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Einführung
Wahrend der 25 Jahre dauernden Regierungszeit Frederiks IX. wurden insgesamt 237 Briefmarken verausgabt. Neben der Serie "König Frederik IX." gab es bei den Dauermarken Ergänzungswerte zu Ausgaben älererer Serien. Schon ab den 50er Jahren wurden zudem immer mehr Sondermarkenserien zu bestimmten Anlässen emissiert.
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Die ersten Jahre der Regentschaft Frederik IX.
Nach Abkehr von den Sozialisierungsforderungen der unmittelbaren Nachkriegszeit konnte der neue Regierungschef Hans Hedtoft einige wichtige Agrargesetze mit Hilfe aller Parteien im Reichstag beschließen lassen, die allerdings die aktuellen wirtschaftlichen Probleme Dänemarks nicht lösen konnten. Die Abwertung der dänischen Korne im September 1949 verbesserte die Lage nur unwesentlich, da die Importe sich stark verteuert hatten. Deshalb beschlossen die Sozialdemokraten am 8. August 1950 staatliche Eingriffe in die Wirtschaft und Importkontrollen sowie eine Erhöhung der indirekten Steuern. Dies bedeutete das Ende der Regierung Hedtoft, da die Sozialdemokraten trotz Stimmenzugewinne bei den Wahlen im September 1950 ihre Sozialreformen nicht durchsetzen konnten. Erik Eriksen erhielt vom König den Auftrag, ein Minderheitenkabinett aus Konservativen und Liberalen zu bilden. Seine neue Regierung repräsentierte besonders die Großindustrie, die Großbauern und das Handelskapital. In den Folgejahren konnte Dänemark, das Mitglied der NATO geworden war, von Hilfen aus dem Marschallplan profitieren.
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Die Ausgaben der 50er Jahre
In den 50er Jahren erschienen neben der Dauermarkenserie "König Frederik IX." nur noch die beiden Sondermarken "100 Jahre dänische Staatsverfassung" und "75 Jahre Weltpostverein". Für 1950 sind die Ausgaben "25 Jahre Staatsrundfunk" und "Kinderhilfe", für 1951 "250 Jahre Seeoffiziersschule", "100. Todestag Hans-Christian Örstedt", "100 Jahre dänische Briefmarken" und "Rotes Kreuz", für 1952 "100 Jahre Seerettungsdienst", für 1953 "Für die Hochwassergeschädigten in Holland", "Kulturarbeit" und "1.000 Jahre Königreich Dänemark" und für 1954 "100 Jahre Telegraphie" und "200 Jahre Akademie der schönen Künste" zu nennen.
Die wichtigsten Ausgaben in 1955 waren "Für den Freiheitsfonds" und "100. Todestag Kierkegaards", in 1956 "50 Jahre Erstflug von Ellehammer" und "Tag des Nordens", in 1957 "Ungarnhilfe" und "150 Jahre Nationalmuseum", in 1958 "100 Jahre Kgl. Veterinär- und Landwirtschaftshochschule" und in 1959 "Grönlandhilfe", "60. Geburtstag König Frederiks IX.", "Ballett- und Musikfestspiele Kopenhagen" und "100 Jahre Rotes Kreuz".
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Die Fünfziger Jahre
Die wichtigste außenpolitische Frage war die zukünftige Stellung Dänemarks in Europa, da sich West und Ost geradezu feindlich gegenüber standen. Dänemark gehörte 1949 zu den Gründungsmitgliedern der Vereinten Nationalen, aber da Dänemark trotz Mitarbeit im Völkerbund nicht vor der deutschen Invasion gewappnet gewesen war, entschieden sich zu Dänen zu einer aktiveren Außenpolitik. Schon 1948 hatten die schwedischen Sozialdemokraten ein Bündnis der skandinavischen Staaten angeregt, wofür sie auch die Sozialdemokraten in Norwegen und Dänemark begeistern konnte. Die Verhandlungen scheiterten allerdings schon Anfang 1949, da Schweden sein Neutralitätsmodell auf die beiden Nachbarn ausweiten wollte, aber Norwegen sah die USA und Großbritannien als Garantiemächte des skandinavischen Bündnisses an und wollte diese beiden Länder mit einbinden. Dänemark sah den Kalten Krieg und die Teilung Europas in zwei Blöcke als Bedrohung an und schloß sich deshalb im April (genauso wie Norwegen) der NATO an, auch wenn es keine Stationierung von Atomwaffen auf seinem Territorium dulden wollte.
1951 griff Hans Hedtoft die Idee einer skandinavischen Zusammenarbeit wieder auf, als er ein nordisches Parlament schaffen wollte, was besonders in Norwegen bei den bürgerlichen Parteien auf Ablehnung stieß. Allerdings wurde 1952 der "Nordisches Rat" geschaffen, dem Parlamentsmitglieder aus Dänemark, Norwegen, Schweden, Island und ab 1953 auch Finnland angehörten. 1971 wurde zusätzlich ein Nordischer Ministerrat gegründet, in dem die Regierungen Skandinaviens zusammen kamen. Beide Gremien hatten keine wirklichen Kompetenzen, sondern eher symbolischen Charakter, förderten aber trotzdem die Zusammenarbeit der nordischen Länder besonders im Bezug auf eine Angleichung der Lebensverhältnisse und der Kultur. Maßgeblichen Anteil hatten daran die Sozialdemokraten, die überall in Skandinavien traditionell eine starke Stellung haben. In Dänemark sah der "Wohlfahrtsstaat" skandinavischer Prägung allerdings etwas anders aus, da dort der Liberalismus nicht so stark verankert war. Dies zeigt sich auch in dem häufigen Wechsel zwischen Sozialdemokraten und Venstre bei der Regierungsbildung. Im Jahre 1953 wurde durch die neue Verfassung die zweite Kammer, der Landsting, abgeschafft und seitdem gibt es nur noch das Folketing.
Wirtschaftspolitisch arbeitete Dänemark nach dem 2. Weltkrieg ebenfalls eng mit den skandinavischen Nachbarn zusammen. Das Land trat strikt für eine Freihandelspolitik. Ab 1948 erhielt auch Dänemark Mittel aus dem Marschallplan, wodurch Importe von Rohstoffen und Maschinen möglich wurden und besonders die Landwirtschaft modernisiert werden konnte. Auch der OEEC (als Vorläuferorganisation der OECD) tat man bei. Eine Einbindung in die Beneluxstaaten bzw. in die Montanunion wurde in Erwägung gezogen oder nie vollzogen. Ende der 50er Jahre stellte sich auch die Frage eines Beitritts zur EWG. Aus Rücksicht auf Großbritannien, das immer noch der wichtigste Importeur dänischer Produkte war, und die enge Anlehnung an die nordischen Nachbarn, nahm man hiervon aber Abstand und schloß sich der Freihandelszone EFTA an.
Außenpolitisch bestimmte die Frage, ob man weiterhin strikt neutral bleiben oder ein Anlehnung an den Westen suchen sollte, die Debatte nach dem 2. Weltkrieg. Dänemark hatte über 135 Jahre sich von allen Koalitionen fern gehalten und sogar der Staatsminister Hedtoft trat 1948 noch für eine Fortsetzung der Neutralitätspolitik ein. Die wachsende atomare Bedrohung durch die Sowjetunion führte dann allerdings letztendlich dazu, daß Dänemark sich durch eine Hinwendung zu den westlichen Staaten absichern wollte.
Am 9. April 1949 unterzeichnete auch Dänemark in Washington den Nordatlantikpakt, wobei auch die Erfahrungen der Berlin-Blockade durch die Sowjets den Sinneswandel beeinflußten. Hinzu kam die Ablehnung der Norweger und Schweden hinsichtlich der Einrichtung einer skandinavischen Verteidigungsgemeinschaft. Im Januar 1949 war es zu Treffen Hedtofts mit seinen skandinavischen Kollegen in Karlsstad, Kopenhagen und Oslo gekommen. Die USA hatten den Nordeuropäern sogar Militärhilfe zugesagt. Der schwedische Ministerpräsident Tage Erlander wollte allerdings an der Neutralität seines Landes festhalten und bot Dänemark nur Waffen- und Ausbildungshilfe an. Schweden war besonders gegen die von Dänemark und Norwegen gewünschte Anlehnung an die USA, Norwegen favorisierte eine NATO-Mitgliedschaft vor einer skandinavischen Militärallianz.
So kam es bei einem weiteren Treffen am 17. bis 20. Februar 1949 in Oslo nur zur Einrichtung eines "Nordischen Rates" für wirtschaftliche und kulturelle Kooperation. Als die dänischen Kommunisten am 23. März einen Generalstreik anzetteln wollten, um eine NATO-Mitgliedschaft zu verhindern, entschieden sich auch die Sozialdemokraten, den Beitritt anzustreben. Am 24. März stimmten 199 Abgeordnete des Reichstags dafür und nur 23 waren dagegen. Am 27. März wurde die Entscheidung in der Zweiten Kammer ebenfalls bestätigt.
Am 5. Juni 1953 trat in Dänemark eine neue Verfassung in Kraft, die zur Abschaffung der Zweiten Kammer und zur Herabsetzung des Wahlalters auf 23 Jahre durch eine Volksabstimmung führte. Da an dieser Abstimmung nur ca. 46 Prozent der Wähler teilnahmen und die Politiker befürchteten, daß zukünftige Abstimmungen an zu geringer Beteiligung scheitern könnten, wurde die Mindestbeteilung von 45 auf 40 Prozent gesenkt. Bei den Wahlen vom 22. September 1953 konnten die Sozialdemokraten 3 Mandate hinzugewinnen, was sie ihrem Wahlkampfthema "Volksrente für alle" verdankten. Die Begeisterung in der Bevölkerung verflog allerdings recht schnell, als angekündigt wurde, daß zur Realisierung der Rente die Lohnsteuern um 3 Prozentpunkte erhöht werden müsse. Außerdem bekämpfte die Regierung Arbeitskämpfe. Im Jahre 1955 scheiterten die Sozialdemokraten mit ihrem Vorhaben, die höheren Einkommen und besonders Aktienbesitz stärker zu besteuern und die Benzinsteuer zu erhöhen. Auch alkoholische Getränke und Tabakwaren waren von höheren Abgaben betroffen.
Im Sommer 1956 griffen die Sozialdemokraten in einen Arbeitsmarkkonflikt ein, als die Gewerkschaften geringere Arbeitszeiten von 44 Stunden, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, eine gesetzliche Unfallversicherung und erhebliche Lohnerhöhungen forderten. Am 13. April 1956 versammelten sich 200.000 Arbeiter, um gegen die Politik der sozialdemokratischen Regierung zu demonstrieren. Als Quittung mußte die Partei bei den Wahlen zu Beginn des Jahres 1957 herbe Verluste hinnehmen.
Schon Mitte 1951 hatte sich der Kurs der dänischen Krone gefestigt, die Aufwendungen für Warenimporte sanken, die für landwirtschaftliche Exporte erzielten Preise stiegen. Dänemark profitierte auch von der Anlehnung and die USA, die günstige Kredite zur Schuldentilgung vergaben. Der Wirtschaftsaufschwung kam auch der Bevölkerung zu Gute, denn schon Ende 1948 konnte alle Rationierungen auf Gas, Backwaren und Tabakerzeugnisse aufgehoben werden und Mitte 1940 folgte die Freigabe von Schuhwaren, Wolle, Fleisch, Tee und Kakao, sowie ab November auch von Butter. 1952 fielen die letzten Beschränkungen für Zucker und Kaffee sowie Benzin. Am 1. Oktober 1957 wurde die schon lange geplante "Volksrente" im Parlament vereinbart: jeder Däne, der das siebenundsechzigste Lebensjahr erreicht hatte, sollte 10 Prozent seines durchschnittlichen Bruttolohnes erhalten. Diese Zahlungen mußten durch eine höhere Besteuerung der Erwerbstätigen refinanziert werden.
1958 waren Sanierung und Aufschwung der dänischen Wirtschaft so stark, daß die Sozialdemokraten über weitere soziale Reformen beraten konnten. Unmut bei der "Volksrente" kam auch auf, weil die Höhe der Renten unterschiedlich war, weshalb 1959 die Sozialdemokratie im Jahre 1959 den Vorschlag machten, daß die Höhe der Volksrente unabhängig vom vorherigen Einkommen und für alle Dänen gleich sein sollte. Da die Rente durch eine Steuerreform realisiert werden sollte, was zu geringeren Nettolöhnen führte, wurden die Sozialdemokraten bei den Wahlen vom 14. Mai 1960 mit dem Verlust von vier Mandaten abgestraft. Die neue Regierung war eine Koalition aus Sozialdemokraten, Sozialliberalen und der sog. Rechtsstaatspartei, die recht erfolgreich agierte, da z. B. die Arbeitslosenquote von 9,8 Prozent im Jahre 1957 auf 3 Prozent im Jahre 1962 gesenkt, die Bruttolöhne um 30 Prozent gesteigert und der Export von Industriewaren verdoppelt, die Ausfuhr von Agrarprodukten um 10 Prozent gesteigert werden konnte. Gleichzeitig wurden die Steuern auf Genußmittel stark angehoben und auch die Importsteuern für Personenwagen und Textilprodukte stiegen an. Da immer mehr Frauen in den Arbeitsprozeß eingebunden waren, nahm das zur Verfügung stehende Nettoeinkommen der Familien deutlich zu, wodurch der Lebensstandard gesteigert wurde. Bei den Wahlen vom 15. November 1960 wurden die Sozialdemokratien für ihre Politik belohnt. Die Konservativen gewannen ebenfalls Stimmenanteile, während, die beiden Koalitionspartner Verluste erlitten.
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Die Ausgaben der 60er Jahre
Die Sechziger Jahre wurden mit einer Überdruckmarke zum "Weltflüchtlingsjahr" eröffnet. Es folgten die Serie "Landwirtschaft", "Silberhochzeit des Königspaares" und "400 Jahre Seefeuerwesen", "100. Geburtstag Nils R. Finsen", "Weltgesundheits-Organisation", "Europa" und "35-jähriges Pfadfinder-Jubiläum der Königin" in 1960 und in 1961 "10 Jahre SAS-Fluggesellschaft", "50 Jahre Naturschutzverein" und die Dauermarkenserie "König Frederik IX." in neuer Zeichnung.
Die wichtigsten Ausgaben des Jahres 1962 waren "Ballett- und Musikfestspiele Kopenhagen", "100 Jahre Abschaffung des Mühlenmonopols", "Entwicklungshilfe", "50 Jahre MS Selandia", "150. Geburtstag Georg Carstensen" und "Naturschutz" und des Jahres 1963 "Kampf gegen den Hunger", "Einweihung der Vogelfluglinie", "100. Jahrestag der 1. Int. Postkonferenz", "Für die Versehrten" und "50 Jahre Atomtheorie".
Die Emissionen des Jahres 1964 waren "Für die dänischen Grenzbezirke", "150 Jahre Volksschulen", "Rotes Kreuz", "Int. Konferenz für Meeresforschung", "Tag der Briefmarke" und "Naturschutz" und des Jahres 1965 "100 Jahre Handelsschule", "100 Jahre Int. Fernmeldeunion", "100. Geburtstag Carl Nielsen", "Ballett- und Musikfestspiele", "Kinderhilfe" und "Naturschutz".
Für 1966 sind "Rotes Kreuz", "100 Jahre Heidegesellschaft", "150. Geburtstag Christen Kold", "Erhaltung bedeutender Bauwerke", "Naturschutz", "100. Geburtstag Georg A. Jensen", "Flüchtlingshilfe" und "Naturschutz" und für 1967 "EFTA", die Serie "800 Jahre Kopenhagen", "Hochzeit der Thronfolgerin Margarethe", "150. Geburtstag H. Ch. Sonne", "Für die Heilsarmee" und "Stiftung dänische Seemannskirchen im Ausland".
Im Jahre 1968 wurden die Marken "100 Jahre Hafen Esbjerg", "700 Jahre Burg Koldinghaus", "Grönländische Kinderhilfe" und die Serie "Dänische Industrie", im Jahre 1969 "200 Jahre Landhaushaltsgesellschaft", "NORDLAND", "70.Geburtstag Frederiks IX.", "Europa", "50 Jahre Vereinigung der Auslandsdänen", "750 Jahre dänische Nationalflagge", "100. Geburtstag Martin Andersen Nexo", "Niels Stensen", "Eroberung des Weltraums", "100. Geburtstag Valdemar Poulsen" und "Rotes Kreuz".
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Die "Goldenen Sechziger"
Die 50er und 60er Jahre waren für Dänemark eine wirtschaftliche Wachstumsphase, in der der "Wohlfahrtsstaat" aufgebaut wurde und auch das Bildungswesen reformiert wurde, wobei die Grundschulen reformiert und auch neue Universitäten gegründet wurden. Die Wirtschaft nahm ebenfalls einen Aufschwung und der Dienstleistungssektor wuchs stark an.
In den 60er Jahren wurde weiterhin über einen EG-Beitritt nachgedacht, da besonders die Landwirte für einen Beitritt waren und auch die dänische Industrie an Fahrt gewann und die Bedeutung der Handelsbeziehungen zu Großbritannien weiter sank. 1967 wurde im Parlament ein Beitritt beschlossen, aber vom französischen Präsidenten Charles de Gaulle abgewiesen.
Der dänische Wohlfahrtsstaat basierte besonders auf den staatlichen Eingriffen ins Wirtschaftsleben.1961 wurde der Begriff "Klassenkampf" aus den sozialdemokratischen Parteistatuten gestrichen, wenngleich auch weiterhin ein "kollektives Eigentumsrecht am Boden und den Produktionsmitteln" angestrebt wurde. Weitere Schlagworte waren "demokratischer Sozialismus", "Mitbestimmung am Arbeitsplatz" und "ökonomische Demokratie". Der neue Staatsminister Jens Otto Krag erklärte deshalb im September 1962, daß auch die kleineren Lohnempfänger und Landwirte einen gerechten Anteil am Sozialprodukt haben sollten. Zwischen 1955 und 1960 stieg die Industrieproduktion um 36 Prozent und verdreifachte sich bis 1963. Das Nationaleinkommen wuchs zwischen 1960 und 1969 von 34 auf 83 Mrd. Kronen und die gleiche Entlohnung für Männer und Frauen in Dänemark realisiert.
Zu Beginn der 60er Jahre hatten ca. 33 Prozent aller Dänen ein eigenes Haus, was durch großzügige Hilfen ermöglicht wurde, und 1970 waren es schon fast 55 Prozent. Auch der Wohnkomfort verbesserte sich in diesen Jahren, da viele Wohnungen ein eigenes Bad, WC und Zentralheizung hatten. Angesichts des hohen sozialen Standards schlug Staatsminister Krag deshalb im Juni 1965 vor, daß die Sozialdemokraten den Klassenkampf für beendet erklären sollten. Bei den Wahlen vom 22. November 1966 verlor die Partei 7 Mandate, während die Sozialisten 10 hinzugewannen. Krag mußte deshalb eine Minderheitsregierung bilden. Am 2. Februar 1968 gab es für kurze Zeit eine Regierungskoalition aus Sozialliberalen und Konservativen, die aber die Politik sozialer Reformen fortsetzte. Am 1. Juni 1968 vereinbarten Unternehmer und Gewerkschaften die Einführung der 42,5-Stunden-Woche, Lohnerhöhungen von 2,5 Prozent für 1^967 und 4 Prozent für 1968 und eine Anhebung der Volksrente. Auf Grund steigender Preise und Steuern stagnierten real aber die Löhne.
So regte sich mal wieder Unzufriedenheit in Dänemark, wo der Staat versuchte, alles zu reglementieren, wie die Bekämpfung der Arbeitslosen, Hilfe bei der Wohnungssuche, Versicherungsfragen und vieles mehr. 1970 kam eine Kommission zu dem Ergebnis, daß die Renten eigentlich zu niedrig seien und zukünftig mehr private Vorsorge erforderlich sein wäre. Die Unzufriedenheit ging einher mit einer rebellischen Jugendbewegung und der Forderung nach Einführung der 35-Stunden-Woche sowie drei Wochen bezahlten Urlaub im Sommer und zwei Wochen im Winter. Der neue Linksruck in der Politik führt dazu, daß Jens Otto Krag im Herbst 1971 erneut die Regierung übernehmen konnte.
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Die Ausgaben der frühen 70er Jahre
Die wichtigsten Ausgaben des Jahres 1970 waren "50 Jahre Postgiro-Dienst", "25. Jahrestag der Befreiung", "200 Jahre Wildpark Jaegersborg", "50. Jahrestag der Vereinigung mit Nordschleswig", "150. Jahrestag der Entdeckung des Elektromagnetismus", die Serie "Schiffahrt" und die Ausgabe "25 Jahre UNO". Für 1971 sind die Ausgaben "100 Jahre Frauenrechtsorganisation", "Kinderhilfe" und die Serie "Sport" und für 1972 "73. Geburtstag König Frederik IX.", "100 Jahre Meteorologisches Institut", "125 Jahre dänische Staatsbahnen", "Naturschutz", "100 Jahre Gesellschaft für Schwerstbehinderte" und die Serie "Verkehrstechnische Bauten" zu nennen.
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