kanada_flagge.gif
cabm_logo.gif
- Über Kanada -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 20.11.2008
kanada_flagge.gif
 
pfeil_weiss_rechts.gif   Einführung
pfeil_weiss_rechts.gif  Über Kanada
   Einführung
   Statistische Angaben
   Landkarte
   Wappen
   Staat und Recht
   Geographie und Klima
   Bevölkerung, etc.
   Wirtschaft und Verkehr
   Geschichte
pfeil_weiss_rechts.gif   Britische Kolonien
pfeil_weiss_rechts.gif   Dominion Kanada (1867-1896)
pfeil_weiss_rechts.gif   Jahrhundertwende (1897-1910)
pfeil_weiss_rechts.gif   1. Weltkrieg und Nachkriegszeit (1911-1929)
pfeil_weiss_rechts.gif   Unabhängigkeit und 2. Weltkrieg (1930-1945)
pfeil_weiss_rechts.gif   Nachkriegszeit (1946-1956)
pfeil_weiss_rechts.gif   Von Diefenbaker zu Pearson (1957-1968)
pfeil_weiss_rechts.gif   Von Trudeau zu Turner (1968-1984)
pfeil_weiss_rechts.gif   Ende des 20. Jahrhunderts (1984-1999)
pfeil_weiss_rechts.gif   Das 21. Jahrhundert
pfeil_weiss_rechts.gif   Portomarken etc.
pfeil_weiss_rechts.gif   Impressum
pfeil_weiss_rechts.gif   Kontakt
pfeil_weiss_rechts.gif   H O M E
Einführung Statistische Angaben Landkarte Wappen Staat und Recht Geographie und Klima Bevölkerung, Religion und Bildung Wirtschaft und Verkehr Geschichte nach unten

Einführung

Die erste Marke von Kanada (damals noch britische Kronkolonie) erschien am 9. April 1851. Weitere Kolonialmarken erschienen von British Columbia (1860), Vancouver Island (1868), New Brunswick (1851), Newfoundland (1857), Nova Scotia (1851) und Prince Edward Island (1861). Die erste Marke des Dominion of Canada datiert vom 1. April 1868.

In "Die ganze Welt der Philatelie" der Fa. Hermann E. Sieger GmbH heißt es über Kanada:

"Ein Hauch von Abenteuer umweht den Namen 'Canada' auch heute noch. Man denkt an Seen, an endlose Wälder, an Indianer und an Goldgräberromantik. Canada ist aber auch ein modernes Industrieland mit solider Währung und Wirtschaftskraft. Die Marken zeigen beides - die Natur, das Abenteuer und die Romantik, genauso wie das moderne Canada".

Der Monatsaufwand wird mit ca. 4,95 Euro angegeben und dem Sammelgebiet insgesamt wird die Note "2-3" zugewiesen.

zurück
Statistische Angaben

Kanada (amtlich englisch und französisch Canada) ist ein Bundesstaat in Nordamerika. Das Land grenzt im Osten an den Atlantik, im Süden und Nordwesten (Alaska) an die USA und im Westen an den Pazifik. Der Kanadisch-Arktische Archipel liegt im Nordpolarmeer.

Fläche: 9.984.670 qkm
Einwohner: (1999) 31,0 Mio.
Hauptstadt: Ottawa
Verwaltungsgliederung: 10 Provinzen und 3 Territorien
Amtssprachen: Englisch und Französisch
Nationalfeiertag: 1.7.
Währung: 1 Kanadischer Dollar (kan$) = 100 Cents (c)
Zeitzone: MEZ (von Osten nach Westen) 4,5 bis 9 Stunden

zurück
Landkarte von Kanada

kanada_karte.jpg
zurück
Wappen von Kanada

Das ursprüngliche Wappen Kanadas von 1904, das die Provinzen zeigte und deshalb sehr unübersichtlich war, wurde 1921 von George V. durch ein anderes ersetzt und ist dem Wappen des Vereinigten Königreichs sehr ähnlich. Wie bei diesem trägt der Schild die Landessymbole Englands (drei goldene Löwen bzw. "Leoparden" auf rotem Grund), Schottlands (einen roten Löwen auf goldenem Grund, umgeben von roten "Lilien-Doppelbalken") und Irlands (goldene Harfe auf blauem Grund). Auch hier tragen ein Löwe (für England) und ein Einhorn (für Schottland) den Schild.

Es sind aber auch einige Unterschiede erkennbar, denn anders als bei dem britischen Wappen ist der schildtragende Löwe nicht gekrönt und die englischen Löwen auf dem Schild sind nicht zweimal vorhanden. Statt dessen finden sich im Schild zusätzlich die Lilien des französischen Königreichs als Symbol der französischen Wurzeln Kanadas sowie rote Ahornblätter - das einzige kanada-spezifische Symbol im Wappen, das dafür um so öfter verwendet wird. Der Schild ist umgeben von einem Band, das die lateinische Aufschrift "desiderantes meliorem patriam", trägt. Das bedeutet auf deutsch "sie wünschen ein besseres Land" oder "ein besseres Land wünschend", oder "die, die sich ein besseres Land wünschen" und ist das Motto des Order of Canada.

Die beiden Wappenhalter tragen Flaggen - wie bei der schottischen Version des britischen Königswappens - hier aber nicht die Flaggen Englands und Schottlands, sondern den Union Jack und die Lilien der bourbonischen Könige Frankreichs. Der Helm über dem Wappen ist wie bei dem britischen ein Spangenhelm, trägt aber keine Krone. Der gekrönte Löwe, der bei dem englischen Wappen auf der Krone steht, steht hier als Helmzier direkt auf dem Helm und hält in seiner Pfote ein rotes Ahornblatt. Noch mehr Ahornblätter - diesmal in rot und weiß - bilden die Helmdecke, die zwar seit der Barockzeit häufig an Pflanzen erinnert, die aber nie eindeutig botanisch bestimmbar sind. So ist diese Helmdecke eine heraldische Neuheit, die 1994 zu dem Wappen hinzugefügt wurde.

Die St. Edwardskrone - die wichtigste unter den vielen Kronen der englischen Könige - schwebt über dem Wappen. Das lateinische Motto unter dem Wappen lautet "a mari usque ad mare", heißt auf deutsch "vom Meer zum Meer" und wurde abgeleitet von Psalm 72,8. Das Rasenstück unter dem Motto, das bei dem britischen Wappen verwendet wird, wird hier durch wesentlich symbolträchtigere Pflanzen ersetzt - es sind wieder Symbole Englands (Tudor-Rose), Schottlands (Distel), Frankreichs (Lilie) und Irlands (Kleeblatt). Diese Pflanzen (bis auf die Lilie) sind zwar bei dem britischen Wappen ebenfalls zu sehen, aber nur als kleine bunte Flecken über dem Spruchband.

kanada_wappen.jpg

zurück
Staat und Recht

ca-731.jpgNach der Verfassung von 1982 ist Kanada eine bundesstaatlich geordnete parlamentarische Monarchie im Commonwealth. Staatsoberhaupt ist der britische Monarch, vertreten durch den auf Vorschlag der kanadischen Regierung ernannten Generalgouverneur. Die Exekutive wird von der Regierung unter Vorsitz des Premierministers wahrgenommen, die dem Unterhaus verantwortlich ist. Die Legislative liegt beim Zweikammerparlament, bestehend aus Senat (104 ernannte Vertreter der Provinzen) und Unterhaus (301 Abgeordnete, für 5 Jahre gewählt). Die Provinzen verfügen über eigene Verfassungen sowie Legislativ- und Exekutivorgane. Wichtigste Parteien sind Liberale Partei (LP), Kanadische Allianz (früher: Reformpartei [RP]), Fortschrittliche Konservative Partei (PCP), Quebec-Block (BQ) und Neue Demokratische Partei (NDP).

zurück
Geographie und Klima

Kanada umfaßt den Norden des nordamerikanischen Kontinents (außer Alaska). Fast die Hälfte des Landes wird vom Kanadischen Schild eingenommen, der Südosten von den hügeligen Ausläufern der Appalachen. Die Ebenen am Sankt-Lorenz-Strom und im Gebiet der Großen Seen sind Teil der Inneren Ebenen (Interior Plains) Nordamerikas. Westlich des Kanadischen Schilds erstreckt sich das Prärietafelland der Great Plains, das in weiträumigen Stufen von 300 m über dem Meeresspiegel im Osten bis zur Vorgebirgszone der Rocky Mountains im Westen auf 1.500 m über dem Meeresspiegel ansteigt. Der Westen des Landes wird vom kanadischen Teil der Kordilleren (Rocky Mountains, innere Plateaus, Coast Mountains) eingenommen. Die Ketten erreichen 3.000-4.000 m über dem Meeresspiegel, im Mount Logan 5.959 m über dem Meeresspiegel. Die Plateaus liegen meist in einer Höhe von 1.000-2.000 m über dem Meeresspiegel.

ca-732.jpgNördlich des kanadischen Festlands erstreckt sich der Kanadisch-Arktische Archipel. das im Süden flach bis 400 m über dem Meeresspiegel, im Norden bis 2.900 m über dem Meeresspiegel aufragend und stark vergletschert ist. Da 97 Prozent des Landes von Eis bedeckt waren, sind die Oberflächenformen weitgehend eiszeitlich geprägt. Die Großen Seen, an denen Kanada einen Anteil von 36 Prozent hat, gehören wie der Große Bärensee, der Große Sklavensee und der Winnipegsee zu den größten Seen der Erde. Wichtigste Flüsse sind Nelson River, Churchill River (zur Hudsonbai) und Mackenzie River (zum Nordpolarmeer), aber überragende Verkehrsbedeutung hat allein der Sankt-Lorenz-Strom.

Kanada hat überwiegend kontinentales Klima mit langen, kalten Wintern und warmen, im Inneren heißen Sommern. Der Kanadisch-Arktische Archipel und das nordöstliche Festland liegen in der arktischen, der zentrale und westliche Norden des Landes in der subarktischen Klimaregion. Im Südosten ist das Klima gemäßigt, im Westen schützen die Kordilleren die Küstengebiete vor arktischen Kaltlufteinbrüchen. Westwinde bringen hier hohe Niederschläge, im Windschatten der Gebirge herrscht dagegen große Trockenheit. An die Moos- und Flechtentundra im hohen Norden schließt sich südlich ein breiter Waldgürtel an (Fichten, Tannen, Lärchen, im Lorenzstromgebiet auch Ulmen, Ahorn u.a.). Östlich der Rocky Mountains grenzt an den Waldgürtel ein breiter Steppengürtel (Prärie), der etwa bis 100 Grad westlicher Länge reicht. An der Westküste gibt es Wälder mit Zedern, Douglasfichten und Hemlocktannen.

zurück
Bevölkerung, Religion und Bildung

ca-733.jpgVon der zumeist auf Einwanderungen zurückgehenden Bevölkerung waren 1996 rund 17 Prozent britisch, über 9 Prozent französisch, 26 Prozent britisch und französisch, 29 Prozent anderer Abstammung sowie fast 19 Prozent gebürtige Kanadier. Der Anteil der Ethnien aus außereuropäischen Ländern ist auf fast 10 Prozent angestiegen. Die Mehrzahl der Einwanderer (seit 1990 die Festlegung einer jährlichen Einwanderungsquote) kommt aus Asien. Die 554.300 Indianer leben über ganz Kanada verstreut, die Eskimo (41.000) besonders im Norden des Landes. Große Teile des polaren Nordens sind fast unbesiedelt. Die meisten Einwohner leben in einem Streifen entlang der Grenze zu den USA, fast 65 Prozent davon im Süden der Provinz Quebec und Ontario. Ziele der Einwanderer sind u.a. die Großstädte Toronto, Vancouver und Montreal.

Über 83 Prozent der Bevölkerung sind Christen (rund 45 Prozent Katholiken, 29 Prozent Protestanten, 8 Prozent Anglikaner, 1,5 Prozent Orthodoxe). Religiöse Minderheiten bilden die rund 360.000 Juden, 250.000 Sikhs, 200.000 Hindus und 150.000 Muslime. Das von amerikanischen Vorbildern beeinflußte Bildungswesen untersteht den Provinzen. Allgemeine Schulpflicht besteht meist vom 6. oder 7. bis 15. oder 16. Lebensjahr. Die Analphabetenquote beträgt 3,4 Prozent. Es gibt rund 80 Hochschulen, Colleges und Institute. Zu den größten Universitäten zählen die Université de Montréal und die University of Toronto.

zurück
Wirtschaft und Verkehr

ca-734.jpgKanada wird durch seine natürlichen Reichtümer (Bodenschätze, Energiequellen, fruchtbare Böden im Präriegebiet, Wälder) zwar begünstigt, Erschwernisse stellen aber die Erschließung der nördlichen Gebiete, ferner die zu geringe Bevölkerungsdichte dar. Die Ballungsräume im Süden des Landes haben untereinander nur wenige Verbindungen, sind dagegen stark mit den benachbarten Wirtschaftsräumen der USA verflochten. Ungeachtet dieser Probleme ist der Lebensstandard in Kanada einer der höchsten der Erde.

- Landwirtschaft, Pelztiergeschäft und Fischfang -

ca-735.jpgDie Landwirtschaft nutzt nur 7,4 Prozent der Gesamtfläche (davon etwa 62 Prozent als Ackerland) und beschäftigt nur noch 3 Prozent aller Erwerbstätigen. Obwohl sie nur zwischen 10 und 15 Prozent des Exportwerts erbringt, gehört Kanada zu den fünf größten Exporteuren landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Wichtigste Ackerbaugebiete mit weitgehend mechanisiertem Anbau sind die Prärieprovinzen Manitoba, Saskatchewan und Alberta, auf die ein Großteil des Weizen-, Hafer- und Gersteanbaus sowie fast der gesamte Anbau an Ölsaaten (Raps, Leinsaat, Sonnenblumen u.a.) entfallen. Die Erträge liegen unter denen westeuropäischer Länder. Obst und Gemüse werden u.a. in den atlantischen Provinzen angebaut, Tabak besonders in Ontario. Rund 50 Prozent der landwirtschaftlichen Erträge erbringen Vieh- und Milchwirtschaft. Die Forstwirtschaft erbringt, zusammen mit den Aufbereitungsindustrien (Sägewerke, Zellstoff-, Papierfabriken), rund 15 Prozent des Exportwerts. Etwa 36 Prozent der Landfläche ist mit Wald bedeckt, aber nur die Hälfte davon ist wirtschaftlich nutzbar. Vor allem an den Küsten von British Columbia wachsen außertropische Regenwälder, deren Nutzung in Kahlschlägen starke Kritik im In- und Ausland hervorgerufen hat. Wiederaufforstungen sollen Umweltschäden begrenzen. In der Produktion von Holzschliff, Zellstoff, Papier und Pappe steht Kanada an erster Stelle der Welterzeugung. Wichtiger als der auch heute noch ausgeübte Pelztierfang ist die Pelztierzucht (besonders Nerze und Füchse). Die Jagd auf Sattelrobben wird hauptsächlich vor den Küsten von Neufundland und Labrador betrieben. Die Küsten Kanadas gehören zu den fischreichsten der Erde. 1977 errichtete die Regierung die 200-Seemeilen-Zone mit drastischer Einschränkung der Fangerlaubnis für ausländische Schiffe. Der größte Teil der Fänge (Schellfisch, Hering, Makrele, Dorsch im Atlantik, Lachs im Pazifik) wird exportiert.

- Bodenschätze -

ca-736.jpgKanada zählt zu den führenden Bergbaunationen. Der Bergbau erbringt rund 25 Prozent des Exportwerts. Von der gesamten Förderung entfällt wertmäßig etwa die Hälfte auf Erdöl und Erdgas. Den größten Anteil an der Bergbauproduktion haben Alberta (besonders Erdöl, Erdgas, Kohle), Ontario (besonders Nickel, Kupfer, Eisen, Gold), British Columbia (besonders Kupfer, Zink, Molybdän) und Quebec (besonders Eisen, Kupfer, Asbest). Die Bodenschätze im Norden des Landes können wegen des Dauerfrostbodens und der Transportprobleme nur schwer erschlossen werden. Die großen Vorkommen von Ölsanden in Alberta werden seit 1978 genutzt (bei Fort McMurray). Weitere Erdöl- und Erdgasvorkommen gibt es in der kanadischen Arktis, in Offshorefeldern vor den Provinzen Nova Scotia und Newfoundland.

- Industrie -

ca-737.jpgDie Industrie (einschließlich Baugewerbe) beschäftigt rund ein Viertel aller Erwerbstätigen. Schwerpunkte sind Ontario und Quebec. Eine schnelle Entwicklung nahm der Westen mit British Columbia und Alberta. Bedeutendster Zweig ist die Zellstoff- und Papierherstellung. Als Wachstumsindustrie gelten die chemische Industrie (u.a. Petrochemie), Kfz- und Flugzeugbau, Kunststoffverarbeitung sowie die elektronische Industrie, zunehmend auch Schlüsselindustrien des Hightechbereiches. Wichtig sind weiter Nahrungsmittel- sowie Eisen- und Stahlindustrie. Neben der Verkehrslage ist die Energieerzeugung ein wichtiger Standortfaktor, besonders bei der bedeutenden Aluminiumproduktion, die u.a. in Quebec und British Columbia angesiedelt ist. Kanada gehört zu den größten Energieproduzenten der Erde und verfügt über ein riesiges Wasserkraftpotential. Von der installierten Energiekapazität werden knapp zwei Drittel von Wasserkraftwerken und über 17 Prozent in Kernkraftwerken erzeugt.

- Fremdenverkehr und Handelsbilanz -

Die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr (zu 80 Prozent Touristen aus den USA) liegen noch unter den Ausgaben kanadischer Touristen im Ausland, sind aber im Steigen. Die Handelsbilanz war in den letzten Jahren positiv. Das amerikanisch-kanadische Freihandelsabkommen von 1988 wurde 1994 durch die Nordamerikanische Freihandelszone (NAFTA) zwischen Kanada, den USA und Mexiko erweitert. Haupthandelspartner sind die USA (über zwei Drittel des Außenhandelsumsatzes). Es folgen die EU-Länder (u.a. Großbritannien, Deutschland) und Japan.

- Verkehr -

ca-738.jpgEisenbahn und Autostraßen konzentrieren sich auf den dichter besiedelten Süden. Neben den beiden großen transkontinentalen Eisenbahnlinien, den staatlichen "Canadian National Railways" und den privaten "Canadian Pacific Ltd.", gibt es nur einzelne Querverbindungen sowie Stichbahnen nach Norden (Gesamtlänge der Eisenbahnstrecken rund 96.000 km). Das Straßennetz umfaßt 901,900 km, davon sind 35 Prozent asphaltiert. Eine Autobahn (Transcanada Highway) verbindet seit 1962 Ostküste und Westküste (7.871 km lang). Große Bedeutung hat die Schifffahrt, besonders auf den Großen Seen und dem Sankt-Lorenz-Seeweg, sowie die Küstenschiffahrt. Die größten Häfen sind Vancouver, Sept-Îles, Port Cartier, Halifax, Saint John und Montreal. Ein dichtes Flugnetz überzieht das ganze Land und ist lebenswichtig für den unerschlossenen Norden. Die größten Flughäfen haben Montreal, Vancouver, Toronto, Calgary und Edmonton.

zurück
Geschichte

- 1497 bis 18. Jahrhundert -

ca-739.jpgDie Ostküste von Kanada war norwegischen Seefahrern (Leif Eriksson) schon um 1000 n. Chr. bekannt und wurde 1497 von G. und S. Caboto neu entdeckt. Zwischen 1534 und 1541 nahm J. Cartier das Gebiet des Sankt-Lorenz-Stromes für Frankreich in Besitz ("Neufrankreich"). 1608 gründete S. de Champlain die Stadt Quebec. Es entwickelte sich ein ausgedehnter Pelzhandel, der die so genannten "Voyageurs" (Waldläufer) hervorbrachte. 1663 übernahm die französische Krone die Verwaltung der Kolonie. Vom Sankt-Lorenz-Strom aus errichteten die Franzosen eine Kette von Forts bis an die Großen Seen und in das Mississippigebiet. Die französischen Siedler gerieten in heftige Kämpfe mit den englischen Kolonien, in die auch ansässige Indianerstämme hineingezogen wurden (u.a. Irokesen als Bundesgenossen der Engländer und die Huronen auf Seiten der Franzosen). Als Ergebnis des Siebenjährigen Krieges (1756/63) verlor Frankreich das östliche Kanada an Großbritannien. Die englische Quebec-Akte von 1774 sicherte den katholischen Frankokanadiern volle Religionsfreiheit zu und trug viel dazu bei, daß diese sich nicht am nordamerikanischen Unabhängigkeitskampf beteiligten. Königstreue angelsächsische Siedler (rund 40.000 "Loyalisten") wanderten aus den USA in das Gebiet nördlich der Seen ein. Die Politik der freien Landnahme zog auch später viele amerikanische Siedler an. So entstanden zwei nach Bevölkerung, Kultur und Religion verschiedene Siedlungskerne: das vorwiegend englische Oberkanada und das französische Unterkanada (1791 Bildung entsprechender Provinzen durch den "Constitutional Act").

- 19. Jahrhundert bis Zweiter Weltkrieg -

ca-740.jpg1812/14 scheiterte der Versuch der USA, die britischen Besitzungen in Nordamerika zu erobern. 1840 vereinigte die britische Regierung Oberkanada und Unterkanada zu einer Provinz (mit parlamentarischer Regierung). Aufgrund des "British North America Act" schlossen sich 1867 Ontario (Oberkanada), Quebec (Unterkanada), Nova Scotia und New Brunswick zu einem Bundesstaat (Dominion of Canada) zusammen, an den 1869 die Hudson's Bay Company ihr Gebiet (die späteren Provinzen Manitoba, Alberta und Saskatchewan) abtrat. 1871 schloß sich British Columbia, 1873 Prince Edward Island an. Der Bau von Eisenbahnen (1885 Fertigstellung der ersten kanadischen Transkontinentalbahn) ermöglichte die Besiedlung des Westens. Kanada unterstützte Großbritannien im Burenkrieg (1899-1902) und im 1. Weltkrieg (1914-18). Durch das Statut von Westminster (1931) erhielt Kanada die Unabhängigkeit. Nach Ausbruch des 2. Weltkriegs erklärte Kanada am 10.9.1939 Deutschland den Krieg und beteiligte sich 1943-45 an den militärischen Operationen in Europa.

- 1945 bis heute -

ca-741.jpg1945 war Kanada Gründungsmitglied der UNO und 1949 der NATO. 1949 schloß sich Newfoundland Kanada als 10.Provinz an. 1957 wurden die seit Mitte der 30er-Jahre regierenden Liberalen von den Konservativen unter J. G. Diefenbaker abgelöst. 1963 kamen die Liberalen erneut an die Macht und stellten mit L. B. Pearson (1963/68) und P. E. Trudeau (1968/79, 1980/84) die Premierminister. In der mehrheitlich von Frankokanadiern bewohnten Provinz Quebec entwickelte sich eine starke Autonomiebewegung. Versuche des 1976/85 in Quebec regierenden radikalautonomistischen "Parti Québécois", die Provinz politisch aus dem Staatsverband Kanadas zu lösen, lehnte die Bevölkerung jedoch 1980 ab.

1982 ersetzte ein neues Verfassungsgesetz für ganz Kanada den "British North America Act" von 1867. Nach dem Wahlsieg der Konservativen 1984 wurde B. Mulroney Premierminister (bis 1993). Eine im August 1992 zwischen Mulroney und den Regierungschefs der Provinzen ausgehandelte Verfassungsreform, die die Einheit des Landes sichern sollte und die Anerkennung Quebecs als "besondere Gesellschaft", die Erweiterung der Verwaltungskompetenzen der Provinz sowie Autonomierechte der Ureinwohner vorsah, wurde in einem Referendum am 26.10.1992 abgelehnt. Im Mai 1993 unterzeichneten die Regierung und Vertreter der Eskimo (Inuit) einen Vertrag über die Schaffung eines eigenen, selbst verwalteten Territoriums in den Northwest Territories (am 1.4.1999 als Nunavut Territory konstituiert mit der Übertragung von 350.000 qkm als Eigentum an die Ureinwohner). Vor dem Hintergrund einer anhaltenden wirtschaftlichen Rezession unterlagen die Konservativen unter Premierministerin K. Campbell (Amtsantritt Juni 1993) bei den Parlamentswahlen im Oktober 1993 der Liberalen Partei und Premierminister wurde J. Chrétien. Seine Regierung leitete eine Neugestaltung des Finanzausgleichs zwischen den Provinzen ein. Nachdem am 30.10.1995 ein zweites Referendum zur Loslösung Quebecs gescheitert war, räumte 1996 ein Gesetz dieser Provinz einen Sonderstatus als "eigenständige Gesellschaft" ein und gab allen Provinzen ein Vetorecht in Fragen der Verfassung.

ca-742.jpgDie vorgezogenen Parlamentswahlen im Juni 1997 konnte die Liberale Partei erneut für sich entscheiden, womit Chrétiens als Regierungschef bestätigt wurde. Mit der im Juli 2000 vom Parlament verabschiedeten "Clarity Act" wurden Sezessionsbestrebungen von Provinzen (besonders Quebecs) enge Grenzen gesetzt (Grundsatz: "klare Mehrheit" für eine "klare Referendumsfrage"). Bei vorgezogenen Parlamentswahlen am 27.11.2000 sicherte sich die regierende Liberal Party mit 40,8 Prozent der Stimmen erneut ihre absolute Mehrheit und Chrétien wurde damit als erster kanadischer Premierminister nach dem 2. Weltkrieg zum dritten Mal hintereinander im Amt bestätigt. Ein mehrjähriger Fischereistreit ("Lachskrieg") zwischen Kanada und den USA konnte durch eine im Juni 1999 geschlossene Vereinbarung der beiden Staaten beendet werden.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug im Jahr 2003 preisbereinigt 756,25 Mrd. Euro gegenüber 727,42 Mrd. Euro im Jahr 2002. Damit ist Kanada gemessen am BIP pro Kopf mit 23.909 Euro an achter Stelle in der Welt. Real wuchs das BIP im Jahr 2003 um 2,2 Prozent, ein Jahr zuvor waren es noch 3,4 Prozent. Die Inflationsrate betrug 2003 2,6 Prozent.

... wird fortgesetzt ...

nach oben