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- Oskar I. (1844-1859) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 22.11.2008
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pfeil_weiss_rechts.gif  Oskar I. (1844-1859)
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Einführung Die Regentschaft Oskars I. Die Ausgaben unter Oskar I. nach unten

Einführung

se_nr1gold.jpgDie erste Marke des Königreichs Schweden erschien am 1. Juli 1855: es war die recht seltene und deshalb bei Sammlern sehr begehrte "Tre Skilling Banco". Insgesamt wurden zur Regierungszeit Oskars I. (1844-1859) zwölf Werte (Michel-Nr. 1-12) verausgabt, wobei es bei fast allen Marken mindestens zwei Farbvarianten gibt.

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Die Regentschaft Oskars I.

se_nr2.jpgDie Zeit Oskars I. (1844-1859) war eine Zeit des Umbruchs. Er folgte seinem Vater Karl XIV. Johann (1818-1848) auf den Thron, der einst als Jean Baptiste Bernadotte unter Napoleon gedient hatte und von den Schweden nach dem Aussterben des Könighauses Wasa auf den schwedischen Thron berufen wurde. Hatte Karl XIV. Johann auf liberale Strömungen noch mit Verboten reagiert. so führte Oskar I 1846 die Gewerbefreiheit ein, wodurch der Zunftzwang abgeschafft wurde. Die Einrichtung von modernen Fabrik- und Handwerkerinnungen war eine Sicherung gegen unbeschränkte Konkurrenz gewesen, weshalb den Konservativen sehr daran gelegen war, daß sich Kleinhändler auf dem Lande nur außerhalb eines Radius von 30 Kilometern zur nächsten Stadt ansiedeln durften, was sich auch durchsetzen konnten.

In der Frage der Union mit Norwegen glaubte Oskar I., das Verhältnis zu festigen, indem er 1844 dem Land die volle Gleichberechtigung "in der Frage der Waffen und Flagge" einräumte. Dies stieß bei den Konservativen, die darin ein einseitiges Zugeständnis sahen, auf wenig Gegenliebe.

Im Jahre 1847 wurde das Gesetz über die Konfiskation von liberalen Zeitschriften aufgehoben. Durch alle diese Maßnahmen wurden die liberalen Kräfte in Stadt und Land gestärkt. König Oskar I. sah sich selbst als Reformer und "Liberaler". Schon 1845 hatte er gegen den Willen des Adels ein neues Erbrecht geschaffen, das die Gleichbehandlung von Söhnen und Töchtern als Erben vorsah. Der Adel und auch die Mehrheit der Bauern befürchteten, daß so der Landbesitz zerstückelt würde.

se_nr5.jpgAuch Schweden geriet in den Sog der Revolutionen im Europa des Jahres 1848. Zwar waren die bisherigen Maßnahmen Oskars I. ein erster Schritt gewesen, aber den Liberalen erschienen diese als Stückwerk und Unzulänglichkeit. Als in Schweden im März 1848 die Nachricht von der französischen Februarrevolution eintraf, liebäugelten einige Liberale sogar mit der Republik als für Schweden angemessene Staatsform. Neben politischen Forderungen nach weiteren Rechten gab es aber auch wirtschaftliche Ängste bei den Arbeitern und Gesellen. Es gab Streiks gegen technische Innovationen. Als schwedisches Militär auf steinewerfende Proletarier schoß, war Oskar I. tief betroffen: mit der Forderung nach Zollerleichterungen und beschränkter Handelsfreiheit glaubte er, den Weg für eine friedliche Entwicklung Schwedens geebnet zu haben.

se_nr7.jpgEr wandte sich nunmehr verstärkt konservativen Ratgebern zu. So wurden mit Hilfe der konservativen Reichstagsmehrheit 1850/51 die Armengesetze verschärft und die Behörden gingen offensiv gegen besitzlose Nichtstuer vor. 1851 wurden Forderungen nach einem Wahlrecht durch den alten Ständereichstag abgelehnt. Besonders die Bauern machten sich für eine Wahlrechtsänderung stark, da sie vom Nachfrageboom nach Agrarprodukten zur Zeit des Krimkrieges in besonderem Maße profitiert hatten und ihren wirtschaftlichen Wohlstand nun in Mitspracherechte ummünzen wollten. Die Anzahl der Bauern im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung stand im Widerspruch zu gerade mal ein Viertel der Sitze im Reichstag.

Außenwirtschaftlich bedeutend war die Annullierung der britischen Navigationsakte von 1849, worauf Schweden mit handelspolitischen Zugeständnissen antwortete. Da auch Frankreich für den Freihandel eintrat, wurde 1856 das Exportverbot für bestimmte Eisenprodukte aufgehoben.

1858 erheilten unverheiratete Frauen die volle Mündigkeit mit Vollendung des 25. Lebensjahres zugestanden. Sehr schwer tat man sich in Schweden mit der konservativen Intoleranz der lutherisch-orthodoxen Staatskirche. Dennoch wurde gegen kirchlichen Widerstand 1858die freie religiöse Ausübung anderer Bekenntnisse erlaubt. Pastoren hatten aber auch weiterhin das Recht, andere Religionsgemeinschaften zu bekämpfen, wenn sie die allgemein übliche Kirchentradition in Schweden störten.

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Die Ausgaben unter Oskars I.

se_nr6.jpgAls am 1. Juli 1855 die erste schwedische Briefmarke, die "Tre Skilling Banco" verausgabt wurde, galt als Währung 1 Riksdaler = 48 Skilling Banco. Von der Marke. die das Reichswappen zeigt, gab es bis 1858 noch vier weitere Werte zu 4, 6, 8 und 24 Skilling Banco. Während der Michel-Katalog bei der Nr. 1 drei, bei den anderen Ausgaben zwei Farbvarianten verzeichnet, werden in FACIT-Special bei der Nr. 1 auch Fehldrucke und bei den anderen Marken - neben einigen Fehldrucken - weitere Farbvarianten genannt. Allein die Beschäftigung mit den ersten fünf schwedischen Marken, die zudem nicht gerade billig sind, kann zum Aufbau einer kleinen Spezialsammlung führen. Am 1. Juli 1856 erschien eine schwarze Freimarke (Michel-Nr. 6) für Lokalbrief in Stockholm, die zu einem Skilling Banco und ab dem 1.7.1858 - wegen der Währungsumstellung mit Dezimalsystem - für 3 Öre abgegeben wurde.

Als letzte Ausgabe der Regentschaft Oskars I. erschienen ab dem 1. Juli 1858 sechs Freimarken - in der neuen Währung 1 Riksdaler = 100 Öre - mit dem Motiv "Reichswappen" (Michel-Nr. 7-12), von denen es ebenfalls viele Farbvarianten gibt. Auch hier listet der FACIT-Special eine große Fülle dieser Varianten auf und nennt auch Abarten bei einigen Werten.

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