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Einführung
Unter der Regentschaft von Margarethe II. wurden bis zum Ende des 20. Jahrhunderts fast 700 Marken verausgabt, wobei eine Zunahme der Markenheftchen zu vermerken ist. In ihre Regierungszeit fällt auch die erste Blockausgabe von 1975 und bis 1999 erschienen insgesamt elf Blocks in Dänemark.
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Die Siebziger Jahre und die Annäherung an Europa
Als die norwegische Regierung Anfang Januar 1972 darüber informierte, daß sie einen Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft anstrebte, schloß sich Dänemark diesem Ansinnen an und Staatsminister Krag unterzeichnete gemeinsam mit dem norwegischen Premier Trygve Bratteli und dem irischen Präsidenten Jack Lynch die Brüsseler Verträge. Dies war ein ähnlich einschneidendes Ereignis für Dänemark, wie nach dem 2. Weltkrieg der Beitritt zur NATO.
Das Ereignis wurde in Dänemark deshalb ebenfalls heftig erörtert. Besonders die "Fortschrittspartei" unter Mogens Glistrup war gegen den Beitritt. Der Staatshaushalt war zu dieser Zeit nicht im Gleichgewicht, denn es gab ein Defizit von mehreren Milliarden Kronen. Als Ausweg erwog Krag eine Erhöhung der Importsteueren, um die Kleinverdiener nicht zu stark zu belasten. Dagegen waren natürlich besonders die Importe aus der Industrie. Krag machte deshalb eine Dollaranleihe und wertete die dänische Krone ab. Da zugleich die Arbeitslosenquote im Sommer 1972 von 8 auf 1,9 Prozent sank, hoffte er auf eine neue Hochkonjunktur. Dänemark erhoffte sich außerdem Zuwendungen aus Brüssel und Zollvorteile. Am 16. Dezember stimmte der Reichstag dem Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft zu und nur 33 Abgeordnete votierten dagegen.
Die bürgerliche Vorgängerregierung unter Hilmar Baunsgaard war auch deshalb gescheitert, weil sie die dänischen Haushaltsprobleme durch Lohnsenkungen und Steuererleichterungen für Unternehmer bekämpfen wollte, und die Mehrwertsteuer auf 15 Prozent angehoben hatte. Die neue Regierung der Sozialdemokraten hatte allerdings mit einer Importsteuer von 10 Prozent auf alle Einfuhren zunächst auch nicht unbedingt die zündende Idee gehab. Ausländische Produkte verteuerten sich, was besonders die Ärmeren zu spüren bekamen. Darüber hinaus wollten die Sozialdemokraten die seit Jahrezehnten gleichgebliebenen Mieten innerhalb von acht Jahre deutlich anheben.
In den 70er Jahren änderte sich die politische Struktur des Landes. Auf Grund der Wirtschaftskrise des Jahres 1973 fiel der Anteil der vier großen Parteien von ca. 90 Prozent der Wähler auf unter 60 Prozent. Es entstanden zahlreiche Protestgruppen, die die unzufriedenen Wähler um sich versammelten. Besonders zu nennen ist hier die Steuerprotestpartei von Mogens Glistrup, die gegen hohe Steuern und das Anwachsen des öffentlichen Sektors antraten. Auf der linken Seite entstanden Umweltschutz- und Frauenbewegungen.
Als die norwegische Regierung Anfang Januar 1972 darüber informierte, daß sie einen Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft anstrebte, schloß sich Dänemark diesem Ansinnen an und Staatsminister Krag unterzeichnete gemeinsam mit dem norwegischen Premier Trygve Bratteli und dem irischen Präsidenten Jack Lynch die Brüsseler Verträge. Dies war ein ähnlich einschneidendes Ereignis für Dänemark, wie nach dem 2. Weltkrieg der Beitritt zur NATO.
Das Ereignis wurde in Dänemark deshalb ebenfalls heftig erörtert. Besonders die "Fortschrittspartei" unter Mogens Glistrup war gegen den Beitritt. Der Staatshaushalt war zu dieser Zeit nicht im Gleichgewicht, denn es gab ein Defizit von mehreren Milliarden Kronen. Als Ausweg erwog Krag eine Erhöhung der Importsteueren, um die Kleinverdiener nicht zu stark zu belasten. Dagegen waren natürlich besonders die Importe aus der Industrie. Krag machte deshalb eine Dollaranleihe und wertete die dänische Krone ab. Da zugleich die Arbeitslosenquote im Sommer 1972 von 8 auf 1,9 Prozent sank, hoffte er auf eine neue Hochkonjunktur. Dänemark erhoffte sich außerdem Zuwendungen aus Brüssel und Zollvorteile. Am 16. Dezember stimmte der Reichstag dem Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft zu und nur 33 Abgeordnete votierten dagegen.
Da besonders die Sozialisten gegen die Pläne der Sozialdemokraten Widerspruch, wurden Neuwahlen ausgeschrieben. Das Ergebnis der Wahlen vom 4. Dezember 1973 wird als "politischer Erdrutsch" angesehen, da es die Zusammensetzung des Reichstags nachhaltig veränderte. Die Fortschrittsparte unter Mogens Glistrup gewann 28 Mandate. Sie trat als Partei der Steuerverweigerer an, die für eine starke Herabsetzung aller direkten und indirekten Steuern eintrat. Gewählt wurde sie nicht nur von den kleinen Gewerbetreibenden, sondern auch von vielen Gehalts- und Lohnabhängigen. Da die Kommunisten sechs Sitze gewinnen konnten, kehrten sie in den Reichstag zurück. Alle anderen Parteien verloren ein Viertel bis die Hälfte ihrer Wähler, wobei besonders die Sozialdemokraten unter den Verlusten litten.
Das Wahlergebnis war ein eindeutiges Signal des Protestes, eine schnelle Änderung der Verhältnis trat allerdings nicht ein. Es wurde eine Minderheitsregierung der Linken gebildet, die für einzelne Themen um Unterstützung bei den anderen Parteien warb. Wirkliche Reformen konnten auf diese Weise natürlich nicht durchgesetzt werden und man konnte von einer tiefen Krise des dänischen Wohlfahrtsstaates sprechen. Allen war allerdings klar, die die bisherige Sozialpolitik mit den Steuergeldern nicht mehr finanzierbar war.
Erschwerend war im Sommer 1974 auch ein Rückgang in der Produktion, der von einem Ansteigen der Arbeitslosigkeit begleitet wurde. Staatliche Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft führten nur zu einem höheren Staatsdefizit. Als per Gesetz Ende 1975 die bisherigen Tarifvereinbarungen per Gesetz festgeschrieben werden sollten, stimmte die Mehrheit der Abgeordneten im Reichstag dagegen. Trotzdem konnte die Regierungspartei am 9. Januar 1975 ihre Stimmen verdoppeln, was aber auf Kosten derjenigen Parteien ging, die die Regierung im Parlament unterstützten.
Bald danach kamen wieder die Sozialdemokraten an die Macht. Dem neuen Staatsminister Anker Jörgensen gelang es am 11. März, einen Arbeitskampf durch einen Vergleich zwischen den Tarifparteien abzuwenden. Obwohl auch Maßnahmen gegen die Teuerungen eingeleitet wurden, waren die Dänen unzufrieden, weil die Sozialdemokraten die meisten Maßnahmen der Vorgänger weiterführten. Pluspunkte konnte Jörgensen allerdings bei den sozial Schwachen erzielen durch nachhaltige Förderung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und eine höhere Arbeitslosenunterstützung. Trotzdem wuchs z. B. die Arbeitslosigkeit von 103.000 im Juni 1975 auf 132.000 Personen bis Ende des Jahres an.
Am 6. September 1975 konnten sich die Sozialdemokraten allerdings mit den meisten bürgerlichen Parteien darauf einigen, daß die Wirtschaft mit Krediten und Steuererleichterungen angekurbelt werden sollte. So wurde die Mehrwertsteuer zwischen Oktober 1975 und Februar 1976 von 15 auf 9,25 Prozent reduziert und zugleich wurden 1,5 Mrd. Kronen an die Industrie und das Baugewerbe als Kredite gegeben.
Im Sommer 1976 einigten sich Regierung und die meisten Oppositionsparteien darauf, daß die Teuerungszulagen bis zum Beginn des Jahres 1979 auf maximal 2 Prozent begrenzt werden sollten. Flankiert wurde diese Maßnahme durch Umschulungen zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit und eine Herabsetzung der Einkommenssteuer ab 1979, wofür die Sondersteuern auf Zucker und Strom erhöht wurden.
Das dänische Volk war über die Reduzierung der Teuerungszulagen erbost, da die Realeinkommen wegen steigender Mieten und Lebenshaltungskosten sanken. Das Einvernehmen zwischen Sozialdemokraten und Gewerkschaften schien gestört, weil einzelne Gewerkschaften im Jahre 1976 für Arbeitskämpfe eintraten. Als Zugeständnis an die Bevölkerung wurde im Dezember 1976 beschlossen, daß bis zum 1. März 1977 ein allgemeiner Preis- und Mietstopp gelten solle. Zugleich wurden aber auch alle Lohnveränderungen auf Grund von Lohnkämpfen verboten.
Zur Lösung der innenpolitischen Probleme wurden für den 15. Februar Neuwahlen ausgeschrieben, wobei es den Sozialdemokraten gelang, ihre Stimmen von 53 auf 65 zu steigern. Interessanterweise verloren alle anderen Linksparteien Wählerstimmen. Dies zeigte, daß die Mehrheit der Dänen sich mit der zeitlichen Beschränkung der Wohlfahrtspolitik einverstanden erklärte. Als erste Maßnahme der neuen Regierung wurden 810 Mill. Kronen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bereitgestellt. Kleinere Unternehmen durften nun Krankengeld für neue Arbeitskräfte erst ab der vierten Woche zahlen. Am 14. April 1977 mußten die Unternehmer den Vermittlungsvorschlag für das neue Tarifabkommen der folgenden zwei Jahre akzeptieren. Da die Prognosen trotz aller dieser Maßnahmen aber für 1978 eine Arbeitslosigkeit von ca. 9 Prozent voraussagten, versuchte die Regierung, den privaten Konsum einzuschränken, indem die Mehrwertsteuer von 15 auf 18 Prozent erhöht und Tabak, Bier, Spirituosen, Autos und Kraftstoffe verteuert wurden. Zur Verringerung der Arbeitslosigkeit wurden der öffentliche Sektor weiter ausgebucht und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in Dienstleistungsbetrieben und in der Landwirtschaft gefördert. Ende 1977 beliefen sich die Auslandsschulden des Landes auf 50 Mrd. Kronen und die Arbeitslosigkeit stieg unvermindert an. Verstärkt wurde die Krise durch den zweiten Erdölschock des Jahres 1978.
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Die Ausgaben der 70er Jahre
Die wichtigsten Ausgaben des Jahres 1973 waren "100 Jahre Arbeitsschutzgesetz", "200 Jahre Veterinärakademie", "Norden", "Für die Katastrophenopfer von Helmaey" und die Serie "Fresken" und des Jahres 1974 "Blutspendedienst", die Serie "Insel Fünen", "Orientierungslauf-Weltmeisterschaft" und "350 Jahre Dänische Post".
Für 1975 sind die Ausgaben "50 Jahre Rundfunk", "Block 1" (Hafnia '76), "Int. Jahr der Frau", die Serie "Dänisches Porzellan", die Serie "100. Todestag Hans Christian Andersen", die Serie "Südjütland", die Serie "Aussterbende Tiere", "100 Jahre Tierschutzverein" und "Block 2" (Hafnia '76) zu nennen. Für 1976 sind dies die Serien "200 Jahre Unabhängigkeit USA", "Kopenhagen" und "Dänische Glasherstellung" und Block 3 (Hafnia '76) und für 1977 die Serien "Südjütland", "Dänisches Handwerk" und "Naturschutz".
1978 wurden die Serie "Historisches Museum Frederiksborg", die Serie "Mitteljütland", die Serie "Dänische Fischerei", "50 Jahre Krebsbekämpfung", die Serie "Schutzwürdige Pilze" und 1979 "300 Jahre Fernsprecher in Dänemark", "Int. Jahr des Kindes", die Serie "500 Jahre Universität Kopenhagen", die Serie "Kunst der Wikinger" und die Serie "Nordjütland" emissiert.
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Die Achtziger Jahre
Wegen der Wirtschaftsprobleme und der damit einhergehenden hohen Arbeitslosigkeit schränkte die konservative Regierung unter Poul Schlüter die öffentlichen Ausgaben und staatlichen Sozialleistungen ein. Hierdurch konnte zwar der Staatshaushalt saniert werden, aber die Arbeitslosigkeit stieg weiter an und es kam zu Arbeitskämpfen.
Die Mitte der 70er Jahre war eine Zeit der Krisen, was sich aber auch bis in die 80er Jahre hinein fortsetzte. 1982 betrug die Nettoauslandsverschuldung Dänemarks ca. 150 Mrd. Kronen und erreichte ein Drittel der Bruttosozialprodukts. Der Wohnungsbau und auch der private Konsum stagnierten und Handel und Industrie litten sehr unter der geringen Nachfrage. 1983 erreichte die Arbeitslosigkeit mit fast 300.000 Personen eine Quote von fast 11 Prozent. Die Verdoppelung der Beschäftigten im öffentlichen Sektor zwischen 1970 und 1983 konnte diesen Trend nicht stoppen oder gar umkehren.
Seit September 1982 gab es unter Poul Schlüter eine bürgerliche Minderheitsregierung, die die Lohnwachstumsrate halbierte und die öffentlichen Ausgaben stark reduzierte. Auch diese Regierung hoffte auf einen Aufschwung der internationalen Konjunktur. Als die Sozialdemokraten die Verabschiedung des Haushaltsgesetzes im Reichstag blockierten, schenkten die Dänen den Bürgerlichen am 10. Januar 1984 erneut ihr Vertrauen, da diese auf Kosten der Sozialdemokratie einige Mandate hinzu gewannen. Auch viele Wähler der Fortschrittspartei votierten diesmal für die Bürgerlichen.
Bis Mitte der 80er Jahre verfolgte die Regierung unter Poul Schlüter das Ziel, die dänische Krone zu stabilisieren und mit sozialen Einschränkungen die dänische Wirtschaft zu sanieren. Ende der 80er Jahre scheiterte er aber an der erneut wachsenden Inflation und Auslandsverschuldung, als er diese Tendenz mit konjunkturdämpfenden Eingriffen in den Arbeitsmarkt abmildern wollte.
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Die Ausgaben der 80er Jahre
Die wichtigsten Ausgaben des Jahres 1980 waren "200 Jahre Postamt in der Kobmagergade", "25 Jahre Stiftung zur Hilfe Körperbehinderter", "Frauendekade der UNO", die Serie "Jütland, nördlich des Limfjords", die Serie "Münzen",die Serie "Klöppelspitzen" und in 1981 "Nationales Kinderhilfswerk", die Serie "350 Jahre Stadtteil Nyboder", die Serie "Seeland", "Europäischer Denkmalschutz", "Int. Jahr der Behinderten" und die Serie "Geschichte des dänischen Flugwesens".
Im Jahre 1982 wurden "Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft", "300 Jahre Zollverwaltung", "Europa-Marken", "25 Jahre Sklerose-Verein", "100 Jahre Molkerei-Verband", "400 Jahre Staatsarchiv", "200. Geburtstag Steen Steensen Blicher", "500 Jahre Buchdruck in Dänemark" und "500 Jahre Universitätsbibliothek" und im Jahre 1983 "Weltkommunikationsjahr", "Rotes Kreuz", "400 Jahre Vergnügungspark Dyrehsbakken", "Badminton-Weltmeisterschaft", "50 Jahre Dänische Marken im Stahlstichverfahren", "300.Jahrestag Einführung des Dänischen Rechts", die Serien "Rettungsdienste" und "Jahr der Älteren" emissiert.
Für 1984 sind "Billard-Weltmeisterschaften","Olympisches Komitee", "200 Jahre Seekartenarchiv", "300 Jahre Lotsendienst", "Europawahlen" und die Serie "Fischerei" und für 1985 "300 Jahre Reformation", "30 Jahre dt.-dän. Erklärung", Block 4 ( HAFNIA 1987), "40. Jahrestag der Befreiung", "50. Jahrestag der Ankunft von Königin Ingrid", "Eröffnung der Faro-Brücke", die Serie "900 Jahre Schenkung an das Bistum Lund", die Serie "Sport", "400 Jahre Schloß Kronberg" und "40 Jahre UNO" zu nennen.
Wichtige Ausgaben des Jahres 1986 waren "75 Jahre Blindenbund", Block 5 (HAFNIA 1987), "200 Jahre Kaserne der Leibgarde", "400 Jahre Gymnasium in Soro", "Int. Jahr des Friedens", "18. Geburtstag Kronprinz Frederik", "Einweihung Bahnhof Hoje Tastrup", "125 Jahre Verband der Sportvereine", die Serie "Vögel", der Block 6 (HAFNIA 1987) und "25 Jahre OECD" und im Jahre 1987 waren dies "40 Jahre Verbraucherberatung", die Serie "Dom von Ribe", "50 Jahre Technik-Akademie", "Ruder-Weltmeisterschaft", Block 7 (HAFNIA 1987) und "125 Jahre Innere Mission".
Im Jahre 1988 erschienen die Marken "400 .Jahrestag der Thronbesteigung König Christians IV.", "1.000 Jahre Stadt Odense", "Nothilfe der Landeskirche", "40 Jahre WHO", "50 Jahre Amt für Zivilverteidigung", "Mütterfürsorge" und die Serie "Alte Mühlen" und im Jahre 1989 "100 Jahre Heilsarmee", "100 Jahre Ballspiel-Union", "40 Jahre NATO", "Europawahlen", "100 Jahre Landwirtschaftsmuseum", "100 Jahre Interparlamentarische Union", "100 Jahre Meeresuntersuchungen" und die Serie "50 Jahre Dänische Filmzentrale".
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Die Neunziger Jahre
Im Jahre 1993 kam wieder das Bündnis aus Sozialdemokraten und Linksliberalen unter Poul Nyrup Rasmussen an die Regierung. Zunächst hielt man den wirtschaftspolitischen Kurs der Vorgängerregierung bei, aber da es einen allgemeinen weltweiten Wirtschaftsaufschwung gab, konnte man wieder mehr in die sozialen Sicherungssysteme investieren. Flankiert wurden diese Maßnahmen durch öffentliche Investitionen, Beschäftigungs- und Weiterbildungsprogramme und flexiblere Arbeitsregelungen. Hierdurch gelang es Dänemark, zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine geringere Arbeitslosenquote vorzuweisen, als dies in den Nachbarländern der Fall ist.
Anders als in anderen europäischen Staaten, wo die Sozialleistungen gekürzt und die Steuern gesenkt wurden, setzte man in Dänemark weiterhin auf die bewährte Wohlfahrtspolitik. Noch 1993 gab es mit 12,3 Prozent einen absoluten Nachkriegshöchststand bei der Arbeitslosigkeit. Seit Mitte der 90er Jahre versuchten die meisten Politiker, die Arbeitslosigkeit zu senden und die Staatsfinanzen zu sanieren. Im Januar 1997 war die Arbeitslosigkeit auf 7,7 Prozent zurückgegangen. Eine neue Koalitionsregierung unter Führung des Sozialdemokraten Poul Nyrup Rasmussen konnte 1997 außerdem ein Wirtschaftswachstum von fast 3 Prozent, eine Inflationsrate von 2 Prozent und einen fast ausgeglichenen Staatshaushalt als Erfolg für sich verbuchen und 1998 wurde sogar ein Überschuß erwirtschaftet.
Auf Basis dieser wirtschaftlichen Erfolge konnte man in Dänemark den hohen Standard des Wohlfahrtsstaates fortsetzen, denn Arbeitslose in den unteren Lohngruppen bekommen bis zu fünf Jahre lang 90 Prozent ihres letzten Einkommens. Langzeitarbeitslose werden oft schon innerhalb von drei Jahren in eine neue Stelle vermittelt. Dies alles geht natürlich mit einer sehr hohen Steuern- und Abgabenlast einher, da fast 50 Prozent des Bruttosozialproduktes besteuert werden. Der Erfolg beruht aber ganz klar auch auf einer erfolgreichen Stabilitäts- und aktiver Arbeitsmarktpolitik, wodurch man sich von anderen Ländern wie z. B. Deutschland unterscheidet, wo man aus Einfallslosigkeit die sozialen Leistungen drastisch reduziert hat. Die Sozialdemokraten ernteten die Erfolge der Sanierungspolitik der vorherigen bürgerlichen Regierung.
Die neue Koalitionsregierung aus Sozialdemokraten, Sozialliberalen, Zentrums und Christlicher Volkspartei wurde im Januar 1993 gebildet. Zunächst setzte der neue Regierungschef Rasmussen auf alte Rezepte wie Senkung der Einkommenssteuern zur Ankurbelung der Konjunktur, erhöhte aber zugleich schrittweise Gebühren auf Strom und Wasser. Er hatte dabei das Glück, daß die Gewerkschaften nicht mehr wie früher inakzeptable Lohnforderungen ihrer Mitglieder unterstützten, sondern auf langfristige soziale Erfolge setzen. Dänemark setzt auf eine gute Alterversorgung und Ausbildungsbeihilfen sowie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose. Durch Beihilfen zur Haushaltstätigkeit und Gartenarbeit gibt es ein auch in Deutschland heiß diskutiertes Modell, den "Kombilohn". Der Erfolg zeigt sich auch dadurch, daß es in Dänemark eigentlich keine Jugendarbeitslosigkeit mehr gibt.
Trotzdem kam es zwischen dem 27. April und dem 7. Mai 1998 zu einem Arbeitskonflikt, weil sich die Tarifpartner nicht über ein neues Tarifabkommen und Urlaubsforderungen verständigen konnten. Es mußte durch die Regierung eine Zwangsschlichtung erfolgen. Die Schlichtung durch Nyrup-Rasmussen-Administration erbrachte einige zusätzliche Urlaubstage, aber weiniger, als von den Lohnabhängigen erhofft wurde.
Die dänischen Politiker glaubten wieder einmal, den Privatkonsum senken zu müssen und erhöhten die Benzinpreise und einige Steuern, um ein drohendes Handelsdefizit zu verhindern. Seit Sommer 1998 sind die Energiekosten, aber auch die Zinsen für Kredite gestiegen. Der Rückgang des verfügbaren Einkommens ging einher mit einem schrumpfenden Wirtschaftswachstum.
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Die Ausgaben der 90er Jahre
Im Jahre 1990 erschienen "100 Jahre Design-Museum", "200 Jahre Dampfmaschine", "300 Jahre Hafen Nyholm", die Serien "200 Jahre Tafelgeschirr", "Blumen" und "Jütländische Dorfkirchen" und 1991 die Serie "Lokomotiven", "750 Jahre Jydske Lov", die Serien "Umweltschutz" und "Plakatkunst".
Für 1992 sind die Serie "Nationalmuseum", "100 Jahre Ingenieurvereine", Block 8 (NORDIA '94), "Silberhochzeit Königin Margarethe und Prinz Henrik", die Serie "Natur und Umwelt", "Fußball-Weltmeisterschaft", "Legasthenie-Verband", "EXPO '82 Sevilla", "Europäischer Binnenmarkt" und die Serie "Comics" und für 1993 die Serien "Goldgubben" und "Schmetterlinge", "Freundschaft mit Rußland", und die Serien "Segelschulschiffe" und "Trachtenschmuck" erwähnenswert.
Im Jahre 1994 erschienen die Serien "Umweltschutz", "Schlösser" und "Straßenbahnen", "75 Jahre IAO" und die Serie "Einheimische Tiere" und 1995 "50 Jahre UNO", die Serien "Dänische Inseln", und "Frieden und Freiheit" (Europa-Marken), "500 Jahre Dänische Reimchronik", "50 Jahre PTU" und "50 Jahre Landesverband gegen Kinderlähmung etc.".
Die nennenswerten Emissionen des Jahres 1996 waren die Serien "Kulturhauptstadt Europas" und "100 Jahre Olympische Spiele", "100 Jahre Organisation des Arbeitsmarktes", die Serien "Holzjollen" und "Leuchttürme" und "Aids-Stiftung" und die des Jahres 1997 die Serie "25 Jahre Regentschaft Königin Margarethes II.", "100 Jahre Freilichtmuseum" und "Dänisches Design".
Wichtige Emissionen des Jahres 1998 waren die Serie "Arbeitnehmervereinigungen", "Umweltschutz", der Zusammendruck "Eröffnung der Straßenverbindung über den Großen Belt" und die Serie "Eröffnung des neuen Post- und Telekommunikationsmuseums" und des Jahres 1999 die Serie "Einheimische Bäume", "Start des 1. wissenschaftlichen Satelliten Dänemarks", die Serien "Frühlingsboten" und "Dänische Revue", "150 Jahre Grundgesetz", "8 Jahre Alzheimer-Verein", die Serie "Einheimische Zugvögel" (auch verausgabt als Block 12 und Block 13) und die "Milleniumsmarken" als letzte Ausgabe des 20. Jahrhunderts.
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