|
Überblick
Gegen Ende des 20. Jahrhudnerts erschienen in Island insgesamt 480 Briefmarken und 21 Blocks sowie zahlreiche Zusammendrucke und Kleinbogen, so daß innerhalb von 20 Jahren eine starke Zunahme der Ausgaben pro Jahr feststellbar ist.
|
Zunahme des Tourismus
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs war Island nicht mehr länger eine isolierte Insel in der Mitte des Atlantischen Ozeans. Moderne Kommunikations- und Verkehrsmittel trugen ihren Teil dazu bei, dass sich der Kontakt zur Außenwelt verbesserte. Besonders die Kontakte zu den nächsten Nachbarn im Westen und Osten vermehrten sich. In letzter Konsequenz bedeutete dies, daß auch der Tourismus schon ab den 1970er Jahren zunahm und sich ab den beiden letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelte.
Jahr für Jahr kommen über 100.000 Touristen nach Island, das Land aus Feuer und Eis, um die Naturschönheiten zu bewundern. Und die klare Luft zu genießen. Aber nicht nur Touristen besuchen das Land, sondern immer mehr internationale Treffen und Konferenzen fanden auf Island statt. So trafen sich schon 1973 Frankreichs Staatschef Pompidou und der US-Präsident Nixon in Reykjavik und im Herbst 1986 hielten die Führer der beiden Supermächte USA und Sowjetunion, Gorbatschow und Reagan, auf der Insel eine Konferenz ab.
|
Markenausgaben 1980-1984
Im Jahre 1980 erschienen "Europa", "Jahr des Baumes" und "Nordische Zusammenarbeit - Handwerkskunst", 1981 "Europa", "Internationales Jahr der Behinderten", "75 Jahre Fernmeldewesen in Island" und "Gemälde (Gunnlaugur Scheving)" und 1982 "100 Jahre Konsumverein Thingeyjar", "Reitsport", "100 Jahre Landwirtschaftsschule", "Thorbjörg Sveinsdóttir", Block 4 (Int. Briefmarkenausstellung NORDIA '84) und "Weihnachten".
Im Jahre 1983 gab es die Serie "Blumen", "NORDEN '83 - Tourismus in Skandinavien", "Europa", "Fischfang", "200. Jahrestag des Ausbruchs der Laki-Krater", "Breitensport", "Weltkommunikationsjahr", Block 5 (Internationale Briefmarkenausstellung NORDIA '84), "Weihnachten" und "1. Todestag von Kristján Eldjárn".
Für das Jahr 1984 sind die Ausgaben "Blumen", "Europa", Block 6 (Internationale Briefmarkenausstellung NORDIA '84), "40 Jahre Republik", "100 Jahre Guttemplerorden", "Blumen", "50Jahre Arbeitgeberverband", "100 Jahre Nationalgalerie", "Weihnachten" und "400 Jahre Gudbrandsbibel" zu nennen.
|
Entwicklung des Fischereiwesens
Die fischreichen Gewässer rund um Island sorgten dafür, daß viele Isländer ihr Auskommen als Fischer fanden. Da aber immer mehr ausländische Schiffe vor Island Fischfang betrieben, führte dies dazu, dass die Bestände zurückgingen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die veraltete Flotte modernisiert und die Schiffe verteilten sich auf die Häfen rund um Island herum. Einher mit der Fischerei gingen die Fisch verarbeitenden Betriebe. Zu den wichtigsten Fischarten zählten der Kabeljau und der Hering; bei dem seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ganz besonders die Gefahr der Überfischung bestand.
Ab 1970 wurde die Fischereiflotte erneut modernisiert und durch noch größere Fangschiffe ersetzt, wobei erstmals auch selbst gebaute Trawler dabei waren. Die Flotte wurde zu groß, um einen Fang ohne Gefährdung der Bestände zu ermöglichen, so dass auch auf andere Fischarten ausgewichen wurde.
Ab 1984 wurden außerdem Fangquoten eingeführt. Die Fischerei und Verarbeitung der Produkte waren und sind bis heute für viele isländische Dörfer und Städte lebenswichtig, so dass eine Begrenzung der Mengen zwingend notwendig war. Eine Überfischung hätte deshalb katastrophale wirtschaftliche Folgen.
Viele ausländische Nationen gingen schon seit Jahrhunderten vor Island auf Walfang, wobei besonders die Norweger stark vertreten waren. Deren Schiffe gingen sowohl vor der westlichen, als auch östlichen Küste auf Fang. Als die Bestände zurückgingen, gab es erstmals 1915 ein Fangverbot, das aber ab 1945 für eine einzige Fangstation wieder aufgehoben wurde. Island selber spielte beim Walfang schon immer eine untergeordnete Rolle und hatte deshalb keine Probleme, 1986 dem Internationalen Walfangmoratorium beizutreten.
|
Regierungen 1979 - 1999
Da nach den Wahlen die Unabhängigkeitspartei immer noch nicht zu einer Koalition bereit waren, bildeten einige Mitglieder zusammen unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Gunnar Thoroddsen mit der Progressiven Partei und mit der Volksallianz eine Koalition, so daß die Führung der Unabhängigkeitspartei in der Opposition verblieb. Unter dieser Regierung gab es eine Währungsreform, die die alte Krone, die fast wertlos geworden war wegen der rasanten Inflation, zum Kurs von Eins zu Hundert durch die neue isländische Krone ersetzte.
Nach den Wahlen des Jahres 1983 bildete Steingrímur Hermannsson eine Koalition aus seiner Progressiven Partei und der Unabhängigkeitspartei, die bis zu den Wahlen im Jahre 1987 Bestand hatte. Am Abend vor den Wahlen spaltete sich die Unabhängigkeitspartei auf und die abgespaltete Bürgerpartei gewann genug Sitze im Parlament, um jedwede Zweiparteienkoalition zu verhindern. Thorsteinn Pálsson führte die dezimierte Unabhängigkeitspartei in eine breite Koalition mit der Progressiven und der Sozialdemokratischen Partei. Die Koalition hielt ein Jahr, bis Thorsteinn Pálsson zurücktrat wegen Unstimmigkeiten in wirtschaftlichen Fragen. Deshalb kam es zu einer Koalition unter ‚Führung von Steingrimur Hermannsson von der Progressiven Partei mit der Sozialdemokratischen Partei; der Volksallianz und der Regionalen Gleichheitspartei, die bis 1990 hielt, da sich auch einige Abgeordnete der Bürgerpartei der Koalition anschlossen. Der größte Erfolg gelang dieser Regierung durch die Bekämpfung der Inflation und dem Einhergehen einer guten wirtschaftlichen Entwicklung.
Im Jahre 1991 bildete die Unabhängigkeitspartei unter Führung des neuen Vorsitzenden Davíd Oddsson mit der Bürgerpartei und der Sozialdemokratischen Partei eine neue Koalition.
|
Markenausgaben 1985-1989
Im Jahre 1985 erschienen "Blumen", "Europa", "100 Jahre Isländische Gartenbaugesellschaft", "Internationales Jahr der Jugend", die Freimarken "Einheimische Tiere", "Berühmte Isländer", "100. Geburtstag von Jóhannes Sveinsson Kjarval" und "Weihnachten".
Im Jahre 1986 gab es die Serie "Vögel", "Europa", "NORDEN '86 - Partnerstädte in Skandinavien", "100 Jahre Isländische Landesbank", "200 Jahre Reykjavik", "80 Jahre Telefon auf Island", Block 7 (Tag der Briefmarke) und "Weihnachten".
Für das Jahr 1987 sind die Ausgaben "300 Jahre Handelsplatz Ólafsvik", "Abfertigungsgebäude im Leif-Eriksson-Flughafen", "Europa", "200. Geburtstag von Rasmus Krístján", die Serie "Vögel", Block 8 (Tag der Briefmarke), "Kampagne für besseren Zahnschutz", die Serie "Figuren aus dem isländischen Staatswappen" und "Weihnachten" zu nennen.
Im Jahre 1988 wurden "Berühmte Isländer", "Europa", "Figuren aus dem isländischen Staatswappen", "Olympische Sommerspiele", die Serie "Blumen", "Vögel", Block 9 (Tag der Briefmarke), "Gesundheit für das Jahr 2000" und " Weihnachten" verausgabt.
Im Jahre 1989 erschienen die Serie "Vögel", "NORDEN `89 - Volkstrachten", "Europa", "Landschaften", "100 Jahres Landwirtschaftsschule", Block 10 (Tag der Briefmarken - Internationale Briefmarkenausstellung NORDIA '91), "100 Jahre Naturkundeverein" und "Weihnachten".
|
Entwicklung der Landwirtschaft
Neben der Schafszucht, die schon seit der ersten Besiedlung des Landes auf Island Tradition hatte, war auch die Landwirtschaft schon immer ein wichtiger Wirtschaftszweig. Obwohl es nach dem 2. Weltkrieg schon erste landwirtschaftliche Maschinen auf der Insel gab, wurde die Landwirtschaft noch überwiegend auf traditionelle Weise betrieben. Neben einigenwenigen Ackerfeldern war die Insel weitestgehend mit Gras bewachsen und unkultiviert. Der Transport von Waren und die Bearbeitung der Felder erfolgte überwiegend noch mit Pferden. ‚Ab den 1950er erfolgte aber auch in Island eine Modernisierung der Anbaumethoden und Industrialisierung der Landwirtschaft, zumal immer mehr motorisierte Fahrzeuge und Traktoren zum Einsatz kamen. Außerdem entstanden überall auf der Insel moderne Bauernhäuser und ‚Wirtschaftsgebäude. Als Folge stieg die Produktion stark an, wobei gleichzeitig der Bedarf an landwirtschaftlichen Arbeitskräften sank.
Die Bauernvereinigung wurde schon 1945 gegründet, um die Interessen der ‚Bauern zu vertreten, die Produktion zu steuern und besonders die Preise zu regulieren, um sicherzustellen, daß die Bauern den gleichen Lebensstandard wie Handwerker, Industriearbeiter und Seeleute hätten, obwohl dieser schon immer etwas niedriger war und auch blieb. Island exportierte bis in die 1980er Jahre hinein immer weniger landwirtschaftliche Produkte ins ‚Ausland, das seine eigene Produktion mit niedrigeren Preisen subventionierte.
Dies führte zu Einkommensproblemen in der einheimischen Bauernschaft und 1980 wurden ‚Quoten für Milch- und Lammprodukte gefordert. Es gab zu Beginn der 1980er immer noch um die 4.600 Bauern in Island. Die meisten betrieben immer noch die traditionelle Schafszucht, aber immer mehr lebten auch von der Pferdezucht, von Fischfarmen und vom Tourismus.
|
Markenausgaben 1990-1994
Im Jahre 1990 erschienen die Serie "Vögel", "Europa", "Sport", "Europäisches Jahr des Tourismus", "Landschaften", Block 11 (Tag der Briefmarken - Internationale Briefmarkenausstellung NORDIA '91) und "Weihnachten".
Im Jahre 1991 gab es "Vögel", "Landschaften", "Europa", Block 12 (Internationale Briefmarkenausstellung NORDIA '91(, "NORDEN - Tourismus", "Sport", "Berühmte Isländer" und "Tag der Briefmarke" (auch als Kleinbogen).
Für das Jahr 1992 sind die Ausgaben "Europa" (auch als Blockausgabe), "Brücken", der Kleinbogen "Tag der Briefmarke" und "Weltweiter Naturschutz" zu nennen.
Im Jahr 1993 wurden "NORDEN - Touristische Attraktionen", "Europa", Block 14 (Tag der Briefmarke - 60. Jahrestag der Zwischenlandung des italienischen Luftgeschwaders) und der Kleinbogen "Tag der Briefmarke" (Postflugzeuge) verausgabt.
Im Jahre 1994 erschienen Block 15 (Entdeckungen und Erfindungen), die Serie "Kunst und Kultur", "50 Jahre Republik", Block 16 (50 Jahre Republik), Block 17 (Tag der Briefmarke), "50 Jahre Internationale Organisation für Zivilluftfahrt" sowie "Weihnachten".
|
Präsidenten der Republik 1980 - 1996
Als Kristján Eldjárn 1980 erklärte, nicht mehr kandidieren zu wollen, gab es vier Kandidaten für das Präsidentenamt, wobei erstmals auch eine Frau sich bewarb. Nach einem heftig geführten Wahlkampf gewann die frühere Direktorin des Reykjavik-Theaters, Vigdís Finnbogadóttir, die Wahlen und war die erste Frau, die in einer demokratischen Wahl an die Spitze des Staates gewählt wurde. 1984 wurde sie wieder gewählt und 1988 gelang ihr ein großer Sieg, als sie sich gegen einen Gegenkandidaten durchsetzen musste. 1992 wurde sie dann ohne Gegenkandidat im Amt für weitere ‚vier Jahre bestätigte.
|
Markenausgaben 1995-1999
Im Jahre 1995 erschienen "100 Jahre Heilsarmee in Island", "100 Jahre Stadt Seyoisflördur", der Kleinbogen "Handball-Weltmeisterschaft", "NORDEN - Tourismus", "Europa", der Kleinbogen "Postschiffe", "40 Jahre Flugverbindung Luxemburg-Island", "Europäisches Naturschutzjahr", Block 18 (Tag der Briefmarke - Internationale Briefmarkenausstellugn NORDIA '96), "50 Jahre UNO" und "Weihnachten".
Im Jahre 1996 gab es die Ausgaben "Vögel", "Gemälde", "Europa", "Postautos", "Olympische Sommerspiele", "100 Jahre Orden der St.-Joseph-Schwestern in Island", "150 Jahre Gymnasium in Reykjavik", Block 19 (Tag der Briefmarken - Internationale Briefmarkenausstellung NORDIA '96), "200 Jahre Domkirche in Reykjavik" und "Weihnachten".
Für das Jahr 1997 sind die Ausgaben "Vögel", "Gemälde", der Zusammendruck "Postflugzeuge", "Sportspiele der europäischen Kleinstaaten", "Europa", "100 Jahre Graphischer Verband", "100 Jahre Theaterverein Reykjavik", Block 20 (Tag der Briefmarke), "Landbriefträger" und "Weihnachten" zu nennen.
Im Jahr 1998 wurden die Marken "Olympische Winterspiele", "NORDEN - Seefahrt", Block 21 (Nutzfische), "Europa", "100 Jahre Leprakrankenhaus in Laugarnes", "Mineralien", "125 Jahre Isländische Briefmarken", Block 22 (Tag der Briefmarke), "50. Jahrstag der Erklärung der Menschenrechte" und "Weihnachten" verausgabt.
Im Jahre 1999 erschienen "Nutzfische", Block 23 (Wale und Delphine), der Zusammendruck "Historische Fahrzeuge", "50 Jahre Europarat", "Europa", "Speisepilze", "Mineralien", "Naturschutz", Block 24 (Tag der Briefmarke) und "Reykjavik - Kulturhauptstadt Europas".
|
Bildungswesen
Mit dem neuen Bildungsgesetz von 1974 wurde für Kinder zwischen sieben und sechzehn Jahren eine neunjährige Schulpflicht eingeführt, die bis 1990 galt. Auch die Lehrerausbildung, die lange Zeit an einem Lehrerkolleg in Reykjavik erfolgte, wurde 1972 reformiert und auf wissenschaftliches Niveau angehoben. Als 1944 die Unabhängigkeit proklamiert wurde, gab es nur zwei Höhere Schulen im ganzen Land., nämlich in Reykjavik und Akureyri. Heutzutage gibt es zahlreiche, die über das ganze Land verteilt sind, nachdem die Bestimmungen für das Sekundarschulwesen 1988 eingeführt wurden.
Die Universität von Island in Reykjavikist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht nur von der Zahl der Studenten, sondern auch durch neue Fakultäten gewachsen. Trotzdem ist es immer noch in Mode; im Ausland zu studieren. Lange Zeit war die Universität die einzigste wissenschaftliche Anstalt des Landes, aber mittlerweile gibt es neben dem Lehrerkolleg, und der Technischen Hochschule in Reykjavik auch eine Landwirtschaftsfachhochschule in Hvanneyri und eine weitere Universität in Akureyri, die 1988 gegründet wurde.
|
|