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Einführung
Neben den "normalen" Briefmarken verausgabte Schweden wie viele andere Länder auch, Marken für spezielle Zwecke. So erschienen 44 Dienstmarken und es gab Portomarken, Militärpostmarken, Antwortportomarken und Zulassungsmarken für Büchersendungen. Auch in Schweden wurden im Jahre 1991 und 1992 - versuchsweise - Automatenmarken verwendet, die ebenfalls in diesem Kapitel behandelt werden.
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Dienstmarken
Die ersten schwedischen Dienstmarken erschienen am 1. Januar 1874 (Michel-Nr. 1-7). Während im Michel meist nur zwei Farbvarianten unterschieden werden, sind dies im Facit-Special-Katalog teilweise bis zu fünf Varianten. Die erste Auflage hatte die Zähnung A (= 14), die zweite Auflage vom 1881 die Zähnung B (= 13), wobei auch hier in dem Spezialkatalog wesentlich mehr Farbvarianten zu finden sind. Am 1. Oktober 1889 wurden die Marken zu 12 und 24 Öre mit einem dunkelblauen Aufdruck und dem neuen Wert zu 10 Öre versehen. und am 6. Mai 1891 erschienen drei Ergänzungswerte. Waren die ersten Ausgaben noch im Querformat, so besaß die Ausgabe von 1910 das "Freimarkenformat" und 1911/19 folgten hierzu einige Ergänzungswerte. Eine Besonderheit, die im Michel-Katalog nicht erwähnt wird, sind die "Postsachenmarken" ("Postsaksmärke") für offizielle Auslandsdienstpost von 1876.
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Portomarken
Die erste Ausgabe (Zähnung A = 14) der Portomarken (Inschrift "LÖSEN") wurde vom 1.1.1874 bis 31.3.1877 und die zweite Ausgabe (Zähnung B = 13) vom 1.4.1877 bis 31.12.1891 verwendet. Im Gegensatz zum Michel-Katalog finden sich auch hier im FACIT-Special-Katalog viele Farbvarianten, aber auch Abarten.
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Militärpostmarken
Die schwedischen Militärpostmarken (Inschrift "FÄLTPOST") befinden sich auf der Rückseite der Militär-Briefumschläge angebracht. Sie wurden vom Empfänger herausgeschnitten und als Freimarken (ohne Nachzahlung einer Gebühr) für Militärsendungen aller Gewichtsstufen verwendet. Jeder Soldat erhielt pro Woche einen Umschlag. Die erste Marke stammt vom 26. September 1929 und ähnelt der 3-Öre-Marke von 1920. Sie zeigt das schwedische Wappen, hat anstelle der unteren Inschrift jedoch die Inschrift "SVARSMÄRKE" und ist ohne Wertbezeichnung, während die Ausgaben vom April 1930 und August 1939 die Inschrift "FÄLTPOST" links und rechts seitlich besitzen. Weitere Ausgaben erschienen in den Jahren 1939 bis 1942, wobei es seitlich nur vorgedruckte Schriftlinien gab.
Im Jahre 1943 wechselte das Motiv: von 1943 bis 1963 wurden Marken mit dem Motiv "Drei Kronen" mit dicker Kronenschattierung (14-15 Striche) verwendet, ab 1963 mit dünner Kronenschattierung (7-8 Striche). Ab 1985 gibt es das Motiv "Postemblem".
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Halboffizielle Flugpostmarken
Im Jahre 1912 wurden von der "Kinderschutzbund"-Organisation in einer Auflage von 10.000 Exemplaren halboffizielle Flugpostmarken gedruckt. Es kam vor, daß diese Marken wie die offiziellen Freimarken mit entwertet wurden. Die Marken wurden zum Preis von 60 Öre verkauft. Im Jahre 1937 wurde die erste Ausgabe mit einem Aufdruck "Silverjubiléet 1937" versehen.
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Zulassungsmarken für Büchersendungen
Die schwedische Post gibt kleineren Verlagen die Möglichkeit, mit den örtlichen Postagenturen günstige Tarife für Büchersendungen auszuhandeln. Die Sendungen dieser Verlage werden mit speziellen Zulassungsmarken, die auch das Porto beinhalten, versehen. Zunächst wurden diese Marken nicht abgestempelt. Die ersten dieser Zulassungsmarken ("Frankoetiketter") erschienen im September 1981.. wobei es - für die Gewichtsstufen zu 250, 500 und 1.000 Gramm - zwei Motive mit den Buchstaben "A" bzw. "B" und dem Postemblem gab. Eine weitere Zulassungsmarke mit dem Buchstaben "B" erschien am 1. März 1994.
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Automatenmarken
Die erste Automatenmarke Schwedens erschien am 12. April 1991 und zeigt im Aufdruck ein Paar in Landestracht mit Haustieren. Im Unterdruck gibt es das Postemblem in kreisförmigen Guillochen. Die zweite (und bisher letzte) Automatenmarke mit Posthornemblem und im Unterdruck das Hauptpostamt in Stockholm folgte am 17. Dezember 1992. Automatenmarken wurden in Schweden nicht nur erst sehr spät verausgabt, sie konnten sich bisher auch nicht durchsetzen, da die schwedischen Emissionen in der Regel in Markenheftchen erscheinen.
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Touristenmarken
Vom Ende 1994 bis Ende 1998 gab die schwedische Post in Zusammenarbeit mit Touristikunternehmen selbstklebende Gebührenzettel in Heftchen zu 12 Stück heraus. Die mit diesen Marken frankierte Post wurde von den Unternehmen aus südlichen Ländern als Geschäftspost nach Stockholm gebracht und dort in das schwedische Postnetz eingeführt. Es handelt sich hierbei also um private Ausgaben und i. f. gibt es deshalb auch nur einen kleinen Überblick. Die ersten Marken von 1994/96 zeigten noch verschiedene Motive. In den Jahren 1997/98 gab es ein Heftchen mit "Hotelstickern", ebenfalls 1997 mit "Alten Karten" und 1998 mit dem Motiv "Flugzeug".
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