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Einführung
Die erste Marke von Italien erschien am 1. Januar 1851 und wurde in Sardinien verausgabt.
In "Die ganze Welt der Philatelie" der Fa. Hermann E. Sieger GmbH heißt es über Italien:
"Aus Deutschland reisen jährlich 3 bis 4 Millionen Menschen nach Italien - und für viele ist das Wort 'Italia' gleichbedeutend mit Urlaub, Sonne, Meer und Erholung. Alle die Orte, Denkmäler, Kirchen und Landschaften, die Sie in Ihrem Urlaub gesehen haben, finden Sie auf italienischen Briefmarken und darüber hinaus Erinnerungen an die Geschichte des Landes. Italienische Briefmarken - liebenswürdig, freundlich, farbenfroh und lebhaft - wie die Italiener selber".
Der Monatsaufwand wird mit ca. 4,50 Euro angegeben und dem Sammelgebiet insgesamt wird die Note "2" zugewiesen.
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Statistische Angaben
Italien (amtlich Repubblica Italiana, deutsch Italienische Republik) ist ein Staat in Südeuropa. Norditalien grenzt im Westen an Frankreich, im Norden an die Schweiz und Österreich, im Osten an Slowenien, im Süden umgibt das Mittelmeer das übrige Staatsgebiet.
Fläche: 301.308 qkm
Einwohner: (1999) 57,343 Mio.
Hauptstadt: Rom
Verwaltungsgliederung: 20 Regionen, 103 Provinzen
Amtssprache: Italienisch, im Aostatal auch Französisch, in der Provinz Bozen auch Deutsch
Nationalfeiertag: 1. Sonntag im Juni
Währung: Euro; Untereinheit 1 Italienische Lira (Lit.) = 100 Centesimi (Cent.); seit 2002 1 Euro (EUR) = 100 Euro-Cent
Zeitzone: MEZ
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Landkarte von Italien
Wappen von Italien
Das Wappen der Republik Italien wurde von Paolo Paschetto entworfen, der damit einen Wettbewerb im Januar 1948 gewann. Der weiße fünfzackige Stern verkörpert Italien bzw. den Staat der Republik Italien, unterlegt von einem Zahnrad als Symbol für Arbeit und Fortschritt. Die Symbole sind von einem Eichen- und einem Olivenzweig umrahmt, als Symbole für Stärke und Frieden. Die beiden Zweige sind mit einem Band verknüpft, auf dem "REPUBBLICA ITALIANA" zu lesen ist.
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Staat und Recht
Nach der Verfassung vom 1.1.1948 ist Italien eine parlamentarisch-demokratische Republik. Staatsoberhaupt ist der auf sieben Jahre indirekt (vom Parlament sowie je drei Vertretern der Regionen) gewählte Präsident. Er ernennt den Ministerpräsidenten und hat das Recht, das Parlament aufzulösen. Durch aufschiebendes Veto kann er Einfluß auf die Gesetzgebung nehmen. Exekutivorgan ist die dem Parlament verantwortliche Regierung unter Vorsitz des Ministerpräsidenten, der die Richtlinien der Politik bestimmt. Die Legislative liegt beim Zweikammerparlament, bestehend aus Abgeordnetenkammer (630 Abgeordnete, für fünf Jahre gewählt) und Senat (315 für fünf Jahre gewählte und zehn auf Lebenszeit ernannte Senatoren). Aufgrund der Wahlrechtsreform von 1993 werden die Senatoren in 232, die Abgeordneten der Kammer in 475 Wahlkreisen (relative Mehrheit genügt) gewählt. Die restlichen Sitze der Kammer werden in 27 Wahlregionen im Verhältniswahlsystem nach Parteilisten vergeben, wobei eine Sperrklausel von 4 Prozent gilt. Der Senat gilt als Vertretungsorgan der Regionen. Jede Region, mit Ausnahme des Aostatals (ein Sitz), darf mindestens sieben Senatoren entsenden: im Übrigen verfügen die Regionen über eigene legislative und exekutive Körperschaften. Das aktive Wahlalter beginnt für die Abgeordnetenkammer mit dem 18., für den Senat mit dem 25. Lebensjahr, das passive mit dem 25. beziehungsweise dem 40. Lebensjahr. Beide Häuser haben gleiches Initiativ- und Beschlußrecht.
Seit Anfang der 90er-Jahre ist das italienische Parteiensystem durch Aufsplittungen, Neugründungen und Umprofilierungen geprägt. Dem Mitte-Links-Bündnis "Ölbaum" ("L'Ulivo") gehören u.a. die Linksdemokraten (DS), die Italienische Volkspartei (PPI), die Grünen, die Liste Dini-Italienische Erneuerung (RI), die Partei der Kommunisten Italiens (PdCI), die Demokratischen Sozialisten Italiens (SDI), die Union der Demokraten für Europa (UDEUR) und die Südtiroler Volkspartei an. Zum Mitte-Rechts-Block "Haus der Freiheiten" ("Casa delle Libertà") zählen u.a. die Forza Italia (FI), die Nationale Allianz (AN), die Nachfolgepartei der Christdemokraten Christlich-Demokratisches Zentrum Christlich-Demokratische Union (CCD-CDU), die Sozialistische Partei (PSI), die Republikanische Partei (PRI) und die Lega Nord (LN).
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Geographie und Klima
Italien umfaßt den südlichen Teil des Alpenbogens, die Po-Ebene, die Apenninhalbinsel, die großen Inseln Sardinien und Sizilien sowie mehrere kleinere Inseln. Seine Landgrenze verläuft, abgesehen von der gegen San Marino, meist auf den wasserscheidenden Kämmen der Alpen. Nur die Schweiz reicht mit dem Tessingebiet bis dicht an die Poebene heran. Am Alpenrand liegt ein Moränenhügelland, das die von eiszeitlichen Gletschern geschaffenen Alpenrandseen von Süden abschließt. Die Poebene (etwa 50.000 qkm) und die anschließende Ebene Venetiens sind die einzigen bedeutenden Flachlandgebiete Italiens. Am Rand gegen Alpen und Apennin ziehen sich durchlässige quartäre Schotter hin, als "Fontanilizone" Quellgebiet zahlreicher Flüsse. Festlanditalien und Inseln sind vorwiegend gebirgig. Hauptgebirge ist der Apennin, der die Halbinsel der Länge nach durchzieht und im mittleren Teil (Abruzzen) im Gran Sasso d'Italia 2.914 m über dem Meeresspiegel erreicht. Der Apennin trennt die breite, reich gegliederte Westseite der Halbinsel von der hafenarmen und schmalen Ostseite. Italien besitzt mehrere, zum Teil noch tätige Vulkane (Vesuv, Ätna, Stromboli). Erdbeben sind relativ häufig.
Unter den Flüssen sind Po, Etsch, Arno und Tiber die bedeutendsten. Außer den landschaftlich reizvollen Alpenrandseen (Lago Maggiore, Comer See, Gardasee) hat Italien einige vulkanische Seen und als größten See den Trasimenischen See. In Norditalien vollzieht sich der Übergang vom sommerfeuchten Klima Mitteleuropas zum sommertrockenen Mediterranklima des Südens. Bei milden Wintern und heißen Sommern ist es gekennzeichnet durch Herbst- und Frühjahrsregen, die südlich von Rom in Winterregen übergehen; in Sizilien 46 aride Monate. Besonders geschützt gegen Nordwinde sind die oberitalienischen Seen und einige Täler der Südalpen sowie die Riviera. Die Pflanzenwelt ist im Norden und in den Gebirgen, abgesehen von den oberitalienischen Seen, noch vorwiegend mitteleuropäisch mit Laub- und Nadelwäldern, die aber sehr stark durch Weide- und Buschland verdrängt sind. An der Küste und im Süden herrschen immergrüne Gewächse und Macchie vor.
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Bevölkerung, Religion und Bildung
Der Hauptteil der Bevölkerung besteht aus Italienisch sprechenden Italienern. In Südtirol leben mehrheitlich Deutsch sprechende Einwohner (ca. 281.800, weitere 15.000 verstreut im übrigen Alpenraum) und Ladiner (insgesamt 40.000), im Aostatal eine Französisch sprechende Minderheit, in Friaul-Julisch-Venetien Slowenisch (53.100) und Serbokroatisch sprechende Volksgruppen (3.000), im südlichen Italien und auf Sizilien kleine Gruppen von Albanern (100.000) und Griechen (30.000), auf Sardinien außer den Sardisch Sprechenden (1,35 Mio.) auch Katalanen (15.000).
Die Küstengebiete und die Ebenen sind sehr dicht besiedelt, das innere Gebirgsland und Sardinien dagegen nur dünn. Armut, Arbeitslosigkeit und hohe Geburtenüberschüsse im unterentwickelten Süden sind die Ursache für eine bis Mitte der siebziger Jahre starke Auswanderung (seit 1870 über 10 Mio. Auswanderer). Ferner besteht Binnenwanderung von Süden nach Norden, aus den Gebirgen in die Ebene und vom Land in die Stadt. 67 Prozent der Bevölkerung leben in Städten. Millionenstädte sind Rom, Mailand, Neapel und es gibt 40 weitere Großstädte. Über 80 Prozent der Bevölkerung gehören der katholischen Kirche an (1929/84 Staatsreligion), darunter die rund 62.000 albanischen Katholiken der italoalbanischen Kirche des byzantinischen Ritus in Süditalien. Die protestantischen Kirchen und Gemeinschaften (Pfingstler, Waldenser, Methodisten u.a.) zählen zusammen über 300.000 Mitglieder. Nicht christliche religiöse Minderheiten bilden Muslime (geschätzt 600.000 bis 1 Mio.) und Juden (rund 32.000).
Es besteht allgemeine Schulpflicht vom 6. bis 14. Lebensjahr. Die Analphabetenquote beträgt 1,9 Prozent. Die Schulen sind kommunal, kirchlich oder privat. An die 5-jährige Primarschule schließt sich eine 3-jährige Mittelschule und das 5-jährige Gymnasium oder eine fachliche Schule an. Es gibt 35 staatliche und neun private Universitäten sowie die Europäische Universität Fiesole bei Florenz. Die größten Universitäten befinden sich in Rom, Neapel und Padua, zu den ältesten Universitäten in Europa zählen Parma und Bologna (gegründet im 11. Jahrhundert). Ferner gibt es viele Universitätskollegs und Institute.
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Wirtschaft und Verkehr
Italien hat einen grundlegenden Strukturwandel vom Agrar- zum Industriestaat durchgemacht. Trotz der Fortschritte durch staatliche Förderungsmaßnahmen und private Investitionen sind die Unterschiede zwischen dem hoch industrialisierten nördlichen Italien und dem vergleichsweise zurückgebliebenen Süden (Mezzogiorno) nicht wesentlich verringert worden. In der Landwirtschaft (rund 7 Prozent) geht der Anteil der Beschäftigten zurück.
Landwirtschaftlich genutzt werden rund 56 Prozent der Fläche, davon 73 Prozent als Acker- und Gartenland, Dauerkulturland, Brache, 27 Prozent sind Wiesen und Weiden. Wälder (zum Teil Macchie) nehmen 22 Prozent ein. Wichtiges Anbauprodukt ist Weizen (auf fast 40 Prozent des Ackerlands, beste Erträge in der Po-Ebene), ferner Mais, Reis, Gerste, Zuckerrüben, Gemüse (u.a. Tomaten), Kernobst (Südtirol), Tabak, Oliven u.a. Weinbau ist in fast ganz Italien verbreitet. Italien ist der größte Weinerzeuger in Europa. Mit der Mechanisierung der Landwirtschaft geht die Abnahme der Huftier-, der Schaf- und Ziegenhaltung einher. Intensive Rinder- und Schweinezucht gibt es in Norditalien. Die Fleischerzeugung reicht jedoch für den Bedarf nicht aus. Die Betriebsstruktur in der Landwirtschaft wird weiterhin von der Realerbteilung, den Kleinbetrieben und von den Kleinpachtsystemen bestimmt. Die Forstwirtschaft deckt etwa 13 Prozent des Nutzholzbedarfs. Um Aufforstungsprogramme nicht zu gefährden, bleibt der Holzeinschlag gering. Der Fischfang deckt nicht den Eigenbedarf.
Wichtige Bodenschätze sind die Erdölvorkommen Südostsiziliens, bei Pescara und in der Poebene, die von Erdgas in der Poebene, am Ostrand des Apennins, auf Sizilien und in der Basilicata sowie untermeerisch in der nördlichen Adria und im Ionischen Meer. Dazu kommen Braunkohle, Eisenerz von Cogne (Abbau auf Elba wurde 1982 eingestellt), Quecksilber und Antimonerz vom Monte Amiata, Blei- und Zinkerze im Südwesten Sardiniens (Iglesiente). Kalisalz wird in ehemaligen Schwefelbergbaugebieten Innersiziliens gefördert. Die Marmorgewinnung von Carrara hat noch steigende Tendenz.
Kennzeichnend für die Industrie ist die starke Beteiligung des Staates. Die wachsende Finanznot führte jedoch zur Reprivatisierung ehemaliger verstaatlichter Betriebe. Großunternehmen sind u.a. in Norditalien und in Latium konzentriert. Daneben herrschen Kleinbetriebe in der mechanischen, Bekleidungs-, Holz-, Textil-, Nahrungsmittel-, Schuh- und Möbelindustrie vor. Zur Überwindung dieses strukturellen Dualismus wurden zahlreiche staatliche Maßnahmen getroffen. Im Mezzogiorno (Süditalien) sind industrielle "Entwicklungspole" mit großer staatlicher Hilfe gegründet worden, überwiegend hoch automatisierte Teilfertigungsbetriebe, z.B. das große Stahlwerk in Tarent, die Großunternehmen der Petrochemie von Augusta-Syrakus, Cagliari und Sassari. Von großer Bedeutung sind Eisen und Metall verarbeitende Industrie, Elektrotechnik, die chemische Industrie sowie der Kraftfahrzeugbau. Die Nahrungsmittelindustrie beliefert vorwiegend den inländischen Markt. Die Textil-, Schuh- und Bekleidungsindustrie haben ihre internationale Stellung bewahren können.
Alte Tradition hat die Seidenindustrie um Como (inländische Seidenraupenzucht in Venetien und in der Lombardei). Berühmt ist das italienische Kunsthandwerk, besonders in Florenz und Venedig. Ausgeführt werden Maschinen, Kraftfahrzeuge, chemische Erzeugnisse, Eisen und Stahl, Textilien und Bekleidung, Schuhe, Obst und Gemüse, Wein, Liköre, Teig- und Süßwaren u.a., eingeführt Rohöl, Maschinen, Kraftfahrzeuge, Kohle, Schnittholz, Nahrungsmittel u.a. Wichtigste Handelspartner sind Deutschland, Frankreich und die USA. Der Fremdenverkehr ist die wichtigste Devisenquelle (jährlich über 55 Mio. ausländische Touristen). Am meisten besucht werden die Badeorte an der oberen Adria mit Venedig sowie Rom und Südtirol. Die Energieversorgung basiert im Wesentlichen auf importierter Steinkohle sowie importiertem Rohöl und Erdgas. Die installierte Leistung der Kraftwerke beträgt (1996) 74,3 GW. Davon entfallen rund 70 Prozent auf Wärmekraftwerke und fast 30 Prozent auf Wasserkraftwerke, ein geringer Anteil auf Erdwärme. Die ehemaligen vier Kernkraftwerke sind abgeschaltet worden.
Von den (1995) 19.485 km Eisenbahnstrecke sind 10.202 km elektrifiziert. Das Straßennetz umfaßt 316.400 km, davon 2 Prozent Autobahnen und 15 Prozent Nationalstraßen. Seit 1976 gibt es neben der Autostrada del Sole (Mailand-Neapel-Reggio di Calabria) eine zweite durchgehende Autobahnverbindung vom Brenner entlang der Adriaküste. Wichtigste Handelshäfen sind die Ölimporthäfen Genua und Triest, gefolgt von Augusta, Tarent, Porto Foxi, Venedig, Ravenna, Livorno, Neapel, Savona, Syrakus, La Spezia. Der größte Passagierhafen ist Neapel. Staatliche Luftfahrtgesellschaft im internationalen Verkehr ist Alitalia. Die wichtigsten der 24 internationalen Flughäfen: Rom-Fiumicino, Mailand-Linate und Mailand-Malpensa, Neapel-Capodichino, Turin-Caselle, Venedig-Marco Polo, Rimini, Catania-Fontanarossa.
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Geschichte
- Italien im frühen Mittelalter (476-951) -
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Seit dem Sturz des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus durch Odoaker (476 n.Chr.) war Italien jahrhundertelang ein Kampfplatz auswärtiger Mächte (Ostgoten unter Theoderich, Byzanz, Langobarden). Die Päpste riefen gegen die langobardische Bedrohung die Franken zu Hilfe. Unter deren Schutzherrschaft sicherte die Pippinsche Schenkung (754) dem Papsttum außer Rom den Besitz des byzantinischen Ravenna u.a. Gebiete zu; sie wurde zur Grundlage des Kirchenstaats. Karl d. Gr. eroberte 774 das langobardische Königreich und machte das Herzogtum Spoleto zur fränkischen Mark. Nach dem Tod Ludwigs II. im Jahre 875, des letzten karolingischen Königs in Italien, kämpften in- und ausländische Fürsten um die Kaiserwürde und die Krone von Ober- und Mittelitalien (seit dem 8. Jahrhundert "Reichsitalien" genannt). Unteritalien wurde von den Sarazenen bedroht, die 810 Sardinien und Korsika, von 827 an Sizilien erobert hatten (Palermo 831, zuletzt Syrakus 878).
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- Italien unter den römisch-deutschen Kaisern (951-1254) -
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951 griff Otto I. ein und zwang König Berengar II. zur Lehnsnahme. Nach dessen Zwist mit dem Papst krönte Johannes XII. Otto 962 zum Kaiser. Damit blieb das Langobardenreich unter kaiserlicher Herrschaft. Unteritalien und Sizilien wurden im Laufe des 11. Jahrhunderts von den Normannen erobert, die 1059 das Land vom Papst zu Lehen nahmen. Als 1075 der Investiturstreit ausbrach, traten die Normannen und die aufstrebenden lombardischen Städte auf die Seite des Papstes. Venedig, Genua und Pisa gewannen, besonders seit dem 1. Kreuzzug, die Vorherrschaft im Mittelmeer. Der Versuch Friedrichs I. Barbarossas, die kaiserliche Herrschaft in Oberitalien und Mittelitalien durchzusetzen, mißlang. 1183 wurde in Piacenza und Konstanz Frieden geschlossen. Nachdem Heinrich VI. 1186 durch Heirat mit der normannischen Erbtochter Konstanze das unteritalienische Königreich gewonnen hatte, war der Kirchenstaat von der kaiserlichen Macht umklammert. Die Kraftprobe erreichte ihren Höhepunkt unter Kaiser Friedrich II., der auf Sizilien ein gut organisiertes Reich begründet hatte, aber bei dem Versuch, die kaiserliche Gewalt in ganz Italien durchzusetzen, scheiterte. Mit dem Tod des Kaisers (1250) und seines Sohnes Konrad IV. (1254) gewannen die Päpste die Oberhand. Reste der staufischen Reichsverwaltung blieben lange nach deren Untergang wirksam.
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- Mittel- und Kleinstaaten (1254-1494) -
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Der von Papst Klemens IV. herbeigerufene Karl von Anjou besiegte den Staufer Manfred bei Benevent (1266) und gewann nach der Hinrichtung Konradins (1268) das süditalienische Königreich, verlor aber 1282 durch eine Volkserhebung (Sizilianische Vesper) Sizilien an das Haus Aragonien. Das Königreich Neapel blieb beim Haus Anjou. Die Machtpolitik von Papst Bonifatius VIII. scheiterte am Widerstand des französischen Königtums (Philipp der Schöne). Das Papsttum geriet durch die Übersiedlung nach Avignon (1309-76) ganz unter französischen Einfluß. Die Parteikämpfe zwischen Guelfen und Ghibellinen verhinderten in Reichsitalien den Aufbau einer übergreifenden Ordnung. Die Stadtherren erhielten größere Macht und erst im Laufe des 14. Jahrhunderts verringerte sich die Zahl der Stadtstaaten mit der Ausweitung der Territorialfürstentümer, die die Stadtrepubliken ablösten. In Genua und Venedig bestanden Adelsrepubliken, in Piemont regierten die Herzöge von Savoyen. In Mittelitalien stellte Kardinal Albornoz nach 1354 durch eine Verfassung den Kirchenstaat wieder her. In Unteritalien konnten die aragonesischen Herrscher 1442 Sizilien wieder mit Neapel vereinigen. Trotz seiner politischen Zerrissenheit war Italien im 15. Jahrhundert Mittelpunkt des Humanismus und der Renaissance und in Kunst und Wissenschaft führend in Europa. Seine Vormacht in Handel und Geldverkehr ging erst zurück, als sich im 16. Jahrhundert der Handel vom Mittelmeer zum Atlantischen Ozean verlagerte.
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- Ende 15. Jahrhundert bis Wiener Kongreß -
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Ende des 15. Jahrhunderts wurde Italien erneut Schauplatz der Eroberungspolitik fremder Mächte. Der französische König Karl VIII. eröffnete durch seinen Zug gegen Neapel 1494 den Kampf um die Vorherrschaft in Italien zwischen Frankreich und Habsburg, bis Frankreich (nach der Schlacht von Pavia 1525) im "Damenfrieden von Cambrai" (1529) und im Frieden von Cateau-Cambrésis (1559) verzichten mußte. Mailand, Sardinien und Neapel-Sizilien kamen nach der Teilung der habsburgischen Lande an Spanien, das so die Vorherrschaft auf der Halbinsel erlangte. Im Mantuanischen Erbfolgekrieg (1628-31) und durch den Pyrenäenfrieden (1659) gewann Frankreich in Oberitalien Einfluß.
Die führende kulturelle Stellung in Europa verlor Italien im Zeitalter des Barock und der Aufklärung an Frankreich. Venedig konnte seine Besitzungen in der Levante (Zypern, Kreta, Morea) nicht gegen die Türken behaupten. Das Aussterben der einheimischen Dynastien führte zur Neuordnung der Machtverhältnisse und zur Vorherrschaft Österreichs. Nur Savoyen-Piemont konnte durch Gewinn der sizilianischen Krone 1713 (1720 gegen das österreichische Sardinien eingetauscht) seine Stellung ausbauen. Während der Friedensperiode im 18. Jahrhundert wurden die Lombardei und die Toskana durch Reformen auf allen Gebieten zu Musterländern im Sinne des aufgeklärten Absolutismus und zu Trägern eines neuen Nationalbewußtseins.
In den Französischen Revolutionskriegen vertrieb 1796 Napoleon Bonaparte die Österreicher aus der Lombardei. Sie wurden im Frieden von Campoformio (1797) mit dem Gebiet der zusammengebrochenen Republik Venedig abgefunden. Die Franzosen errichteten in Italien eine Reihe abhängiger Freistaaten (u.a. Italienische Republik, seit 1805 Königreich Italien, als dessen König sich Napoleon krönen ließ). 1806 wurden die Bourbonen aus dem Königreich Neapel vertrieben, das an Napoleons Bruder Joseph und 1808 an seinen Schwager J. Murat kam. Nur auf den Inseln Sizilien und Sardinien behaupteten sich unter dem Schutz der britischen Flotte die früheren Herrscher. 1814/15 brach die napoleonische Herrschaft in Italien zusammen. Der Wiener Kongreß stellte den Kirchenstaat wieder her, vergrößerte das Königreich Sardinien (Piemont) durch Genua und machte Österreich durch den Besitz Venetiens und der Lombardei zur vorherrschenden Macht.
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- Nach 1815 bis zur Einigung -
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Nach 1815 wuchs im gebildeten Bürgertum und beim fortschrittlichen Adel der Wunsch nach grundsätzlichen Reformen, deren Ziel die nationale Einheit und die Rückgewinnung der führenden Stellung Italiens in Europa war ("Risorgimento"). Neu gegründete Geheimgesellschaften (u.a. die "Carbonari", G. Mazzinis "Junges Italien") und offene Unruhen (1820/21 Neapel, Piemont, 1830/31 Modena, Romagna) zeigten den Widerstand gegen die Restauration unter österreichischer Hegemonie. Mazzini, der eine demokratische Republik anstrebte, organisierte in den 1830er/40er Jahren mehrere Aufstände, die jedoch fehlschlugen.
1848 schloß sich Italien der Revolution in Europa an. Die Österreicher wurden aus Mailand und Venedig vertrieben. König Karl Albert von Sardinien stellte sich an die Spitze der nationalen Bewegung. Doch wurde er bei Custoza (25.7.1848) und Novara (23.3.1849) geschlagen. Rom, wo Mazzini und Garibaldi die Republik ausgerufen hatten, wurde von einem französischen Hilfskorps des Papstes erobert. Zuletzt fiel Venedig (24.8.1849). Fast überall zog die Reaktion ein, nur Piemont-Sardinien unter König Viktor Emanue lII. (1849/78) und C. Benso Graf Cavour als Ministerpräsident (1852/61) behielt Parlament und Verfassung. Damit übernahm es die Führung im Kampf um die italienische Einheit. Cavour gelang es, auch die meisten Republikaner auf seine Seite zu bringen, zudem schloß er 1858 ein Bündnis mit Napoleon III. gegen Österreich. Frankreich erhielt dafür Nizza und Savoyen.
1859 brach der Sardinisch-Französisch-Österreichische Krieg aus, der zu den Niederlagen der Österreicher bei Magenta (4.6.) und Solferino (24.6.) führte. Durch den Waffenstillstand von Villafranca (11.7.) und den Frieden von Zürich (10.11.) erhielt Piemont die Lombardei, Venetien blieb bei Österreich. Inzwischen waren die Herrscher von Toskana, Parma und Modena aus ihren Ländern vertrieben worden. Die kirchenstaatliche Romagna schüttelte die päpstliche Herrschaft ab. Die Bourbonenherrschaft in Neapel-Sizilien wurde dann durch die kühne Unternehmung G. Garibaldis vom Sommer 1860 ("Zug der Tausend") gestürzt. In allen diesen Gebieten führte Cavour Volksabstimmungen durch, die sich für die Angliederung an Piemont aussprachen. Savoyen und Nizza wurden gemäß dem Bündnisvertrag an Frankreich abgetreten.
Nach ersten Parlamentswahlen wurde am 17.3.1861 das Königreich Italien unter Viktor Emanuel II. proklamiert. Französische Truppen hielten Rom besetzt. Die Hauptstadt Italiens wurde daher 1865 Florenz. Im Bunde mit Preußen gewann Italien 1866 Venetien. Der Abzug der französischen Truppen aus Rom nach Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges ermöglichte die Besetzung Roms (20.9.1870), das mit dem Rest des Kirchenstaats Italien eingegliedert und zur Hauptstadt erhoben wurde. Der Konflikt zwischen Papst und italienischem Staat wurde erst 1929 durch die Lateranverträge gelöst. Die französischem Vorbild folgende Verfassung Sardiniens wurde auf ganz Italien übertragen. Die neue Ordnung wurde u.a. in Süditalien nicht überall akzeptiert (u.a. die Wehrpflicht). Dies und das Ausbleiben einer Landreform führten dort zu einem politisch motivierten Brigantenwesen.
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- Der liberale Einheitsstaat (1870-1918) -
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Die seit Cavour regierende Rechte wurde 1876 durch die liberale Linke abgelöst. Protektionistische Außenhandelspolitik brachte Gegensätze zu Frankreich, die durch die französische Kolonialpolitik (Besetzung von Tunis 1881) verstärkt wurden. Der Anschluß Italiens an das Bündnis Deutschlands mit Österreich-Ungarn 1882 (Dreibund) gegen den Widerstand der Irredenta sollte u.a. eine aktive italienische Kolonialpolitik stützen, die mit der Besetzung von Eritrea und der Somaliküste begann (seit 1881). Die Regierung Crispi (1887/91, 1893/96) versuchte erfolglos die Eroberung Äthiopiens (Niederlage bei Adua 1896). Im Inneren wurden die Anfänge der sozialistischen (1892 Gründung der Sozialistischen Partei) und katholischen Arbeiterbewegung durch Einschränkung der Presse- und Versammlungsfreiheit unterdrückt. Soziale Unruhen, Generalstreiks (Mailand 1898, Genua 1900) und die Ermordung König Umbertos I. führten schließlich 1903 zum Machtantritt G. Giolittis (mit Unterbrechungen bis 1914, erneut 1920/21). Seine Reformpolitik bemühte sich u.a. um Abbau des Antiklerikalismus, Sozialgesetzgebung, Änderung des Wahlrechts. Parallel dazu entwickelte sich die Wirtschaft günstig. Gegner der Politik Giolittis war eine starke nationalistische Bewegung, die von Irredenta und Großmachtstreben bestimmt war. Auf ihr Drängen wurde 1911 Libyen (Tripolitanien und die Cyrenaica) annektiert, 1912 der Dodekanes. Im Inneren wurden die extremen rechten und linken Gruppierungen gestärkt.
Als der 1. Weltkrieg ausbrach, erklärte die Regierung A. Salandra die Neutralität Italiens. Die Nationalisten verlangten den Anschluß an die Gegner des bisherigen Dreibundes. Unter ihnen trat der einstige Sozialist B. Mussolini in den Vordergrund. Ministerpräsident Salandra ließ sich im Londoner Geheimvertrag (26.4.1915) alle gegen Österreich gerichteten irredentistischen Wünsche bewilligen und erklärte am 23.5.1915 Österreich-Ungarn sowie am 28.8.1916 dem Deutschen Reich den Krieg.
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- Von 1919 bis zum Ende des Faschismus 1945) -
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Im Friedensvertrag von Saint-Germain (10.9.1919) erhielt Italien nur einen Teil seiner Forderungen: das Trentino und Südtirol bis zum Brenner, Görz, Triest, Istrien und Zara (Zadar). Die Enttäuschung verschärfte die inneren Gegensätze, die Italien an den Rand des Bürgerkriegs brachten. Die Umsturzbestrebungen der Sozialisten und besonders der Kommunisten trafen auf eine scharfe Reaktion der von B. Mussolini 1919 in Mailand gegründeten faschistischen Bewegung. Mit dem "Marsch auf Rom" (28.10.1922) zwang Mussolini den König, ihn an die Spitze der Regierung zu berufen (31.10.). Durch rücksichtslosen Machtgebrauch und Terror gelang es der faschistischen Minderheit, die Staatsgewalt vollständig zu übernehmen und den Staat allmählich totalitär umzuformen (Faschismus). Nach der Angliederung Fiumes (Rijeka, 1924) war Mussolini, der als Regierungschef und Führer der faschistischen Partei als Diktator (Duce) herrschte, zunächst auf eine friedliche Außenpolitik bedacht (Völkerbund, Locarno-Pakt, Kellogg-Pakt), doch suchte er die italienische Vormachtstellung im Mittelmeerraum zu sichern (Besetzung Korfus 1923). Mit der katholischen Kirche verständigte er sich durch die Lateranverträge vom 11.2.1929. In der Adriafrage verschärfte sich der alte Gegensatz zu Jugoslawien, als Italien seit 1926/27 starken Einfluß in Albanien gewann.
Mit Ungarn und Österreich kam durch die Römischen Protokolle (17.3. 1934) eine engere Verbindung zu Stande, eine Annäherung an Frankreich im Kolonialabkommen vom 7.1.1935. Dem nationalsozialistischen Deutschen Reich stand Italien wegen machtpolitischer Rivalitäten zunächst ablehnend gegenüber. Im Oktober 1935 begann der Krieg gegen Äthiopien und das eroberte Land wurde 1936 mit den Kolonien Eritrea und Somaliland zu Italienisch-Ostafrika vereinigt. Die durch die Teilnahme Italiens am Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten Francos begonnene Annäherung an Deutschland wurde durch die Achse Berlin-Rom (25.10.1936), den Beitritt zum Antikomintern-Pakt und den Austritt aus dem Völkerbund (11.12.1937) gefestigt. Italien war am Münchener Abkommen beteiligt und schloß nach der Besetzung Albaniens (7.13.4.1939) ein Militärbündnis mit Deutschland ("Stahlpakt", 22.5.1939). In den 2. Weltkrieg griff Italien erst am 10.6.1940 auf deutscher Seite ein. Am 27.9.1940 schloß es mit Deutschland und Japan den Dreimächtepakt ab.
Die in Folge der Niederlagen zunehmende antifaschistische Stimmung in der Bevölkerung verschärfte sich (Streiks in Oberitalien, März 1943). Am 24.7.1943 erklärte sich auch der faschistische Großrat gegen Mussolini, der vom König gefangen gesetzt wurde. Mit der Regierungsbildung wurde P. Badoglio beauftragt. Die faschistische Partei wurde aufgelöst und das faschistische Regime brach zusammen, ohne Widerstand zu leisten. Am 3.9. schloß Badoglio nach Geheimverhandlungen einen Waffenstillstand mit den Alliierten (verkündet am 8.9.1943). Die italienischen Truppen in den von Deutschland besetzten Gebieten wurden daraufhin entwaffnet oder gefangen genommen. Der König und Badoglio flohen zu den in Sizilien gelandeten Alliierten. Der am 12.9. von den Deutschen befreite Mussolini trat an die Spitze der auf das deutsche Besatzungsgebiet beschränkten "Republik von Salò" (offiziell Repubblica Sociale Italiana). In Mittel- und Oberitalien unterstützten Partisanen die Alliierten hinter der deutschen Front. Seit 1942 waren im Untergrund die Parteien neu gegründet worden (u.a. Kommunistische Partei [PCI], Sozialistische Partei [PSIUP], Christlich-Demokratische Partei [DC]). Sie bildeten im September 1943 ein Nationales Befreiungskomitee. Nach der Besetzung Roms durch die Alliierten (4.6.1944) trat Badoglio zurück. Der Kronprinz trat als Umberto II. an die Spitze des Staates und das Nationale Befreiungskomitee bildete eine Übergangsregierung. Am 28.4.1945 wurde Mussolini von Partisanen erschossen. Mit der Kapitulation der deutschen Streitkräfte (29.4./2.5.1945) endete die Republik von Salò.
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- Nachkriegszeit -
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Nach einer Volksabstimmung (2.6.1946) zugunsten der Republik (proklamiert am 18.6.1946) verließ Umberto II. das Land. Die am 2.6.1946 gewählte Verfassunggebende Nationalversammlung bestimmte E. De Nicola zum Staatspräsidenten und verabschiedete eine Verfassung, die am 1.1.1948 in Kraft trat. Seit den Wahlen von 1946 wurde die DC für die nächsten Jahrzehnte zur stärksten Partei. Mithilfe des Marshallplanes leitete die Regierung A. De Gasperi (1945-53) den Wiederaufbau ein, auch eine Sozial- und Agrarreform, die jedoch das Problem jeder Regierung blieb (besonders im Süden des Landes). Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit (1953) bildete die DC zunächst Koalitionsregierungen mit den Mitte-Rechts-Parteien, ab 1962 auch mit linken Parteien. Nach einer Zeit innenpolitischer Stabilität unter der 1. Regierung A. Moro (1963-68) führten Inflation, Stagnation, Arbeitslosigkeit Anfang der 70er Jahre zu politischer Polarisierung, die in rechts- und linksterroristischen Anschlägen gipfelte (Ermordung A. Moros durch die "Roten Brigaden" 1978), und schnell wechselnden Regierungen. 1976 schloß die DC unter Ministerpräsident G. Andreotti ein Bündnis mit fünf Parteien, u.a. den Kommunisten, deren gemeinsames Programm der wirtschaftlichen und sozialen Sanierung dienen sollte. Nach dem Bruch dieses Bündnisses (1979) und Neuwahlen mußte die DC 1981 erstmals das Amt des Ministerpräsidenten einer anderen Partei überlassen (G. Spadolini, PRI, 1981/82; B.Craxi, PSI, 1983-87).
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- 90er-Jahre -
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Seit Beginn der 90er Jahre zeichneten sich innenpolitische Umbrüche ab. Die Kommunistische Partei, seit 1946 die zweitstärkste Partei, änderte 1991 ihren Namen in "Demokratische Partei der Linken" (PDS) und beschloß ein neues Programm. Staatspräsident F. Cossiga trat 1992 vorzeitig zurück. Ihm folgte O. L. Scalfaro (im Amt bis Mai 1999). Durch die hohe Staatsverschuldung, das unveränderte Nord-Süd-Gefälle verloren die etablierten politischen Kräfte ihre Glaubwürdigkeit. Die Parlamentswahlen 1992 brachten für die DC nur 29,7 Prozent der Stimmen. Dagegen gewannen Regionalparteien (u.a. die Lega Nord) mit ihren zum Teil separatistischen Programmen viele Anhänger. Die von G. Amato (PSI) geführte Koalitionsregierung (DC, PSI, PSDI und PLI) bemühte sich zwar, das Vertrauen in den Staat wieder herzustellen, doch mündeten Korruptionskandale führender Politiker, Morde der Mafia an hohen Justizbeamten, der Verdacht der Verstrickung von Politik und Mafia im Frühjahr 1993 in eine Staatskrise. Es kam zu staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen Spitzenmanager verschiedener Staatskonzerne wegen Bestechung und unerlaubter Parteienfinanzierung, ebenso gegen führende Politiker, u.a. gegen G. Andreotti (DC) und B. Craxi (PSI). In einem Referendum (April 1993) sprach sich die Bevölkerung mit großer Mehrheit für umfassende politische Reformen aus. Nach dem Rücktritt der Regierung Amato (Januar 1994) und Neuwahlen (März 1994) war das politische Kräftefeld stark verändert. Bereits im Januar 1994 hatte sich die DC angesichts ihres großen Ansehensverlustes selbst aufgelöst. Die Wahlen im Mai 1994 gewann S. Berlusconi mit seinem rechten Bündnis "Pol der Freiheit" (wichtigste Parteien: Forza Italia, Nationale Allianz, Lega Nord), aber seine Regierung scheiterte bereits im Dezember 1994
Nach einer Übergangsregierung unter L. Dini siegte bei vorgezogenen Neuwahlen im April 1996 das Mitte-Links-Bündnis "L'Ulivo" (Ölbaum; PDS, PPI, Liste Dini, Grüne) und stellte mit R. Prodi (parteilos) den Ministerpräsidenten, im Oktober 1998 übernahm M. D'Alema (PDS) das Amt. Zum Staatspräsidenten wurde im Mai 1999 der Parteilose C. A. Ciampi gewählt. Nach der Niederlage des "Ulivo" bei Regionalwahlen trat D'Alema im April 2000 zurück. Ministerpräsident wurde gleichfalls für "»L'Ulivo" der Parteilose G. Amato.
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- 21. Jahrhundert -
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Bei den Parlamentswahlen im Mai 2001 erhielt das unter dem Namen "Casa delle Libertà" erneuerte Mitte-Rechts-Bündnis in beiden Kammern die Mehrheit. Berlusconi, wiederum Führer des Bündnisses, bildete im Juni 2001 als Ministerpräsident die 59. Nachkriegsregierung Italiens.
... wird fortgesetzt ...
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Außenpolitik
Durch den Pariser Friedensvertrag (10.2.1947) verlor Italien den Dodekanes an Griechenland, Istrien an Jugoslawien. Triest wurde Freistaat. Italien mußte auf alle Kolonien verzichten, erhielt jedoch 1950 die Treuhandschaft über Italienisch-Somaliland. Die Triestfrage (Triest), die das Verhältnis zu Jugoslawien belastete, wurde 1954 in einem De-facto-Abkommen (Teilung des umstrittenen Gebietes) entschieden. Italien schloß sich früh dem westlichen Bündnissystem an (u.a. Gründungsmitglied der NATO und der WEU). Seit 1949 gehört es dem Europarat, seit 1955 der UNO und ihren Sonderorganisationen an. Mit dem Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (1952), zur EWG und EURATOM (1958) förderte es aktiv den europäischen Integrationsprozeß und die Erweiterung der EG in den folgenden Jahrzehnten. 1992 stimmten beide Häuser des Parlaments dem Vertrag von Maastricht zu, seit dem 1.1.1999 gehört Italien zur Euro-Zone. Der Konflikt zwischen Italien und Österreich um Südtirol wurde 1992 auch offiziell beendet.
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