwicklungsländern die Millennium Development Goals (MDGs) zu erreichen.
Das UNDP fördert durch die Bereitstellung von Beratungskapazitäten, Trainings sowie Zuschuß-Mitteln. Dabei liegt ein zunehmender Fokus auf der Förderung der so genannten "Least Developed Countries" (LDCs). Um die Millennium-Ziele zu erreichen und die globale Entwicklung voranzutreiben, konzentriert sich das UNDP auf die Armutsbekämpfung, HIV/AIDS, Demokratische Regierungsführung, Energie und Umwelt sowie die allgemeine Krisenprävention. Querschnittsaufgabe in allen Programmen ist dabei der Schutz der Menschenrechte sowie die Gleichbehandlung von Frauen. Außerdem prägte das Programm 1994 den Begriff der "menschlichen Sicherheit", der unter anderem die Reformdiskussion über die Vereinten Nationen mit beeinflußte.
Geschichte
Das UNDP wurde 1965 gegründet, um das seinerzeitige Erweiterte Programm für Technische Zusammenarbeit sowie den Sonderfonds der Vereinten Nationen zu kombinieren. 1971 erfolgte schließlich die vollständige Integration dieser beiden Organisationen. 1995 wurde das Büro für Projektdienste der Vereinten Nationen, englisch United Nations Office for Project Services (UNOPS) als eigenständige Dienstleistungsorganisation aus dem UNDP ausgegliedert. UNOPS übernimmt im Auftrag der UN-Organisationen die Leitung und Durchführung von Programmen. Ein Beispiel ist UNOSAT.
Haushalt
Der Gesamtetat des UNDP belief sich im Jahr 2005 auf etwa 4,44 Mrd. US-Dollar. Der größte Einzelgeber ist Großbritannien mit einem Gesamtbeitrag von 254 Mio. US-Dollar (2005), gefolgt von den USA mit 245 Mio. US-Dollar. Japan, die Niederlande, Norwegen, Schweden, Kanada und Deutschland trugen jeweils 100 Mio. US-Dollar bei.
Aufgaben
Zu den Aufgaben der UNDP gehören:
- Demokratische Regierungsführung
- Armutsbekämpfung
- Krisenprävention und
- Energie und Umwelt
Bezüglich der demokratischen Regierungsführung unterstützt das UNDP den Übergang zu demokratischen Systemen durch Politikberatung und technische Hilfe. Hierbei sollen die institutionellen und individuellen Fähigkeiten in den jeweiligen Entwicklungsländern gestärkt werden. Hierzu gehört auch die Ausbildung breiter Bevölkerungsschichten hinsichtlich demokratischer Reformen, die Förderung von Verhandlung und Dialog sowie die Vermittlung von Erfahrungen aus anderen Ländern und Regionen.
Bezüglich der Armutsbekämpfung hilft das UNPD den Ländern Strategien zur Armutsbekämpfung zu entwickeln. Dabei werden die Armutsziele mit den übergeordneten Entwicklungszielen der Länder verknüpft, so daß arme Bevölkerungsschichten auch einen größeren Einfluß im Gesamtentwicklungskontext erhalten. Auf makroökonomischer Ebene arbeitet das UNDP an der Reform internationaler Handelsbeziehungen, dem Schuldenerlass sowie der Förderung ausländischer Investitionen.
Bezüglich der Krisenprävention versucht das UNDP, das Risiko bewaffneter Konflikte und Auseinandersetzungen zu reduzieren. Als Beispiele von Maßnahmen zur Risikominderung im Vorfeld wurden Bemühungen zur Eindämmung der Verbreitung kleiner Handfeuerwaffen unterstützt, Strategien zur Verminderung der Auswirkungen von Naturkatastrophen entwickelt sowie Programme zur Förderung des Einsatzes von Diplomatie erarbeitet.
Bezüglich Energie und Umwelt strebt das UNDP Umweltfragen anzusprechen, um gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung der Entwicklungsländer zu ermöglichen, da ärmere Länder unverhältnismäßig stark von der Zerstörung der Umwelt betroffen sind und dabei der Zugang zu sauberer und bezahlbarer Energie fehlt. Dies erfolgt u.a. durch innovative Politikberatung und Vernetzung mit anderen Partnern.
Die Umweltstrategien des UNDP fokussieren dabei effiziente Wasserverwaltung, Zugang zu nachhaltigen Energien, nachhaltige Landwirtschaft zur Bekämpfung der Desertifikation und Landvernichtung, die Bewahrung und nachhaltige Nutzung der Biodiversität, sowie die Entwicklung einer Politik zur Kontrolle von Schadstoffausstoß und Ozonschicht-schädigenden Substanzen.
Weltentwicklungsbericht
Der jährlich erscheinende Weltentwicklungsbericht des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (Human Development Report) ist eine Studie des UNDP und beschreibt die Entwicklung von Armut und Reichtum auf der Welt. Der darin enthaltene Human Development Index listet Länder nach dem Bildungsgrad, Lebenserwartung und durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen auf.
- Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) -
Einführung
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (englisch United Nations Environment Programme, UNEP; französisch Programme des Nations unies pour l'environnement, PNUE) hat seinen Hauptsitz in Nairobi/Kenia. Es ist das erste Organ der Vereinten Nationen mit Hauptsitz in einem Entwicklungsland.
Das Umweltprogramm wurde 1972 auf der Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen (UNCHE) mit der UN-Resolution 27/2997 vom 15.12.1972 ins Leben gerufen. Nach seinem Selbstverständnis ist das Programm die "Stimme der Umwelt" bei den UN. UNEP wirkt als Auslöser, Anwalt, Lehrer und Vermittler für den schonenden Umgang mit der Umwelt und einer nachhaltigen Entwicklung. Es arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen, darunter anderen UN-Organisationen und anderen internationalen Organisationen, Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft.
Aufgaben
Die Aufgaben des UNEP sind:
- Globale, regionale und nationale Umweltdaten sammeln und bewerten. Schwerpunkte sind hierbei Klimaveränderungen, Verschmutzung der Erdatmosphäre, Probleme mit dem Trinkwasser, Schädigung der Küstenregion und Ozeane, Verschlechterung des Bodens und Wüstenbildung, das Artensterben, gefährliche Abfälle und giftige Chemikalien.
- Politische Instrumente für den Umweltschutz entwickeln: im Rahmen des UNEP wurden die meisten heute gültigen multilateralen Umweltabkommen entwickelt und ins Leben gerufen. Viele von diesen Abkommen sind heute selbstständig.
- Stärkung von Institutionen beim schonenden Umgang mit der Umwelt.
- Die Weitergabe von Wissen und Technologie für nachhaltige Entwicklung ermöglichen.
- Die Zivilgesellschaft und private Unternehmen zur Zusammenarbeit ermutigen.
Steuerung
UNEP wird von einem Governing Council (GC) gesteuert, in dem Vertreter aus 58 Staaten für jeweils drei Jahre sitzen. Die Verteilung der Sitze folgt dabei einem Regionalschlüssel. Der GC ist das hauptsächliche Steuerungsorgan von UNEP, er entwickelt Richtlinien für die UN-Umweltarbeit und bildet gleichzeitig ein Forum für internationale Kooperation im Umweltschutz. Nichtmitglieder sind genau wie nichtstaatliche Organisationen als Beobachter zu den Sitzungen des Councils zugelassen. Der GC trifft sich regelmäßig alle zwei Jahre.
Im Jahr 1999 wurde das globale Umweltministerforum (Global Ministerial Environment Forum, GMEF) gegründet, das sich einmal jährlich trifft. Zeitgleich wird eine Sondersitzung des Governing Council abgehalten, das dadurch de facto ebenfalls einem jährlichen Sitzungsrhythmus folgt.
Finanzierung
UNEP erhält seine Finanzmittel aus insgesamt drei Quellen: Dem Environment Fund, dem regulären Budget und zweckgebundenen Zuwendungen. Das gesamte Budget von UNEP lag für den Doppelhaushalt 2006-2007 bei 260 Mio. US-Dollar. Bei der Gründung von UNEP im Jahr 1972 beschloß die Generalversammlung, die direkten Kosten des Sekretariats aus dem regulären UN-Budget zu bezahlen. Dieser Beitrag deckt nur einen geringen Teil der Aufwendungen des UN-Umweltprogramms ab. Für 2006 und 2007 wurden auf dieser Grundlage 13,4 Mio. US-Dollar bereitgestellt, oder 5,1 Prozent des gesamten Haushalts.
Um darüber hinausgehende Aktivitäten durchzuführen, richteten die Staaten gleichzeitig mit UNEP den Environment Fund ein. Dieser übernahm lange Zeit den größten Anteil am UNEP-Budget, wurde jedoch in den letzten Jahren durch zweckgebundene Zuwendungen überholt. Der Environment Fund wird durch freiwillige Zuwendungen von UN-Mitgliedstaaten befüllt. Von 2004 bis 2006 lagen die Zuwendungen bei jährlich je knapp 60 Mio. US-Dollar, um 2007 auf knapp 70 Mio. US-Dollar und 2008 auf fast 90 Mio. US-Dollar zu steigen.
Die zweckgebundenen Zuwendungen (earmarked contributions) und Gelder durch Treuhänderfonds (Trust Funds) sind heute die wichtigste Finanzierungsquellen für UNEP-Aktivitäten. Sie werden von Staaten, internationalen Organisationen oder privaten Akteuren bereitgestellt. 2006 und 2007 lieferten diese Quellen zusammen 156,1 Mio. US-Dollar, und für den Doppelhaushalt 2008/09 werden insgesamt über 200 Mio. US-Dollar erwartet. Den größten Einzelposten innerhalb der zweckgebundenen Zuwendungen nimmt dabei der Multilateral Funds ein, der Maßnahmen im Rahmen des Montrealer Protokolls zum Schutz der Ozonschicht finanziert.
Sekretariat
Das Sekretariat von UNEP liegt in Nairobi, Kenia. Damit ist das Umweltprogramm das einzige Nebenorgan der Vereinten Nationen mit Sitz in einem Entwicklungsland. Diese Entscheidung war und ist nicht unumstritten, vor allem durch die vor Ort nur schlecht mögliche intensive Vernetzung mit anderen Organisationen sowie die Schwierigkeiten, hochkarätiges Personal rekrutieren zu können. Gleichzeitig war aber die Entscheidung für Nairobi ein wesentlicher Grund für die afrikanischen Staaten, der Gründung von UNEP überhaupt zuzustimmen.
Vom Sekretariat werden 890 Menschen beschäftigt. Etwa 500 davon sind internationale Mitarbeiter der Vereinten Nationen, die restlichen knapp 300 sind örtliche Angestellte. Das Sekretariat ist mit der Umsetzung von UNEPs Mandat und seinen Programmen beauftragt. Diese Arbeit wird von 7 Abteilungen erledigt:
- Frühwarnung und Erfassung (Early Warning and Assessment)
- Umweltpolitik-Umsetzung (Environmental Policy Implementation)
- Technologie, Industrie und Wirtschaft (Technology, Industry and Economics)
- Regionale Zusammenarbeit (Regional Cooperation)
- Umweltvölkerrecht und Konventionen (Environmental Law and Conventions)
- Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit (Communications and Public Information)
- Koordination der Globalen Umweltfazilität (Global Environment Facility Coordination)
Um in den verschiedenen Weltregionen präsent zu sein, unterhält UNEP ein Netz aus sechs Regionalbüros, die Afrika, Asien und Pazifik, Europa, Lateinamerika und Karibik, Nordamerika sowie Westasien abdecken.
- Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) -
Einführung
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (englisch United Nations International Children's Emergency Fund, UNICEF) ist eines der entwicklungspolitischen Organe der Vereinten Nationen. Es wurde 2. 11.12.1946 gegründet, zunächst um Kindern in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu helfen.
Heute arbeitet das Kinderhilfswerk vor allem in Entwicklungsländern und unterstützt in ca. 160 Staaten Kinder und Mütter in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung, Hygiene, Ernährung und Bildung und leistet humanitäre Hilfe in Notsituationen. Außerdem betreibt es auf internationaler politischer Ebene Lobbying etwa gegen den Einsatz von Kindersoldaten und für den Schutz von Flüchtlingen.
Sitz der internationalen Organisation UNICEF, wie auch der Mutterorganisation UNO, ist New York City. 1965 erhielt die Organisation den Friedensnobelpreis. Der Preis wurde für die Organisation von dem amerikanischen Schauspieler Danny Kaye entgegengenommen. Ab 1989 koordinierte UNICEF in der Operation Lifeline Sudan die humanitäre Hilfe zur Versorgung der Bevölkerung während des Bürgerkriegs in Südsudan.
UNICEF national
Als eigenständige Nichtregierungsorganisationen fungieren die sogenannten "nationalen Komitees" in den Industriestaaten. Diese sind vertraglich an die UNICEF gebunden und wurden von den jeweiligen Regierungen anerkannt.
Am 30.06.1953 wurde das Deutsche Komitee für UNICEF e.V. mit Sitz in Köln gegründet. Schirmherrin ist immer die Frau des amtierenden Bundespräsidenten. Daneben gibt es einen Ehrenamtlichen Vorsitzender und ein hauptamtlicher Geschäftsführer.
1962 wurde UNICEF Österreich als Österreichisches Komitee für UNICEF gegründet. Auch hier gibt es einen Präsidenten oder eine Präsidentin. Auch Österreich ernannt Prominente zu UNICEF-Botschaftern.
UNICEF Schweiz wurde 1959 als Schweizerisches Komitee für UNICEF mit Sitz in Zürich gegründet. Hauptaufgabe von UNICEF Schweiz ist es, Mittel für die weltweiten UNICEF Projekte zu sammeln, über die weltweite Situation der Kinder zu informieren und die Umsetzung der Konvention über die Rechte des Kindes zu begleiten. UNICEF wird ausschließlich durch freiwillige Spenden finanziert.
UNICEF als Briefmarkenthema
- Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) -
Einführung
Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (kurz Welthandels- und Entwicklungskonferenz; englisch United Nations Conference on Trade and Development, UNCTAD; französisch Conférence des Nations unies sur le commerce et le développement, CNUCED) ist ein ständiges Organ der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf.
Ihr Ziel ist die Förderung des Handels zwischen Ländern mit einem unterschiedlichen Entwicklungsstand (hauptsächlich Industrieländer und Entwicklungsländer). Außerdem soll durch die UNCTAD die Verständigung zwischen Süd und Nord (geographisch gesehen Süd- und Nordhalbkugel) verbessert und eine Neue Weltwirtschaftsordnung erarbeitet werden. Zum Stab der UNCTAD gehören 400 Mitarbeiter, der Vorsitzende ist zurzeit (Juni 2007) Supachai Panitchpakdi (Thailand).
Zur UNCTAD gehören heute alle UN-Mitgliedsländer, deren Vertreter sich alle vier Jahre zu einer Konferenz zusammenfinden. Aktivitäten der UNCTAD werden aber von einem halbjährig tagenden Handels- und Entwicklungsrat koordiniert. Dieser Rat ist gegliedert in verschiedene Ausschüsse, welche sich dem Arbeitsprogramm entsprechend etwa mit der Armutsbekämpfung, dem internationalen Warenverkehr und der Zusammenarbeit zwischen den Entwicklungsländern befassen. Ein Sonderausschuß überwacht eine "spezielle Abteilung", welche es den Entwicklungsländern ermöglicht, einen Teil ihrer Warenexporte mit geringerer Zollgebühr in höher entwickelte Länder (vor allem Industrieländer) zu liefern.
Außerdem gibt es derzeit verschiedene Expertengruppen, die sich mit Investitions-, Finanz- und Privatisierungsfragen sowie mit dem Technologietransfer befassen.
Geschichte
Die meisten der (heutigen) Entwicklungsländer waren früher von zumeist europäischen Kolonialmächten besetzt. Diese legten keinen großen Wert auf eine gute Bildung der Bevölkerung ihrer Kolonien. Bodenschätze und Rohstoffe wurden ins Mutterland exportiert, wo eine Veredelung zu höher entwickelten Waren erfolgte - und wo auch der Gewinn verblieb. Dadurch ist der heutige Rückstand gegenüber den Industrieländern zumindest teilweise zu erklären. Nachdem die Dekolonialisierung durch die heutigen Industrieländer erfolgte und mit der Zeit die meisten ehemaligen Kolonien und jetzigen unabhängigen Länder in die Vereinten Nationen aufgenommen wurden, übertrafen die Entwicklungsländer schon bald die Zahl der Industrieländer in der UNO.
Es kam zu Beschwerden von den Entwicklungsländern, sie seien gegenüber den Industrieländern benachteiligt und es herrsche eine ungerechte Weltwirtschaftsordnung (WWO). Die Vertreter von 77 Nationen setzten sich zu einer ersten Welthandelskonferenz vom 23. März bis 16.06.1964 in Genf zusammen, um die Probleme der internationalen Märkte und des Handels zu diskutieren. Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse beschloß die UN-Generalversammlung, dies zu einer ständigen Einrichtung mit eigener Organisation werden zu lassen. Es entstand am 30.12.1964 die UNCTAD in Genf.
Konferenzen
Bis heute fanden zwölf Konferenzen der UNCTAD statt:
1. Konferenz in Genf (23.03. - 16.06.1964)
2. Konferenz in Delhi (01.02. - 29.03.1968)
3. Konferenz in Santiago de Chile (13.04. - 21.05.1972)
4. Konferenz in Nairobi (05. - 31.05.1976)
5. Konferenz in Manila (06. - 29.05.1979)
6. Konferenz in Belgrad (06.06. - 02.07.1983)
7. Konferenz in Genf (09.07. - ?3.08.1987)
8. Konferenz in Cartagena (08. - 25.02.1992)
9. Konferenz in Midrand (27.04. - 11. 05.1996)
10. Konferenz in Bangkok (12. - 19.02.2000)
11. Konferenz in São Paulo (13. - 18.06.2004)
12. Konferenz in Accra (20. - 25.04.2008)
Ziele
Impulse für die Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern zu geben:
- Förderung des Außenhandels
- Erweiterung der verarbeitenden Industrie
- Besserer Marktzugang
- Erfüllung der Entwicklungshilfe-Pläne (0,7 Prozent des BIP für Entwicklungshilfe von den Industriestaaten)
- Neue Weltwirtschaftsordnung (NWWO)
- Erklärung der UN-Vollversammlung 1974
Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung als Briefmarkenthema
- Welternährungsprogramm (WFP) -
Das Welternährungsprogramm (englisch World Food Programme, WFP) ist ein Nebenorgan der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom, Italien. Die Gründung wurde 1961 von der UN-Generalversammlung und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) beschlossen, um die Nahrungsmittelversorgung in Kriegs- und Katastrophengebieten zu sichern. 1963 nahm es seine Arbeit offiziell auf. Mittlerweile ist WFP die weltweit größte und leistungsfähigste Einrichtung zur Versorgung von Notopfern. Zudem führt sie zahlreiche Entwicklungsprojekte durch.
Außerdem verwaltet WFP die 1975 eingerichtete Internationale Nahrungsmittel-Notreserve (englisch International Emergency Food Reserve, IEFR). Hierbei sind die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen aufgefordert, freiwillig insgesamt 500.000 Tonnen Getreide jährlich zur Verfügung zu stellen.
Im Laufe der Jahrzehnte entstand eine enge Zusammenarbeit des WFP mit zahlreichen internationalen Hilfsorganisationen und nichtstaatlichen Organisationen. Die wachsende Armut und die permanenten Hungerkatastrophen führten 1996 zur Gründung eines Exekutivrates, dem 36 Mitgliedstaaten angehören. Er soll die Zusammenarbeit sowie die finanziellen und logistischen Herausforderungen bei den Hilfseinsätzen koordinieren.
Im Jahr 2008 versorgte das Welternährungsprogramm 73 Mio. Menschen in 78 Ländern mit Lebensmitteln. Aufgrund der seit Beginn des Jahres weltweit drastisch gestiegenen Nahrungsmittelpreise entstanden Finanzierungslücken in Höhe von 756 Mio. UW-Dollar, so daß die Organisation erwägen mußte, einzelne Projekte wie die Schulspeisung in Kambodscha und anderen Ländern auszusetzen.
Das WFP verwaltet die UN-eigene Fluggesellschaft United Nations Humanitarian Air Service mit Sitz in Rom.
- Welternährungsrat (WFC) -
Der Welternährungsrat (englisch World Food Council, WFC) ist eine Organisation der UNO. Er wurde auf Empfehlung der Welternährungskonferenz in Paris 1978 gegründet. Er ist das oberste Leit- und Koordinierungsgremium der verschiedenen UN-Organisationen zur Lösung des Welternährungsproblems in Afrika.
- Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) -
Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (englisch United Nations Fund for Population Activities, seit 1987 United Nations Population Fund, UNFPA) ist der weltweit größte Fonds zur Finanzierung von Bevölkerungsprogrammen. Er wurde 1969 eingerichtet und ist seit 1979 ein Nebenorgan der Vereinten Nationen. Zur Beurteilung der bevölkerungspolitischen Lage werden seit 1969 jährliche "Weltbevölkerungsberichte" veröffentlicht. Sie dienen als Beratungs- und Entscheidungsgrundlage auf den Weltbevölkerungsgipfeln. Die Prioritäten und Förderungskriterien haben sich im Laufe der Jahrzehnte ständig geändert.
Angesichts der hohen Geburtenziffern, dem weitverbreiteten Analphabetismus und den unterdrückten Frauenrechten in den meisten Entwicklungsländern liegen die Programmschwerpunkte heute in folgenden Bereichen:
- sexuelle und reproduktive Gesundheit
- Familienplanung
- Bildung
- Gleichberechtigung der Geschlechter und
- Schutz vor Gewalt gegen Frauen und Kinder.
Finanziert wird der Fonds aus freiwilligen Beiträgen der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen. Seit 2002 verweigern die USA ihre Zahlungen. Begründet wird die Zurückhaltung mit der Behauptung, die UNFPA toleriere die Abtreibungspolitik und die Zwangssterilisation in der Volksrepublik China. Viele Projekte der UNFPA sind seitdem finanziell gefährdet.
- UN-Konferenz für Abrüstung der Vereinten Nationen (UNCD) -
Die Abkürzung UNCD steht für UN Conference on Disarmament (dt.: UN-Konferenz für Abrüstung), oft aber nur als Conference on Disarmament (CD) oder in Deutschland als "Genfer Abrüstungskonferenz" bezeichnet. Diese Konferenz ist nicht zu verwechseln mit der Genfer Abrüstungskonferenz des Völkerbunds 1932-1934 und den bilateralen Genfer Rüstungskontrollverhandlungen zwischen der Sowjetunion und den USA ab 1985.
Die Genfer Abrüstungskonferenz ist das einzige multilaterale Forum für Verhandlungen über Rüstungskontrolle und Abrüstung im weltweiten Rahmen. Obwohl mit den Vereinten Nationen organisatorisch und auch thematisch eng verbundenes Gremium ist die Abrüstungskonferenz formell unabhängig. Der Generaldirektor des UN-Büros in Genf (UNOG) ist zugleich Generalsekretär der Abrüstungskonferenz als Repräsentant des Generalsekretärs der Vereinten Nationen.
Entstanden ist die Konferenz aus einer Vereinbarung zwischen den USA und der Sowjetunion im Jahr 1962, die zunächst 18 Mitglieder vorsah und als Eighteen Nation Disarmament Committee (ENDC) (deutsch: 18-Nationen-Komitee für Abrüstung) bezeichnet wurde. Dieses Komitee war bis 1968 tätig. Danach folgte die Umbenennung in Conference of the Committee on Disarmament (CCD) (deutsch: Konferenz des Komitees für Abrüstung), das bis 1978 bestand. Der größte Teil der in den 1960er und 1970er Jahren erreichten weltweiten Rüstungskontroll- und Abrüstungsabkommen wurden auf der Conference of the Committee on Disarmament (CCD) weiterverhandelt. Ab 1975 wurde auch die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik Mitglied der Abrüstungskonferenz. Nach dem Abschluß des Umweltkriegsübereinkommens / ENMOD-Konvention vom 18. Mai 1977 konnte die Konferenz kein konkretes Verhandlungsergebnis mehr erzielen.
Die Konferenz wurde daher im Jahr 1979 neustrukturiert und auf 40 Mitglieder erweitert und in Conference on Disarmament (CD) umbenannt.
Verhandlungsgegenstände waren zur Zeit des Kalten Kriegs, die Verhütung eines Atomkriegs, das weltweite Verbot von chemischen Waffen, das Verbot von Atombombentests (Kernsprengungen), das Verbot von radiologischen Waffen, die Aufrüstung im Weltraum, sowie umfassende Abrüstungsprogramme.
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Nebenorganisationen für humanitäre Angelegenheiten
- Hochkommissar für Menschenrechte (UNHCHR) -
Die römischen Verträge
Der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte (englisch United Nations High Commissioner for Human Rights, UNHCHR, französisch Haut-Commissariat des Nations unies aux droits de l'homme) beschäftigt sich mit der weltweiten Situation der Menschenrechte und setzt sich für deren weltweite Anerkennung und Einhaltung ein.
Das Amt des Hohen Kommissars für Menschenrechte basiert auf den Artikeln 1, 13 und 55 der Charta der Vereinten Nationen. Dessen Schaffung wurde auf Empfehlung der Wiener Weltmenschenrechtskonferenz vom Juni 1993 am 20.12.1993 bei der 48. UN-Generalversammlung mit der Resolution 48/141 beschlossen. Als erster Hochkommissar wurde der Vorsitzende der Arbeitsgruppe für Menschenrechte, José Ayala-Lasso, bestimmt.
Der Hohe Kommissar ist dem Generalsekretär der Vereinten Nationen unterstellt und auch Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen.
Amt des Hohen Kommissars für Menschenrechte (OHCHR)
Der Hohe Kommissar steht dem Office of the High Commissioner for Human Rights, OHCHR, (deutsch Amt des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte) vor, welches die Arbeit der Experten des UN-Menschenrechtsrats unterstützt. Das Budget des OHCHR wird zu etwa einem Drittel aus dem regulären Budget der Vereinten Nationen bestritten, der Rest wird durch Spenden von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen und privaten Spendern finanziert.
Der Hohe Kommissar und der UN-Menschenrechtsrat
Im Gegensatz zu den Experten des UN-Menschenrechtsrats ist der Hohe Kommissar eine hochrangige Amtsperson der Vereinten Nationen, welche vom UN-Generalsekretär nominiert und von der UN-Generalversammlung bestätigt wird.
Während die Experten des Menschenrechtsrats für bestimmte Aufgaben, z. B. besondere Themen oder auch Länder, bestellt werden, ist die Aufgabe des Hohen Kommissars die Förderung und der Schutz aller Menschenrechte (ziviler, politischer, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Art) in allen Teilen der Welt.
Um Überschneidungen dieser Tätigkeiten zu vermeiden, gibt es rege Kommunikation zwischen dem Hohen Kommissar und den Experten des Menschenrechtsrats.
- Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) -
Als "Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen" (englisch United Nations High Commissioner for Refugees, UNHCR) bezeichnet man ein persönliches Amt und eine Behörde der Vereinten Nationen. Das Hochkommissariat ist mit dem Schutz von Millionen von Flüchtlingen und Vertriebenen weltweit beauftragt und ist auch im Bereich der humanitären Hilfe tätig.
Das Flüchtlingskommissariat ist als Spezialorgan der Vereinten Nationen der Generalversammlung rechenschaftspflichtig. Es wurde am 01.01.1951 gegründet, als Nachfolgeorganisation des von dem Friedensnobelpreisträger und Polarforscher Fridtjof Nansen nach dem 1. Weltkrieg gegründeten (und von ihm bis 1927 geleiteten) Flüchtlingskommissariats des Völkerbundes. 1954 sowie auch 1981 wurde es mit dem Friedensnobelpreis und 1986 mit dem Balzan-Preis für Humanität, Frieden und Brüderlichkeit unter den Völkern ausgezeichnet.
Das Hauptquartier des UNHCR liegt in Genf. Die weltweit tätige Organisation beschäftigt einschließlich des Hauptquartiers über 6500 Mitarbeiter in 268 Büros in 116 Ländern. Die deutsche Abteilung mit Sitz in Berlin existiert seit den 1950er Jahren, ebenso ein Büro in Wien. Das Flüchtlingshilfswerk schützt und unterstützt Flüchtlinge und ist dazu durch die Genfer Flüchtlingskonvention (1951) bzw. ihr Protokolls (1967) mandatiert. Voraussetzung dafür ist, daß der jeweilige Aufnahmestaat diese Rechtsinstrumente unterzeichnet hat.
Auf Anfrage einer Regierung oder der UN-Generalversammlung setzt sich das UNHCR auch für den Schutz für Binnenflüchtlinge in zahlreichen Ländern ein. Das Hochkommissariat hilft Flüchtlingen und Vertriebenen auch bei der freiwilligen Rückkehr, der Integration oder ihrer Umsiedlung.
Neben dem rechtlichen Schutz ist zunehmend auch die humanitäre Hilfe für Flüchtlinge vertreten, welche das UNHCR vor allem in Ländern Asiens und Afrikas leistet. Nach dem Flüchtlingsdrama auf der Cap Anamur im Juli 2004 vor der italienischen Küste hat das UNHCR die Europäische Union zur Weiterentwicklung ihres Flüchtlingsrechts aufgefordert. Es müsse ein gemeinsamer europäischer Asylantrag entwickelt werden. Im Jahr 2006 hat sich das UNHCR unter anderem um die im Laufe der Libanon-Krise Vertriebenen gekümmert. Daneben gehörten Tschad/Darfur, Südsudan, Afghanistan sowie Irak zu den größten Missionen des Flüchtlingshochkommissariats. Um ein möglichst breites Publikum auf die Arbeit des UNHCR aufmerksam zu machen, arbeitet das Hochkommissariat mit so genannten Sonderbotschafterinnen und Sonderbotschaftern zusammen, darunter etwa die Schauspielerin Angelina Jolie.
- Internationale Flüchtlingsorganisation -
Einführung
Nach dem 2. Weltkrieg wurde innerhalb der UNO die Internationale Flüchtlingsorganisation gegründet. Seit 1951 nehmen die Betreuung der Flüchtlinge der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) und das spezielle UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA, gegründet 1949; zuständig 2000 für rund 3 Mio. Palästinenser) wahr. Anfang 2000 betreute UNHCR weltweit rund 22 Mio. Flüchtlinge (einschließlich Rückkehrer, Asylsuchende und Binnenflüchtlinge), die sich v. a. auf Afrika (rund 6,3 Mio.), Asien (7,3 Mio.) und Europa (7,3 Mio.) konzentrierten. Schätzungen zufolge beläuft sich die Zahl der Flüchtlinge weltweit jedoch auf fast 50 Mio. Obwohl die Zahl der Flüchtlinge, die in den europäischen Ländern Zuflucht suchen, gewachsen ist, ist ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung in der Regel geringer als in den Entwicklungsländern.
Briefmarken der Internationalen Flüchtlingsorganisation
1950 wurden für die Internationale Flüchtlingsorganisation insgesamt acht Briefmarken emissiert mit einem vierzeiligen Aufdruck "ORGANISATION / INTERNATIONALE / POUR / LES RÉFUGIÉS".
Internationale Flüchtlingsorganisation als Briefmarkenthema
- Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) -
Einführung
Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (engl.:United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East, kurz UNRWA) ist ein temporäres Hilfsprogramm der Vereinten Nationen (UN), das seit seiner Gründung 1949 regelmäßig um drei Jahre verlängert wurde (zuletzt bis zum 30. Juni 2008). Der Hauptsitz des Hilfswerkes war zunächst Beirut, wurde 1978 aufgrund der Unruhen im Libanon nach Wien und 1996 weiter nach Gaza verlegt.
Geschichte
Zur Betreuung palästinensischer Flüchtlinge infolge des ersten Palästinakrieges wurde am 19.09.1948 der Sonderfonds UNRPR (United Nations Relief for Palestine Refugees) eingerichtet. Das Ziel des Fonds bestand darin, Hilfsmaßnahmen zu koordinieren. Da dies jedoch nicht ausreichte, wurde die UNRWA gegründet, welche ihre Arbeit am 1. Mai 1950 aufnahm. Sie leistet seitdem Unterstützung bei der Befriedigung der Grundbedürfnisse von mittlerweile rund 4,6 Mio. Menschen. Diese Zahl setzt sich zusammen aus den 914.000 ursprünglichen Flüchtlingen von 1950 und deren Nachkommen.
Die Hilfe konzentriert sich auf die Bereiche:
- medizinische Versorgung
- humanitäre Maßnahmen
- Erziehung
- Ausbildung
- Verbesserung der Infrastruktur
- Beschaffung von Arbeitsplätzen.
Organisation
Die UNRWA unterhält Einrichtungen in Jordanien, Syrien, Libanon, dem Gazastreifen und dem Westjordanland. Das reguläre Budget belief sich im Jahr 2006 auf ca. 500 Mio. US-Dollar, dazu kamen weitere 446 Millionen US-Dollar für Projekte. Das Gros der Finanzierung wird durch freiwillige Zahlungen der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen sichergestellt. Mehr als die Hälfte des Budgets wird von der Europäischen Union und deren Mitgliedsstaaten zur Verfügung gestellt.
Das Hilfswerk wurde als eine Organisation auf Zeit gegründet, die den Flüchtlingen/Vertriebenen bis zur Regelung der Palästinafrage beistehen sollte. Ihre Tätigkeit bestand zunächst in der Bereitstellung von Nothilfe, also Lebensmitteln, Unterkünften, Kleidung und der wichtigsten medizinischen Versorgung. Heute gehen bis zu zwei Drittel des UNRWA-Jahreshaushaltes in die Erziehung, 20 Prozent ins Gesundheitswesen und 10 Prozent in die Sozialhilfe; mit dem Rest werden die administrativen Kosten bestritten.
An den Amtssitzen der Organisation in Amman und Gaza sind nur ca. 500 Personen beschäftigt. Der Großteil der 28.800 Bediensteten sind Palästinenser, nur 153 Dienstposten sind international besetzt.
- Organisation der Vereinten Nationen für Katastrophenhilfe (UNDRO) -
Einführung
Die Organisation der Vereinten Nationen für Katastrophenhilfe (englisch United Nations Disaster Relief Organization, UNDRO) war eine Organisation der Vereinten Nationen. Die UNDRO wurde 1971 gegründet und hatte ihren Sitz in Genf.
Mit der Bildung eines "Departement of Humanitarian Affairs" (DHA, deutsch Abteilung für humanitäre Angelegenheiten) des UN-Sekretariats durch den Generalsekretär, auf Basis der UN-Resolution 46/182, mit Wirkung vom 01.04.1992 wurde die UNDRO dort eingegliedert. Das DHA hatte Büros in Genf und New York.
Im Rahmen eines Reform-Programms im Jahre 1998 wurde die DHA wiederum reorganisiert und in das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) des UN-Sekretariats umgewandelt. Dabei wurde auch der Aufgabenbereich auf die Koordinierung humanitärer Hilfe, Ausarbeitung von Grundsätzen und Verfahrensweisen sowie humanitärer Anwaltschaft ausgeweitet.
Organisation der Vereinten Nationen für Katastrophenhilfe als Briefmarkenthema
- Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) -
Einführung
Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (englisch United Nations Office on Drugs and Crime, UNODC) ist die Einrichtung für die Kriminalitätsbekämpfung, ein Teil des UN-Sekretariats.
Das Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung ist ein weltweit führend am Kampf gegen illegalisierte Drogen und internationales Verbrechen beteiligt. UNODC wurde 1997 gegründet, und hat weltweit etwa 500 Mitarbeiter. Die Zentrale der UNODC ist in Wiens UNO-City, in New York City gibt es ein Verbindungsbüro und weitere 21 Außenstellen weltweit. UNODC finanziert sich größtenteils durch die freiwilligen Beiträge einzelner Staaten, welche etwa 90 Prozent des Budgets ausmachen.
Arbeitsprogramm
Die drei Säulen des UNODC Arbeitsprogramms sind:
- Forschung und analytische Tätigkeiten um das Wissen und Verständnis über Drogen- und Verbrechensangelegenheiten zu verbessern, und die Grundlage für Grundsätze und operative Entscheidungen zu verbreitern;
- wegweisende Arbeit um Staaten bei der Ratifizierung von internationalen Verträgen, bei der Entwicklung von nationalen Gesetzgebung gegen Drogen, Verbrechen und Terrorismus zu unterstützen, sowie die Versorgung mit grundlegenden sowie unterstützenden Diensten für die vertragsbasierenden und regierenden Institutionen;
- Feldbasierte technische Kooperationsprojekte um die Kapazität der Mitgliedstaaten im Kampf gegen verbotene Drogen, Verbrechen und Terrorismus zu erhöhen.
Internationales Drogenkontrollprogramm
Ein wichtiger Teil des UNODC ist das "Internationale Drogenkontrollprogramm der Vereinten Nationen" (englisch United Nations International Drug Control Programme, UNDCP). Dieses wurde 1991 gegründet. Im Oktober 2002 wurde es auf United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) umbenannt welches nun auch die Geldmittel des UNDCP verwaltet. Hauptanliegen der UNODC ist es, die Welt über die Gefahren von Drogenmißbrauch aufzuklären und die internationalen Aktivitäten gegen Drogenproduktion, -handel und Drogen-bezogenes Verbrechen zu verstärken.
- Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (HABITAT) -
Einführung
Das Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (englisch United Nations Human Settlements Programme, auch Weltsiedlungsgipfel, HABITAT) ist das Wohn- und Siedlungsprogramm der Vereinten Nationen. 2001 wurde es durch die Resolution A/56/206 der UN-Generalversammlung zu einem eigenständigen Programm der UNO. Die Zentrale mit Sitz in Nairobi/Kenia bildet das "UNCHS" (United Nations Centre for Human Settlements).
Aktivitäten
Bereits 1976 fand in Vancouver/Kanada der erste Weltsiedlungsgipfel der Vereinten Nationen unter dem Namen "HABITAT" statt. Er beschäftigte sich mit Fragen der Wohnungsversorgung und Wohnungsnot. Als Folge dieser Konferenz wurde 1978 das UNCHS gegründet. Es besteht aus 58 Mitgliedstaaten, die alle Regionen der Welt repräsentieren. Seine Aufgabe ist es, die Arbeit von HABITAT politisch zu begleiten und zu bewerten, sowie die UN-Generalversammlung und den UN-Wirtschafts- und Sozialrat in Fragen der nachhaltigen Entwicklung im Bereich Wohn- und Siedlungswesen zu beraten.
1996 fand in Istanbul/Türkei die zweite Gipfelkonferenz (HABITAT II, auch The Cities Summit) statt. Sie stand im Zeichen der zwischenzeitlich weltweit immens gestiegenen Verstädterung und Verslumung. Zum Abschluß wurden die "Habitat-Agenda" und die "Istanbul-Deklaration" verabschiedet. Hier wurden Konzepte einer adäquaten, nachhaltigen Entwicklung im Bau- und Siedlungswesen erarbeitet und festgeschrieben. Der globale Aktionsplan umfaßt:
- Adäquate, bedürfnisorientierte Unterkunft für alle
- Nachhaltige, menschliche Siedlungsentwicklung in einer sich verstädternden Welt
- Schaffung von Kapazitäten und institutionelle Entwicklung
- nternationale Kooperation und Koordination
- Umsetzung und Weiterverfolgung der Habitat-Agenda.
2001 trafen auf einer Sondersitzung der UN-Generalversammlung in New York/USA alle 171 am Programm beteiligten Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen zusammen, um ihre Erfolge darzustellen. Bei diesem Treffen (Istanbul +5) legten viele Staaten erstmals Nationalberichte zur Umsetzung der Habitat-Agenda vor, so auch Deutschland mit dem Bericht "Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung".
Seit 2002 veranstaltet HABITAT alle zwei Jahre das sogenannte World Urban Forum (WUF). Das vierte Forum, WUF-4, fand vom 03. bis 06.11.2008 in Nanjing/China statt.
Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen als Briefmarkenthema
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Nebenorganisationen für Ausbildungs- und Forschungsaktivitäten
- Universität der Vereinten Nationen (UNU) -
Einführung
Die Universität der Vereinten Nationen (englisch United Nations University, UNU), auch Weltuniversität genannt, ist ein autonomes Nebenorgan der Vereinten Nationen. Sie wurde 1973 mit dem Ziel gegründet, Zukunftsfragen der Menschheit in allen Lebensbereichen auf konzentrierter wissenschaftlicher Basis zu erarbeiten. Sie hat ihren Hauptsitz in Shibuya (Präfektur Tokio) sowie drei Außenstellen in Paris, Bonn und New York.
Gliederung
Sie unterhält zahlreiche, weltweit vernetzte Forschungs- und Ausbildungszentren, z. B. für:
- Entwicklungsökonomie (UNU-WIDER) in Helsinki/Finnland
- Zukunftstechnologien (UNU/INTECH) in Maastricht/Niederlande
- Softwaretechnologie (UNU-IIST) in Macao/Volksrepublik China
- Natürliche Ressourcen (UNU/INRA) in Accra/Ghana
- Nachhaltige Entwicklung (UNU-IAS) in Yokohama/Japan
- Biotechnologie (UNU-BIOLAC) in Caracas/Venezuela
- Wasser, Umwelt und Gesundheit (UNU-INWEH) in Hamilton/Kanada
- Führungskräfte (UNU-ILI) in Amman/Jordanien
- Vergleichbare regionale Integration (UNU-CRIS) in Brügge/Belgien
- Umwelt und Menschliche Sicherheit (UNU-EHS) in Bonn/Deutschland
- Ernährungsprogramme (UNU-FNP) in New York/USA
- Geothermie und Fischerei (UNU-GTP) in Reykjavík/Island
- Konfliktforschung und Ethnologie (UNU-FTP) in Derry/Nordirland
Von traditionellen Universitäten unterscheidet sie sich dadurch, dass sie weder über einen festen Lehrkörper verfügt, noch irgendwelche akademischen Grade verleiht. Vielmehr bildet sie eine internationale, interdisziplinäre Gemeinschaft von ausgebildeten Wissenschaftlern, die sich mit ihrer Forschung und Lehre den globalen Herausforderungen für eine sichere und lebenswerte Zukunft der Menschheit stellt.
- Ausbildungs- und Forschungsinstitut der Vereinten Nationen (UNITAR) -
Einführung
Das Forschungs- und Ausbildungsinstituts der Vereinten Nationen (englisch United Nations Institute for Training and Research, UNITAR; französisch Institut des Nations unies pour la formation et la recherche) ist ein 1965 gegründetes autonomes Organ der Vereinten Nationen. Sein Ziel ist vor allem, Verwaltungspersonal in den Entwicklungsländern aus- und weiterzubilden. Es führt somit keine Ausbildung von UNO-Personal durch, aber Forschung über die Tätigkeitsfelder der Vereinten Nationen und veröffentlicht ihre Ergebnisse.
Es wird treuhänderisch durch ein international besetztes Board of Trustees geleitet und an seiner Spitze steht ein Geschäftsführer (Executive Director). Hauptsitz des Instituts ist heute Genf/Schweiz, wo die Organisation ihre postalische Anschrift im Palais des Nations hat. Tatsächlich liegen die Bürogebäude der Organisation jedoch direkt außerhalb der Genfer Stadtgrenze, im Ortsteil Châteleine der Gemeinde Vernier in der Maison Internationale de l'Environnement (Internationales Umwelthaus), in dem verschiedene UNO-Organisationen (z. B. auch UNEP und UNDP) und Nichtregierungsorganisationen untergebracht sind.
Die Arbeitssprache des Instituts ist überwiegend englisch. Die Kommunikation mit Partnern sowie Ausbildungsveranstaltungen finden auch auf anderen Sprachen statt.
Ausbildung
Das Institut organisiert Kurse, Seminare und Workshops als Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Die Kurse werden entweder als Präsenzseminare oder zunehmend als online-Kurse abgehalten. Die Mitarbeiter des Instituts selbst stellen allenfalls Materialien zusammen, als Dozenten werden externe Experten für die jeweiligen Themen engagiert. Bei den Veranstaltungen arbeitet das Institut zum Teil mit Partnern vor Ort zusammen, einige Kurse werden auch konkret auf Wunsch von Partnern organisiert.
Die Veranstaltungen richten sich vorwiegend an Verwaltungspersonal in Entwicklungsländern und damit besonders an Regierungsangestellte und Diplomaten, zum Teil auch an Professoren. Themenschwerpunkte sind vor allem Diplomatie und Peacemaking, Umweltrecht, Umschuldung, Finanzmanagement und Verhandlungen, Entsorgung von chemischen Abfällen, Klimawandel und weitere Themen des Umweltschutzes.
Das Institut führt zusammen mit dem Projektbüro des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen auch das Programm UNOSAT (UNITAR Operational Satellite Applications Programme) durch. UNOSAT stellt Satellitenfotos für die Katastrophenhilfe bereit und wertet sie aus. Projektpartner sind ESA, CNES (Frankreich), CERN, das französische und norwegische Außenministerium sowie private Unternehmen wie zum Beispiel EUSI. UNOSAT ist bei CERN in Genf angesiedelt.
Bis Ende 1998 hatten mehr als 36.000 Teilnehmer von etwa 180 Staaten an Veranstaltungen des Forschungs- und Ausbildungsinstituts der Vereinten Nationen teilgenommen. Seither hat sich die Zahl noch einmal um mehrere Tausend Teilnehmer erhöht, da heute durch online-Kurse ein größeres Publikum ohne große Mehrkosten erreicht werden kann. Allein im Jahr 2003 organisierte das Institut etwa 150 unterschiedliche (Präsenz- und online-)Trainingskurse, allein 2004 gab es 10.000 Teilnehmer - Tendenz steigend.
Geschichte
Ende 1962 ersuchte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Generalsekretär der Vereinten Nationen zu prüfen, ob die Schaffung eines Forschungs- und Ausbildungsinstituts der Vereinten Nationen wünschenswert und machbar sei. Das Institut sollte durch freiwillige private und öffentliche Gelder finanziert werden (die Niederlande hatten bereits 1 Mio. US-Dollar zugesagt).
Das Institut sollte Personal insbesondere aus Entwicklungsländern für Einsätze bei den Vereinten Nationen - sowohl für Verwaltungs- als auch operative Aufgaben, im Hauptquartier und bei Feldeinsätzen - sowie für nationale Aufgaben ausbilden und Forschung und Seminare über die Unternehmungen der Vereinten Nationen und spezialisierter Organisationen durchführen.
Am 11.12.1963 verabschiedete die Generalversammlung darauf Resolution 1934 (XVIII), die den Generalsekretär zur Schaffung eines entsprechenden Forschungs- und Ausbildungsinstituts aufforderte. Zwei Jahre später bestätigte die Generalversammlung die Schaffung des Instituts, das mittlerweile mit seinem endgültigen englischen Namen bezeichnet wurde, und sprach sich dafür aus, daß das Institut noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen solle. Zugleich wurden weitere Geldgeber zu finanzieller Unterstützung aufgefordert und jährliche Berichte des Instituts-Geschäftsführers an die Generalversammlung erbeten.
Das Ausbildungs- und Forschungsinstituts der Vereinten Nationen wurde 1965 gegründet und wuchs in den folgenden Jahrzehnten auf bis zu etwa 300 Mitarbeiter in den späten 80er oder frühen 90er Jahren an. In Genf wurde eine Außenstelle eröffnet.
Aufgrund von Effizienzproblemen und Schulden wurde das Institut gemäß der Resolution 47/227 der Generalversammlung vom 08.04.1993 umstrukturiert. Das bisherige Hauptquartier in New York wurde geschlossen, das New Yorker Gebäude zur Schuldentilgung veräußert und das Institut auf die bisherige Zweigstelle in Genf reduziert und die dortige Leitung übernahm die Leitung des gesamten Instituts. Im gleichen Zug wurde die Forschungstätigkeit stark zurückgefahren und weitgehend auf Themen eingeschränkt, die direkt der Ausbildung dienen. Der Schwerpunkt liegt seither auf der Ausbildung.
In New York wurde bald wieder ein Büro eröffnet, das als Verbindungsbüro zum Hauptquartier der Vereinten Nationen dient und nur in stark begrenztem Umfang selbst Ausbildungsveranstaltungen anbietet - vor allem Einführungen in das UN-System für neue UN-Diplomaten in New York. 2001 wurde in Partnerschaft mit der Präfektur Hiroshima (Japan) ein Pilotprojekt begonnen, das 2003 zur Eröffnung eines Büros des Forschungs- und Ausbildungsinstituts in Hiroshima führte; das Büro organisiert Kurse im asiatischen und pazifischen Raum. Seit 2006 besteht eine weitere Niederlassung in Port Harcourt (Nigerdelta) in Nigeria, die sich weitgehend auf Seminare für die nigerianische Ölindustrie spezialisiert.
Seit der Umstrukturierung wächst das Forschungs- und Ausbildungsinstitut sowohl in seiner Mitarbeiterzahl als auch in seinen Projekten: Die Zahl der Ausbildungsveranstaltungen nahm von 1991 bis 2003 von etwa 40 auf etwa 150 zu. Zugleich nahm die Teilnehmerzahl, bei manchen Themenbereichen noch unterstützt durch die Möglichkeiten von online-Kursen, von 1991 bis 2004 von etwa 2.000 auf 10.000 zu.
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Sonderorgane der UNO
Die Sonderorganisationen der Vereinten Nationen sind rechtlich selbständige Internationale Organisationen, die durch Abkommen mit der UNO verbunden sind. Die Zusammenarbeit dieser Organisationen mit der UNO einerseits und untereinander andererseits werden durch den Wirtschafts- und Sozialrat koordiniert.
Die Organisationen lassen sich in technische Organisationen, soziale, kultureller und humanitäre Organisationen und Finanzorganisationen aufteilen.
Die Sonderorganisationen im technischen Bereich sind:
- Weltpostverein (UPU) in Bern (Schweiz)
- Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf (Schweiz)
- Internationale Arbeitsorganisation (IAO) in Genf (Schweiz)
- Zivilluftfahrt (ICAO) in Montréal (Kanada)
- Seeschifffahrt (IMO) in London (UK)
- Internationale Fernmeldeunion (ITU) in Genf (Schweiz) und
- Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) Verwaltungssitz in der UNO-City, Wien (Österreich)
Die Sonderorganisationen im sozialen, kulturellen und humanitären Bereich sind:
- Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf (Schweiz)
- Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) in Paris (Frankreich)
- Industrielle Entwicklung (UNIDO) in Wien (Österreich)
- Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom (Italien)
- Welttourismusorganisation (UNWTO) in Madrid (Spanien) und
- Organisation für geistiges Eigentum (WIPO) in Genf (Schweiz)
Die Sonderorganisationen im Finanzbereich sind:
- Internationaler Währungsfonds (IWF) in Washington D.C. (USA)
- Weltbank-Gruppe in Washington D.C. (USA) und
- Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) in Rom (Italien)
In Kooperation mit der UNO stehen außerdem:
- Welttourismusorganisation in Genf (Schweiz) und
- Internationaler Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag (Niederlande)
Ferner unterhält die UNO den United Nations Humanitarian Air Service (WFP).
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Sonderorganisationen im technischen Bereich
- Weltpostverein (UPU) -
Der Weltpostverein (UPU) mit Sitz in Bern (Schweiz) ist eine der ältesten internationalen Organisationen überhaupt, da er schon 1874 gegründet wurde. Wegen seiner philatelistischen Bedeutung ist ihm in dieser Dokumentation ein eigenes Kapitel gewidmet!
- Weltorganisation für Meteorologie (WMO) -
Einführung
Die Weltorganisation für Meteorologie (englisch World Meteorological Organization, WMO; französisch Organisation météorologique mondiale, OMM) ist eine Fachorganisation der Vereinten Nationen. Sie ist zuständig für den Zustand und das Verhalten der Erdatmosphäre, ihre Interaktionen mit den Ozeanen, das durch sie entstehende Klima und die resultierende Verteilung der Wasserressourcen. Die WMO hat derzeit 188 Mitglieder, in Form von Staaten (182 Mitglieder) und Territorien (sechs Mitglieder, wie z. B. Hongkong). Ihr Hauptsitz ist in Genf in der Schweiz.
Aufgaben
Die WMO soll
- die weltweite Kooperation bei der Einrichtung von Netzwerken von Wetterstationen für meteorologische, hydrologische und andere geophysikalische Beobachtungen, die meteorologisch relevant sind, unterstützen, sowie die Einrichtung und den Erhalt von Zentren, die meteorologische und verwandte Dienstleistungen bereitstellen, fördern;
- die Einrichtung und den Erhalt von Systemen zum schnellen Austausch meteorologischer Daten und verwandter Informationen fördern;
- die Standardisierung von meteorologischen und verwandten Beobachtungen fördern und eine einheitliche Veröffentlichung von Beobachtungen und Statistiken sichern;
- die Anwendung der Meteorologie in Luftfahrt, Schifffahrt, Wasserproblemstellungen, Landwirtschaft und anderen anthropogenen Aktivitäten vorantreiben;
- die Aktivitäten in Bereich der operationellen Hydrologie fördern und die enge Kooperation zwischen meteorologischen und hydrologischen Diensten vorantreiben;
- Forschung und Ausbildung in der Meteorologie und - falls nötig - in verwandten Gebieten stärken und bei der Koordinierung der internationalen Aspekte solcher Forschungs- und Ausbildungsvorhaben mitwirken.
Ihre Hauptaufgabe die Bereitstellung weltweiter Fachkompetenz und internationaler Kooperation in den Bereichen Wetter, Klima, Hydrologie zbd Wasserressourcen sowie verwandter Umweltbereiche, um so zur Sicherheit und zum Wohlergehen der Menschen sowie zum wirtschaftlichen Nutzen aller Nationen beizutragen.
Geschichte
Die WMO ging 1950 aus der 1873 gegründeten Internationalen Meteorologieorganisation (englisch International Meteorological Organization, IMO) hervor und ist seit 1951 die Fachorganisation der Vereinten Nationen für Meteorologie (Wetter und Klima), operationelle Hydrologie und damit verbundene geophysikalische Wissenschaften. Vom 12. bis 23.02.1979 veranstaltete die WMO in Genf die erste Klimakonferenz.
Struktur
Die Arbeit der WMO ist in zehn wissenschaftliche und technische Programme gegliedert, die jeweils aus Unterprogrammen bestehen. Wichtigstes Programm ist das World Weather Watch Programme (WWWP), das weltweit auf über 10.000 Wetterstationen zurückgreift und Standards für die Messung, den Austausch und die Verarbeitung meteorologischer Daten entwickelt.
Die WMO Mitgliedsländer senden bevollmächtigte Fachleute in eine Kommission für Infrastruktur (Commission for Basic Systems), die alle zwei Jahre notwendig gewordene technische Änderungen (Datenstrukturierungen, Datenübertragungsprotokolle, Abkürzungsschlüssel) miteinander abstimmen. Nach entsprechender Einigung werden diese Neuerungen in den WMO Handbüchern 306 und 386 allgemein zugänglich gemacht. Die letzte Sitzung fand in Genf statt.
Briefmarken der Weltorganisation für Meteorologie
Zwischen 1956 und 1973 wurden für die Weltorganisation für Meteorologie insgesamt 13 Briefmarken emissiert. Die erste Ausgabe vom 22. Oktober 1956 (und drei Ergänzungswerten vom 24. Oktober 1960) zeigte die Motive "Wetterelemente" und "Windrose mit Windmeßgerät". Am 30. August 1973 gedachte man (mit vier Werten) "100 Jahre internationale meteorologische Zusammenarbeit".
Weltorganisation für Meteorologie als Briefmarkenthema
- Internationale Arbeitsorganisation (ILO) -
Einführung
Die Internationale Arbeitsorganisation (englisch International Labour Organization, ILO; französisch Organisation internationale du travail, OIT) war ursprünglich eine ständige Einrichtung des Völkerbundes mit dem Ziel der Sicherung des Weltfriedens auf der Grundlage sozialer Gerechtigkeit. Sie entstand aus einer Forderung der sozialdemokratischen Amsterdamer Gewerkschaftsinternationale.
Die ILO begann ihre Tätigkeit am 11.04.1919 auf der Friedenskonferenz in Versailles. Seit dem 14.12.1946 ist sie eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und hat ihren Sitz in Genf. 1969 wurde der Organisation der Friedensnobelpreis zuerkannt. Die ILO hat derzeit 182 Mitgliedstaaten.
Organe
Die ILO hat folgende Organe:
- Die Internationale Arbeitskonferenz (International Labour Conference) tritt einmal jährlich in Genf zusammen, beschließt Rechtsakte und das Budget der ILO. Im höchsten Organ der ILO hat jeder Mitgliedstaat vier Delegierte, davon zwei Vertreter der Regierung und je einen Vertreter der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen.
- Der Verwaltungsrat (Governing Body) istie Exekutive der ILO, besteht aus 56 Vertretern (und ebenso vielen Stellvertretern) und trifft sich dreimal jährlich. Auch hier ist das Verhältnis der Vertreter 2:1:1. Zehn der 28 Regierungssitze werden permanent durch zehn Staaten "großer industrieller Bedeutung" gehalten (Brasilien, Volksrepublik China, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Japan, Russische Föderation, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten), die restlichen achtzehn werden alle drei Jahre gewählt. Die Vertreter aus Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen werden persönlich gewählt.
- Das Internationale Arbeitsamt (International Labour Office) Übernimmt die Funktion eines Sekretariates der Internationalen Arbeitsorganisation und führt unter anderem regelmäßige Statistiken über die Arbeitsmarkt- und arbeitsrechtliche Situation in den Mitgliedsländern.
Tätigkeit
Die ILO arbeitet rechtsverbindliche Übereinkommen (Konventionen) sowie Empfehlungen an die Mitgliedstaaten aus. Davon werden verschiedene Gebiete des Arbeitsrechtes betroffen: Standards für den Mutterschutz, Schutz von temporären Angestellten, Altersgrenzen für bestimmte Arbeiten, etc.
Insgesamt existieren bis heute 188 Übereinkommen und 198 Empfehlungen. Übereinkommen begründen nach Ratifizierung durch die hierfür zuständigen Stellen eines Mitgliedstaates rechtliche Verpflichtungen, wohingegen Empfehlungen lediglich Orientierungshilfen für die Politik geben sollen. Mitglieder müssen der ILO über die Umsetzung der von ihnen ratifizierten Übereinkommen sowie über den Stand ihrer nationalen Gesetzgebung in Bezug auf das Arbeitsrecht und den Arbeitsschutz regelmäßig Bericht erstatten.
Briefmarken des Internationalen Arbeitsamtes
ILO als Briefmarkenthema
- Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) -
Einführung
Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (englisch International Civil Aviation Organization, ICAO) wurde durch das Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt vom 07.12.1944 (Chicagoer Abkommen) gegründet und hat ihren Hauptsitz in Montréal (Kanada). Ihr gehören derzeit 190 Vertragsstaaten an.] Auf Grund einer Vereinbarung vom 03.10.1947 hat die ICAO den Status einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen.
Das für Europa zuständige ICAO-Regionalbüro befindet sich in Neuilly-sur-Seine bei Paris. Deutschland wird durch eine ständige Delegation des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) vertreten, Österreich durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie.
Die ICAO vergibt alle drei Jahre die Edward-Warner-Medaille für besondere Leistungen in der Zivilluftfahrt.
Geschichte
Die ICAO baute auf der 1919 gegründeten CINA (französisch) bzw. ICAN (englisch) auf, die nach 1944 zu Gunsten der ICAO aufgelöst wurde. Das Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt (Chicagoer Abkommen) wurde am 07.12.1944 in Chicago von 52 Staaten unterzeichnet. Damit wurde die Grundlage eines internationalen Luftfahrtrechts auf völkerrechtlicher Basis geschaffen und die ICAO gegründet. Das Abkommen beschränkt sich ausdrücklich auf den privaten Luftverkehr (kommerziell und nichtkommerziell), auf Staatsluftfahrzeuge ist das Abkommen nicht anwendbar.
Normen und technische Details sind aus Gründen der Zweckmäßigkeit in achtzehn Anhänge ausgelagert, welche integraler Bestandteil des Abkommens sind. Diese Anhänge enthalten sowohl verbindliche Normen als auch Empfehlungen. Die Unterzeichnerstaaten sind verpflichtet, verbindliche Normen auf ihrem Gebiet soweit wie möglich umzusetzen. Diese Verbindlichkeit ist aber nicht absolut: Jeder Staat hat das Recht, einzelne Punkte abweichend zu regeln, muss solche Abweichungen aber der ICAO mitteilen.
Das Abkommen liegt in vier Sprachen vor (englisch, französisch, spanisch und russisch), die alle gleichermaßen maßgeblich sind. Seit Inkrafttreten wurde der Vertragstext mehrfach geändert, dazu gehörten auch die Aufnahmen der anderen Sprachen zum ursprünglich nur englischen Text. Derzeit haben 190 Staaten das Abkommen ratifiziert.
Aufgaben
Die wichtigsten Aufgaben sind:
- Erarbeiten und festlegen von verbindlichen Standards für die Luftfahrt, die von den Mitgliedsländern umgesetzt werden müssen,
- Regelung der internationalen Verkehrsrechte, der sogenannten "Freiheiten der Luft",
- Entwicklung von Infrastrukturen,
- Erarbeitung von Empfehlungen und Richtlinien,
- Zuteilung der sog. ICAO-Codes für Länder und Flugzeugtypen,
- Entwicklung eines Standards für maschinenlesbare Reisedokumente,
- Definition der Grenzwerte für Fluglärmemissionen (Klasse-I/II/III-Flugzeuge nach Annex 16).
Organe
Gemäß Artikel 43 des Chicagoer Abkommens setzt sich die ICAO aus einer Versammlung, einem Rat und anderen allenfalls notwendigen Organen zusammen.
Die Versammlung ist das oberste Organ der ICAO. Sie besteht aus einem Vertreter jedes Mitgliedstaats und tritt mindestens alle drei Jahre zusammen. Beschlüsse werden mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst, wobei allen Mitgliedstaaten je eine Stimme zusteht. Die wichtigsten Aufgaben der Versammlung sind die Wahl der im Rat vertretenen Mitgliedstaaten, die Prüfung der Berichte des Rates und die Überarbeitung des Chicagoer Abkommens.
Der Rat ist das Exekutivorgan und für die laufende Geschäftsführung zuständig. Er gilt als wichtigstes Organ der ICAO. Vertreter aus 36 Staaten werden von der Versammlung für eine dreijährige Amtsdauer gewählt. Dabei sollen sowohl die im Luftverkehr bedeutendsten Staaten als auch Staaten der geografischen Hauptgebiete der Welt angemessen berücksichtigt werden. Zu den wichtigsten Aufgaben des Rates gehören das Ausführen der Weisungen der Versammlung, eine jährliche Berichterstattung an selbige sowie das Ernennen eines Luftverkehrsausschusses und einer Luftfahrtkommission. Für die Annahme der von der Luftfahrtkommission empfohlenen Änderungen der Annexe bedarf es gemäß Art. 90 einer Zweidrittelmehrheit der Ratsstimmen.
Die Luftfahrtkommission setzt sich aus 19 Mitgliedern zusammen, die vom Rat ernannt werden. Diese Personen müssen über Erfahrung auf wissenschaftlichen und praktischen Gebieten der Luftfahrt verfügen. Sie befassen sich hauptsächlich mit den Änderungen der Annexe des Chicagoer Abkommens.
Internationale Zivilluftfahrtorganisation als Briefmarkenthema
- Internationale Seeschiffahrts-Organisation (IMO) -
Einführung
Die Internationale Seeschiffahrts-Organisation (englisch International Maritime Organization, IMO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in London. Ihre Gründung wurde schon 1948 beschlossen, die mehrfach geänderte Satzung trat jedoch erst 1958 in Kraft, am 13.01.1959 nahm sie ihre Tätigkeit auf. Bis 1982 führte sie die Bezeichnung Zwischenstaatliche Beratende Seeschiffahrts-Organisation (englisch Inter-Governmental Maritime Consultative Organization, IMCO). Ihr gehören 169 Staaten als Vollmitglieder an, sowie als assoziierte Mitglieder die Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau der VR China sowie die staatsrechtlich zu Dänemark gehörigen Färöer.
Aufgaben und Finanzierung
Die IMO hat sich zum Ziel gesetzt,
- alle nicht rein wirtschaftlichen Angelegenheiten der Handelsschifffahrt international zu regeln,
- die Meeresverschmutzung durch Schiffe zu verringern und möglichst ganz zu verhüten und
- die Schiffssicherheit sowie die Sicherheit der Seefahrt insgesamt zu verbessern.
Das Motto der IMO lautet: "Sichere, geschützte und effiziente Schifffahrt auf sauberen Meeren". Bis vor etwa zwei Jahren lautete das Motto "Sicherere Schiffe und sauberere Meere". Die Arbeitssprachen der Organisation sind Englisch, Französisch und Spanisch, die weiteren Amtssprachen sind Arabisch, Chinesisch und Russisch.
Zur Durchsetzung ihrer Politik arbeitet sie mit anderen UN-Einrichtungen und nichtstaatlichen Organisationen zusammen, insbesondere im Umweltschutz und bei der Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Seeleute. Seit ihrem Bestehen hat die IMO etwa 40 internationale Übereinkommen erarbeitet und regelmäßig aktualisiert, um ihre Ziele zu erreichen. Sie behandeln zum Beispiel die berufliche Befähigung und die Sicherheit der Schiffsbesatzungen (insbesondere das STCW-Übereinkommen), die Verhütung von Havarien (insbesondere das SOLAS-Übereinkommen), die Verhütung und Bekämpfung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL-Übereinkommen), verbesserte Such- und Rettungsmaßnahmen bei Seenot, sowie Schutz vor Piraterie und Terrorismus (insbesondere der ISPS-Code als neues Kapitel XI-2 des SOLAS-Übereinkommens). Die nach Unterzeichnung, Ratifikation, Annahme oder Beitritt für den betreffenden Staat völkerrechtlich verbindlichen Übereinkommen werden ergänzt durch etwa 700 unverbindliche Entschließungen, Kodizes und Handbücher, deren Einhaltung die internationale Zusammenarbeit erleichtern sollen.
Der Haushalt wird durch gestaffelte Mitgliedsbeiträge finanziert. Die Höhe der Einzelbeiträge richtet sich nach dem Anteil des jeweiligen Mitgliedstaates an der Welthandelstonnage; Hauptzahler sind Japan, Liberia und Panama.
Zur Verbesserung der Ausbildung und der technischen Zusammenarbeit wurde 1983 in Malmö/Schweden die Weltschiffahrts-Universität (World Maritime University) gegründet. Dieses Projekt wird von der schwedischen Regierung freiwillig mitfinanziert.
Organe
Die IMO hat mehrere Organe:
- Der Versammlung gehören alle Mitgliedstaaten an. Sie tagt zweijährlich im November und legt das Arbeitsprogramm und den Haushalt der Organisation fest.
- Der Rat besteht derzeit (2004) aus 40 Mitgliedern, die ein besonderes Interesse an der Seeschiffahrt haben. Er tagt zwischen den Versammlungen.
- Dem Schiffssicherheitsauschuss gehören alle Mitglieder an. Er befasst sich nach Bedarf mit technischen Sicherheitsfragen.
- Der Rechtsausschuß erarbeitet hauptsächlich die seerechtlichen Normen und Kodizes.
- Der Ausschuß für technische Zusammenarbeit befasst sich mit Projekten zur Unterstützung von Entwicklungsländern.
- Der Ausschuß für den Schutz der Meeresumwelt wurde 1973 gegründet und befaßt sich mit den wachsenden Problemen der Meeresverschmutzung.
- Der Ausschuß für die Erleichterung des internationalen Seeverkehrs wurde 1991 für Fragen der Vereinheitlichung und Vereinfachung der Abfertigung von Schiffen, Fahrgästen und Ladungen in fremden Häfen gegründet. Seine formelle Institutionalisierung ist für nächstes Jahr zu erwarten, wenn die erforderliche Anzahl an Zustimmungserklärungen zu den einschlägigen Änderungen des Übereinkommens über die Internationale Seeschiffahrts-Organisation zustande gekommen sein wird, nämlich zwei Drittel der IMO-Mitgliedstaaten.
- Das Sekretariat bildet ein etwa 300-köpfiges Verwaltungsorgan, das durch den Generalsekretär der IMO geführt wird.
- Internationale Fernmeldeunion (ITU) -
Einführung
Die Internationale Fernmeldeunion (englisch International Telecommunication Union,ITU ; französisch Union internationale des télécommunications, UIT) mit Sitz in Genf ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und befaßt sich mit den technischen Aspekten der Telekommunikation beschäftigt. Sie ist Veranstalter der World Radiocommunication Conference (WRC), die über die Zuweisung von Frequenzbändern entscheidet.
Aufgaben
Die ITU geht zurück auf den am 17.05.1865 gegründeten Internationalen Telegraphenverein und ist damit eine der ältesten internationalen Organisationen. Heute hat sie den Status einer Sonderorganisation der UNO mit derzeit 191 Mitgliedsländern. Der Gründungstag wird jährlich als Weltkommunikationstag begangen.
Ihre Ziele sind Abstimmung und Förderung der internationalen Zusammenarbeit im Nachrichtenwesen:
- Internationale Zuteilung und Registrierung von Sende- und Empfangsfrequenzen,
- Koordinierung von Bemühungen zur Störungsbearbeitung im Funkverkehr,
- Koordinierung der Entwicklung von Fernmeldeanlagen,
- Vereinbarungen von Leistungsgarantien und Gebühren.
In der ITU arbeiten Staatsregierungen, Unternehmen des privaten Sektors sowie weitere regionale und nationale Organisationen zusammen. Grundlage der ITU ist der Internationale Fernmeldevertrag (beschlossen 1982 in Nairobi), der Aufgaben, Rechte und Pflichten der ITU-Organe festlegt.
Die offiziellen Arbeitssprachen der ITU sind arabisch, chinesisch, englisch, französisch, russisch und spanisch, und entsprechend hat diese internationale Sonderorganisation der Vereinten Nationen auch sechs verschiedene Namen, unter denen sie Dokumente veröffentlicht.
Die übergeordneten Gremien der ITU, die Plenipotentiary Conference und die World Conference bearbeiten allgemeine Prinzipien und generelle Konventionen. Die Studiengruppen der ITU hingegen leisten die eigentliche Arbeit. Sie bearbeiten technische Fragestellungen, die sie in regelmäßigen Sitzungen diskutieren. Die Ergebnisse werden als Empfehlungen (Recommendations) veröffentlicht und haben erst durch die Übernahme durch normativen Organisationen oder Regierungsstellen wie der ISO, ANSI oder ETSI oder Nationalen Regulierungsbehörden wie der Bundesnetzagentur in Deutschland den Charakter von Normen. Die Zusammenarbeit der ITU-T mit Foren und Konsortien wird insbesondere in den Empfehlungen A.4, A.5, A.6 und A.23 (zusammen mit A.23, Annex A) geregelt.
Von der ITU werden die im Funkverkehr verwendeten Rufzeichenblöcke verwaltet. Aus ihnen als Präfix, gefolgt von weiteren alphanumerischen Zeichen, teilen die lokalen Autoritäten - in der BRD die Bundesnetzagentur - den Funkstellen ihre Rufzeichen zu. Die der BRD zugewiesenen Rufzeichenblöcke sind DAA bis DRZ und Y2A - Y9Z. Diese Präfixe werden auch als Landeskenner bezeichnet.
Die ITU organisiert die Fachmessen ITU Telecom, mit seit 1971 Weltmessen und seit 1985 Regionalmessen in Asien, Afrika und Lateinamerika.
Briefmarken der Internationalen Fernmeldeunion
Zwischen 1958 und 1999 wurden für die Internationale Fernmeldeunion insgesamt 17 Briefmarken emissiert. Die erste Ausgabe für den Internationalen Fernmeldeverein war eine sechsteilige Serie mit den Motiven "Sendeturm" und "Antennen" vom 22. September 1958, zu der am 24. Oktober 1960 drei Ergänzungswerte erschienen. Am 30. August 1973 folgte eine Sondermarke "Eröffnung des UIT-Gebüudes". In den Jahren 1776-1988 wurden vier Marken mit dem Thema "Tätigkeit der UIT" verausgabt und am 17. Mai 1994 erinnerte man an "100 Jahre Radio". Am 9. März erschien die Ausgabe "Tele-Education / -Medizin" Die bislang letzte Ausgabe "Informationsgesellschaft" datiert vom 9. September 2003.
Internationale Fernmeldeunion als Briefmarkenthema
- Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) -
Einführung
Die Internationale Atomenergieorganisation (englisch: International Atomic Energy Agency, IAEA) ist eine autonome wissenschaftlich-technische Organisation, die innerhalb der Vereinten Nationen einen besonderen Status besitzt. Die IAEA ist keine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, sondern mit diesen vielmehr durch ein separates Abkommen verbunden.
Sie berichtet regelmäßig der Generalversammlung der Vereinten Nationen und darüber hinaus dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, wenn sie eine Gefährdung der internationalen Sicherheit feststellt. Die IAEA soll die friedliche Nutzung der Kernenergie und der Anwendung radioaktiver Stoffe, sowie die internationale Zusammenarbeit hierbei, fördern und gleichzeitig die militärische Nutzung dieser Technologie durch Überwachungsmaßnahmen ("Safeguards") verhindern. Für ihren Einsatz für diese Ziele wurde sie 2005 gemeinsam mit ihrem damaligen Generaldirektor Mohammed el-Baradei mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet
Organisation
Die IAEA wurde am 29.07.1957 auf Anregung des amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower und in Folge der im September 1955 abgehaltenen ersten Genfer Atomkonferenz im Rahmen des Programms "Atoms for Peace" unter dem Dach der UN in New York gegründet und hat ihren Verwaltungssitz in der Wiener UNO-City (Österreich). Regionale Büros sind in Genf/Schweiz, New York/USA, Toronto/Kanada und Tokio/Japan angesiedelt.
Das kerntechnische Untersuchungslabor befindet sich im etwa 30 km von Wien entfernten Seibersdorf am Gelände des Austrian Institute of Technology. Außerdem betreibt und fördert die IAEO Kernforschungszentren in Monaco und Triest/Italien.
Die IAEA setzt sich aus der Generalkonferenz, dem Gouverneursrat (Board of Governors) und dem Sekretariat zusammen. Sie hat ca. 2.200 Mitarbeiter (davon etwa 350 Inspektoren) aus über 90 Ländern.
Die sechs Hauptabteilungen, jeweils unter einem Vizedirektor, sind den Ressorts Technische Zusammenarbeit, Kernenergie, Nukleare Sicherheit, Verwaltung, Nuklearwissenschaften und Anwendungen sowie Kernmaterialüberwachung ("Safeguards") zugeordnet.
Die Programme und Gelder werden von dem 35-köpfigen Gouverneursrat und der Generalversammlung aller Mitgliedsstaaten festgelegt. Der Etat beinhaltet ein reguläres Budget sowie zusätzlich freiwillige Beiträge. Das reguläre Budget für 2009 belief sich auf rund 293.7 Mio. US-Dollar. An zusätzlichen Beiträgen werden rund 85 Nio. US-Dollar angestrebt. Die Ausgaben der IAEA werden jährlich extern geprüft (englisch: External Auditor). Der External Auditor wird von der Generalkonferenz gewählt. Berichte zu den Aktivitäten der IAEO werden regelmäßig und zusätzlich bei Bedarf dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und der UN-Generalversammlung vorgelegt.
Geschichte
Die Organisation wurde am 29.07.1957 gegründet und am 30.03.1962 unterstellten die USA vier Kernkraftwerke der Kontrolle durch die IAEO. Auf der Generalkonferenz vom 18. bis 26.09.1962 wurde Saudi-Arabien in die IAEO aufgenommen und das Budget für 1963 mit 7,4 Mio. US-Dollar bekanntgegeben. Im gleichen Jahr übernahm die IAEA die Kontrolle über die Sicherheit der Atomkraftwerke in Australien und Japan.
Außerdem übernahm die IAEA im März 1970 die Überwachung des Atomwaffensperrvertrags. Neben der Entsendung von Inspektoren, die weltweit etwa 2.500 Überprüfungen vor Ort anstellen, bedient sich die IAEO mittlerweile auch der Satellitenüberwachung und ähnlicher Mittel, um die Einhaltung des Sperrvertrags zu kontrollieren.
Um die Jahrtausendwende geriet die Organisation bis heute immer wieder wegen des irakischen Atomprogramms des Iraks, des Irans und Nordkorea in das Bewußtsein der Weltöffentlichkeit. Im Dezember 2004 wurde bekannt, daß Mohammed el-Baradei (Generaldirektor in der Zeit von 1997 bis 2009( von den USA systematisch belauscht wurde. Es hieß, daß man ihn erpressen und aus dem Amt drängen wollte.
Internationale Atomenergieorganisation als Briefmarkenthema
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Sonderorganisationen im sozialen, kulturellen und humanitären Bereich
- Weltgesundheitsorganisation (WHO) -
Einführung
Die Weltgesundheitsorganisation (englisch World Health Organization, WHO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf (Schweiz). Sie wurde am 07.04.1948 gegründet und hat derzeit 193 Mitglieder. Sie ist die Koordinationsbehörde der Vereinten Nationen für das internationale öffentliche Gesundheitswesen.
Aufgaben
Die Verfassung der Weltgesundheitsorganisation konstatiert, daß ihr Ziel die Verwirklichung des bestmöglichen Gesundheitsniveaus bei allen Menschen ist. Ihre Hauptaufgabe ist die Bekämpfung der Erkrankungen, mit besonderem Schwerpunkt auf Infektionskrankheiten, sowie Förderung der allgemeinen Gesundheit unter Menschen auf der Welt.
Für ihre Erfolge seit Gründung erhielt die WHO 2009 den Prinz-von-Asturien-Preis in der Kategorie Internationale Zusammenarbeit.
Die Verfassung der WHO statuiert, dass ihr Zweck darin liegt, allen Völkern zur Erreichung des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu verhelfen. Zur Verwirklichung dieses Zweckes dient die WHO-Strategie "Gesundheit für alle im 21. Jahrhundert", die 1998 von der WHA verabschiedet wurde und die auf der 1978 verabschiedeten "Alma-Ata-Deklaration" beruht. Es soll ein Grad an Gesundheit erreicht werden, der es allen Menschen ermöglicht, ein sozial und wirtschaftlich produktives Leben zu führen. Gesundheit wird als ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Entwicklung wahrgenommen.
Die Gesundheit wird in der Verfassung der WHO definiert als ein Zustand vollständigen physischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens, der sich nicht nur durch die Abwesenheit von Krankheit oder Behinderung auszeichnet. Dieser Gesundheitsbegriff wurde durch das Konzept der Gesundheitsförderung in der Ottawa-Charta von der WHO 1986 weiterentwickelt. Darin wird postuliert, daß zur Erreichung dieses Zustandes sowohl Einzelne als auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern bzw. verändern können. In diesem Sinne wird Gesundheit als Zustand des vollständigen, körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens definiert und als ein wesentlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens verstanden - und nicht als vorrangiges Lebensziel.
Organe
Die Geschäfte der WHO werden durch deren Hauptorgane, die Weltgesundheitsversammlung, den Exekutivrat sowie das Sekretariat wahrgenommen.
Die Weltgesundheitsversammlung (engl. World Health Assembly, WHA) ist das höchste Entscheidorgan. Alle WHO-Mitglieder treten jedes Jahr im Mai in Genf zusammen, um die finanziellen und organisatorischen Geschäfte vorzunehmen und die künftigen Programme festzulegen.
Der Exekutivrat setzt sich aus 34 Gesundheitsexperten der Mitgliedstaaten zusammen. Sie werden für drei Jahre von der Weltgesundheitsversammlung gewählt. In der Zeit zwischen den jährlichen Sessionen der WHA ist der Exekutivrat für die Führung zuständig. Die Hauptaufgaben des Exekutivrates bestehen in Ausführung der Beschlüsse und Richtlinien der Versammlung.
Das Sekretariat der WHO mit dem Hauptbüro in Genf und sechs Regionalbüros setzt die Aktivitäten der WHO um. Es wird seit dem 04.01.2007 von der WHO-Generaldirektorin Margaret Chan geleitet.
Die WHO hat sechs Regionalbüros:
- Brazzaville (Region Afrika)
- Washington, D.C. (Region Amerika)
- Neu-Delhi (Region Südostasien)
- Kopenhagen (Region Europa)
- Kairo (Region Östliches Mittelmeer)
- Manila (Region Westlicher Pazifik)
Jedes Regionalbüro ist von einem Regionaldirektor geleitet, der vom Regionalausschuß für den Zeitraum von fünf Jahren gewählt wird. Der Name des Kandidaten zum Posten des Regionaldirektors wird dem Exekutivrat vermittelt, der die Ernennung bestätigt.
Die WHO ist bestrebt, ihre Präsenz in den Mitgliedstaaten selbst zu verstärken. Etwa 200 Kooperationszentren und Forschungseinrichtungen unterstützen durch ihre Tätigkeiten die laufenden Programme der WHO.
Briefmarken der Weltgesundheitsorganisation
Zwischen 1948 und 1995 wurden für die Weltgesundheitsorganisation insgesamt 41 Briefmarken emissiert. Die erste Ausgabe der "Weltgesundheitsorganisation" datiert vom 24. Juni 1948 und hat einen dreizeiligen Aufdruck "ORGANISATION / MONDIALE DE LA / SANTÉ" und zwischen dem 24. Juni 1948 und 1. Februar 1950 folgten 20 weitere Werte mit diesem Aufdruck auf schweizerischen Marken der Jahre 1938, 1941 und 1949. Am 16. September 1957 wurden sechs Werte mit dem "WHO-Emblem" verausgabt, wobei am 24. Oktober 1960 drei Ergänzungswerte folgten.
Eine Sondermarke vom 19. März 1962 war dem Kampf gegen die Malaria gewidmet. Am 13 Februar 1975 folgten vier und am 27. Mai 86 eine Marke mit einem neuen Motiv der WHO. Die derzeit letzte Ausgabe datiert vom 28. November 1995.
Weltgesundheitsorganisation als Briefmarkenthema
- Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) -
Einführung
Die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (englisch United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, UNESCO) ist eine Internationale Organisation und gleichzeitig eine der sechzehn rechtlich selbstständigen Sonderorganisationen der Vereinten Nationen (UNO). Sie hat ihren Sitz in Paris (Frankreich). Derzeit sind 193 Staaten in der UNESCO vertreten, neben den 192 Mitgliedern der UNO mit Ausnahme von Liechtenstein sowie den nicht in der UNO vertretenen Cook-Inseln sowie Niue.
Geschichte
Als Vorgängerinstitution der UNESCO gilt das dem Völkerbund angegliederte Institut international de coopération intellectuelle (IICI), das im Januar 1926 in Paris seine Arbeit aufnahm. Das IICI wiederum war ins Leben gerufen worden, weil die 1922 gegründete Commission international de coopération intellectuelle (CICI), der vierzehn Mitglieder, unter anderem Albert Einstein, Henri Bergson, Marie Curie und Gonzague de Reynold angehörten, als wenig schlagkräftig galt. Das IICI wurde deshalb als Exekutivorgan der weiterhin bestehenden CICI gegründet und wurde vor allem von Frankreich unterstützt, das auch den überwiegenden Teil des Personals stellte und 80 Prozent der Kosten des Instituts trug. Hauptaufgaben des IICI waren Fragen des Urheberrechts und geistigen Eigentums sowie von Übersetzungen, der Statistik im Kulturberreich und der "moralischen Abrüstung", das heißt das IICI sollte komplementär zum Völkerbund wirken, dessen Hauptaufgabe die Friedenssicherung durch politische Maßnahmen, wie etwa Abrüstung und Streitschlichtung war, indem es die Friedensbereitschaft der Völker durch erzieherische und kulturelle Maßnahmen stärkte.
Seit 1942 führte der britische Erziehungsminister Lord Butler in London Gespräche mit Amtskollegen aus acht europäischen Exilregierungen. Ziel war der Wiederaufbau von Bildung und Kultur nach dem Ende des 2. Weltkrieges in Europa. Die Sowjetunion weigerte sich ausdrücklich, an den Beratungen teilzunehmen. Geplant waren zunächst bilaterale Verträge zwischen den beteiligten Staaten. Nachdem jedoch die Gründung der Vereinten Nationen beschlossen war, begann im Frühjahr 1944 der Kreis um Butler, eine ähnliche Struktur für Bildung und Kultur unter dem Dach der späteren UNO und mit Sitz in London zu entwickeln. Ein erster Entwurf für die UNESCO-Verfassung datiert auf den April 1944. Ab diesem Zeitpunkt beteiligten sich auch die Vereinigten Staaten an den Beratungen. Die europäischen Teilnehmer hofften auf US-Finanzhilfen für die Zeit nach dem Krieg. Auf amerikanischer Seite wollte man die UNESCO für die Gestaltung eines demokratischen Europa nach den eigenen Plänen nutzen.
Ab April 1945 kam es zu Konflikten zwischen der neuen französischen Regierung unter Charles de Gaulle und den übrigen Teilnehmern der Beratungsrunde. Die französische Seite wollte ihr, auf der Französischen Revolution basierendes Kulturverständnis zum Leitbild der UNESCO machen. Als ab November 1945 nach einem Regierungswechsel auf britischer Seite relativ unerfahrene Delegierte an den Beratungen teilnahmen, setzten die Franzosen Paris als zukünftigen Sitz der UNESCO durch. Inhaltlich kam ab diesem Zeitpunkt der Wissenschaft und der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit ein größeres Gewicht zu.
Am 11.07.1951 wurde die Bundesrepublik Deutschland Mitglied der UNESCO, vertreten durch die ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNESCO; im November 1972 auch die damalige Deutsche Demokratische Republik.
Aufgaben
Zu den Aufgabengebieten der UNESCO gehört die Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur sowie Kommunikation und Information. Ihr Gründungsvertrag wurde am 16.11.1945 von 37 Staaten in London unterzeichnet und trat am 4. November 1946 nach der Ratifikation durch 20 Staaten in Kraft. Erster Generaldirektor war Julian Huxley.
Aus den Erfahrungen des 2. Weltkrieges zogen die Gründungsstaaten die Lehre, daß "ein ausschließlich auf politischen und wirtschaftlichen Abmachungen von Regierungen beruhender Friede (...) die einmütige, dauernde und aufrichtige Zustimmung der Völker der Welt nicht finden (kann). Friede muß - wenn er nicht scheitern soll - in der geistigen und moralischen Solidarität der Menschheit verankert werden." Außerdem heißt es in der Präambel der UNESCO: D"a Kriege im Geist der Menschen entstehen, muß auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden."
Im Bereich der Erziehung setzt sich die UNESCO vor allem dafür ein bis zum Jahre 2015 weltweit "Bildung für alle" (Education for All, EFA) zu erreichen. Hierzu haben sich 164 Länder verpflichtet sechs Bildungsziele zu erreichen. Auch die Gesundheitserziehung zur Drogen- und AIDS-Prävention sowie der Wiederaufbau des Bildungswesens in Katastrophen- und Krisengebieten gehören zum Wirkungsfeld. Außerdem auch für eine demokratische Erziehung auf Basis der Menschenrechte.
Außerdem entwickelte die UNESCO mit der ISCED (International Standard Classification of Education) eine Klassifikation zur Charakterisierung von Schulsystemen. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der UNESCO ist die Organisation interregionaler und internationaler Konferenzen zum Thema Bildung/Erziehung wie etwa die Konferenz zur Erwachsenenbildung CONFINTEA. Zum Aufgabenbereich der UNESCO gehören zudem das UNESCO-Schulprojekt und die UNESCO-Lehrstühle.
Im wissenschaftlichen Bereich fördert die Organisation vorrangig die zwischenstaatliche Zusammenarbeit in der Ozeanographie, Hydrologie, Geologie und Umweltwissenschaft mit dem Hauptziel des Erhalts der biologischen Arten und der Trinkwasserressourcen. Die Folgen des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts der Biowissenschaften haben den Bedarf an international übereinstimmenden Werten, Grundsätzen und Normen der Bioethik erhöht.[1] Die UNESCO hat darauf reagiert und in den letzten zehn Jahren drei völkerrechtlich nicht bindende Erklärungen im Bereich von Wissenschaft und Menschenrechten ausarbeiten lassen, die von der Generalkonferenz jeweils einstimmig verabschiedet wurden:
- Allgemeine Erklärung über das menschliche Genom und Menschenrechte (1997)
- Internationale Erklärung über humangenetische Daten (2003)
- Allgemeine Erklärung über Bioethik und Menschenrechte (2005)
Das World Heritage Committee der UNESCO verwaltet das Welterbe der Menschheit. Zwei der vielen weiteren Prioritäten der UNESCO sind die Erarbeitung eines Übereinkommens zum Schutz und zur Förderung der kulturellen Vielfalt sowie die Steuerung und die Koordination der Weltdekade "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" (2005-2014) der Vereinten Nationen. Das Programm "Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit" schützt Sprachen, mündliche Literaturformen wie Mythen, Epen und Erzählungen, auch Musik, Tanz, Spiele, Bräuche, handwerkliche Fähigkeiten und andere Künste. Im Oktober 2003 hat die UNESCO die Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes verabschiedet, der Vertrag trat am 20. April 2006 in Kraft. 1982 wurde bei der UNESCO-Weltkulturkonferenz Mondiacult in Mexiko ein so genannter "erweiterter Kulturbegriff" festgeschrieben. Die 126 Teilnehmer-Staaten nahmen damit eine konzeptionelle Entwicklung zur Kenntnis. Eigentlich ging es darum, den elitären, bildungsbürgerlichen Kulturbegriff abzulösen.
Im Bereich "Kommunikation und Information" setzt sich die UNESCO mit den Problemen der Informationsgesellschaft auseinander. Sie engagiert sich für die Pressefreiheit und den Informationszugang, indem sie unter anderem in Entwicklungsländern Medienkompetenz vermittelt, Journalisten ausbildet und Radiostationen bzw. Nachrichtenagenturen aufbaut. Die UNESCO betreibt unter dem Kürzel EOLSS eine große wissenschaftliche Online-Enzyklopädie.
Organe
Organe der UNESCO sind die Generalkonferenz, der Exekutivrat und das Sekretariat, an dessen Spitze ein Generaldirektor steht.
Die Generalkonferenz ist das oberste Entscheidungs- und Kontrollorgan der UNESCO. Sie tritt (seit 1954) alle zwei Jahre zu einer ordentlichen Tagung zusammen. In der Generalkonferenz gilt der Grundsatz Ein Staat - eine Stimme - ein Prinzip, das auch in der Mehrzahl der anderen Sonderorganisationen sowie der Generalversammlung der Vereinten Nationen Anwendung findet.
Die Generalkonferenz ist Entscheidungsträger, denn sie bestimmt die Zielsetzung und die allgemeinen Richtlinien der Arbeit der Organisation und beschließt über die ihr vom Exekutivrat vorgelegten Programme. Die politische Zielsetzungen und die Arbeitsrichtlinien werden festgelegt, wobei ein vom Sekretariat in Abstimmung mit den Mitgliedsstaaten vorgelegtes zweijähriges Arbeitsprogramm als Diskussionsgrundlage dient. Ferner beruft sie internationale Staatenkonferenzen ein, nimmt internationale Empfehlungen oder Übereinkommen an und erörtert die Berichte der Mitgliedstaaten an die Organisation über die Maßnahmen zur Umsetzung von Empfehlungen und Übereinkommen. Die Generalkonferenz wählt auch die Mitglieder des Exekutivrates, der seit 1995 aus 58 Mitgliedern besteht und normalerweise zweimal jährlich zusammen tritt.
Der Exekutivrat fungiert als Bindeglied zwischen Generalkonferenz und Sekretariat. Er ist für die Vorbereitungen der Tagesordnung der Generalkonferenz, die Prüfung des Arbeitsprogramms und des entsprechenden Haushaltsplans sowie für die Überwachung des vom Sekretariat verabschiedeten Arbeitsprogramms zuständig. Hinsichtlich der Zusammensetzung des Exekutivrats ist im Laufe der letzten 50 Jahre eine zunehmende Verstaatlichung festzustellen. Bis 1954 galten die Mitglieder als Privatpersonen - gewählt als Vertreter des Geistesleben, die im Auftrag der Generalkonferenz handeln sollten. Gemäß einem Vorschlag der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs gelten die Vertreter nunmehr nicht mehr als unabhängig, sondern zugleich als Politiker, welche die Staaten vertreten, aus denen sie stammen. Seit 1976 können die Regierungen darüber hinaus ihre Vertreter vor dem Ablauf ihrer vierjährigen Amtszeit und unabhängig von deren Zustimmung abberufen und ersetzen lassen. Gewählt werden nach Artikel V Absatz 2 der UNESCO-Verfassung solche Persönlichkeiten, die über die notwendige Erfahrungen und Fähigkeiten verfügen, um die administrativen und exekutiven Pflichten des Rates zu erfüllen.
Das Sekretariat ist in mehrere Abteilungen gegliedert. An seinem Hauptsitz in Paris arbeiten derzeit rund 2.100 Mitarbeiter aus etwa 170 Nationen. Weitere 700 Mitarbeiter sind in den 58 Außenstellen in aller Welt tätig. Das Sekretariat wird von einem Generaldirektor geleitet, der auf Vorschlag des Exekutivrats von der Generalkonferenz für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt wird. Der Direktor nimmt an den Sitzungen der Generalkonferenz, des Exekutivrates und der Ausschüsse ohne Stimmrecht teil und erstellt Berichte über die Tätigkeit der Organisation.
Die UNESCO-Nationalkommissionen sind keine Organe der UNESCO, aber bereits von der UNESCO-Verfassung vorgesehene Stellen in jedem Staat. Die Staaten sollen ihre "mit Fragen der Erziehung, Wissenschaft und Kultur befaßten maßgeblichen Institutionen mit der Arbeit der UNESCO in Verbindung bringen, vorzugsweise durch Bildung einer Nationalkommission, in der die Regierung und die betreffenden Institutionen vertreten sind." Nationalkommissionen existieren in allen Mitgliedstaaten, so auch in Deutschland (Deutsche UNESCO-Kommission), Österreich und der Schweiz.
UNESCO-Briefmarken
Die erste Ausgabe der UNESCO erschien am 21.01.1961 und zeigte die Köpfe von "Buddha und Hermes", wovon am 23.01.1965 zwei Ergänzungswerte verausgabt wurden. Als zweites Motiv wurden am 17.12.1966 drei Werte mit dem Motiv "Buch und Globus" verausgabt. Das dritte Motiv vom 08.03.1969 zeigte das "UNESCO-Emblem". Ergänzungswerte mit diesem wurden am 13.02.1971 und 15.11.1975 verausgabt, wobei die drei Werte aus 1975 die Inschrift anstelle von "Republique francais" nur auf "France" lautete. Die beiden Ausgaben vom 23.10.1975 und 14.10.1978 zeigten eine "symbolische Allegorie". Die Ausgaben vom 15.11.1980 und 12.12. 1981 waren "Historischen Bauten" gewidmet. Von 1982 bis 1993 wurden insgesamt 20 Werte zum Thema "Baudenkmäler" emissiert. Die Ausgabe vom 1.6.195 zeigte die Motive "Nationalparks" und die Ausgabe vom 24.10.1998 hatte das Thema "Kultur- und Naturerbe".
Die erste Ausgabe des neuen Jahrtausends erschien am 1. Dezember 2001 und zeigte die Motive "Giseh / Komodo-Inseln". Die Währungsangabe erfolgte sowohl in Franc, als auch in Euro.
2003 erschien die erste Ausgabe nur in Euro, "Kultur- und Naturerbe", 2005 eine weitere Ausgabe "Kultur- und Naturerbe" und eine dritte Ausgabe "Kultur- und Naturerbe" sowie eine vierte Ausgabe "Kultur- und Naturerbe". Im Jahre 2008 gab es ebenfalls eine Serie "Kultur- und Naturerbe".
UNESCO als Briefmarkenthema
Internationales Erziehungsamt
Das Internationale Erziehungsamt (englisch International Bureau of Education, IBE; französich Bureau international d'éducation, BIE) ist ein Amt der UNESCO in Genf und beschäftigt sich mit der Entwicklung von Lerninhalten, sowie Methoden und Strukturen der Erziehung. Es arbeitet sowohl mit regionalen, als auch internationalen Organisationen zusammen.
Das Internationale Erziehungsamt wurde schon 1925 in Genf auf Initiative des Psychologen Édouard Claparède, des ersten Generaldirektors des BIE Pierre Bovet und Adolphe Ferrière gegründet.
Briefmarken des Internationalen Erziehungsamtes
Am 15. August 1944 erschienen 22 Dienstmarken mit einem dreizeiligen Aufdruck "COURRIER DU / BUREAU INTERNATIONAL / D'ÉDUCATION" auf Freimarken der Schweiz und am 12. Januar folgte eine Ausgabe mit rotem Aufdruck "BIE" auf der schweizerischen Marke Michel-Nr. 469. Am 1. Oktober 1948 gab es eine Serie mit sechs Marken mit dreizeiligem Aufdruck auf den schweizerischen Marken Michel-Nr. 500-505. Ebenfalls mit dreizeiligem Aufdruck auf den schweizerischen Marken Michel-Nr. 530-540 wurden am 1. Februar 1950 elf Marken emissiert und am 24. Oktober 1958 wurde eine eigenständige Serie (ohne Aufdruck unter Verwendung schweizerischer Marken) von sechs Briefmarken herausgegeben, wozu es drei Ergänzungswerte zu 20, 30 und 50 Centimes (Rappen) gab.
- Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) -
Einführung
Die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung, (englisch United Nations Industrial Development Organization, UNIDO; französisch/spanisch ONUDI) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit dem Ziel, die industrielle Entwicklung in Entwicklungsländern und Reformstaaten nachhaltig zu fördern.
Aufgaben
Die Schwerpunkte oder Servicemodule der UNIDO sind:
- Industrial Governance und Statistik
- Investitions- und Technologieförderung
- Förderung von Handel und Wettbewerbsfähigkeit
- Entwicklung der Privatwirtschaft
- Agro-Industrien
- Nachhaltige Energiewirtschaft und Klimawandel
- Montreal-Protokoll
- Umweltmanagement
Geschichte
Die UNIDO wurde 1966 als Programm der Vereinten Nationen gegründet und 1985 in eine selbständige Sonderorganisation der UN umgewandelt. Der Hauptsitz befindet sich in der UNO-City (Vienna International Centre) in Wien.
Der Organisation gehören 172 Mitgliedstaaten an. UNIDO unterhält Büros in 30 Ländern und beschäftigt insgesamt etwa 650 Mitarbeiter. Jährlich arbeiten darüber hinaus mehr als 1800 internationale und nationale Experten an UNIDO-Projekten.
UNIDO implementierte im Jahr 2004 Projekte im Gesamtwert von 98,8 Mio. US-Dollar.
Das geschätzte Gesamtvolumen aller Tätigkeiten für das Biennium 2004/05 beträgt etwa 356 Millionen Euro. (UNIDO ist derzeit die einzige UN-Organisation, die in Euro budgetiert, wobei diese Umstellung auch bei der Internationalen Atomenergieorganisation (ebenfalls mit Sitz in Wien) im Gange ist).
UNIDO als Briefmarkenthema
- Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) -
Einführung
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (englisch Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO) wird im deutschen Sprachraum oft auch als Welternährungsorganisation bezeichnet und ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom.
Sie hat die Aufgabe, die Produktion und die Verteilung von landwirtschaftlichen Produkten im Allgemeinen und Nahrungsmitteln im Besonderen weltweit zu verbessern, um die Ernährung sicherzustellen und den Lebensstandard zu verbessern. Zu diesem Zweck hat sie z. B. den Codex Alimentarius entwickelt, der internationale Standards für die Lebensmittelsicherheit definiert.
Die FAO wurde am 16.10.1945 in Québec, Kanada gegründet. An ihre Gründung erinnert seitdem jährlich der auch "Welthungertag" genannte Welternährungstag als UNO-Gedenktag. 1951 wurde der Sitz von Washington D.C. nach Rom verlegt. Aktuell gehören ihr 191 Staaten und die Europäische Union als Mitglieder an. Deutschland trat im Jahr 1950 der FAO als erster UN-Sonderorganisation bei.
Aufgaben
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation konzentriert sich im Wesentlichen auf vier Bereiche:
- Entwicklungshilfe
- Informationen über Ernährung, Nahrungsmittel, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei
- Regierungsberatung
- Internationales Forum über die wichtigsten Belange in den Fragen der Ernährung.
Unter anderem gibt sie den AGROVOC-Thesaurus heraus.
Die FAO veröffentlicht regelmäßig Studien zu ernährungspolitischen Themen. Aufsehen erregte Ende 2006 die Studie Der lange Schatten des Viehs, in der die FAO die Auswirkungen der Viehwirtschaft auf die globale Klimaerwärmung darlegt. Von vielen Nichtregierungsorganisationen kritisch gesehen wird die positive Haltung der FAO zur Grünen Gentechnik.
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation als Briefmarkenthema
- Welttourismusorganisation (UNWTO) -
Einführung
Die Welttourismusorganisation (englisch World Tourism Organization, UNWTO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UNO) mit Sitz in Madrid (Spanien). Sie ist mit rund 100 Mitarbeitern die kleinste Sonderorganisation der Vereinten Nationen.
Aufgaben
Die UNWTO ist ein internationales Forum für Tourismuspolitik und Fokalstelle für intergovermentale Kommunikation und verfolgt das Ziel der Entwicklung eines verantwortlichen, nachhaltigen und universell zugänglichen Tourismus, um zur ökonomischen Entwicklung, internationaler Verständigung, Frieden, Wohlstand und Einhaltung der Menschenrechte beizutragen. Schwerpunkt ist die Forcierung des Tourismus in Entwicklungsländern, unter Berücksichtigung der Millenniums-Entwicklungs-Ziele, nachhaltiger Entwicklungskonzepte und dem Globalen Kodex für Ethik im Tourismus.
Bekannteste Veröffentlichungen sind die jährlichen Tourismusstatistiken, die den grenzüberschreitenden internationalen Tourismus abbilden. Hierzu begleitend strebt die UNWTO eine Harmonisierung der internationalen Tourismusstatistiken an. Die UNWTO-Empfehlungen dienen beispielsweise als Grundlage für die Statistiken der OECD und der Europäischen Gemeinschaften.
Bedeutend sind zudem die UNWTO-Aktivitäten im Rahmen des Projektes Sustainable Tourism for Eliminating Poverty (ST-EP), dass auf eine Initiative zur Armutsbekämpfung durch Tourismus im Rahmen des Weltgipfels für Nachhaltige Entwicklung in Johannesburg im Jahre 2002 zurückgeht.
Geschichte
Die UNWTO entstand aus einem internationalen Kongreß, der im Jahre 1925 stattfand. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Welttourismusorganisation International Union of Official Travel Organisations (IUOTO) genannt und ihr Hauptsitz von Den Haag nach Genf verlegt. Seit 1975 heißt sie offiziell Welttourismusorganisation und hat seit dem 01.01.1976 ihren Hauptsitz in Madrid. Nach der vorläufigen Integrierung der UNWTO in das United Nations Development Programme UNDP im Jahre 1976 und der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages mit den Vereinten Nationen im Jahre 1976, wurde der UNWTO im Jahre 2003 der Status einer UN-Sonderorganisation zugeteilt. Im Jahre 2005 waren 145 Staaten und 350 Organisationen Mitglied der UNTWO.
- Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO - OMPI) -
Einführung
Die Weltorganisation für geistiges Eigentum (englisch World Intellectual Property Organization, WIPO; franzpsisch Organisation mondiale de la propriété intellectuelle, OMPI) wurde 1967 mit dem Ziel gegründet, Rechte an immateriellen Gütern weltweit zu fördern. 1974 wurde die WIPO Teilorganisation der Vereinten Nationen. Die WIPO ist Ausgangspunkt des Zusammenarbeitsvertrags (PCT) von 1970, des WIPO-Urheberrechtsvertrags von 1996 und des Patentgesetzvertrags (englisch Patent Law Treaty) von 2000.
Aufgaben
Die WIPO ist zum einen eine diplomatische Konferenz der Mitglieder, zum anderen eine Organisation mit Exekutivfunktion, die u.a. die PCT-Anmeldungen verwaltet. Streitfälle werden durch Mediation und Schiedsgericht geschlichtet. Ferner berät die WIPO auf Anforderung von offiziellen Interessenvertretern bei der Gesetzgebung im Feld des geistigen Eigentums. Vor allem die Flexibilisierung des TRIPs-Abkommens ist ein Thema dabei. Das TRIPs-Abkommen wurde außerhalb der WIPO durch das Freihandelssystem GATT ausgehandelt. Damit wurde die WIPO institutionell brüskiert und versucht ihren Einfluß zurückzugewinnen. 2005 wurde auf Drängen zahlreicher Mitglieder aus der Dritten Welt eine entwicklungspolitische Agenda unter heftigem diplomatischen Widerstand der Vereinigten Staaten besprochen. Auch der Schutz traditionellen Wissens rückt in den Fokus der Weltorganisation. Es ist jedoch fraglich, ob die Einforderung eines solchen Schutzes mehr ist als ein diplomatischer Schachzug von Entwicklungsländern.
Die Wipo verwaltet 24 Verträge 2008. Im Gegensatz zu anderen UN-Organisationen, insbesondere der WTO, sind Mitglieder nicht verpflichtet, alle Verträge anzunehmen.
- Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst (RBÜ)
- Madrider Abkommen über die internationale Registrierung von Marken (MMA)
- Protokoll zum Madrider Abkommen über die internationale Registrierung von Marken (PMMA)
- Markenrechtsvertrag (Trademark Law Treaty TLT)
- Vertrag über die Internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens (PCT)
- WIPO-Urheberrechtsvertrag (WCT)
- Locarno-Klassifikation
- Haager Abkommen über die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster und Modelle (HMA)
Briefmarken der Weltorganisation für geistiges Eigentum
Zwischen 1982 und 1985 wurden für die Weltorganisation für Geistiges Eigentum insgesamt fünf Briefmarken emissiert.
Weltorganisation für geistiges Eigentum als Briefmarkenthema
Für die UNO in New York erschienen 1977 zwei Werte.
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Sonderorganisationen im Finanzbereich
- Internationaler Währungsfonds (IWF) -
Einführung
Der Internationale Währungsfonds (IWF, englisch International Monetary Fund, IMF, auch bekannt als Weltwährungsfonds) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Er ist eine Schwesterorganisation der Weltbank-Gruppe und hat seinen Sitz in Washington D. C., USA.
Der IWF wurde am 22.07.1944 durch eine internationale Übereinkunft gegründet und nahm im Mai 1946 erste Arbeiten auf. Seine eigentliche operative Tätigkeit begann ab dem 01.03.1947. Sie erfolgte aufgrund der Beschlüsse der Konferenz in Bretton Woods, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat New Hampshire. Diese für den Wiederaufbau des Weltwirtschaftssystems entscheidenden Verhandlungen dauerten vom 01.07.1944 bis zum 22.07.1944.
Der IWF wird daher zusammen mit der Weltbank-Gruppe als Bretton-Woods-Institution bezeichnet.
Zu seinen Aufgaben gehören: Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik, Ausweitung des Welthandels, Stabilisierung von Wechselkursen, Kreditvergabe, Überwachung der Geldpolitik, Technische Hilfe. Der IWF hat derzeit 186 Mitgliedstaaten, deren Stimmrecht sich an ihrem Kapitalanteil orientiert. Die Bundesrepublik Deutschland trat 1952 dem IWF bei. Die Mitgliedstaaten mit den größten Stimmanteilen sind USA 16,77 Prozent%, Japan 6,02 Prozent, Deutschland 5,88 Prozent, Frankreich 4,86 Prozent, Großbritannien 4,86 Prozent und China 3,66 Prozent. Da die Beschlüsse im IWF mit einer Mehrheit von 85 Prozent getroffen werden müssen, verfügen jeweils die USA und die gemeinsamen EU-Staaten de facto über eine Sperrminorität.
Organisation
Der IWD hat folgende Organe:
- Gouverneursrat
- Internationaler Währungs- und Finanzausschuß (IMFC)
- Exekutivdirektorium
- Entwicklungsausschuß
- Finanzstabilitätsforum
Der IWF hat etwa 2716 Mitarbeiter aus 186 Staaten. Das neu3ste Mitglied im IWF ist der junge Balkanstaat Kosovo, dem die Mitgliedschaft Anfang Mai 2009 angeboten wurde.
Der IWF wird von einem "geschäftsführenden Direktor" (Managing Director) geleitet. Gemäß einer informellen Vereinbarung zwischen den USA und einigen westeuropäischen Ländern ist der Direktor des IWF immer ein Europäer, während die einflußreiche Position des ersten stellvertretenden Direktors (First Deputy Managing Director) von einem US-Amerikaner besetzt wird.
Aufgabem
Wenn ein Mitglied in Zahlungsschwierigkeiten gerät, kann es beim IWF Hilfe beanspruchen (lender of last resort). Die Rechnungslegungseinheit des IWF ist das Sonderziehungsrecht (SZR).
Der IWF vergibt unter bestimmten Auflagen befristete Kredite an Staaten, die unter wirtschaftlichen Problemen leiden, z. B. Argentinien, die Türkei, Brasilien oder Rumänien (2008). Bedingungen für die Gewährung von Krediten sind zum Beispiel: Kürzung der Staatsausgaben, niedrige Inflation, Steigerung des Exports, sowie die Liberalisierung des Bankenwesens. Die den Staaten auferlegten Bedingungen in Form von Strukturanpassungsprogrammen (SAP) können zum Beispiel Privatisierung von öffentlichen Einrichtungen wie Sparkassen, Elektrizitäts- und Wasserversorgung, Telekommunikation usw. sowie Entlassung von bestimmten Gruppen von Mitarbeitern vorsehen.
Darüber hinaus unterstützt der IWF Entwicklungsländer in Afrika, Asien und Südamerika bei der Erarbeitung von Wachstums- und Wohlstandkonzepten und fördert diese durch direkte Geldhilfen der gebenden Mitgliedstaaten. Ebenso wie die Kreditvergabe ist auch die Entwicklungszusammenarbeit oft an Bedingungen der Good Governance (Korruptionsabbau, Demokratie usw.) und der Liberalisierung gekoppelt.
Internationaler Währungsfonds als Briefmarkenthema
- Weltbank -
Einführung
Die Weltbank bezeichnet im weiten Sinne die in Washington D.C. (USA) angesiedelte Weltbankgruppe bzw. im engen Sinne die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung als Teil dieser Gruppe. Die Weltbankgruppe hatte ursprünglich den Zweck, den Wiederaufbau der vom 2. Weltkrieg verwüsteten Staaten zu finanzieren.
Sie umfaßt die folgenden fünf Organisationen, die jeweils eine eigene Rechtspersönlichkeit besitzen, sich aber im Eigentum der Mitgliedstaaten befinden:
- Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (International Bank for Reconstruction and Development, IBRD; auch World Bank)
- Internationale Entwicklungsorganisation (International Development Association, IDA )
- Internationale Finanz-Corporation (International Finance Corporation, IFC)
- Multilaterale Investitions-Garantie-Agentur (Multilateral Investment Guarantee Agency, MIGA)
- Internationales Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (International Centre for Settlement of Investment Disputes, ICSID)
Die Organisationen der Weltbankgruppe sind durch verwaltungsmäßige Verflechtungen und durch einen gemeinsamen Präsidenten (im Fall der ICSID als Vorsitzender des Verwaltungsrates) verbunden. Der Begriff "Weltbank" (im Gegensatz zu "Weltbankgruppe") umfaßt nur die beiden ersten der fünf oben angeführten Organisationen.
Aufgaben
Die gemeinsame Kernaufgabe dieser Institutionen ist, die wirtschaftliche Entwicklung von weniger entwickelten Mitgliedstaaten durch finanzielle Hilfen, Beratung sowie technische Hilfe zu fördern und so zur Umsetzung der internationalen Entwicklungsziele beizutragen (vor allem den Anteil der Armen an der Weltbevölkerung bis zum Jahr 2015 um die Hälfte reduzieren zu helfen). Sie dienen auch als Katalysator für die Unterstützung durch Dritte. Die Weltbankgruppe hat im Geschäftsjahr 2008 38,2 Mrd. US-Dollar an Darlehen, Zuschüssen, Beteiligungen, Investitionen und Garantien an ihre Mitgliedstaaten sowie Privatinvestoren vergeben.
Dies geschieht vornehmlich durch die Vergabe von langfristigen Darlehen zu marktnahen Konditionen (IBRD) beziehungsweise zinslosen, langfristigen Krediten (IDA) für Investitionsprojekte, umfassende Reformprogramme und technische Hilfe, zunehmend auch durch die Förderung der privatwirtschaftlichen Entwicklung durch die Beteiligung an Firmen (IFC) und durch die Übernahme von Garantien (MIGA).
1974 haben die Gouverneursräte der Weltbank und des IWF auf Wunsch der Entwicklungsländer einen gemeinsamen Ministerausschuß über den Transfer von finanziellen Ressourcen in Entwicklungsländer eingesetzt, das Entwicklungskomitee (Development Committee, DC). Das DC hat 24 Mitglieder, die die gesamte Mitgliedschaft der Weltbankgruppe und des IWF vertreten, und tagt zweimal im Jahr. Seine Aufgabe ist es, die Gouverneursräte der Bank und des IWF über wichtige Entwicklungsfragen und über die für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in den Entwicklungsländern erforderlichen Ressourcen zu beraten. Im Laufe der Zeit hat das DC auch Fragen des Handels und des globalen Umweltschutzes in seine Beratungen einbezogen.
Die Weltbank veröffentlicht jährlich den Weltentwicklungsbericht (World Development Report), der jeweils einem übergreifenden und für die aktuelle Entwicklungsdiskussion bedeutsamen Thema gewidmet ist. Er faßt in seinen detaillierten Analysen nicht nur den Diskussionsstand zusammen, sondern gibt vor allem auch entscheidende Anstöße und bringt die internationale Debatte über Entwicklung um wichtige Schritte voran.[2] Weitere zentrale Weltbank-Berichte sind der "Global Economic Prospects", "Global Development Finance" und "Doing Business".
Das Private Sector Development (PSD) ist eine Strategie der Weltbank, die Privatisierung in Entwicklungsländern voranzutreiben, sie ist für alle Teile der Weltbank gültig, und alle anderen Strategien müssen auf PSD abgestimmt sein. Auch die Vergabe von Krediten ist an grundlegende Reformen im Sinne der PSD geknüpft, die private Herstellung von Infrastruktur soll gefördert werden: es wird argumentiert, daß die öffentliche Hand öffentliche Unternehmen bevorzuge und einen Wettbewerb verhindere (vgl. Strukturanpassungsprogramme).
Struktur
Ebenso wie der Internationale Währungsfonds (IWF) ist auch die Weltbank eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Mitglieder bei der IBRD können nur Staaten werden, die bereits dem IWF angehören und alle damit verbundenen Verpflichtungen übernommen haben. Die Mitgliedschaft bei der IBRD ist wiederum Voraussetzung für den Beitritt zu Internationale Entwicklungsorganisation (IDA), Internationale Finanz-Corporation (IFC), Multilaterale Investitions-Garantie-Agentur (MIGA) und Internationales Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID).
Oberstes Organ der IBRD (wie auch bei IFC, IDA und MIGA) ist der Gouverneursrat, für den jeder Mitgliedstaat einen Gouverneur (in der Regel den Wirtschafts- oder Finanzminister) und einen Stellvertreter ernennt. Das Exekutivdirektorium besteht bei der IBRD, der IDA und der IFC seit Herbst 1992 aus 24 Personen. Von diesen werden fünf von den Mitgliedern mit den höchsten Kapitalanteilen (darunter Deutschland) ernannt, die übrigen 19 werden alle zwei Jahre durch die Gouverneure anderer Mitgliedstaaten gewählt. Mit Ausnahme der Volksrepublik China, Rußlands und Saudi-Arabiens, die durch einen eigenen Exekutivdirektor repräsentiert werden, vertreten die übrigen gewählten Direktoren jeweils mehrere Mitgliedstaaten (Stimmrechtsgruppen). Die Exekutivdirektoren nehmen - im Auftrage Ihrer Gouverneure - das Tagesgeschäft wahr.
Die laufenden Geschäfte führt der Präsident entsprechend den Beschlüssen des Direktoriums. Er wird von den Exekutivdirektoren für jeweils fünf Jahre gewählt und darf weder Gouverneur noch Exekutivdirektor sein. Er hat den Vorsitz im Direktorium (ohne Stimmrecht, außer bei Stimmengleichheit) und ist Leiter des Mitarbeiterstabs. Bei der IFC und bei der MIGA bestehen organisatorische Besonderheiten insofern, als sie einen eigenen, von der IBRD und IDA getrennten Mitarbeiterstab und einen eigenen geschäftsführenden Vizepräsidenten haben.
Bei Abstimmungen im Gouverneursrat und Direktorium richtet sich das Stimmengewicht des einzelnen Landes im Wesentlichen nach der Höhe seines Kapitalanteils. Wie beim IWF verfügen alle Mitglieder - über eine bestimmte Anzahl von Basisstimmen hinaus - über Stimmrechte entsprechend ihrer finanziellen Beteiligung.
Weltbank als Briefmarkenthema
- Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) -
Einführung
Die zentrale Aufgabe des Fonds ist die Mobilisierung von Ressourcen zur Unterstützung von Kleinbauern und landlosen Landarbeitern zur
- Steigerung der Nahrungsmittel-Produktion
- Verbesserung der Ernährungslage
- Erhöhung der Einkommen
- Erhöhung der Beschäftigungszahlen
Die Finanzmittel werden aus den Mitgliedsbeiträgen gewonnen, deren Höhe sich nach der Zugehörigkeit definierter Länderlisten ergibt. Dabei wird zwischen "Industrieländern" (IL), "ölexportierenden Ländern" (ÖL) und "Entwicklungsländern" (EL) unterschieden. Die Finanzmittel werden vorrangig an Niedrigeinkommensländer der Dritten Welt zu genau definierten Zwecken und häufig zu besonders günstigen Bedingungen vergeben.
Die langfristigen Kredite lassen sich in drei Gruppen differenzieren:
1. zinsfrei (1 Prozent Bearbeitungsgebühr jährlich), 40 Jahre Laufzeit, davon 10 Jahre tilgungsfrei (ca. 70 Prozent aller Kredite)
2. 4 Prozent Zinsen, 20 Jahre Laufzeit, davon 5 Jahre tilgungsfrei (ca. 23 Prozent aller Kredite)
3. 8 Prozent Zinsen, 15 bis 18 Jahre Laufzeit, davon 3 Jahre tilgungsfrei (ca. 7 Prozent aller Kredite)
Seit Bestehen des IFAD wurden etwa 600 Projekte in über 100 Ländern finanziert. Ihre Leistungen ergänzen die Kredite der Weltbankgruppe und den regionalen Entwicklungsbanken.
Organe
Der IFAD ist ähnlich strukturiert wie die Institute der Weltbankgruppe:
- Der Gouverneursrat ist das höchste Organ. Jedes Land ist durch einen Gouverneur vertreten. Er tagt jährlich, bestimmt die Richtlinien und wählt die zu finanzierenden Projekte aus. Dabei haben die beitragsstärkeren Industrie- und ölexportiernenden Länder ein höheres Stimmengewicht.
- Der Verwaltungsrat übernimmt die Geschäftsführung. Er besteht aus 18 Mitgliedern (8x IL, 4x ÖL, 6x EL) und tagt dreimal pro Jahr. Die Mitgliedstaaten wechseln regelmäßig in versetzten Zeitabständen.
- Das Sekretariat verfügt über etwa 300 Mitarbeiter. Der Gouverneursrat wählt alle vier Jahre einen neuen Präsidenten.
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Sonderorganisationen als Kooperationspartner
- Internationaler Strafgerichtshof (IStGh) -
Einführung
Der Internationale Strafgerichtshof, IStGH (französisch Cour pénale internationale, CPI; englisch International Criminal Court, ICC) ist ein ständiges internationales Strafgericht. Seine Zuständigkeit umfasst drei Delikte des Völkerstrafrechts, nämlich Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. Eine Definition des Delikts Verbrechen der Aggression soll erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, so daß der IStGH insoweit bislang nicht zuständig ist.
Der IStGH ist eine Internationale Organisation mit Sitz in Den Haag, deren Beziehung zu den Vereinten Nationen über ein Kooperationsabkommen geregelt ist. Er ist nicht mit dem umgangssprachlich als "UN-Kriegsverbrechertribunal" bezeichneten Internationalen Strafgericht für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) bzw. dem Internationalen Strafgericht für Ruanda (ICTR) zu verwechseln.
Statut von Rom
Die Grundlage des IStGH ist das so genannte Rom-Statut. Der Gerichtshof kann nur über Individuen und nicht über Staaten zu Gericht sitzen. Ausführliche Definitionen der Tatbestände Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen sind in den Artikeln 6, 7 und 8 des Statuts aufgeführt. Auf eine Definition des Tatbestands des Verbrechens der Aggression konnte sich die Gründungskonferenz nicht einigen. Die Diskussion dauert bis heute an. Bei einem Arbeitstreffen der Vertragsstaaten in Kampala (Uganda) soll Mitte 2010 ein Entwurf der Definition sowie die Umstände, unter denen das Gericht die entsprechende Zuständigkeit ausüben darf, vorgestellt werden[2]. Bis eine ratifizierte Definition vorliegt, übt der IStGH seine Gerichtsbarkeit über das "Verbrechen der Aggression" nicht aus.[3] Zudem konnte die Forderung nach universeller Zuständigkeit nicht durchgesetzt werden. Zur Rechenschaft gezogen werden kann ein Täter grundsätzlich nur dann, wenn er einem Staat angehört, der das Statut ratifiziert hat oder wenn die Verbrechen auf dem Territorium eines solchen Vertragsstaates begangen wurden.
Das IStGH-Statut enthält Regelungen zum Straf-, Strafprozess-, Strafvollstreckungs-, Gerichtsorganisations-, Rechtshilfe- und Auslieferungsrecht.
Kerngrundsätze des IStGH sind:
- die Zuständigkeit und Gerichtsbarkeit für die o. g. "schwersten Verbrechen, welche die internationale Gemeinschaft als Ganzes" berühren;
- der Vorrang der nationalen Gerichtsbarkeit, soweit diese existiert und fähig und willens ist, die Strafverfolgung tatsächlich zu betreiben (Komplementaritätsgrundsatz des IStGH);
- die individualstrafrechtliche Verantwortlichkeit natürlicher Personen, unabhängig eines von ihnen bekleideten, offiziellen Amtes;
- die prinzipielle Möglichkeit zur Annahme freiwilliger, finanzieller Beiträge von natürlichen und juristischen Personen und
- die Konstituierung als ständige Einrichtung.
Im Statut sind grundlegende Strafrechtsprinzipien verankert, z. B. die Grundsätze des Rückwirkungsverbotes (nullum crimen sine lege) und des Verbotes der Doppelbestrafung (ne bis in idem). Die Anklagebehörde kann Ermittlungsverfahren kraft Amtes einleiten.
Geschichte
Im Gegensatz zu den anderen Internationalen Strafgerichtshöfen für Jugoslawien und für Ruanda ist dieser Gerichtshof nicht durch einen Beschluss des Sicherheitsrats, sondern durch einen internationalen Vertrag ins Leben gerufen worden. Dies verleiht dem Gerichtshof eine besonders hohe Legitimität. Das Rom-Statut wurde am 17.07.1998 mit 120 Ja-Stimmen gegen sieben Nein-Stimmen bei 21 Enthaltungen von der UN-Bevollmächtigtenkonferenz in Rom angenommen. Kurz nach Hinterlegung der 60. Ratifikationsurkunde ist das Rom-Statut am 01.07.2002 in Kraft getreten. Die feierliche Vereidigung der ersten 18 Richter fand am 11.03.2003 statt.
Die erste Verhandlung fand im Januar 2009 im Verfahren der Anklage gegen Thomas Lubanga statt. Ihm wird zu Last gelegt, als Gründer und Führer der bewaffneten Miliz Union des Patriotes Congolais in der Demokratischen Republik Kongo Kinder zwangsrekrutiert und in kriegerischen Auseinandersetzungen eingesetzt zu haben. Weitere Verfahren laufen. Ende 2009 wurde auch in der Sache Germaine Katanga und Mathieu Ngudjolo Chui verhandelt.
Zur wissenschaftlich-methodischen Fundierung erarbeitet der IStGH unter dem Namen "Legal Tools-Projekt" (LTP) unter anderem eine völkerstrafrechtliche Datenbank. Damit soll auf mittlere Sicht die Anwendung der Straftatbestände Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen international vergleichbarer werden. Bekannte Kooperationspartner dafür sind das Norwegian Center for Human Rights in Oslo, die britischen Universitäten Nottingham und Durham, das Internationale Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse der Philipps-Universität Marburg und die Universität Graz sowie das niederländische Asser Institute. Technisch beraten wird das LTP von dem Institut für Rechtsinformatik der Universität des Saarlandes. Dort wird u.a. auch die CaseMatrix, ein Expertensystem, für den IStGH technisch entwickelt.
Am 14.07.2008 hat Luis Moreno-Ocampo, der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, erstmals gegen ein amtierendes Staatsoberhaupt, den sudanesischen Staatschef Umar Hasan Ahmad al-Baschir, Haftbefehl wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen beantragt. Das Gericht gab diesem Antrag am 04.03.2009 nur teilweise statt und stellte einen Haftbefehl wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen aus.
Mitglieder
Bis Ende Juni 2009 hatten 110 Staaten das Rom-Statut zum Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) ratifiziert.
Die Mitglieder aus Afrika sind Benin, Botsuana, Burkina Faso, Burundi, Demokratische Republik Kongo, Dschibuti, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Kenia, die Komoren, Kongo, Lesotho, Liberia, Madagaskar, Malawi, Mali, Mauritius, Namibia, Niger, Nigeria, Sambia, Senegal, Sierra Leone, Südafrika, Tansania, Tschad, Uganda und die Zentralafrikanische Republik.
Die Mitglieder aus Amerika sind Antigua und Barbuda, Argentinien, Barbados, Belize, Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Dominica, Dominikanische Republik, Ecuador, Guyana, Honduras, Kanada, Kolumbien, Mexiko, Panama, Paraguay, Peru, St. Kitts und Nevis, St. Vincent und die Grenadinen, Suriname, Trinidad und Tobago, Uruguay und Venezuela.
Die Mitglieder aus Asien sind Afghanistan, Japan, Jordanien, Kambodscha, Mongolei, Osttimor, Südkorea und Tadschikistan.
Die Mitglieder aus Europa sind Albanien, Andorra, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Kroatien, Georgien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Mazedonien, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, San Marino, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, Schweiz, Tschechien, Ungarn und Zypern.
Die Mitglieder aus Ozeanien sind Australien, Cookinseln, Fidschi, Marshallinseln, Nauru, Neuseeland und Samoa.
Daneben gibt es 40 weitere Staaten, die den Vertrag zwar unterzeichneten, aber ihn nicht ratifizierten. Dies sind beispielsweise die USA (die sogar die Unterzeichnung zurückzogen), Rußland, Indien, Pakistan, Volksrepublik China, Israel und der Iran.
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United Nations Humanitarian Air Service (UNHAS)
United Nations Humanitarian Air Service ([UN]HAS) oder WFP/ODTL/Aviation Section= ist eine Fluggesellschaft der Vereinten Nationen. Sie steht unter der Verwaltung des Nebenorgans Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Hauptsitz der Gesellschaft ist in Rom (Italien). Außenstellen (Regional Safety Offices, RASO) gibt es in Nairobi (Kenia), Johannesburg (Südafrika) und Islamabad (Pakistan).
Die Fluggesellschaft wurde zunächst 2001 für humanitäre Zwecke eingerichtet, jedoch darf jedes Organ der Vereinten Nationen die Dienste nutzen. Sie wird insbesondere für Personentransporte verwendet. Hauptzweck ist jedoch die Versorgung der notleidenden Bevölkerung weltweit, etwa bei Naturkatastrophen.
Die fast ausschließlich geleasten Flugzeuge und Hubschrauber sind komplett weiß (Frieden) lackiert und tragen den Schriftzug UN bzw. United Nations. Des Weiteren wird die Flagge der Vereinten Nationen geführt.
UNHAS arbeitet eng mit dem United Nations Joint Logistics Center zusammen. Am Flughafen Brindisi (Süditalien), dem United Nations UN Humanitarian Rapid Response Base befinden sich zwei Einrichtungen der UN: Das United Nations Logistic Base (UNLB) und das United Nations Humanitarian Response Depot (UNHRD). Dies wird oft angeflogen, um die Hilfsgüter aufzunehmen. Hier war auch bis 2006 eine Iljuschin Il-76 des UNHAS stationiert. Brindisi gilt daher als die technische Basis der UNHAS.
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