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Überblick
Zur Zeit der Republik in den Jahren 1944 bis 1969 erschienen in Island 202 Briefmarken sowie ein Block.
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Proklamation der Republik 1944
Die Sehnsucht vieler Isländer nach voller Unabhängigkeit wurde endlich im Schatten des 2. Weltkriegs realisiert.. Am 16. Juni 1944 beschloß das Althing, den Unionsvertrag mit Dänemark aufzulösen und am 17.06.1944 die neue Verfassung der Republik Island zu verkünden. Vor dem alten Parlament versammelten sich 25.000 Leute, um dem Sprecher des Althing, Gísli Sveinsson zu lauschen, als dieser das Inkrafttreten der Verfassung der Republik Island verkündete. Die Flagge der Republik wurde feierlich gehisst und überall im Lande läuteten für zwei Minuten die Glocken. Nach einer Schweigeminute wurde vor dem Parlament die Nationalhymne gespielt.
Im Verlauf des Tages wurde der erste Präsident der Republik Island, der die volle Exekutivgewalt des neuen Staates inne haben sollte, vom Parlament gewählt. Die nachfolgenden Präsidenten wurden danach immer vom Volk gewählt. Der frühere Regent Sveinn Björnsson wurde erster Präsident in Island. Nachdem er eine Rede an die Nation gehalten hatte, hielten auch ausländische Vertreter ‚Reden und überbrachten Glückwünsche. Auch vom früheren König Christian X. tragen Glückwünsche ein.
In Thingvellir und anderen Orten im Lande fanden Freudenfeste statt, die vom 17. bis 18. Juni 1944 dauerten. Für Island war dies ein historischer Augenblick, da das Land zum ersten Mal in seiner Geschichte total unabhängig war.
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Uno-Beitritt
Bei den Vorbereitungen zur Gründung der Vereinten Nationen nach Ende des 2. Weltkriegs war auch Island beteiligt, gehörte aber nicht zu den Unterzeichnern des Gründungsvertrages im August 1945. Dies lag an der Forderung der Großmächte, daß nur Nationen Mitglied werden dürften, die Deutschland und Japan den Krieg erklären. Island wies diese Forderung zurück, da man der Meinung war, man hätte während des Krieges genug für die Alliierten getan, weil man eine Militärbasis zur Verfügung gestellt hatte.
Es dauerte bis zum Herbst 1946, dass Island UNO-Mitglied werden konnte. Seit dieser Zeit war das Land allerdings immer ein aktives Mitglied und arbeitete auch in zahlreichen Spezialorganisationen mit.
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Markenausgaben 1944-1949
Präsidenten der Republik ab 1944 - 1968
Die neue Verfassung der Republik Island basierte auf der des Isländischen Königreichs, aber es gab auch zahlreiche Abweichungen, da der Präsident nun in einer geheimen, allgemeinen Wahl für vier Jahre gewählt werden sollte. Der erste Präsident, Sveinn Björnsson (1881-1952) war 1944 vom Parlament gewählt worden. Als die ersten nationalen Präsidentschaftswahlen im Jahre 1948 anstanden, wurde er für eine zweite Amtszeit gewählt, da es keinen Gegenkandidaten gab. Er erklärte Bessastadir zum offiziellen Präsidentensitz. Die historische Farm hatte Jahrhunderte lang als Hauptquartier der königlichen Gouverneure und anderer Offizieller gedient und war von einem betuchten Bürger gekauft worden, um sie dem isländischen Staat zu schenken. Im Winter 1952 verstarb Björnsson kurz vor dem Ende seiner zweiten Amtszeit.
Zur den ersten Präsidentschaftswahlen in Island mit mehreren Bewerbern traten drei Kandidaten an, von denen einer von zwei großen politischen Parteien im Parlament getragen wurde. Aber die allgemeine politische Meinung in Island war schon immer traditionell gegen Vorschläge der Parteien eingestellt und nach einem hitzig geführten Wahlkampf gewann der frühere Premierminister Asgeir Ásgeirsson (1894-1972) die Wahlen. Ihm gelangen bis 1958 insgesamt vier Amtsperioden, wobei er jedes Mal problemlos wiedergewählt wurde.
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Keflavik-Vertrag 1946
Als die Amerikaner im Jahre 1941 die Verteidigung Islands übernahmen und im ganzen Land ihre Militärbasen aufbauten, gingen die Isländer davon aus, dass nach dem Ende des Krieges alle fremden Streitkräfte das Land wieder verlassen würden. Nach Kriegsende im Sommer 1945 machten die Amerikaner aber keinerlei Anstalten zum Abzug. Im Oktober 1945 überbrachte die US-Gesandtschaft der isländischen Regierung ein Botschaft, in der nach einer lang andauernden Erlaubnis für eine Militärbasis in Keflavik über die Dauer von 99 Jahren nachgefragt wurde.
Als dieses Ansinnen im Lande bekannt wurde, gab es stürmische Proteste. Viele Isländer setzten große Hoffnungen in die Vereinten Nationen als ausreichende Institution, um den Frieden in der Welt sicherzustellen, so dass Militärbasen überflüssig wurden. Die USA zogen ihre Anfrage zurück, blieben aber trotzdem weiterhin in Island.
Premierminister war zu dieser Zeit Ólafur Thors, der Gespräche mit den USA zwecks Aufhebung des Vertrages von 1941 führen und den Vertrag durch einen neuen ersetzen wollte, in dem festgeschrieben war, dass die Amerikaner alle ihre Streitkräfte innerhalb von anderthalb Jahren abziehen und den Flugplatz in Keflavik zurückgeben würden. Im ‚Gegenzug sollte dem amerikanischen Militär die freie Nutzung der Luftbasis zugesagt werden, da sie noch viele Soldaten in Deutschland hatten. Der Vertrag sollte eine Laufzeit von fünf Jahren haben, aber es kam zu zahlreichen Protesten, besonders in der Arbeiterbewegung. Mit 32 zu 19 Stimmen wurde er letztendlich aber im Parlament angenommen.
Wegen des Vertragsabschlusses verließen die Sozialisten, die gegen den Vertrag gestimmt hatten, allerdings die Regierungskoalition. Schon kurze Zeit später begannen die USA mit dem Abzug und führten diesen während der vereinbarten Zeit durch, so daß Island zwischen 1947 und 1951 eine militärfreie Zone war.
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Marshall-Plan 1948
Im Gegensatz zu den USA lag gegen Ende des 2. Weltkriegs im Jahre 1945 in vielen europäischen Ländern am Boden, da die Industrie durch die Kriegswirren zerstört worden war. Deshalb legte die amerikanische Regierung ein Wiederaufbauprogramm vor, den sog. Marshall-Plan, der nach dem Staatsekretär George Marshall benannt. War. Die Sowjetunion nahm an dem Programm nicht teil und untersagte dies auch allen osteuropäischen Ländern, in denen sie Einfluß hatte.
Im Sommer 1948 unterzeichnete auch Island einen Fünf-Jahresvertrag, der dem Land Gelder aus dem Marshall-Plan zur Verfügung stellte. Dadurch wurde Island in das europäische Wirtschaftsgefüge eingebunden. Als das Programm 1953 ausließ, hatte Island über 40 Mio. US-Dollar erhalten, die innerhalb eines Vierteljahrhunderts zurückzahlbar waren. Die Gelder wurden hauptsächlich zur Verbesserung des Handels mit dem Ausland verwendet, aber auch in den Ausbau der Industrie und besonders von hydro-elektrischen Kraftwerken investiert.
Im Jahre 1950 trat Island auch dem Europarat in Straßburg bei, der sich für die europäische Zusammenarbeit in kulturellen Fragen und in Sachen Menschenrechte einsetzte.
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Markenausgaben 1950-1959
Im Jahre 1950 erschien die Serie "400. Todestag von Bischof Arason", 1951 "174 Jahre Postdienst", 1952 gab es die Flugpostausgabe "Flugzeuge über Landschaften" und "Staatspräsident Sveinn Björnsson", 1953 die Freimarkenserie "Alte Island-Manuskripte" und 1954 "Hannes Hafstein".
Für das Jahr 1955 sind die Ausgaben "Sport", für 1956 "900. Jahrestag der Gründung der Skalholt-Kirche und Weihe von Bischof Isleifur Gizurarson" und die Dauermarken "Elektrizitätswerke und Wasserfälle", "NORDEN - Tag des Nordens", für 1957 die Freimarken "Landschaften", "Bassastadir", "Wiederaufforstung Islands" und "150. Geburtstag von Jónas Hallgrimsson", für 1958 die Dauermarken "Blumen", "40 Jahre Landesflagge" und die Freimarken "Regierungsgebäude" und für 1959 "200. Todestag von Jón Thorkalsson" und die Dauermarken "Einheimische Fauna" zu nennen.
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NATO-Mitgliedschaft 1949
Schon kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs im Sommer 1945 kam es zu Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion, die im Kalten Krieg mündeten. Nach dem kommunistischen Umsturz in der Tschechoslowakei im Jahre 1948 verschlechterten sich die Beziehungen zunehmend. Um der kommunistischen Bedrohung etwas entgegenzusetzen, kam es im Westen zur Gründung eines militärischen Verteidigungsbündnisses, der NATO.
Da Island ein Land ohne eine eigene Armee war, erheilt es einen Beobachterstatus. Zahlreiche Isländer waren gegen die Mitgliedschaft in diesem Militärbündnis und wollten eine Rückkehr zur althergebrachten Neutralität des Landes: Als aber bekannt wurde, daß auch Dänemark und Norwegen der NATO beitreten würden, war man sich zumindest in der isländischen Regierung einig, daß man sich ebenfalls anschließen sollte. Deshalb entsandte man im März 1949 eine Delegation in die USA; UM Sondierungsgespräche zu führen. Es festigte sich der Eindruck, dass es für Island vorteilhaft wäre, Mitglied zu sein, wenn man keine eigenen Streitkräfte unterhalten müsste und auf der Insel in Friedenszeiten keine fremden Truppen stationiert würden.
Nach eingehenden Diskussionen fasste dann das isländische Parlament am 30. März 1949 mit 38 zu dreizehn Stimmen (bei zwei Enthaltungen) den Beschluß, der NATO beizutreten. Als die Abstimmung stattfand, kam es vor dem Parlamentsgebäude zu Demonstrationen, bei denen eine große Gruppe von Sozialisten und Gewerkschaftlern sowie anderer Oppositioneller ein nationales Referendum forderten. Führer der Regierungsparteien riefen daraufhin ihre Anhänger zu Gegendemonstrationen vor dem Parlamentsgebäude auf.
Als sich im Parlament eine Mehrheit für den Nato-Beitritt abzeichnete, warfen einige Demonstranten Eier und Steine, wobei einige Fenster zu Bruch gingen. Als die Polizei einschritt, kam es zu Schlägereien. Die Polizei setzte Tränengas ein und vertrieb so die Menge. Am Abend kam es zu Demonstrationen vor einer Polizeistation, wo wieder Steine geworfen wurden und Scheiben eingeschlagen wurden. Wieder setzte die Polizei Tränengas ein und die Demonstranten gingen auseinander. Am 4. April 1949 unterzeichnete der Außenminister Bjarni Benediktsson den Beitrittsvertrag zur NATO.
Die Aufstände gegen den Beitritt schienen spontan gewesen zu sein und es konnte nie nachgewiesen werden, dass die Sozialisten diese bewusst geschürt hätten. Viele Demonstranten waren Patrioten, die nicht wollten, dass ihr Land in militärischen ‚Allianzen eingebunden würde und an militärischen Operationen teilnehmen müsste. Zahlreiche Leute wurden verhaften und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Der Aufstand des 30. März hinterließ Spuren im täglichen Leben auf der Insel und es dauerte lange, bis die Wunden verheilt waren.
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Parteien der Republik
Es gab zu Beginn der Republik im Jahre 1944 vier größere Parteien, nämlich die Sozialdemokratische Partei, die Progressive Partei, die Unabhängigkeitspartei und die Sozialistische Partei, die sich später in ‚Volksallianz umbenannte. Es gab Abspaltungen und Neugründungen, obwohl diese neuen Parteien meist nur kurz existierten. Die Nationale Verteidigungspartei errang 1953 und 1956 einige Sitze im Parlament, die Union der Liberalen 1971 und 1974, die Sozialdemokratische Allianz 1983 und die Frauenallianz 1983, 1987 und 1991. Die Bürgerpartei zog 1987 ins Parlament ein und im gleichen Jahr ein Vertreter der Regionalen Gleichheitspartei.
Während der ganzen Zeit war die Unabhängigkeitspartei mit 30 bis 40 Prozent der Stimmen die stärkste Kraft, wobei dies nur im Stadtparlament von Reykjavik nicht so war. Erst ab 1987 verlor die Partei an Einfluß, als sich die Bürgerpartei abspaltete. Die Führer der Partei waren Ólafur Thors, Bjarni Benediktsson, Jóhann Hlafstein; Geir Hallgrímsson, Thorsteinn Palsson und Davíd Oddsson.
Die Progressive Partei lag in der politischen Mitte und rekrutierte ihre Wähler besonders unter den Bauern. Sie war besonders in den Regionen stark, bis sich 1987 die Regionale Gleichheitspartei abspaltete. Im Durchschnitt gewann sie immer zwischen 20 und 25 Prozent der Stimmen. Ihre Führer waren Hermann Jónasson, Eyasteinn Jónsson, Olafur Jóhannesson und Steingrímur Hermannsson.
Die Sozialistische Partei, die sich später Volksallianz nannte, gewann besonders in den Kriegsjahren an Einfluß im Parlament und in der Arbeiterbewegung. Als radikaler Linkspartei wurden ihr immer wieder prosowjetische Sympathien unterstellt. Dies war mit ein Grund für die Gründung der Nationalen Verteidigungspartei im Jahre 1953. Bei den Wahlen des Jahres 1956 ging ein Teil der Partei eine Allianz mit den Sozialdemokraten bei und die nationale Verteidigungspartei schloß sich 1963 an. So entstand eine neue Partei, die Volksallianz, die sich 1968 gründete. Die Partei erheilt bei den Wahlen immer zwischen 15 und 20 Prozent der Wählerstimmen. Führer der Sozialisten war Einar Olgeirsson und in der späteren Volksallianz waren dies Hannibal Valdemarsson, ‚Ragnar Arnalds, Lúdvík Jßospsson, Svavar Gestsson und Ólafur Ragnar Grimsson.
Die Sozialdemokratische Partei erlebte in ihrer Geschichte viele Höhen und tiefen und errang zwischen weniger als 10 Prozent bis zu 20 Prozent der Stimmen. ‚Sie spaltete sich 1956 und 1983, aber vereinigte sich des Öfteren wieder. Sie war eine reine Arbeiterpartei, die sich besonders in der Arbeiterbewegung verankert sah, was heutzutage aber weniger der Fall ist. Ihre Führer waren Stefán Jóhann Stefánsson, Hannibal Valdemarsson, Haraldur gudmunsson, Emil Jónsson, Gylfi th. Gíslason, Benedikt Gröndal, Kjartan Jóhannsson und Jón Baqldwin Hannibalsson.
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Verteidigungspakt 1951
Als 1950 der Korea-Krieg ausbrach, nahm die US-Regierung dies zum Vorwand, Druck auf Island auszuüben, um eine Stationierung von NATO-Truppen auf der Insel zu erreichen, da man unterstellte dass der Frieden beendet wäre. Die Anfrage kam während der parlamentarischen Sommerpause, aber die Regierung aus Unabhängigkeitspartei und Progressiver Partei riefen ihre Abgeordneten und diejenigen der Sozialdemokratischen Partei zu einer Sondersitzung zusammen.
Diese drei Parteien votierten für eine Wiederzulassung ausländischer Truppen in Island und am 5. Mai 1951 wurde zwischen Island und den USA ein Verteidigungspakt unter Einbindung der NATO unterzeichnet. Mit diesem neuen Abkommen wurde der Keflavik-Vertrag hinfällig. Der Vertrag sah ein Kündigungsfrist von sechs Monaten und eine Annullierung nach zwölf Monaten vor. Schon zwei Tage nach der Vertragsunterzeichnung landeten die ersten Amerikaner auf dem Flugplatz von Keflavik, obwohl der Vertrag erst im Herbst durch das Parlament ratifiziert wurde.
Da die Abgeordneten der Sozialistischen Partei bei der Beratung im Parlament nicht eingebunden waren, protestierten sie gegen das Vertragswerk. Seitdem waren bis zur Gegenwart amerikanische Streitkräfte auf Island stationiert. Die USA fragten nie nach einer Aufhebung des Vertrages, obwohl dies in Island zweimal der Fall war. Im Jahre 1956 gab es eine Resolution, daß alle militärischen Truppen die Insel verlassen sollten und Island für seine eigene Verteidigung sorgen sollte. Der Beschluß wurde wieder aufgehoben, als es zum Aufstand in Ungarn und zur Niederschlagung Truppen des Warschauer Pakts eingesetzt wurden. 1971 wurde ein weitere Versuch unternommen, wogegen aber die NATO-Führung und auch viele Isländer, die für eine enge Westbindung eintraten, votierten. 1974 hob die neue Regierung den Beschluß wieder auf.
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Nordische Konferenz 1952
Da die Isländer sich schon immer um eine enge Anbindung an die skandinavischen Staaten bemüht hatten, war es selbstverständlich, dass auch Island der Nordischen Konferenz im Jahre 1952 beitrat. ‚Vorgesehen waren regelmäßige, alljährlich stattfindende Treffen, die jeweils in einem anderen Mitgliedsland stattfinden sollten.
Obwohl es sich nur um ein Diskussionsgremium handelte, sorgte die Allianz doch für eine fruchtbare Zusammenarbeit der nordischen Länder, wie z. B. in Fragen des Arbeitsmarktes, der sozialen Wohlfahrtssysteme und Zusammenarbeit von Radio- und Fernsehsendern sowie Auszeichnungen für Musiker und Literaten: 1958 wurde in Reykjavik ein Nordisches Kulturzentrum eingerichtet. Ähnliches gab es 1986 auch auf den Färöer Inseln und danach folgten weitere in andern nordischen Städten.
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Markenausgaben 1960-1964
Im Jahre 1960 erschienen die Dauermarke "Einheimische Fauna", "Weltflüchtlingsjahr", die Dauermarke "Island-Pony", "Europa" und die Dauermarken "Blumen", 1961 "150. Geburtstag von Jón Sigurdsson", "Europa" und "50 Jahre Universität von Island" (auch als Block 3), 1962 die Dauermarken "Blumen", die Dauermarken "Neubauten", "Europa" und "Seekabel", 1963 "Kampf gegen den Hunger", die Dauermarke "Landschaften", "Europa" und "100 Jahre Rotes Kreuz" sowie 1964 "50 Jahre isländische Dampfschiffgesellschaft", "Pfadfinder", "20 Jahre Republik", die Freimarken "Blumen", "Europa" und "Sommerolympiade".
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Regierungen 1944 - 1970
Während des 2. Weltkriegs beschäftigte sich die isländische Regierung ganz besonders mit der Loslösung von Dänemark und der Errichtung einer eigenen Republik. Danach beschäftigten besonders ökonomische Fragen und Probleme die Regierungen Islands. Die politische Kultur Islands ermöglichte es zu keiner Zeit einer einzigen Partei, die Regierungsverantwortung alleine auszuüben, sondern es gab immer wieder verschiedene Koalitionen. Die nichtpolitische Staatsführung der Jahre 1942 bis 1944 versuchte besonders, die Inflation z u bekämpfen. Danach war es an der Zeit; wieder zu einer parlamentarischen Regierungsform zurückzukehren.
Ólafur Thors aus der Unabhängigkeitspartei begann damit, mit der Sozialdemokratischen Partei und der Sozialistischen Partei eine Regierung des Wiederaufbaus nach dem 2.l Weltkrieg zu bilden. Den Krieg hatte Island weitgehend unbeschadet überstanden und während dieser Zeit eine große Zahlo an ausländischen ‚Devisen eingenommen. ‚Dies ermöglichte 1944 der neuen Regierung, für die Republik ein Wohlfahrtsprogramm aufzulegen. Zudem sollte die Industrie gestärkt werden, in neue ‚Fischtrawler investiert werden, neue Heringfabriken gebaut werden und auch die Landwirtschaft mehr mechanisiert werden.
Zunächst ging das Konzept der ‚Regierung auch auf, bis die Exportpreise fielen und damit auch die fremden Währungsüberschüsse. 1946 wurde ein Programm der sozialen Sicherheit, Wohlfahrt und Erziehung beschlossen. Wegen des Streits über den Keflavik-öVertrag mit den USA traten die Sozialisten aber noch im gleichen Jahr aus der Regierung aus.
Es dauerte einige Zeit, bis unter Stefán Jóhann ‚Stefánsson von der Sozialdemokratischen Partei ein neues Regierungsbündnis mit den beiden großen Parteien, der Unabhängigkeitspartei und der Progressiven Partei, zu Stande kam. Die Regierung blieb bis 1949 im Amt und hatte mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. ‚Wegen des beginnenden Kalten Krieges versuchte man zudem, den Sozialisten jeglichen Einfluß zu entziehen. Bei den ‚Wahlen des Jahres 1949 verlor die Regierung aber ihre parlamentarische Mehrheit, weil sich die Progressive Partei weigerte, den Wirtschaftskurs der beiden anderen zu unterstützen. Ólafur Thors bildete eine Minderheitsregierung; die nur aus der Unabhängigkeitspartei bestand. Er versprach eine Lösung der wirtschaftlichen Probleme. Als die Progressiven ein eingebrachtes Gesetz ablehnten, was zum ersten Mal seit 1911 im Althing vorkam, und die anderen Oppositionspartei diesem Beispiel folgten, trat Ólafur Thors zurück.
Im Jahre 1950 wurde durch die Progressive Partei und die Unabhängigkeitspartei eine neue Koalition gebildet, die bis 1956 hielt. Bis 1953 war Steingr´mur Steinthórsson von den Progressiven Premierminister, worauf Ólafur Thors ihm folgte. 1952 wurde die Fischereizone von drei auf vier Meilen vor der Küste ausgedehnt und das bilaterale Verteidigungsbündnis mit den USA aus dem Jahre 1951 erlaubte den US-Streitkräften, in Keflavik eine Basis zu errichten. Wegen der angespannten Wirtschaftslage gab es 1953 und 1955 mehrfach Streiks in Island.
1956 verließ die Progressive Partei die Regierung und bildete nach den Wahlen eine Koalition mit den Sozialdemokraten. Dieses Bündnis hatte nicht unbedingt eine Mehrheit, aber mit Hermann Jónasson als Premierminister kam eine Allianz mit der Volksallianz zu Stande, deren Führer Hannibal Valdemarsson war. Diese neue Regierung trat für eine Auflösung des Verteidigungsbündnisses mit den USA und eine Aufhebung der Militärbasis in Keflavik ein. Nach der Niederschlagung des Ungarnaufstandes nahm man davon aber wieder Abstand. 1958 mußte Jónasson zurücktreten, als die Arbeiterbewegung seiner Regierung die Zusammenarbeit in Wirtschaftsfragen verweigerte. Allerdings sorgte die Regierung im gleichen Jahr noch für die Ausdehnung der Fischereizone von vier auf zwölf Meilen vor der Küste.
Die Unabhängigkeitspartei und die Sozialdemokratische Partei, die sich für konstitutionelle Reformen einsetzten, bildeten und dem Sozialdemokraten Emil Jónsson eine Koalition. Im Jahre 1959 wurde eine Reform des Wahlrechts im Parlament beschlossen. Nach dem Wahlen kam es zu einer erneuten Koalition zwischen den beiden Parteien die zwölf Jahre dauerte und dem Land eine Zeit wirtschaftlicher und politischer Stabilität verschaffte. Ólafur Thors wurde Premierminister bis 1963, Bjarni Benediktsson folgte bis 1970 und Jóhann Hafstein bekleidete dieses Amt, bis die Koalition im Jahre 1971 die Wahlen verlor.
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Fischereigrenzen ab 1952
Schon seit dem 15. Jahrhundert fuhren europäische Fischer nach Island, das über große Fischgründe verfügte. Im Laufe der Zeit nahm der Fischfang, auch wegen verbesserter Fangtechniken und mit Aufkommen der Dampfschiffahrt immer mehr zu. Während des 2. Weltkriegs blieben die Fangflotten wegen der Kriegswirren vor Island Küsten aus, aber nach dem Ende des Krieges tauchten die Flotten, die besonders aus Deutschland, Großbritannien und anderen Ländern kamen, wieder auf.
In früheren Zeiten gab es keine Fangquoten und auch keine Seegrenzen. Aber vom 17. bis zum 19. Jahrhundert betrug die Schutzzone ca. sechzehn Meilen. Vor der Küste. Dies änderte sich, als Dänemark mit Großbritannien im Jahre 1901 einen Vertrag über die territorialen Gewässer rund um Island schloß, der vorsah, die Zone für die nächsten 50 Jahre auf nur noch drei Meilen zu begrenzen. Als Folge des Vertrages wurde mehr Fisch als bisher gefangen und bald war absehbar, dass es eine Überfischung geben wurde. In einem Schritt gab es deshalb eine Gesetz im Jahre 1948, um die Fischgründe um die Insel abzustecken. Der nächste Schritt war eine Ausdehnung der Zone an der Nordküste und danach wurde im Jahre 1952 die Territorialzone von drei auf vier Meilen ausgedehnt.
Bis auf Großbritannien akzeptierten alle Staaten diese Maßnahme und isländischer Fisch wurde boykottiert. Für die isländischen Fischer war dies fatal, da sie einen großen Teil ihres Fangs in Großbritannien auf den Markt brachten. Einen Ersatz fand man in den USA, der Sowjetunion und anderen Ländern.
Als es Mitte des 1950er Jahre auf internationaler Ebene eine Diskussion über territoriale Gewässer und Fischfangquoten gab, wurde 1958 durch die Vereinten Nationen eine Konvention in Genf zu diesem Thema beschlossen und eine 12-Meilen-Zone eingerichtet. Deshalb erweiterte auch Island seine Zone am 1. September 1958 auf zwölf Meilen. Wieder waren es die Briten, die diese neue Zone nicht beachteten und mit Marinesoldaten verhinderten, dass die isländische Küstenwache die britischen Trawler aufbringen konnte, die die Zone missachteten.
Es kam zu einer Art "Kabeljau-Krieg", wobei es zu zahlreichen Zwischenfällen kam, wie beispielsweise das Aufbringen eines isländischen Küstenpatrouillenbootes durch die Briten. Die Spannungen zwischen beiden Nationen dauerten bis 1961 an, als auch die Briten die 12-Meilenzone anerkannten, wobei ihnen erlaubt wurde, drei Jahre lang in der Zone zwischen sechs und zwölf Meilen vor der isländischen Küste zu fischen. Auch wurde vereinbart, zukünftige Konflikte vor dem Internationalen Gerichtshof auszutragen.
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Markenausgaben 1965-1969
Im Jahre 1965 erschienen die Serie "100 Jahre Internationale Fernmeldeunion", die Freimarken "Insel Surtsey", "Europa", "25. Todestag von Einar Benediktsson" und die Dauermarke "Isländische Nationatracht", 1966 die Freimarke "Einheimische Fauna", die Freimarken "Landschaften", "Europa" und "150 Jahre Isländische Literaturgesellschaft", 1967 die Freimarke "Einheimische Fauna", "Europa", "EXPO '67", "50 Jahre Handelskammer" und "Vogelgelege", 1968 die Freimarken "Blumen", "Europa", "Einführung des Rechtsverkehrs", "100. Geburtstag von Fridrik Fridriksson", "150 Jahre Nationabibliothek" und "50 Jahre Unabhängigkeit" sowie 1969 "100 Jahre Zusammenarbeit der skandinavischen Postverwaltungen", "Europa", "25 Jahre Republik" und "50 Jahre Luftverkehr".
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