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Überblick
In den Jahren 1969 bis 1984 wurden insgesamt 512 Briefmarken verausgabt, wobei nicht nur ein langsames Anwachsen der Anzahl der Ausgaben, sondern auch eine stetige Zunahme von Zusammendrucken und auch die ersten Kleinbogenemissionen zu vermelden sind.
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Die erste Regierung Trudeau (1968-1979)
Ende 1967 entschloß sich Pearson im Alter von fast 70 Jahren, einen Nachfolger zu bestimmen. Im April 1968 wurde auf dem Parteitag der Liberalen der Frankokanadier Pierre F. Trudeau nominiert. Es handelte sich um einen 40-jährigen Juraprofessor aus einer vermögenden Familie, der kurz zuvor Justizminister geworden war und sich entschieden gegen Autonomiebewegungen in seiner Heimatprovinz Quebec stellte. Trudeau veranlaßte sofort Neuwahlen, die ihm mit 155 Abgeordneten eine solide Mehrheit brachten, da allein zwei Drittel der Wahlkreise in Quebec gewonnen wurden.
Ein großes Thema der 60er Jahre war das Verhältnis zwischen der Zentralregierung und den Provinzen. Die Rowell-Sirois-Kommission hatte 1940 vorgeschlagen, die unitarischen Ansätze in der Verfassung auszuweiten. Nach dem Krieg gewann das Problem an Bedeutung, als der Ausbau des Wohlfahrtsstaates die Finanzen der Provinzen immer mehr belastete, der Bund aber über die größeren Besteuerungsmöglichkeiten verfügte. Es war klar, daß die Verfassung einer Reform bedurfte. Verfassungsänderungen hingen aber immer noch von der Zustimmung des britischen Parlaments ab, da man sich in Kanada zur Zeit der Verabschiedung des Westminsterstatus im Jahre 1931 nicht über eine neue Regelung hatte einigen können. Das Haupthindernis war seit je her die Haltung der Provinz Quebec, wo man befürchtete, von der Masse der Anglokanadier majorisiert zu werden. Deshalb stand man dort allen Zentralisierungsplänen sehr mißtrauisch gegenüber.
In Quebec war inzwischen wieder die Union Nationale an die Macht gekommen und der neue Premierminister Daniel Johnson vermied es, konkrete Absichten zu zeigen, sondern betrieb lieber eine Politik der Nadelstiche gegen Ottawa. So errichtete er ein Ministerium für zwischenstaatliche Angelegenheiten in Quebec, das Beziehungen zu auswärtigen Mächten pflegen sollte. Spektakulärer war die bewußte Brüskierung des restlichen Kanadas durch den französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle, der 1967 auf der Weltausstellung in Montreal vor dem Rathaus "Es lebe das freie Quebec" rief. Gegen Ende der 70er Jahre gab es verstärkt Bombenattentate. 1970 kam in Quebec der Liberale Robert Bourassa an die Regierung.
Gegen Ende der 60er Jahre verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum in Kanada spürbar, aber insgesamt stieg in diesem Jahrzehnt die Produktivität. Der Wert der Exporte hatte sich zwischen 1957 und 1966 verdoppelt, wobei die Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten sich weiter verstärkte, mit denen Kanada zwei Drittel seines Außenhandels abwickelte. Wegen dieser Abhängigkeit setzte Kanada auf eine möglichst große Eigenständigkeit in der Außenpolitik. So trat man nicht dem amerikanischen Handelsembargo gegen Kuba bei, verkaufte Weizen an die Volksrepublik China und erkannte im Herbst 1970 sogar dieses Land an.
Auch im Commonwealth strebte Kanada nach Profilierung. Diefenbakers Unerbittlichkeit in Sachen Apartheid trug maßgeblich zum Austritt Südafrikas aus dem Commonwealth im Jahre 1961 bei. Pearson verhielt sich ähnlich, als später Sanktionen gegen Rhodesien anstanden. Die kanadische Commonwealth-Politik wurde aber auch vom amerikanischen Übergewicht im Außenhandel bestimmt, denn das Dominion suchte permanent nach anderen Geschäftspartnern, um die Abhängigkeit zu verringern. Als Großbritannien sich um Zutritt zum gemeinsamen europäischen Binnenmarkt bemühte, stand Kanada an der Spitze der Länder des Commonwealth, die sich gegen einen derartigen Schritt aussprachen.
Im Jahre 1981 erhielten die Colombo-Plan-Länder 220 Millionen Dollar, was fast 40 Prozent der kanadischen Entwicklungshilfeleistungen ausmachte.
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Die Markenausgaben 1969-1974
Für 1969 "Curling", "Vincent Massey", "100. Geburtstag Aurèle de Foy Suzor-Coté", "50 Jahre IAO", "50 Jahre 1. Nonstopflug über den Atlantik", "50. Todestag Sir William Oslers", die Sondermarkenserie "Vögel", "200 Jahre Charlottetown als Hauptstadt der Prince-Edward-Insel", "1. Kanadische Sommerspiele", "200. Geburtstag Generalmajor Sir Isaak Brock", "Weihnachten" und "100. Geburtstag Siephen B. Leack", für 1970 "Int. Biologisches Programm", der Zusammendruck "EXPO '70", "300. Geburtstag Henry Kelsey", "25 Jahre UNO", "100 Jahrfeier Louis Riel", "150. Todestag Sir Alexander Mackenzie", "150. Geburtstag Sir Oliver Mowat" und "50 Jahre Künstlervereinigung `Die Sieben`", für 1971 "100. Geburtstag Emily Carr", "50 Jahre Entdeckung des Insulins", "100. Geburtstag Sir Ernest Rutherford", "100. Todestag Louis Joseph Papineau", "100 Jahre Volkszählungen", "Eröffnung der neuen Internationalen Rundfunkstation", "100 Jahre Zugehörigkeit von British-Columbia zum Dominion of Canada", "100. Todestag Paul Kane", "Weihnachten" und "1. Jahrestag der Ermordung Pierre Laporte", für 1972 "Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft", "Welt-Herzmonat", "300 Jahre Ernennung von Frontenac als Gouverneur von New France", der Zusammendruck "Internationale Kongresse", die Freimarkenserie "Landschaftsbilder" und "100. Todestag Cornelius Kirchhoff", für 1973 "350. Geburtstag Francois-Xavier de Laval", "100 Jahre RCMP", "300. Todestag Jeanne Mance", "100. Todestag Joseph Howe", "100. Geburtstag J. E. H. MacDonald", "100 Jahre Zugehörigkeit der Prince-Edward-Insel zum Dominion of Canada", "Commonwealth-Treffen in Ottawa", "100. Geburtstag Nellie McClung", "Olympische Spiele in Montreal" und die Freimarkenserie "Ministerpräsidenten und Königin Elisabeth II." sowie für 1974 "Olympische Spiele", "Postzustellung", "100 Jahre Ontario-Landwirtschaftsschule", "100 Jahre Telefon", "Radrenn-Weltmeisterschaften", "100 Jahre Mennoniten in Manitoba", "Olympische Spiele" und "100 Jahre UPU" zu nennen.
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Trudeau und sein Verhältnis zur Verfassung
Zu Beginn der ersten Regierung Trudeaus war klar, daß er sich zunächst den regional-ethnischen Problemen zuwenden mußte. 1969 wurde ein Department of Regional Economic Expansion (DREE) geschaffen, das die Aufgabe hatte, im Zusammenwirken mit den Provinzen durch Zuschüsse an Einzelnunternehmen und lokale Verwaltungen die Entwicklung wirtschaftlich schwacher Gebiete zu fördern. Quebec wollte man durch ein Sprachengesetz, den Official Languages Act von 1969 beruhigen. Kompetenz in beiden Landesprachen wurde im Bundesdienst gefördert, ein Sprachenlernprogramm eingerichtet und den Provinzen Gelder für entsprechende Maßnahmen zur Verfügung gestellt.
Trotzdem nahm die Unzufriedenheit im Land weiter zu, denn Trudeau galt als arrogant und sein persönlicher Mitarbeiterstab und die Bundesbehörden wuchsen in rasantem Tempo. Oftmals fühlte sich die eigene Fraktion im Parlament sogar übergangen und im anglophonen Teil Kanadas gab es Proteste gegen das Sprachengesetz. Viele Maßnahmen griffen in die Provinzenkompetenzen ein und wurden als Auswüchse von Trudeaus Selbstherrlichkeit angesehen.
Umstritten war auch Trudeaus Gebahren in der Oktoberkrise 1970 in Quebec. Dort kam bei den Provinzwahlen im Mai die von Lévesque 1968 gegründete Parti Québécois auf über 25 Prozent der Wählerstimmen. Die radikale Front de libération du Québec (FLQ) kidnappte am 5. Oktober den britischen handelsbevollmächtigten James Cross und stellte Forderungen. Als die Regierung nicht darauf einging, wurde Quebecs Arbeitsminister Pierre Laporte entführt. Am 16. Oktober setzte Trudeau deshalb den War Measures Act in Kraft. Zwei Tage später wurde Laporte erdrosselt aufgefunden, während Cross Anfang Dezember unversehrt in ein einem Versteck gefunden wurde.
Viele Kanadier begrüßten die harte Haltung der Regierung, weil weitere Aufrühre ausblieben, aber andere kritisierten auch das harte Durchgreifen besonders der Royal Canadian Mounted Police (RCMP). Trudeau verlor in seiner ersten Amtszeit viel seiner Popularität. Bei den Bundeswahlen 1972 erzielte seine Partei nur noch zwei Sitze mehr als die Konservativen und war auf die Duldung durch die NDP angewiesen.
1974 wurde eine Foreign Investment Review Agency (FIRA) gegründet, um den Einfluß fremden Kapitals zu kanalisieren und zu steuern. Die Einkommensteuersätze wurden an die Inflationsrate gekoppelt, die Altersversorgung und die Kinderbeihilfen wurden verbessert. Als es 197e zur durch die OPEC ausgelösten Ölkrise kam, beschloß die Regierung im Dezember ein umfangreiches Energieprogramm, das Ausfuhrsteuern für Ölexporte aus den Westprovinzen vorsah und mit deren Erträgen der Ölpreis in den auf Einfuhren angewiesenen Ostprovinzen gestützt werden sollte.
Da breite Bevölkerungsschichten von diesen Maßnahmen profitierten, beschloß Trudeau im Jahre 1974 Neuwahlen., die den Liberalen mit 141 Sitzen eine klare Mehrheit gegenüber den 95 Sitzen der Konservativen und 16 der NDP bescherte. Nun sah sich Trudeau in der Lage, angesichts des Stagnierens der Wirtschaft und der hohen Inflationsrate, 1975 Lohn- und Preiskontrollen einzuführen. Immerhin sank die Teuerungsrate, die 1974 bei fast 11 Prozent gelegen hatte, beim Ende der Kontrollen 1978 nur noch 8,9 Prozent.
Der wachsende Regionalismus blieb aber weiterhin das größere Problem. Dieser war zwar auch in den Atlantikprovinzen bemerkbar, trat aber am stärksten im Westen und in Quebec in Erscheinung, wobei auch der sich beschleunigende soziale Wandel eine wichtige Rolle spielte. In der Landwirtschaft hatte sich die alte Familienfarm seit der Einführung moderner Produktionsmethoden in einen hochtechnisierten Produktionsbetrieb verwandelt, was Auswirkungen wie Landflucht und Veränderungen in der Sozialstruktur zur Folge hatte. Der Rohstoffboom trug das Seine dazu bei. In der mit Ölreichtum gesegneten Provinz Alberta wuchs die Bevölkerung Calgarys zwischen 1951 und 1971 von 142.000 auf 403.000, die von Edmonton von 194.000 auf 496.000. Der Bedarf an Pipelineröhren ließ in Regina eine Stahlindustrie entstehen. In Manitoba stieg die Nickelproduktion und an der Pazifikküste wuchs der Umschlagplatz Vancouver zur Millionenstadt heran.
Deshalb wuchs auch das Selbstvertrauen in den Westprovinzen, den den Einfluß der Zentralregierung eindämmen und die vorhandenen Ressourcen möglichst selber kontrollieren wollten. Auf einer Konferenz in Victoria 1971 wollte die Bundesergierung nur Ontario und Quebec ein Veto bei zukünftigen Verfassungsänderungen zubilligen, worüber man sehr verärgert war. Offenbar wollte man in Ottawa den Sonderwünsche Quebecs entgegenkommen.
Andererseits war man in Quebec in Angst um das ethnische Überleben, als die Geburtenrate sank und Fernsehen, Radio, geschäftliche Kommunikation und Materieller Opportunismus den Gebrauch der französischen Sprache immer mehr zurückdrängten. Zudem fühlte man sich von den Anglokanadiern wirtschaftlich ausgebeutet. Die Parti Québécois forderte deshalb eine Sprachengesetzgebung und sozialreformerische Schritte. Im Herbst 1976 errang die Partei 41 Prozent der Stimmen und besetzte drei Viertel der Abgeordnetensitze.
Da der Ministerpräsident Quebecs, Lévesque wußte, daß er die Zustimmung der anderen Provinzen für sein Ziel der "souveraineté-association" benötigte, beschränkte er sich zunächst bei seinen Forderungen auf die Sprachreform. Bourassa hatte schon 1974 die Bill22 in Kraft gesetzt, die den Zugang zu englischsprachigen Schulen eingeengt hatte. Diese wurde nun 1977 durch die viel schärfere Bill 101 abgelöst, die vorsah, daß nur Kinder von Eltern, die selbst schon in Quebec englischsprachig erzogen worden waren, einen solchen Unterricht erhalten durften. Einzelhandelsgeschäfte durften nur in französisch beschildern und das Französische wurde die einzige offizielle Regierungs- und Amtssprache in Quebec.
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Die Markenausgaben 1975-1979
Im Jahre 1975 erschienen "Olympische Sommerspiele", "Kanadische Schriftsteller (Lucy Maud Montgomery / Louis Hémon)", "100 Jahre Calgary", "Int. Jahr der Frau", "100 Jahre Bundesgerichtshof", der Zusammendruck "Küstenschiffe" und "50 Jahre Kgl.-Kanadische Legion", im Jahre 1976 "Olympische Spiele", "UNO-Konferenz für Siedlungswesen", "200 Jahre Unabhängigkeit der USA", der Zusammendruck "100 Jahre Kgl. Militärschule", "25. Weltspiele der Gelähmten", der Zusammendruck "Kanadische Schriftsteller (Germaine Guévremont / Robert W. Service)" und der Zusammendruck "Binnenschiffe", im Jahre 1977 "25. Thronjubiläum Königin Elisabeth II.", "Naturschutz", die Freimarkenserie "Wildwachsende Blumen", der Zusammendruck "100. Geburtstag Tom Thomson", "25 Jahre Ernennung eines gebürtigen Kanadiers zum Generalgouverneur", "10 Jahre 'Kanada-Orden`", "50 Jahre Friedensbrücke USA-Kanada", der Zusammendruck "Berühmte Männer (Sir Sandford Fleming / Joseph E. Bernier)", "23. Commonwealth-Konferenz", der Zusammendruck "Segelschiffe" und "Eskimos auf der Jagd", im Jahre 1978 "Naturschutz", die Zusammendrucke "250. Geburtstag James Cook" und "Bodenschätze", "Int. Briefmarkenausstellung CAPEX '78" (erschien auch als Block 1), "100 Jahre Kanadische Nationalausstellung", "Marguerite D'Youville", "Eskimos auf Wanderschaft" und der Zusammendruck "Eisbrecher" sowie im Jahre 1979 "Karneval in Quebec", "Naturschutz", die Zusammendrucke "Postleitzahlen", "Schriftsteller (Frederick Philipp Grove)" und "Kanadische Colonels", der Kleinbogen "Flaggen", "Kanu-Kajak-Weltmeisterschaften", "Damen-Feldhockey", "Eskimos - Behausungen und Geschäftsleben" und "Wasserflugzeuge".
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Die Regierung Clark (1979-1980)
Hierüber regten sich die fast eine Million englischsprachigen Bürger in Quebec zwar auf, aber im restlichen Kanada standen bald andere Fragen im Vordergrund des Interesses. Als die Konservativen ihren glücklosen Chef Stanfield durch den 39-jährigen Joe Clark aus Alberta ersetzen, schrieb Trudeau im Jahre 1979 wieder Neuwahlen aus.
Diesmal war das Wahlergebnis eine große Enttäuschung für die Liberalen, da sie 22 Sitze weniger als die Konservativen erhielten. Clark wurde neuer Premierminister, der aber auf die Duldung durch die NDP angewiesen war. Als er im Herbst den Benzinpreis erhöhte, stimmte die NDP mit den Liberalen im Unterhaus gegen seinen Budgetvorschlag und stürzte die Regierung. Im Februar 1980 waren erneut Wahlen erforderlich.
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Die Markenausgaben 1980-1984
Die wichtigsten Ausgaben im Jahre 1980 waren "100 Jahre Eingliederung der Arktischen Inseln", "Olympische Winterspiele", "100 Jahre Kgl. Kanadische Kunstakademie", "Naturschutz", "Int. Blumenausstellung Montreal", der Zusammendruck "100 Jahre inoffizielle Nationalhymne 'O Canada`", "J. G. Diefenbaker", der Zusammendruck "Musiker (Healey Willian / Emma Albani)", "Ned Hanlan", "Sasketschewan und Alberta"; "Urangewinnung", die Zusammendrucke "Eskimos - Skulpturen und Drucke" und "Militärflugzeuge" und "100 Jahre Notre-Dame-Hospital", 1981 "Musikinstrumente-Ausstellung", der Zusammendruck "Kanadische Frauenrechtlerinnen", "Naturschutz", der Zusammendruck "Kateri Tekakwitha / Marie de l'Incarnation", "Canada-Tag", "Blumenschau in Montreal",der Zusammendruck "Kanadische Botaniker (Frère Marie-Victorin / John Macoun)", "200 Jahre Niagara-on-the-lake", "100 Jahre Regionalparlament Akadien", "100. Geburtstag Aaron R. Mosher", der Zusammendruck "Trainings- und Transportflugzeuge" und die erste Marke der Freimarkenserie "Ahornblatt", 1982 Block 2 ("Canada-Tag"), "Jules Léger", "Terry Fox", der Kleinbogen "Canada-Tag", "100 Jahre Regina", "100 Jahre Henley-Regatta", der Zusammendruck "Buschflugzeuge" und die ersten Marken der Freimarkenserie "Alte Gebrauchsgegenstände", 1983 "Weltkommunikationsjahr", der Zusammendruck "Schriftsteller (Laure Conan / Edwin John Pratt)", "100 Jahre Malteser-Hilfsdienst", "Universiade", der Kleinbogen "Canada-Tag", "75 Jahre Pfadfinder", "Weltkirchenrat-Treffen", "400 Jahre Inbesitznahme von Neufundland", "100. Jahrestag der Entdeckung von Nickel bei Sudbury", "Lokomotiven" und "100 Jahre juristische Fakultät der Dalhousie-Universität" sowie 1984 "50 Jahre Stadt Yellowknife", "50 Jahre Sinfonieorchester Montreal", "400 Jahre der 1. Reise von Jacques Cartier nach Kanada", "Windjammertreffen", "75 Jahre Kanadisches Rotes Kreuz", "200 Jahre Neubraunschweig", der Kleinbogen "Canada-Tag", "200 Jahre Imigration britischer Loyalisten", "Katholische Kirche in Neufundland", "Besuch Papst Johannes Paul II.", der Zusammendruck "Leuchttürme" und Block 3 ("Briefausstellung Montreal 1984").
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Die erneute Regierung Trudeaus (1980-1984)
Die Wahlen vom Frühjahr 1980 brachten Trudeau zurück an die Macht. Er verkündete, daß dies seine letzte Amtszeit sein würde. Er wollte nun endlich das konstitutionelle Problem lösen.
Inzwischen hatte sich Lévesque sich in Quebec zu einem Plebiszit entschlossen. Am 20. Mai sollten die Wähler über ein Mandat zu Verhandlungen "mit dem übrigen Kanada" abstimmen, das auf eine politische Verselbständigung Quebecs zielte, wobei die engen wirtschaftlichen Bindungen beibehalten werden sollten. Dem Ansinnen folgten aber nur 40 Prozent der Wahlberechtigten und Trudeau sah den Weg frei für eine Verfassungsreform.
Bei einer Konferenz im November 1980 in Ottawa einigten sich der Bund und die Provinzen mit Ausnahme Quebecs auf eine Korrektur. Zukünftig sollte eine Verfassungsänderung möglich sein, wenn mindestens sieben Provinzen mit insgesamt mindestens 50 Prozent der kanadischen Bevölkerung zustimmten. Eine "Charter of Rights" legte die Grundrechte fest, aber eine Provinz konnte diese Rechte mit Hilfe der "notwithstanding"-Klausel für ihr Gebiet außer Kraft setzen. Das britische Parlament verabschiedete im März 1982 den die "Heimführung" (patriation) der Verfassung nach Kanada gewährenden "Canada Act" und das die gesamte Verfassung wurde am 17. April als "Constitution Act" in Ottawa von Königin Elisabeth II. unterzeichnet. Es war ein Schritt von historischer Bedeutung vollzogen worden und Trudeau betrachtete ihn mit großem Stolz als die Krönung seiner öffentlichen Tätigkeit.
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Die Regierung Turner (1984)
Die Änderung der Verfassung behob aber nicht alle politischen Probleme, denn es gab soziale und wirtschaftliche Schwierigkeiten. Das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten und besonders die Quebecfrage bleiben weiterhin die wichtigsten Fragen im politischen Alltag. Mitte 1984 trat Trudeau zurück und bestellte John Turner, einen ehemaligen Finanzminister, zu seinem Nachfolger. Inzwischen war bei den Konservativen Clark als Vorsitzender durch Brian Mulroney abgelöst worden, ein aus Quebec stammender Geschäftsmann. Turner schrieb unverzüglich Neuwahlen aus, die er aber in beschämender Weise verlor. Die Gründe sind nicht ganz eindeutig, aber die Konservativen zogen mit 211 Abgeordneten ins Unterhaus ein. Sie besaßen damit dreimal so viele Sitze wie die beiden anderen Parteien zusammen.
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