|
Einführung
In der Zeit vom Ende des 1. Weltkrieges bis zum Beginn des 2. Weltkrieges, der mit dem deutschen Überfall auf Polen begann, wurden in Finnland 119 Briefmarken verausgabt, wobei besonders die Sondermarken für das Rote Kreuz ein fester Teil des Emissionsprogramms waren.
|
Die Festigung der Republik
Das Ende des 1. Weltkrieges war auch für Finnland ein bedeutender Einschnitt. Schon 1918 hatte sich das Bild der Parteien gewandelt. Die Agrarunion und die Schwedische Volkspartei waren in ihrer alten Struktur erhalten geblieben, aber zwischen Alt- und Jungfinnen hatte es durch den Streit zwischen Monarchisten und Republikanern eine Trennung gegeben. Die Monarchisten schlossen sich zur Nationalen Sammlung (Kamsallinen Kokoomus, KOK) zusammen und die Republikaner zur Nationalen Fortschrittspartei (Kansallinen Edistyspuolue - ED). Letztere war liberaler gesinnt und strebte auch nach Aussöhnung mit den Bürgerkriegsgegnern. Auch die Gemäßigten unter den Sozialdemokraten formierten sich neu, wobei sie sich zukünftig mehr nach Westen orientieren wollten. Die nach Rußland geflüchteten Rädelsführer des Aufstandes von 1918 gründeten Ende August 1918 in Moskau die Kommunistische Partei Finnlands (Suomen Kommunistinen Puolue - SKP). Ihr Programm zielte auf eine bewaffnete Revolution in Finnland. Die Partei galt in Finnland als illegal und konnte nur im Untergrund wirken.
Nach dem Ende des 1. Weltkrieges war man sich einig, daß ein neues Parlament gewählt werden müsse, was auch Großbritannien für die Anerkennung der Selbständigkeit zur Auflage machte. Die Wahlen sollten am 1. und 2. März 1919 stattfinden. Die Sozialdemokraten gingen aus der Wahl als stärkste Fraktion hervor. Mit 80 Mandaten erhielten sie nur zwölf weniger als bei der Wahl 1917. Der größte Gewinner war aber die Agrarunion, die sich um 18 Abgeordnete auf nun 42 Sitze steigern konnte. Bei den Bürgerlichen erlitten die Monarchisten eine Schlappe, denn drei Viertel der Mitglieder des neuen Parlaments waren Republikaner. Am 6. Mai 1919 wurde Finnland auch von Großbritannien und am 7. Mai von den USA anerkannt. Mit der Regierungsbildung wurde Kaarlo Castrén von der Fortschrittspartei beauftragt. Es kam zu einer Minderheitsregierung der Zentrumsparteien (also von Fortschrittspartei und Agrarunion). Am 21. Juni 1919 wurde mit 165 zu 22 Stimmen eine republikanische Verfassung verabschiedet, die vom Reichsverweser Mannerheim am 17. Juli 1919 bestätigt wurde. Darauf konnte ein Präsident für die Republik gewählt werden. K. J. Stahlberg erhielt dabei 143 und der ehemalige Reichsverweser Gustaf Mannerheim 50 Stimmen.
Der neue Präsident hatte eine schwache Position. Er sollte zur Versöhnung beitragen und bot Mannerheim den Oberbefehl über die Armee an. Dieser stellte aber unakzeptable Bedingungen wie eine unabhängige Stellung und die Erlaubnis, einen Angriff auf Petrograd vorzubereiten. Da dies nicht akzeptiert wurde, trat auch die Regierung Castrén zurück. Wegen der verfeindeten Lager in Finnland gab es eigentlich nur die Möglichkeit, Minderheitenregierungen zu bilden. Das Kabinett Vennola blieb bis 1920 im Amt, danach folgte eine Regierung unter Rafael Erich mit allen vier bürgerlichen Parteien. Die im April 1921 gebildete zweite Regierung unter Vennola war wiederum ein Minderheitenkabinett aus Fortschrittspartei und Agrarunion. Ais ideologischen Gründen war den Sozialdemokraten zu Beginn der 20er Jahre eine Teilnahme an der Regierung unmöglich, aber sie unterstützten diese meistens. Dafür wurde im Juni 1919 ein Amnestiegesetz erlassen, worauf zwölf Parteigenossen und 2.000 andere Gefangene freikamen. Ein Gesetz vom Januar 1920 brachte 3.600 weiteren Personen die Haftentlassung und 40.000 Personen erhielten ihre Staatsbürgerrechte zurück. Bis 1922 wurde auch ein Kommunalgesetz, ein Gesetz über die Allgemeine Schulpflicht, die Armenpflege, die Prohibition und ein Ansiedlungsgesetz beschlossen.
Bei den Wahlen 1922 verlor die Fortschrittspartei 11 von 26 Sitzen, besonders an die Sammlungspartei und die Agrarunion. Bei den Linken verloren die Sozialdemokraten 27 von 80 Sitzen an die Sozialistische Arbeiterpartei Finnlands (Suomen Sosilistinen Työväenpuolve - SSTP). Diese war eine Gründung der Kommunisten, die offiziell in Finnland verboten waren. Die Bürgerlichen gründeten im Januar 1923 einen Finnischen Schutzverband, der gegen die äußerste Linke vorgehen sollte. Auch die Regierung Kallio ging gegen die Kommunisten vor und verbot im April 1923 den sozialdemokratischen Jugendverband wegen kommunistischer Unterwanderung. Die Sozialistische Arbeiterpartei benannte sich im Mai 1923 in Finnische Arbeiterpartei (Suomen Työväenpuolue - STP) um, was aber nichts half, den es gab Verhaftungen ihrer Mitglieder und die Partei wurde aufgelöst. Im Januar 1924 folgte eine Beamtenregierung unter A. K. Cajander. Bei den Präsidentenwahlen im Frühjahr 1925 siegte der Agrarier Lauri Kristian Relander. 1924 gab es unter dem Konservativen Lauri Ingman zunächst einer bürgerliche Regierung mit allen vier Parteien. Wegen eines Streits um Beamtenpensionen zog sich die Agrarunion aber zurück und es gab nur noch eine Minderheitenregierung, die bis Ende März 1925 im Amt blieb.
n den nächsten fünf Jahren gab es sechs Minderheitenregierungen: die Regierung des Konservativen Antti Tulenheimo, die zweite Regierung des Agrariers Kyösti Kallio, Koalitionsregierungen der Sammlungspartei und der Agrarunion. Die folgenden vier Regierungen waren Einparteienregierungen: so amtierte vom Dezember 1926 bis Dezember 1927 eine sozialdemokratische Regierung unter Väimö Tanners und die Regierung unter J. E. Sunials (1927-28) bestand aus Agrariern und zwei Parteilosen als Fachminister. Der im September 1928 gebildeten Regierung des Fortschrittlichen Oskari Mantere gehörten drei Konservative als Fachminister an. Der dritten Regierung Kybisti Kallio gehörten zwei Fachminister aus der Fortschrittspartei an. Bei den Parlamentswahlen des Jahres 1929 verloren die Fortschrittlichen drei Mandate und hatten nur noch sieben Sitze. Die Agrarier bekamen 60 und waren erstmals stärker als die Sozialdemokraten, die 59 Sitze errangen. Im Mai 1929 gründeten die Sozialdemokraten den Zentralverband der Gewerkschaften Finnlands (Suomen Amamattiyhdistysten Keskusliimo - SAK). Es entstanden mehrere antikommunistische Organisationen wie der Lalli-Bund und der Verband der Frontsoldaten. Der Kampf gegen die Kommunisten wurde in Finnland als Lapuabewegung bezeichnet, wobei das Kerngebiet der Bewegung in Ostbottnien lag. Die Bewegung erfaßte das ganze Land und die Regierung Kallio wußte sich nur dadurch zu helfen, daß sie versprach, die Kommunisten endgültig zu verbieten. Anfang Juli 1930 wurde ein Gesetz zum Schutz der Republik verabschiedet. Außerdem wurden dem Parlament fünf Kommunistengesetze vorgelegt. Danach trat die Regierung zurück.
|
Die Außenpolitik der 20er Jahre
Im Frühjahr 1919 gab es Streit mit Schweden, als auf der Pariser Friedenskonferenz eine Volksabstimmung für die Aland-Inseln gefordert wurde. Das Problem sollte aber dann doch dem Völkerbund vorgelegt werden. Finnland bestätigte im Mai 1920 ein Gesetz zur aländischen Selbstverwaltung mit eigenem Landtag und vielen Sonderrechten. Der Völkerbund stellte im Juni 1921 fest, daß Aland territorial zu Finnland gehören würde. In einer 10-Mächte-Erklärung wurde zudem die Neutralisierung der Inseln festgelegt. Mitte Dezember 1920 wurde Finnland in den Völkerbund aufgenommen.
Im Juni 1920 hatte man in Tartu Friedensverhandlungen mit der Sowjetunion aufgenommen, wobei Finnland forderte, daß die Grenze vom Ladoga- über den Onegasee bis zum Weißen Meer verlaufen sollte. Außer Ostkarelien und Petsamo wäre somit die ganze Kola-Halbinsel an Finnland gefallen. Die Hoffnung auf westliche Unterstützung erfüllte sich nicht und Sowjetrußland wies die Forderungen zurück. Am 14. Oktober 1920 konnte dann der Tartuer Frieden geschlossen werden, in dem Sowjetrußland erneut die finnische Selbständigkeit anerkannte. Finnland erhielt außerdem das Petsamo-Gebiet, mußt e aber die 1919 besetzten Gemeinden Repola und Porajärvi zurückgeben. Dieser Vertrag war Basis für die zukünftigen Beziehungen, aber die Lage blieb unsicher, da es im Oktober 1921 in Ostkarelien zu Aufständen gegen die Sowjets kam. Der Aufstand wurde von Sowjetrußland blutig niedergeschlagen. Die Reibereien mit Rußland brachten die Finnen dazu, verstärkt nach Süden auf die baltischen Länder und Polen zu schauen. Da Schweden und die anderen Skandinavier sich zurückhaltend zeigten, galten die Randstaaten als natürliche Verbündete. Im März 1922 einigte sich die Außenminister Polens, Lettland, Estlands und Finnland auf ein Verteidigungsbündnis. Litauen war wegen Grenzstreitigkeiten mit Polen nicht erschienen. Hauptpunkt war Artikel 7, der gegenseitige Hilfe bei einem Angriff vorsah. Hierüber kam es aber im finnischen Parlament zu Unstimmigkeiten, so daß die Regierung Vennola zurücktrat. Der Warschauer Vertrag wurde nicht ratifiziert.
Die Beziehungen zu Schweden blieben wegen der Alandfrage frostig. Mit Sowjetrußland wurde im Sommer 1922 ein Grenzfrieden vereinbart und im Dezember trafen sich Finnland, die baltischen Staaten und Sowjetrußland in Moskau zu einer ergebnislosen Abrüstungskonferenz. Im März 1926 wurde Finnland und den baltischen Ländern ein Nichtangriffspakt angeboten, wobei es aber zu keinen Resultaten kam. Finnland blieb in den 20er Jahren also bündnisfrei (man sprach von der "glänzenden Isolation") und orientierte sich daher stark am Völkerbund.
Im Jahre 1928 schloß die Sowjetunion mit fünfzehn Ländern den Briand-Kellog-Pakt ab, der Krieg als Mittel der Politik ächtete. Der sowjetische Außenminister Maksim Litwinow bot den Randstaaten bilaterale Zusatzprotokolle an, die im Februar 1929 von Polen, Rumänien, Lettland und Estland unterzeichnet wurden, aber nicht von Finnland.
|
Die Markenausgaben 1919-1929
Finnland in den 30er Jahren
Nach dem Rücktritt der Regierung Kallio beauftragte Präsident Relander Svinhufvud mit der Regierungsbildung. Zur Regierung gehörten Vertreter aus allen vier bürgerlichen Parteien und zwei Unabhängige. Beim Amtsamtritt wurden die Abgeordneten Eino Pekkala und Jalmari Rötkö von der Fraktion der Sozialistischen Arbeiter und Kleinbauern von der Lapua gekidnappt. Erst nach der Zusage, alle kommunistischen Abgeordneten zu verhaften, kamen sie wieder frei. Da das Parlament die von Kallio vorgelegten Kommunistengesetze nicht ohne weiteres annehmen wollte, wurden der Sozialdemokrat Vväinö Hakkila von der Lapua verschleppt. Um die Kommunistengesetze schneller durchsetzen zu können, löste Präsident Relander das Parlament auf und ordnete für den 1. und 2. Oktober 1930 Neuwahlen an. Die Sammlungspartei gewann 42 Mandate, das waren 14 mehr als vorher. Die Sozialdemokraten gewannen 66 Sitze. Ende Oktober 1930 wurden die Kommunistengesetzte angenommen und die Lapuabewegung verzichtete auf ihren Umsturzplan.
Durch ihre Gewalttaten im Herbst 1930 hatte die Lapua die Öffentlichkeit gegen sich aufgebracht und sie verlor zunehmend an Rückhalt. Bei den Präsidentenwahlen im Frühjahr 1931 siegte Svinhufvud mit 151 zu 149 Stimmen gegen Stahlberg. Ende März 1931 übernahm einer bürgerliche Mehrheitsregierung und dem Agrarier U. E. Sunila die Regierungsgeschäfte. Neben Svinhufvud kehrte auch General Gustaf Mannerheim in ein öffentliches Amt zurück, der zum Vorsitzenden des Verteidigungsrates ernannt und im Frühjahr 1933 Feldmarschall wurde.
Im September 1931 ging die Lapuabewegung gegen die Sozialdemokratie vor, indem sie ein Arbeiterhaus in Lapua vernagelte. Ende Februar 1932 brach in Mäntsälä sogar ein offener Aufstand aus und die Lapuabewegung rief sogar die Schutzkorps zur Mobilmachung auf. Präsident Svinhufvud veröffentlichte einen Appell, der auch vom Oberbefehlshaber des Schutzkorps, Lauri Malmberg mitgetragen wurde. Ende März wurde die Lapuabewegung aufgelöst. Im Juni 1932 formierte sich in Jäämeenlinna die Vaterländische Volksbewegung (Isänmaallinen Kansanliike - IKL), die aus dem Kren der alten Lapuaaktivisten bestand. Diese Bewegung wollte bewußt keine Partei, sondern eine Volksbewegung sein. Das Programm war von italienischen Faschisten und duetschen Nationalsozialisten übernommen und die Anhänger trugen ein schwarzes Hemd mit einem blauen Schlips.
Die Regierung Sunila wurde im Dezember 1932 wegen eines Streit über die Bankzinsen gestürzt worden und T. M. Kivimäki von der Fortschrittspartei bildete eine neue Regierung. Bei den Wahlen 1933 gewannen die Sozialdemokraten zwölf Sitze hinzu und kamen nun auf 78 Mandate. Die Regierung Kivimäki ging schnell gegen extreme Gruppen vor, denn im April 1933 trat das sog. Aufwieglungsgesetz in Kraft, das militärisch organisierte Vereinigungen und das Tragen von Parteiuniformen untersagte. Im April 1934 trat eine Verordnung in Kraft, die das Hissen politischer Flaggen bei Veranstaltungen verbot.
Der Wahlsieg der Sozialdemokraten 1936 und die Abgrenzung der Sammlungspartei von der IKL sicherten das demokratische System in Finnland. Auch die Beziehung zwischen Sozialdemokraten und Agrarunion verbesserte sich, so daß es im Herbst 1936 zu Beratungen über eine mögliche Regierung kam. Im September 1939 stürzte die Regierung Kivimäki, als bekannt wurde, daß selbst ranghohe Regierungsmitglieder von Kommunisten unterwandert wären. Präsident Svinhufvud entsprach nach Protest der Sammlungspartei aber nicht dem Wunsch des Sozialdemokraten Väinö Tanner, ihn mit der Regierungsbildung zu beauftragen. und es gab im Oktober 1936 die vierte Regierung Kallio, die stark von der Agrarunion dominiert wurde. Bei den Präsidentschaftswahlen im Frühjahr 1937 unterstützten die Sozialdemokraten Kallio und der Weg für eine Zusammenarbeit von Agrarunion und Sozialdemokraten in der Regierung war endgültig frei. Man einigte sich darauf, das Ministerpräsidentenamt an einen Kandidaten der Fortschrittspartei zu übertragen, worauf Cajander mit der Regierungsbildung beauftragt wurde.
Die neue Regierung hatte die breiteste Mehrheit im Parlament, die jemals eine finnische Regierung besaß. Die Regierung erfreute sich auch in der Bevölkerung eines großen Ansehens, da die weltweite Wirtschaft sich wieder erholte, wodurch sich auch der Lebensstandard in Finnland erhöhte. Finnland machte die ersten Schritte zum nordischen Wohlfahrtsstaat. Es gab erste Gesetzt über Renten und einen garantierten Jahresurlaub.
|
Die Außenpolitik der 30er Jahre
Im August 1931 verhandelten Finnland und die UdSSR über einen Nichtangriffsvertrag, der im Januar 1932 unterzeichnet wurde. Ähnliche Verträge hatte die Sowjetunion 1929 mit Deutschland und 1931 mit Frankreich und Polen geschlossen. Im Herbst 1933 schloß sich Finnland den sog. Oslo-Staaten an, zu denen Schweden, Dänemark, Norwegen, Belgien und Luxemburg gehörten, wobei es um Zoll- und Handelsbeziehungen ging. Man hoffte, durch die enge Zusammenarbeit die Neutralität sichern zu können.
Ende Januar 1933 kamen die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht und im Oktober trat Deutschland aus dem Völkerbund aus. Im September 1934 bot man deshalb der UdSSR den Beitritt zum Völkerbund an. In Skandinavien verbesserte sich die Zusammenarbeit, als Schweden begann, für eine Sicherheitspolitik zu werben. Finnland nahm erstmals an der Außenministerkonferenz der Nordischen Staaten in Stockholm teil. Anfang 1935 erklärte der finnische Ministerpräsident Kivimäki das Ziel seiner Außenpolitik sei das "Zustandekommen einer Zusammenarbeit zwischen Finnland und den skandinavischen Staaten im Interesse der Sicherung der gemeinsamen Neutralität der nordischen Länder". Die Besetzung Abessiniens durch Italien im Frühjahr 1936 zeigte endgültig die Ohnmacht des Völkerbundes und die Notwendigkeit für die kleineren Staaten zur Zusammenarbeit.
Während der Regierungskoalition aus Sozialdemokraten und Agrarunion entwickelten sich auch die Beziehungen zu den anderen skandinavischen Staaten günstig. End e1938 wurde in Oslo eine gemeinsame Neutralitätserklärung unterzeichnet. Schweden fürchtete am meisten Deutschland, Finnland sah die UdSSR als größte Bedrohung an. Im November 1936 schlossen Deutschland und Japan den Antikominternpakt, der sich besonders gegen die Sowjetunion richtete. Im Sommer 1938 sprach der 2. Sekretär der sowjetischen Gesandtschaft, Boris Jartsew bei den Finnen vor. Er schlug Finnland Hilfe im Falle einer deutschen Aggression vor.
Finnland lehnte mit Hinweis auf seine Neutralität ab. Im Juli 1938 einigten sich Finnland und Schweden auf eine Befestigung der Alandinseln, worauf im Januar 1939 das Stockholmer Protokoll unterzeichnet wurde. Im März 1939 wurde Jartsew erneut vorstellig und schlug die Überlassung der Inseln im Finnischen Meerbusen für 30 Jahre vor. Dafür sollte Finnland ein Gebiet in Ostkarelien erhalten. Finnland lehnte aber erneut mit Hinweis auf seine Neutralität ab. Das Stockholmer Protokoll sollte durch den Völkerbund und die Signaturmächte der Aland-Konvention von 1921 abgesegnet werden. Da die Sowjetunion dies ablehnte, kam im Völkerbund kein Beschluß zustande und deshalb nahm die schwedische Regierung im Juni 1939 von der Umsetzung des Aland-Projektes Abstand. Am 23. August wurde auch in Helsinki der Abschluß des Nichtangriffspaktes zwischen Deutschland und der Sowjetunion bekannt. Die Sowjetunion hatte nun freies Spiel gegen Finnland, die baltischen Staaten, Ostpolen und Bessarabien.
|
Die Markenausgaben der 30er Jahre
Für 1930 sind die ersten Werte der neuen Freimarkenserie "Wappen", die zweite Ausgabe "Rotes Kreuz" und "Postbeförderung mit Luftschiff 'Zeppelin'", für 1931 "100 Jahre finnische Literaturgesellschaft", "Rotes Kreuz", "75 Jahre finnische Briefmarken", "Für das Postmuseum" und "70. Geburtstag Svinhufvuds", für 1932 "Rotes Kreuz", für 1933 "Rotes Kreuz", für 1934 "Rotes Kreuz" und "100. Geburtstag Aleksis Kivi", für 1935 "Rotes Kreuz" und "100 Jahre Epos 'Kalevala'", für 1936 "Rotes Kreuz", für 1937 "Rotes Kreuz" und "70. Geburtstag Marschall Mannerheims", für 1938 "Rotes Kreuz", "Ski-Weltmeisterschaften in Lahti", "Für Kriegsbeschädigte und Invaliden", "300 Jahre Auswanderung nach Amerika", "300 Jahre finnisches Postwesen" und für 1939 "Rotes Kreuz" und die Freimarke "Postverwaltungsgebäude" zu nennen.
|
|