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Die Stadt- und Postgeschichte von Kamp-Lintfort
- Das 21. Jahrhundert -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 23.03.2014
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   2000 - 50 Jahre Stadt
   Strukturelle Probleme
   Postgeschichte
   Bevölkerungsstatistik
   Ende der Karmeliter in Kamp
   Fachhochschule Rhein-Waal
   Ansichtskarten
   Bergwerk West (2000-2009)
   Beginn 2. Jahrzehnt
   Bauliche Maßnahmen (2010-2012)
   Ende des Bergbaus (2010-2012)
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Das Jahr 2000 - eine junge, alte Stadt wird 50 Jahre alt Die strukturellen Probleme zu Beginn des neuen Jahrtausends Die Postgeschichte im neuen Jahrtausend Die Bevölkerungsstatistik von Kamp-Lintfort im 21. Jahrhundert Das Ende der Karmeliter im Kloster Kamp und weitere wichtige Ereignisse des 1. Jahrzehnts Kamp-Lintfort bekommt eine Fachhochschule Die Ansichtskarten von Kamp-Lintfort im 21. Jahrhundert Das Bergwerk West im 1. Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts Die Kloster- und Fachhochschulstadt Kamp-Lintfort zu Beginn des 2. Jahrzehnts Die städtebaulichen Maßnahmen in Kamp-Lintfort zu Beginn des 2. Jahrzehnts Die letzten Jahre des Bergwerks West (2000-2012) nach unten

Das Jahr 2000 - eine junge, alte Stadt wird 50 Jahre alt

festschrift-2000.jpgIm Jahr 2000 feierte Kamp-Lintfort das 50-jährige Stadtjubiläum. Eingeleitet wurde das Jubeljahr im Januar mit einer Feierstunde und einem Sonderpostamt im Foyer des Rathauses. Die Stadt und der Briefmarkensammlerverein von 1964 würdigten dieses Ereignis mit einem Sonderstempel. Von der Stadt gab es ein Gedenkblatt, das die Gründungsurkunde aus dem Jahre 1950 zeigte. Außerdem gab es diverse Postkarten und Belege, die von den interessierten Besuchern frankiert werden konnten. Auf diesen Belegen wurde dann vom Sonderpostamt der Deutschen Post AG der Sonderstempel abgeschlagen.

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Die strukturellen Probleme zu Beginn des neuen Jahrtausends

Im Jahre 2002 mußte die traditionsreiche Firma Friedrich Holstein & Söhne einen Insolvenzantrag stellen. Nach Familienstreitigkeiten und Auszahlung des Neffen war die Kapitaldecke - trotz guter Auftragslage - zu dünn, so daß die Mitarbeiterlöhne nicht mehr bezahlt werden konnten.

2003 wurde mit den Stimmen der Mehrheitsfraktionen im Rathaus die Fusion der Stadtsparkasse Kamp-Lintfort mit der Sparkasse Duisburg beschlossen. Der Fusion war ein langer Streit zwischen den einzelnen Ratsfraktionen vorausgegangen, da auch Konzepte eines Zusammengehens mit den Sparkassen der Nachbargemeinden zu einer "Sparkasse Niederrhein" - die dort auch erfolgte - zur Diskussion stand.

Die Lintforter Siemens-Niederlassung feierte ihr 40-jähriges Bestehen. Die Feststimmung verflog aber schon ein Jahr danach, als die Firmenleitung über eine Schließung des Handywerkes und Verlegung der Arbeitsplätze nach Ungarn nachdachte. Um die Arbeitsplätze zumindest in den nächsten Jahren zu sichern und um die Produktivität zu steigern, wurde eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit vereinbart.

Iim Zuge von Sanierungsmaßnahmen verkaufte Siemens im April 2005 die gesamte Handysparte an den taiwanesischen Investor und Hersteller von Elektroprodukten BenQ. Im September 2006 meldete die Deutschlandtochter von BenQ Insovenz an, da aus Taiwan keine Zahlungen mehr erfolgten. Am 31. Januar 2007 war dann definitiv für die letzten 160 Mitarbeiter die "letzte Schicht"!

Am 23. Februar 2004 fand im Rathaus eine "Zukunftskonferenz Kamp-Lintfort" mit über 100 Teilnehmern aus Politik und Wirtschaft statt, wobei u. a. die Errichtung eines Kompetenzzentrums für Automobil-Technik (KAT) beschlossen wurde. Im September feierte das St. Bernhard-Hospital sein 40-jähriges Bestehen mit einem Tag der Offenen Tür.

Der Rat der Stadt setzte sich folgendermaßen zusammen:

Wahljahr
SPD
CDU
FBG
Grüne
FDP
2004
22
13
5
3
1
Die Verteilung der Ratsmandate zu Beginn des 21. Jahrhunderts

Wie schon im Jahre 1999 - als zum erste Mal der Bürgermeister direkt gewählt wurde - ist er auch hier als Mandatsträger nicht mitgewählt. Mit dem Bürgermeister bringt es die SPD also auf eine Stimme mehr.

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Die Postgeschichte im neuen Jahrtausend

Die Posttarife im 21. Jahrhundert

Mit der Einführung des Euros am 1. Januar 2002 wurden die alten Tarife zunächst im Verhältnis 2 : 1 umgerechnet. In den Jahren danach gab es dann Tarifanpassungen:

- Brief Kommunikation / national -
Briefporto
 
Ab 1.1.2002
Ab 1.1.2003
Ab 1.1.2005
Ab 1.1.2006
Standardbrief
56
55
55
55
Komfortbrief
112
100
95
90
Großbrief
153
144
144
145
Maxibrief
225
220
220
220
Maxibrief (> 2000 g)
. / .
440
440
. / .
Maxibrief (> 1000 g)
. / .
. / .
. / .
220
Postkartenporto
Postkarte
51
45
45
45
Zusatzleistungen (Inland)
Einschreiben
205
205
205
205
Einwurfeinschreiben
153
160
160
160
Eigenhändig
179
180
180
180
Rückschein
179
180
180
180
Nachnahme
179
200
200
200
- Brief Kommunikation / international -
Europa / Briefporto
 
Ab 1.1.2002
Ab 1.1.2003
Ab 1.1.2005
Ab 1.1.2006
Standardbrief
56
55
55
70
Kompaktbrief
112
100
95
100
Maxibrief (bis 50 g)
153
160
160
190
Maxibrief (bis 100 g)
256
250
250
250
Maxibrief (bis 250 g)
409
400
400
. / .
Maxibrief (bis 500 g)
614
600
600
450
Maxibrief (bis 750 g)
818
800
800
. / .
Maxibrief (bis 1000 g)
1023
1000
1000
600
Maxibrief (bis 1500 g)
1432
1400
1400
. / .
Maxibrief (> 2000 g)
1841
1800
1800
1400
Postkartenporto
Postkarte
102
100
100
65
Welt / Briefporto (Luft)
Standardbrief
153
150
155
170
Kompaktbrief
205
200
200
200
Maxibrief (bis 50 g)
307
300
300
300
Maxibrief (bis 100 g)
511
500
500
400
Maxibrief (bis 250 g)
818
800
800
. /.
Maxibrief (bis 500 g)
1227
1200
1200
800
Maxibrief (bis 750 g)
1838
1600
1600
. / .
Maxibrief (bis 1000 g)
2045
2000
2000
1200
Maxibrief (bis 1500 g)
2663
2800
2800
. / .
Maxibrief (> 2000 g)
3681
3600
3600
2800
Postkartenporto
Postkarte
102
100
100
100
Zusatzleistungen (Ausland)
Einschreiben
205
205
205
205
Eigenhändig
179
180
180
180
Rückschein
179
180
180
180
Nachnahme
307
310
310
310
- Adreßdienstleistungen / Privatkunden -
 
Ab 1.1.2002
Ab 1.1.2003
Ab 1.1.2005
Ab 1.1.2006
Nachsendung bis 6 Monate
. / .
1480
1480
1480
Nachsendung bis 12 Monate
. / .
2480
2480
2480
- Adreßdienstleistungen / Geschäftskunden -
 
Ab 1.1.2002
Ab 1.1.2003
Ab 1.1.2005
Ab 1.1.2006
Nachsendung bis 6 Monate
. / .
2980
2980
2980
Nachsendung bis 12 Monate
. / .
4980
4980
4980
- Postlagerung / Privatkunden -
 
Ab 1.1.2002
Ab 1.1.2003
Ab 1.1.2005
Ab 1.1.2006
Postlagerung bis 1 Monat
. / .
780
780
780
Postlagerung bis 3 Monate
. / .
980
980
980
- Postlagerung / Geschäftskunden -
 
Ab 1.1.2002
Ab 1.1.2003
Ab 1.1.2005
Ab 1.1.2006
Postlagerung bis 1 Monat
. / .
1480
1480
1480
Postlagerung bis 3 Monate
. / .
1980
1980
1980

Das Stadtjubiläum im Jahre 2000

Zum fünfzigsten Stadtjubiläum von Kamp-Lintfort wurde von den Verantwortlichen der Verwaltung unter Mitwirkung des "Briefmarkensammlervereins Kamp-Lintfort von 1964" ein Sonderstempel in Auftrag gegeben. Am 7. Januar 2000, dem Jubiläumstag zur Unterzeichnung der Urkunde befand sich ein Sonderpostamt im Foyer des Rathauses und brachte den Stempel zum Einsatz.

 
sst-2000-jubilaeum.jpg
 

Zur Veranstaltung am 7. Januar im Foyer des Rathauses gab es auch ein offizielles Gedenkblatt der Stadt:

Gedenkblatt zum Stadtjubiläum; auf der Rückseite ist die Gründungsurkunde aus dem Jahre 1950 abgebildet

Der Briefmarkensammlerverein von Kamp-Lintfort legte zur Jubiläumsfeier einige Schmuckumschläge auf, die reißenden Absatz fanden:

Briefumschlag Nr. 1 zum Stadtjubiläum

Briefumschlag Nr. 2 zum Stadtjubiläum

Briefumschlag Nr. 3 zum Stadtjubiläum

Briefumschlag Nr. 4 zum Stadtjubiläum

Briefumschlag Nr. 5 zum Stadtjubiläum

Die Stadt legte zum Jubiläum eine Serie mit Ansichtskarten auf:

Ansichtskarte Nr. 1 zum Stadtjubiläum

Ansichtskarte Nr. 2 zum Stadtjubiläum

Ansichtskarte Nr. 3 zum Stadtjubiläum

Ansichtskarte Nr. 4 zum Stadtjubiläum

Es gab auch einige Entwürfe, die nicht zum Tragen kamen. Seitens der Stadt entschied man sich für das Datum der Urkundenunterzeichnung (7. Januar) und nicht für den Tag der Überreichung der Urkunde am 12. Februar:

 
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Die fünf nicht verwendeten Stempelentwürfe

Der Umbau der Postfiliale in Kamp-Lintfort im Jahre 2000

Im Jahre 2000 wurde die Postfiliale umgebaut und besucherfreundlicher gestaltet. Während der Umbauarbeiten waren die Schalter in einem Container auf dem Hofgelände untergebracht.

Der Umbau der Postfiliale war auch in der Tagespresse ein Thema, wie dieser Artikel der "Familienpost" vom 26.10.2000 belegt

Werbeheftchen der Dt. Post AG zur Neueröffnung am 27.11.2000

Am 27.11.2000 war dann die Neueröffnung, die mit folgendem Text beworben wurde: "Liebe Kunden, wir sind ganz neu für Sie da! Modernes offenes Ambiente, alle bekannten Leistungen der Deutschen Post, Postbank und der Telekom an jedem Schalter, neue Produkte und Service-Ideen, Selbstbedienung an EC- und Briefmarkenautomaten rund um die Uhr". Ob Heinrich von Stephan alles billigen würde?

Die Einführung des Euros im Jahre 2002

Am 1. Januar 2002 wurde auch in Deutschland der Euro eingeführt. Die Deutschen konnten ihr Geld bei den Banken umtauschen. Während es auch heute noch möglich ist, alte DM-Münzen und -Scheine umzutauschen, blieben die Briefmarken in DM-Währung nur noch bis zum 30. Juni 2002 frankaturgültig.

Beleg über den Umtausch DM in neuen Euro vom 02.01.2002

Postkarte mit dem Stempeldatum 30.06.2002 = letzter Tag der DM-Briefmarken

Die Postautomation im Jahre 2004 - Einführung von Labeldruckern

Zu Beginn des Jahres 2004 wurden in den Filialen der Deutschen Post AG sogenannte Labeldrucker eingeführt, die das Frankieren eines postalischen Beleges ohne Briefmarken ermöglicht. Diese Labels sind keine Briefmarken und werden deshalb auch nicht abgestempelt. Möglich ist jede Wertstufe, wobei zusätzlich auch Zudrucke (wie z. B. "Einschreiben") möglich sind. Sehen Sie hier die vier Belege mit den Labels des Postamtes Kamp-Lintfort 1 von allen vorhandenen vier Druckern:
Brief vom 31.01.2004 mit Label vom Drucker "F1010A240B"

Brief vom 31.01.2004 mit Label vom Drucker "F1010A340B"

Brief vom 31.01.2004 mit Label vom Drucker "F1010A040B"

Brief vom 31.01.2004 mit Label vom Drucker "F1010A140B"

Die Postagentur im Geisbruch hat keinen Drucker: den "R-Zettel" gibt es von der Rolle

Postalische Belege von Kamp-Lintfort im frühen 21. Jahrhundert

Auch im Zeitalter des Internets werden noch Briefe geschrieben, obwohl E-Mails preisgünstiger und Telefonate schneller den Empfänger erreichen, wie dieses Einschreiben vom 30.03.2000 belegt:

Das Einschreiben vom 30.03.2000 zeigt, das der gute, alte selbstklebende R-Zettel durch ein "Label" ersetzt worden ist, das mehrere Möglichkeiten der Zustellung zuläßt

Dieser Brief vom 30.09.2005 wurde in der Postagentur im Geisburch aufgegeben, wie der Stempelbuchstabe "zz" belegt.

Freistempler der Stadt Kamp-Lintfort vom 17.11.2005

Freistempler der Stadt Kamp-Lintfort vom 14.12.2005 mit Weihnachtsgrüßen

Auch vor Kamp-Lintfort macht die "Privatpost" nicht halt, wie die folgenden Belege ab dem Jahre 2003 zeigen:

Freistempler der "Stadtpost" (Duisburg, Goch, Kamp-Lintfort, Kleve) vom 04.10.2003

Freistempler der (niederländischen) TNT vom 14.12.2005

Die Postagentur in der Altsiedlung

Im Oktober 2007 eröffnete auf der Kattenstraße ein "Post Point", der einen Stempel mit den Buchstaben "pp" verwendete. Da das Geschäft nicht so lukrativ, wie erhofft, ausfiel, wurde der Post Point im Februar 2008 aber wieder geschlossen. Dafür eröffnete am 2. April 2008 auf der Marienstraße 35a in der Trinkhalle Monika Pohle ein neuer Post Point. Dieser wurde schon kurz danach wieder geschlossen und der neue Besitzer der Trinkhalle eröffnete ihn im Juni 2009 erneut.

Brief mit Stempel "pp" der Postagentur auf der Kattenstraße vom 03.11.2007

Brief mit Stempel "pp" der Postagentur auf der Marienstraße (Inh. Monika Pohle) vom 05.04.2008

Brief mit Stempel "pp" der Postagentur auf der Marienstraße (nach der Neueröffnung) vom 25.06.2009

Eine schöne Idee - "Schüler zeichnen ihre Stadt auf Briefmarken"

Eine besonders ausgefallene Idee hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5d des Städtischen Gymnasiums Kamp-Lintfort: mit ihrer Kunstlehrerin kamen sie auf die Idee, Motive ihrer Heimatstadt mal auf eine etwas andere Art und Weise auf Papier zu bringen. Statt "normale" Bilder zu malen, zeichneten sie die Motive auf Briefmarken, die selbstverständlich auch Zacken haben.

Die Zeche mit dem 1958 fertig gestellten Förderturm im Hintergrund

Die "Briefmarke" zeigt ebenfalls die Zeche diesmal mit beiden Fördertürmen

Die fertigen "Werke" der angehenden Künstler wurden dann auf einen Brief geklebt und am Mittwoch, dem 8. Juni 2005 in Anweseheit von Werner Kröger (Briefmarkensammlerverein Kamp-Lintfort von 1964) und Herrn Wallasch (Klassenlehrer der 5d) an Bürgermeister Dr. Landscheidt überreicht.

Kloster und Klostergarten - eine gute Motivwahl ... für eine Briefmarke

Schade, daß es in Deutschland (noch) nicht möglich ist, sog. "personalisierte" Briefmarken drucken zu lassen, denn die Stadt Kamp-Lintfort würde gerne ihre Post mit "Gezackten" frankieren. Dies ist zwar in Österreich und in der Schweiz und einigen anderen Ländern möglich, aber es wäre doch etwas zu umständlich, immer einen Boten ins Ausland zu schicken, damit er dort die Post der Stadt in den Briefkasten wirft!

Aus den vorliegenden Entwürfen wurden deshalb die schönsten herausgesucht und der Briefmarken- und Münzsammlerverein Kamp-Lintfort von 1964 e.V. ließ im September2005 ein Motiv in drei möglichen Gestaltungsvarianten in den Niederlanden anfertigen sowie zwischen Dezember 2005 und Februar 2006 in Österreich eine Serie mit vier Motiven. Einige Serien wurden auch bei ebay versteigert. Der Erlös kam der Klassenkasse der (inzwischen) Klasse 6d zu Gute.

Bis Dezember 2008 erschienen durch den Briefmarken- und Münzsammlerverein Kamp-Lintfort von 1964 e.V. insgesamt 54 Motive, die in den Niederlanden und in Österreich in Auflagen zwischen 100 und 300 Exemplaren je Motiv bestellt wurden und schon immer kurz nach Erscheinen ausverkauft waren.

... und hier die beiden "Wahrzeichen" unserer Stadt (Kloster und Zeche) auf einer "Briefmarke" vereint!

Der Kleinbogen "klassisch" aus den Niederlanden

Der Kleinbogen "Strahlen" aus den Niederlanden

Der Kleinbogen "festlich" aus den Niederlanden

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Wahrzeichen von Kamp-Lintfort
Bergwerk West
Kloster Kamp mit Terrassengarten
Drei Weiße Riesen
- Die vierteilige Serie aus Österreich -

Rang-3-Ausstellung "100 Jahre Steinkohlenförderung in Kamp-Lintfort"

sst-2007-ausstellung.jpgAm 22. und 23. September 2008 veranstaltete der örtliche Briefmarkensammlerverein, der sich seit Juli unter dem neuen Namen "Briefmarkn- und Münzsammlerverein Kamp-Lintfort von 1964 e.V." nennt, zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte eine Rang-3-Ausstellung, die in der Alten Lohnhalle zum Thema "100 Jahre Steinkohlenbergbau in Kamp-Lintfort" stattfand, wobei erstmalig im Gebiet des Landesverbandes VdPh in NRW e.V. auch Ansichtskarten gezeigt wurden.

Gezeigt wurden Exponate in allen Ausstellungsklassen in 380 Rahmen, wobei das gesamte Spektrum der Philatelie abgedeckt wurde. Der Kamp-Lintforter Verein ist der erste Verein des Verbandes der Philatelisten in Nordrhein-Westfalen e.V. (VdPh), der im Rahmen einer Wettbewerbsausstellung auch Ansichtskarten-Exponate einer breiten Öffentlichkeit präsentierte.

Außerdem gab es eine Sonderpostfiliale der Deutschen Post AG ("Erlebnisteam Briefmarke"), die den extra für die Ausstellung angefertigten Sonderstempel abschlug. Hierfür verkaufte der Verein eigene Belege mit typischen Motiven aus der Frühzeit des Bergbaus in Kamp-Lintfort.

Es gab eine dreiteilige Serie Personalisierter Briefmarken und eine Festschrift zum Anlaß der Ausstellung. Zudem wurden motivgleiche Belege für die Personalisierten Briefmarken verkauft.

r3-marke1.jpg
r3-marke2.jpg
r3-marke3.jpg
Briefmarke aus "Austria" mit dem Motiv "Alte Lohnhalle"
Briefmarke aus "Austria" mit dem Motiv "Zechenturm"
Briefmarke aus "Austria" mit dem Motiv "Unter Tage"
- Die dreiteilige Serie aus Österreich -

Die "Vereinsmarken" des Briefmarken- und Münzsammlervereins Kamp-Lintfort von 1964 e.V.

Neben mehreren Serien sog. Personalisierter Briefmarken aus Österreich gab es auch einige Marken, die sich keiner Serie zuordnen lassen und zwischen Dezember 2005 und Dezember 2007 erschienen:

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kalibm-verein-postamt.jpg
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Neues Vereinsemblem ab 2002
Kaiserliches Postamt in Lintfort um 1912
Hotel zur Post in Lintfort um 1912
kalibm-verein-altesvereinsemblem.jpg
kalibm-verein-ringstempel.jpg
kalibm-verein-wiener.jpg
Altes Vereinsemblem (bis 2002)
Camper Ringstempel (Nr. 231) 1851-1859
Jacques Wiener - Münzgraveur (1815-1899)
- Die "Vereinsmarken" des BMSV Kamp-Lintfort von 1964 e.V. -

Der Plusbrief Individuell des Briefmarken- und Münzsammlervereins Kamp-Lintfort von 1964 e.V.

Anfang April 2008 erschien der erste "Plusbrief Individuell" (ein Service der Dt. Post AG), der vom Briefmarken- und Münzsammlerverein Kamp-Lintfort von 1964 e.V. in einer Auflage von 20 Stück bestellt worden war.

Der Plusbrief Individuell des BMSV Kamp-Lintfort 2008
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Die Bevölkerungsstatistik von Kamp-Lintfort im 21. Jahrhundert

Seit den siebziger Jahren wurde das seit der Industrialisierung eigentlich immer weitere Ansteigen der Bevölkerung durch eine stagnierende und teilweise rückläufige Entwicklung abgelöst. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts läßt sich allerdings feststellen, daß eine gewisse Stabilisierung zu vermelden ist.

Der Plusbrief Individuell des BMSV Kamp-Lintfort von 1964 e.V. aus dem Jahre 2008
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Das Ende der Karmeliter im Kloster Kamp und weitere wichtige Ereignisse bis zum Ende des 1. Jahrzehnts

Auf Grund von Nachwuchsmangel beschloß der Bischof von Münster unter Einbeziehung der Karmeliter - die Errichtung eines geistlich-kulturellen Zentrums im Kamper Kloster. Die Karmeliter verließen das Kloster im April, das zu einer Tagungsstätte umgebaut werden soll. In diesem Jahr konnten Kirche und Gemeinde St. Marien feiern ihr 75-jähriges Bestehen feiern.

2002 erhielt Dr. Hans-Peter Bots (1. Vorsitzender Europäische Begegnungsstätte Kloster Kamp) den Ehrenring der Stadt für seine Bemühungen zur Erhaltung und Pflege des Kulturerbes von Kloster Kamp. Im August verstarb Karl Zoller, der langjährige Stadtdirektor von Kamp-Lintfort, im Alter von 75 Jahren.

Ein Jahr vor dem 90-jährigen Jubiläum mußte sich der Schützenverein "Gut Ziel" (Dachsberg; gegründet 1924) im Jahre 2003 auflösen mangels Interesse der Mitglieder am Vereinsleben und wegen der Überalterung seiner Mitglieder konnte das KKK (Karneval-Komitee Kamperbrauch) erstmals nach seiner Gründung im Jahre 1959 keine Karnevalsveranstaltungen durchführen. Im Jahre 2003 fand erstmals fand vor dem Rathaus ein Nikolausmarkt statt.

Für seine Verdienste um die Postdienste wurde Herr Dr. Claus Zumwinkel (aus Kamp-Lintfort stammend und Chef der Dt. Post AG) im Jahre 2003 von Herrn Bundesminister Clement mit der "Heinrich-Stephan-Medaille" ausgezeichnet.

2004 feierte der "Briefmarkensammlerverein Kamp-Lintfort von 1964" sein 40-jähriges Vereinsjubiläum mit einer Großen Werbeschau und Großtauschtag im Vereinslokal "Zunftstuben" im Kolpinghaus. Ebenfalls auf ein 40-jähriges Bestehen konnte das Städtische Gymnasium zurückblicken. Zur Feier des Ereignisses erschien eine Schulchronik.

Am 9. September 2005 wurde das "Ordensmuseum" aus dem Kamper Brief, das nun "Museum Kloster Kamp" heißt, feierlich eingeweiht. die beiden alteingesessenen Firmen "Brillen Kaiser / Kammerer Gmbh", die sich schon in 3. Generation in Familienbesitz befindet, feierte im Oktober ihr 75-jähriges Bestehen und das "Schuhhaus Niepmann" sogar sein 135-jähriges Bestehen. Im November wurde mit der Bebauung des neuen Siedlungsgebietes "Moerser Str. (West)" gegenüber der Kläranlage begonnen

Am 19.03.2006 wurde das neue Museum "Haus des Bergmanns" auf der Ebertstraße in Anwesenheit von 200 Ehrengästen feierlich eröffnet und im April wurde mit der Restaurierung des "Alten Garten" am Kamper Berg im Rahmen der Baumaßnahme des "Wandelweges", der Lintfort vom Stephanswäldchen an der Zeche bis zum Kamper Berg verbinden soll, begonnen. Ende September meldete die BenQ Mobile Deutschland GmbH Insolvenz an, da aus Taiwan keine Unterstützungszahlungen mehr erfolgten. Im Oktober feierte das Bergwerk West in der Alten Lohnhalle das 100. Jubiläum der Zeche.

Am 01.01.2007 wurde endgültig das Insolvenzverfahren für BenQ eröffnet, da kein Investor gefunden werden konnte. Am 23. Februar fand im Rathaus eine "Zukunftskonferenz Kamp-Lintfort" mit über 100 Teilnehmern aus Politik und Wirtschaft statt, wobei u. a. die Errichtung eines Kompetenzzentrums für Automobil-Technik (KAT) beschlossen wurde. Anfang Mai wurde der "Alte Garten" am Kloster Kamp eingeweiht und Ende Mai der (neu gestaltete) "Prinzenplatz" vor dem Real-Markt. Im Juni wurden die letzten Reste des BenQ-Inventars versteigert und die belgische Firma OPTION nahm mit 53 ehemaligen BenQ-Ingenieuren ihre Arbeit auf dem Gelände auf. Das Bergwerk West meldete, daß zum Monatsende das Förderziel mit 3.550 Beschäftigten um 40.000 Tonnen übertroffen werden konnte. Mit einem Tag der Offenen Tür feierte das St. Bernhard-Hospital im September sein 40-jähriges Bestehen, die Müllverbrennungsanlage Asdonkshof und die Stadtwerke konnten ihr zehnjähriges Jubiläum feiern.

Über die "Zukunftskonferenz Kamp-Lintfort" am 23.02.2007 wurde auch in der Presse berichet, wie der Artikel aus der NRZ/WAZ vom 22. Februar zeigt!

Das "Moderne Kamp-Lintfort" Mitte der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts dokumentiert anschaulich auch eine Serie mit Personalisierten Briefmarken aus Österreich, die der Briefmarken- und Münzsammlerverein Kamp-Lintfort von 1964 e.V. in einer Auflage von je 100 Stück Mitte 2007 anfertigen ließ:


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stadt-02-barbarakirche.jpg
stadt-03-kreuzkirche.jpg
stadt-04-frhrvomsteinstr.jpg
Stadtwappen
Barbarakirche
Kreuzkirche
Frhr.v.Stein-Str.
stadt-06-altsiedlung.jpg
stadt-11-benqwerk.jpg
stadt-10-bergwerkwest.jpg
stadt-13-krankenhaus.jpg
Altsiedlung
BenQ-Werk
Bergwerk West
Eyller Kirche
stadt-08-dreiweisseriesen.jpg
stadt-15-eyllerkirche.jpg
stadt-16-josefkirche.jpg
stadt-09-moerserstrasse.jpg
St. Bernhard-Hospital
Drei Weiße Riesen
Josefskirche
Moerser Straße
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Neues Rathaus
Schloß Dieprahm
Schwimmbad Pappelsee
Stadthalle
- Die sechzehnteilige Serie "Modernes Kamp-Lintfort" -

Erstmals nach vielen Jahren konnte im Rat für 2008 wieder ein ausgeglichener Haushalt 2008 und ein in der Abrechnung 2007 um 1,4 Millionen Euro geringeres Defizit verabschiedet werden. Dabei akzeptierte die Finanzaufsicht auch die eingeplante Nettoneuverschuldung von zwei Millionen Euro für Investitionen im Schul- und Feuerschutzbereich. Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt betonte: "Wenn sich die Erwartungen erfüllen, daß sich die konjunkturbedingten Steuermehreinnahmen noch eine Zeit lang fortsetzen, können wir den angestrebten vorzeitigen Abbau der Altdefizite schaffen." Außerdem wurde Anfang April bekannt, daß Eisenbahn-Waggons voll mit italienischem Müll (besonders aus Neapel) in Asdonkshof in Kamp-Lintfort verbrannt werden sollte. Insgesamt sollten es knapp 70.000 Tonnen italienische Siedlungsabfälle sein.

Schreckensnachricht für die Katholiken in Kamp-Lintfort: auf einer Versammlung am 21. April 2008 im Josef-Jürgens-Haus wurde die Verfügung des Münsteraner Bischofs verkündet, daß voraussichtlich in 2009 St. Paulus und in 2012 St. Barbara als Kirchenstandorte aus Kostengründen und wegen zurückgehender Besucherzahlen bei den Gottesdiensten aufgegeben werden sollen. Allerdings wurde 2009 dann doch nur St. Paulus abgerissen.

Am 17.12.2008 wurde das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein KRZN, das von Moers ins ehemalige BenQ-Gebäude umgezogen war, feierlich eingeweiht. Es werden 11,000 qm Fläche genutzt, um den Kommunen IT-Dienstleistungen anzubieten.

2009 feierte der "Briefmarkensammlerverein Kamp-Lintfort von 1964" sein 45-jähriges Vereinsjubiläum mit einem Großtauschtag im Vereinslokal "Zunftstuben" im Kolpinghaus. Außerdem wurde die Vereinschronik aus dem Jahre 2004 in einer aktualisierten Version neu aufgelegt. Anfang Februar konnte nach fünfzehnmonatigen Restauriereungsarbeiten der historische Gewölbekeller im Kloster Kamp wieder eröffnet werden. Dort sollen zukünftig auch leise Konzerte und Lesungen stattfinden.

Am 18. Februar mußten wegen einer anonymen Bombendrohung mit über 400 Helfern und zahlreichen Krankenwagen 280 Patienten des St. Bernhard-Hospitals evakuiert und in der Eyller Turnhalle bzw. in anderen Krankenhäusern untergebracht werden. Mit Ende des Schuljahres wurde nach fast 100 Jahren die 1915 erbaute Wilhelmschule aufgelöst. Das Gebäude wurde an die Grafschaft Moers Siedlungs- und Wohnungsbau GmbH verkauft.

Ende März 2009 beschloß die Stadt Kamp-Lintfort, 4,4 Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung für die Renovierung der Eyller Sporthalle zu nutzen. Ebenfalls im März begannen die Bauarbeiten zur Umgestaltung der Fußgängerzone auf der Moerser Straße zwischen Friedrich-Heinrich-Alle und der Kolkschenstraße. Anstelle einer kleinteiligen Gliederung trat eine großzügige Allee von 6 m Breite mit Parkpläten. Nach einer mehrmonatiger Bauzeit konnte am 08.08.2009 die Einweihung erfolgen. Ende Juni feierte man das einhundertjährige Bestehen der Altsiedlung mit einem großen Festtag auf dem Ebertplatz.

Ebenfalls im Sommer 2009 wurde im dem Abriß der sog. "Drei Weißen Riesen" begonnen, die eine Bausünde der frühen 1970er Jahre sind. Der erste Koloß war Ende August abgetragen. Anstelle der Hochhäuser wird es ein Einkaufszentrum mit großzügiger Anbindung an die im Entstehen begriffene neue Fachhochschule geben. Ebenfalls im Sommer erfolgte der vom Bistum Münster beschlossene Abriß der Paulus-Kirche, die am 26. Juli entweiht wurde. Der Altar ging an eine Kirche in Litauen.

Bei der Kommunalwahl 2009 erhielt der Amtsinhaber Dr. Christoph Landscheidt (SPD) bei der Direktwahl zum Bürgermeister 73,87 Prozent der abgegebenen Stimmen und wurde eindeutig im Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,36 Prozent.

Der Rat der Stadt setzte sich folgendermaßen zusammen:

Wahljahr
SPD
CDU
Grüne
FBG
FDP
DIE LINKE
2009
23
11
4
2
2
2
Die Verteilung der Ratsmandate nach den Wahlen 2009

Mit einem großen Festakt in der Alten Scheune auf dem Kamper Berg begeht der Ortsverband des Heimatvereins Niederrhein e.V. sein 50. Bestehen. Zu der Feier wurden neben Repräsentanten der Stadt und der Parteien auch die Vorstände der befreundeten Vereine in Kamp-Lintfort und Umgebung eingeladen.

Am 09.10.2009 wurde am hellichten Tage die Hauptstelle der Sparkasse überfallen, obwohl die Polizeistation nur wenige 100 Meter entfernt ist. Zwei bewaffnete Männer stürmten mit Schußwaffen in der Hand um 12.45 Uhr den Kassenraum, in dem sich auch einige Kunden aufhielten. Über die Höhe der Beute wurde nichts bekannt. "Wichtig ist, daß kein Mitarbeiter verletzt oder in Mitleidenschaft gezogen wurde", sagt Andreas Vanek, Pressesprecher der Sparkasse Duisburg, zu der die Sparkasse in Kamp-Lintfort seit 2003 gehört.

Ende November 2009 wurden die über 50 ehemaligen BenQ-Ingenieure von der Fa. Wireless Option aus Belgien gekündigt, da die Firma, die als großer Hoffnungsträger gesehen wurde, als sie sich auf dem Werksgelände niederließ, ihre Filiale in Kamp-Lintfort wegen der Weltwirtschaftskrise und den damit verbundenen Auftragsrückgängen aufgeben mußte.

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Kamp-Lintfort bekommt eine Fachhochschule

logo-fhsrheinwaal.jpgIm November 2008 erhielt die Stadt Kamp-Lintfort - zusammen mit Kleve - den Zuschlag für die Einrichtung einer Fachhochschule "Nördlicher Niederrhein", die auf dem ehemaligen BenQ-Gelände entstehen sollte, wie erste Planungen vorsahen. Geplant waren zunächst bis 2020 jeweils 2.500 Studienplätze je Standort. Hochschulpräsidentin wurde Prof. Marie-Louise Klotz und Stellvertreter Dr. Martin Klotz.

Da die Räumlichkeiten auf dem BenQ-Gelände sich dann doch nicht als optimal geeignet herausstellten, wurde schon Anfang 2009 der Entschluß gefaßt, die Fachhochschule, die nun offiziell den Namen "Rhein-Waal" erhielt, auf dem ABC-Gelände zu errichten, um auch eine bessere Anbindung an die Innenstadt und den Öffentlichen Nahverkehr zu gewährleisten.

Ab den 17.08.2009 konnten sich die ersten Studenten an der Fachhochschule Rhein-Waal einschreiben. Der Studienbetrieb wurde am 21.09.2009 mit 34 Studenten aufgenommen. Jeder Student erhielt als Begrüßungsgeschenk einen Laptop und ein Fahrrad. Für die Lehrveranstaltungen wurde das leerstehende Gebäude des ehemaligen Callcenters der Deutschen Post AG genutzt.

Über die Aufnahme des Studienbetrieb wurde auch in der Presse berichtet, wie der Artikel in der NRZ/WAZ vom 22.09.2009 zeigt!

Am 23.12.2009 konnte die Stadt Kamp-Lintfort die Unterzeichnung des Kaufvertrages über das ABC-Gelände und Teilflächen des Bergwerkes West verkünden, womit der eigentliche Startschuß zur Errichtung der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort und zur Umnutzung der Bergwerksfläche gegeben werden konnte. Es unterzeichneten Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt für die Stadt Kamp-Lintfort, Bernd Preuss für die RAG Montan Immobilien GmbH sowie Dr. Reginbert Taube für den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW den Vertrag über die insgesamt rund 37.500 qm große Fläche. Auf Grund seiner zentralen Lage kommt dem rund 17.000 qm großen ABC-Gelände eine Schlüsselfunktion zu. Hier soll die eigentliche Hochschule entstehen. Durch seine Verbindungsfunktion zwischen der Kamp-Lintforter Innenstadt mit der Bergwerksfläche sowie seines Anschlusses an den im Rahmen Stadtumbau West geförderten Entwicklungsbereiches der sogenannten "Weißen Riesen" unterstützt die Hochschul-Ansiedlung den eingeleiteten Stadtumbau. Gleichzeitig ist die Ansiedlung ein erster Impuls für die Neunutzung des Bergwerksgeländes. Auf der rund 20.000 qm großen Teilfläche des Bergwerks West sind Hochschulnebenanlagen und Parkplätze vorgesehen.

Im Oktober 2010 wurde dann eine Wohnmöglichkeit für ausländische Studenten in Kamp-Lintfort an der Oststraße geschaffen. Die Wohnungen wurden mit Hilfe des Studentenwerks Düsseldorf geschaffen. Es wurde eine Wohnstatt für insgesamt fünfzehn Studenten in den 1970 bzw. 1982 errichteten Gebäuden geschaffen, die zuletzt als Wohnheim für Spätaussiedler genutzt wurden. Die Kosten für eine Wohnung wurden auf 230 Euro festgesetzt.

Im Januar 2012 wurde ein erster Allgemeiner Studentenausschuß (AStA) gegründet, der die Interessen der Studenten vertreten soll. Vorsitzender des AStA wurde Qi Zhao, Präsident des Studentenparlament Steffen Bucksteeg. Zum Vorstand des AStA gehörte jeweils ein Vertreter jedes Standortes, nämlich Sandra Jansen für Kleve, Alexandra Rausch für Kamp-Lintfort und Fabian Dargel für den Interims-Campus in Emmerich.

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Die Ansichtskarten von Kamp-Lintfort im 21. Jahrhundert

Ansichtskarten von Kamp-Lintfort um die Jahrtausendwende

Weil das Versenden von Ansichtskarten seit den achtziger Jahren immer mehr zurückgegangen war, gab es zu Beginn des 21. Jahrhundert nur noch einen Hersteller, der Ansichtskarten von Kamp-Lintfort anbot. Auf Veranlassung von Pater Dr. Georg Geisbauer (O. Carm.) gab es allerdings auch einige neu Ansichtskarten vom Kloster Kamp.

Diese Ansichtskarte zeigt - neben typischen Motiven - auch die Abbildung der Gründungsurkunde der Stadt Kamp-Lintfort

Ansichtskarte mit sechs Motiven, die das alte und moderne Kamp-Lintfort zeigen

Diese Ansichtskarte erschien um 2000 und zeigt Kloster Kamp vom Abteilplatz aus

Diese Karte wurde 2001 von der NRZ publiziert und zeigt das Kloster

Diese Karte wurde 2002 von der NRZ publiziert und zeigt den Terrassengarten

Im Jahre 2002 erschien eine Werbe-Ansichtskarte von St. Bernhard

Ansichtskarten von Kamp-Lintfort gegen Ende des 1. Jahrzehnts


Der Terrassengarten mit Brunnen im Jahre 2007

Der Terrassengarten mit Brunnen im Jahre 2007

Der Terrassengarten in voller Blütenpracht im Jahre 2007

Diese Karte aus dem Jahre 2008 zeigt Kloster Kamp im Schnee von der Ostseite

Diese Karte aus dem Jahre 2008 zeigt Kloster Kamp im Schnee von der Nordseite

Diese Ansichtskarte aus dem Jahre 2009 zeigt die Statue des Hl. Nepomuk

Mehrbild-Ansichtskarten von Kamp-Lintfort gegen Ende des 1. Jahrzehnts


Diese Ansichtskarte aus 2008 ist die einzigste mit elf Motiven

Sieben Ansichten von Kloster Kamp im Querformat auf einer Karte aus 2008

Sieben Ansichten von Kloster Kamp im Querformat auf einer Karte aus 2008

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Das Bergwerk West im 1. Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts

Anläßlich des fünfzigjährigen Stadtjubiläums von Kamp-Lintfort veranstaltete das Bergwerk Friedrich Heinrich / Rheinland am 27. August 2000 einen "Tag der offenen Tür". Auf einer Jobbörse informierten sich im September 2000 über 2.000 Bergleute über alternative Beschäftigungsmöglichkeiten, wobei knapp 1.000 sich in die ausliegenden Listen der teilnehmenden Firmen eintrugen.

Im Oktober 2001 gab es für die Beschäftigten des Bergwerks Niederberg in Neukirchen-Vluyn die traurige Nachricht, daß die DSK die Zeche zum 31. Dezember 2001 - und nicht erst zum 30. Juni 2002 - schließen wollte. Gleichzeitig wurden Pläne bekannt, die Zusammenlegung von Friedrich Heinrich / Rheinland und Niederberg zum Bergwerk West schon am 1. Januar 2002 durchzuführen.

Das Bergwerk West wurde im Januar 2002 als Verbund aus den beiden linksrheinischen Schachtanlagen Friedrich Heinrich / Rheinland und Niederberg gebildet. Als eines von neun leistungsstarken Bergwerken der Deutschen Steinkohle AG erbringt es einen Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland. Der Förderstandort wurde dem Bergwerk Friedrich Heinrich zugeordnet. Schacht Rossenray 2 und Friedrich Heinrich 2 wurden die beiden Hauptseilfahrtsstandorte. Pattberg wurde zum Standort für Werksdirektion, Materialwirtschaft und allgemeine Dienste.

Insgesamt förderte das Bergwerk mit rund 3.850 Beschäftigten im Jahr 2002 rund 3,7 Mio. Tonnen hochwertiger Fett- und Eßkohle, die vornehmlich für eine umweltverträgliche Stromerzeugung sowie zur Herstellung von Koks eingesetzt und an Kunden in ganz Deutschland geliefert werden. Die Tagesförderung wurde aus drei hoch technisierten Abbaubetrieben in bis zu 1.200 Meter Tiefe erbracht. Untertägige Bunkersysteme sorgen dafür, daß der Kohlenstrom kontinuierlich an die Oberfläche gelangt. Das untertägige Streckennetz betrug 123 Kilometer. Über die Vergleichmäßigungsanlage und die Kohleaufbereitung gelangen die Produkte in die moderne Verladeanlage und werden so auf den Weg zum Kunden gebracht.

Im Juli 2002 errichtete man an der "Moerser Straße West" ein Zelt in Leichtbauweise, um über den neuen Kohleplan zu diskutieren. Das Zelt stand gegenüber der Gaststätte "Bierbrunnen" auf der Ackerfläche. Für diese Maßnahme wurden 1,4 Mio. Euro aufgewendet.

Am 14. November 2002 fand im Informationszelt die Erörterung statt. Zum ersten Tag der Erörterung kamen ca. 400 Einwender und Betroffene, wobei besonders Rheinberger Bürger aus Annaberg ihre Sorgen zu den Abbauplänen vortrugen.

Im Jahre 2003 bekamen insgesamt 8.000 Bergleute der DSK, die nach einem Punktesystem ermittelt wurden, eine "Änderungskündigung" mit einer Gehaltskürzung von bis zu 20 Prozent vor. Dieses Punktesystem sah je einen Punkt für jedes Lebensjahr, für die ersten zehn Jahre Betriebszugehörigkeit einen Extrapunkt und für zwei Punkte für alle Jahre über dem 55. Lebensjahr vor. Für Verheiratete gab es acht Zusatzpunkte und für jedes Kind vier Punkte.

Eine Ehrung der besonderen Art erhielt die Arbeit der Bergleute im Jahre 2003, als elf niederrheinische Künstler sie unter Tage besuchten und ihre Arbeit direkt vor Ort mit Papier und Stift festhielten. Das eindrucksvolle Erlebnis wurde anschließend in der Lohnhalle des Bergwerks ausgestellt.

Das Jahr 2004 brachte besonders technische Neuerungen, denn das Bergwerk nahm eine neue Kohleverladung über Tage in Betrieb. Auf zwei Gleisen konnten nun pro Stunde bis zu 1.200 Tonnen Kohle versandfertig, das heißt kundenspezifisch gemischt werden.

2005 war aber auch ein Jahr der Rekorde, denn mit einer Jahresförderung von 3.713.052 Tonnen Steinkohle verzeichnete das Bergwerk die beste Leistung seit Bestehen. Dies entsprach einer verwertbaren Tagesförderung von 14.734 Tonnen. Gleichzeitig konnte die Förderung je Mann und Schicht auf 8.081 Kilogramm im Jahresmittel gesteigert werden. So wurden zudem mehr als zehn Kilometer Strecke aufgefahren. Rekordverdächtig war auch die Liste der Besucher: Im Frühjahr sprach Bundeskanzler Gerhard Schröder zu den Bergleuten. Er war der Einladung des Betriebsrates zur Betriebsversammlung in der Eyller Sporthalle gefolgt, ebenso wie der damalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Peer Steinbrück.

Mit einem Festakt feierte die Belegschaft des Verbund-Bergwerks West in der Alten Lohnhalle am 29. Oktober 2006 die 100-jährige Bergbau-Tradition in Kamp-Lintfort.

Am 7. Februar 2007 wurde mit den Vorarbeiten zur Verfüllung von Schacht 3 (Norddeutschland) begonnen, da dieser nach Ende der Förderung auf der Bauhöhe 561 im Flöz Girondelle nicht mehr benötigt wurde. Mit der Verfüllung wurde die Firma Zabel aus Datteln beauftragt. Um die Schachtsäule dauerhaft zu verfüllen, waren 45.000 Tonnen Spezialsand, Fertigbeton und Zuschläge erforderlich.

Das Schicksal der Zeche wurde 2007 endgültig fraglich, weil die neue, im September 2005 gewählte NRW-Regierung unter Führung von Jürgen Rüttgers (CDU) die Kohlesubventionen abbauen und letztendlich ganz streichen will. Ein im Januar 2007 vereinbarter Kompromiß zwischen Bundesregierung, Saarland und Nordrhein-Westfalen sowie Vertretern der RAG und der Gewerkschaft IGBCE über ein Ende im Jahre 2018 (mit Überprüfung im Jahre 2012) wurde von der NRW-Landesregierung anschließend wieder in Frage gestellt. An den Protesten vor dem Landtag in Düsseldorf am 1. Februar 2007 nahmen über 16.000 Bergleute teil, wobei allein 1.400 aus Kamp-Lintfort und Umgebung kamen. Am 7. Februar gab es dann den Kompromiß, daß Nordrhein-Westfalen schon ab 2014 seine Subventionen stark kürzen darf. Im Sommer 2007 beschloß die Bundesregierung endgültig das Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland bis 2018. Allerdings soll dieser Beschluß - auf Drängen der SPD - im Jahre 2012 noch einmal überprüft werden. Für Ende dieses Jahres wurde auch die Schließung von Bergwerk West ins Auge gefaßt.

Die Entwicklung des Steinkohlenbergbaus in Kamp-Lintfort dokumentiert auch die Serie "100 Jahre Steinkohlenbergbau in Kamp-Lintfort - Einst und Jetzt", die der Briefmarken- und Münzsammlerverein Kamp-Lintfort von 1964 e.V. Mitte 2006 als sog. Personalisierte Briefmarken in Österreich anfertigen ließ:


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Abteufschächte 1/2 um 1909
Direktorenvilla 1910
Zechengelände um 1915
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Zechengelände 1918
Beamtencasino 1919
Schacht 1 und 2 um 1920
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Zechengeländen 1965
Zechengelände 1970
Schacht 1 1990er Jahre
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Schacht 3 - Norddeutschland - 2003
Schacht 4 - Hoerstgen - 2004
Schachtanlage Rossenray 2005
- Die zwölfteilige "100 Jahre Steinkohlenbergbau in Kamp-Lintfort - Einst und Jetzt" -

Im Frühjahr 2008 berichteten die Zeitungen mehrfach über leichte tektonische Beben besonders im Westen von Moers, die durch den Kohleabbau des Bergwerks West verursacht sein sollten. Anders als im Saarland, wie zur gleichen Zeit ebenfalls derartige Beben auftraten, kam es aber nicht zu Beschädigungen an Häusern, so daß der Abbau am Niederrhein nicht gestoppt werden mußte. Dennoch erschreckten seitdem immer wieder Erdstösse die Bewohner.

Auf einer Betriebsversammlung am 15. Juni 2008 stellten Betriebsratsvorsitzender Friedhelm Vogt und Werksleiter Reinhard Fox den aktuellen Planungsstand bis 2013 vor. Ein Schock für die Anwesenden waren die Pläne, bis zu 800 Stellen abzubauen. Dies war mehr als die Werksleitung zunächst vermutet hatte, zumal für Ende 2012 sowie mit dem Ende des Bergwerks zu rechnen wäre. Werksleiter Fox empfahl, sich schon jetzt auf einen Umzug gefaßt zu machen, da die Bergleute immer mehr nach Bedarf eingesetzt werden würden.

Auf der Betriebsversammlung Mitte Dezember 2008 berichtete Werksleiter Reinhard Fox - nach dem Schock auf der Betriebsversammlung Mitte Juni - vom sozialverträglichen Abbau der Arbeitsplätze. Für 2009 war geplant, 250 Bergleute vom Bergwerk in Lippe und 123 weitere aus Duisburg-Walsum aufzunehmen. Ab dem dritten Quartal sollte dann mit dem Personalabbau im Bergwerk West begonnen werden. Es könnte passieren, da0 einige Kumpels dann 140 km weit nach Ibbenbüren fahren müßten. Letztmalig wurden in 2009 48 neue Auszubildende eingestellt werden.

Eine gute Nachricht für die Lehrlingsausbildung war zu Beginn des Jahres 2009 zu verkünden, denn der Stadt Kamp-Lintfort gelang es, sich erfolgreich für den Erhalt der Ausbildungswerkstatt der RAG auch über die Zeit nach dem Ende des Bergbaus in Kamp-Lintfort einzusetzen. Damit würde man dem Beispiel in Dinslaken-Lohberg folgen, wo nach die Schließung des Bergwerks auch die Ausbildungsstätte fortbestehen blieb.

Im Januar 2009 wurde mit dem Abbau der Bauhöhe 281 im Flöß Blücher am Rande der Leucht Richtung Alpsray in einer Tiefe von 800 bis 1.000 m begonnen. Diese Bauhöhe löste die alte Bauhöhe 279 ab Laut Plan sollten bis Ende 2010 1,3 Mio. Tonnen Steinkohle gefördert werden.

Auf der Jahreshauptversammlung der Angestelltenortsgruppe des Bergwerks West in der IGBE im Knappenheim berichtete der Vorsitzende Klaus Mosebach von den erreichten Erfolgen. So hob er besonders das Anpassungsgesetz hervor, das über das Steinkohlenfinanzierungsgesetz hinaus beschlossen wurde. Er ermahnte die Kumpels, bei den Wahlen des Jahres 2009 Position für ihre Belange zu beziehen.

Ab Ende März wurden die ersten Kumpel auf andere Bergwerke verteilt, wobei die Jahrgänge 1960 und 1961 nicht mehr verlegt wurden. Allein im Jahre 2009 sollten 1.000 Leute gehen. Auf der Betriebsversammlung sagte der Betriebsratsvorsitzende Friedhelm Vogt: "Nein, solange unser Pütt nicht offiziell geschlossen ist, gebe ich die Hoffnung nicht auf", denn schließlich wisse niemand, ob der Beschluß zur Werksschließung Ende 2012 nicht doch noch geändert würde. Bis Ende des Jahres sollten auf jeden Fall nach dem Willen der Werksleitung aber trotzdem nur noch 3.546 Kumpels im Bergwerks West beschäftigt sein.

Die Diskussion in der Bevölkerung um ein sozialverträgliches Ende des Bergbaus in Kamp-Lintfort und Umgebung ohne größere Schäden in der Landschaft und an den Häusern riß auch 2009 nicht ab und wurde besonders Anfang April neu angeheizt. Sowohl die Grünen, als auch die "Schutzgemeinschaft Bergbaubetroffener" (SGB) in Rheinberg sprachen sich gegen den Abbau von Kohle in Alpsray und unter dem Kamper Berg aus. Die Presse nahm das Thema dankbar auf und schrieb "Bergbau setzt aufs Prinzip der verbrannten Erde" oder "Bergbau zu Lasten der Allgemeinheit".

So trat der energiepolitische Sprecher der Landtagsfraktion der Grünen, Reiner Priggen, für einen Antrag im Stadtrat ein, daß die Stadtverwaltung Kamp-Lintfort mit dem Bergbau verhandeln solle, um Schäden in Wohngebieten zu minimieren.

In einer Pressemitteilung forderte der Vorstand der Schutzgemeinschaft Bergbaubetroffener in Rheinberg die Politik dazu auf, die Subventionen für den Bergbau für die Beschäftigten des DESOWAG einzusetzen, da Steinkohlenbergbau in Deutschland nicht mehr wirtschaftlich ist.

Für großen Unmut bei den Betroffenen sorgte der Plan, in Girondelle 5 in 1.200 m Tiefe unter dem Kamper Berg und Kamperbrück Kohle abzubauen, zumal man das nahende Ende des Bergwerks im Jahre 2012 im Blick hatte und sich um das Kloster Kamp sorgte. Besonders in Kamperbrück formierte sich der Widerstand. Im Stadtrat scheiterte ein Antrag, den Kohlenabbau im Flöz einzuschränken. Statt dessen wurde beschlossen, daß in den besiedelten Gebieten eine oberflächenverträgliche Abbautechnik eingesetzt wird, um die Auswirkungen auf private und öffentliche Gebäude zu reduzieren. Eine Beschädigung des Klosters in Kamp und des Terrassengarten sollte auf jeden Fall ausgeschlossen sein.

Die Wirtschaftskrise machte allerdings auch vor dem Bergbau nicht hat. So mußte Friedhelm Vogt, Betriebsratsvorsitzender des Bergwerks West, auf der Betriebsversammlung im Juni 2009 von 950 vor 1700 noch beschäftigten Bergleuten berichten, daß der Absatz der Kokskohle für die Stahlindustrie um 40 Prozent und der Absatz der Kohle für Kraftwerke um 20 Prozent eingebrochen war. Gleichzeitig beschwerte er sich über die Doppelzüngigkeit der Politik, da der Abbau unter dem Kloster vom Wirtschaftsausschuß des Landtages genehmigt, von der Kamp-Lintforter Parteien aber verteufelt würde.


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Die Kloster- und Fachhochschulstadt Kamp-Lintfort zu Beginn des 2. Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts

Das Jahr 2010 war das Jahr, in dem sich Kamp-Lintfort seit 60 Jahren "Stadt" nennen konnte. Nach dem Wiederaufbau nach dem Kriege, den Bergbaukrisen und Verlust des BenQ-Werkes befand sich die Stadt zu Beginn der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts noch voll im Strukturwandel.

Die Veranstaltungen im Jahre 2010 standen auch in Kamp-Lintfort ganz im Zeichen der "Kulturhauptstadt RUHR 2010". Es ging los mit einer Lesung in den Gewölben von Kloster Kamp, wobei Mitglieder des Vereins Niederrhein e.V. Texte über Ziegelherstellung vortrugen.

Am 10. Januar 2010 wurde Pfarrer Markus Dördelmann nach neunzehn Jahren Tätigkeit in der Pfarrgemeinde St. Josef verabschiedet. Seinen Dienst trat er 1990 als Kaplan an und er beschäftigte sich besonders mit der Kinder- und Jugendarbeit. Nachdem er kurz in Münster-Coerde tätig war, kehrte er 1995 als Pfarrer nach St. Marien zurück. Pfarrer Dördelmann war in der letzten Zeit nicht unumstritten, denn nach dem Zusammenschluß der bisherigen sechs katholischen Kirchengemeinden zu einer Großgemeinde warf man ganz besonders ihm vor, zu wenig getan zu haben, um den Abriß von St. Paulus im Jahre 2009 zu verhindern.

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Hotel zur Post" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Kaiserliches Postamt" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Alter Konsum" -

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Albertstraße" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Alfredstraße" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Franzstraße" -

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Friedrichstraße" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Jacobstraße" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Johannstraße" -

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Lotharstraße" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Maxstraße" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Wilhelminenstraße" -

- Die Serie "Alt-Lintfort" des BMSV Kamp-Lintfort von 1964 e.V. aus dem Jahr 2010 -

Anfang Februar 2010 mußte die Stadt feststellen, daß es in der Stadtkasse ein riesiges Loch von 11,6 Mio. Euro gab. Trotz des Haushaltsdefizites, das durch Einsparungen geschlossen werden sollte, sollten aber laufende Projekte nicht gefährdet werden, wie Bürgermeister Dr. Christoph Landscheid in einem Pressegespräch klarstellte. Durch die Wirtschaftskrise brachen die Steuereinnahmen bei der Einkommenssteuer um 1,4 Mio. Euro und bei der Gewerbesteuer um 2,8 Mio. Euro ein, wobei gleichzeitig die Sozialausgaben stiegen. Eine besondere Belastung stellte zum Beispiel die U3-Betreuung dar. Der Ausbau der Innenstadt, der Bau der neuen Feuerwache, der Abriß des letzten Weißen Riesen und der Bau der neuen Sportanlage an der Franzstraße sollte - wie geplant - durchgeführt werden.

Der April 2010 war für zwei in der Bevölkerung sehr beliebte Mitbürger ein Monat des Abschieds: Pater Dr. Georg Geisbauer vom Orden der Karmeliter und Schwester Hildgard Pasch kehrten nach Jahrzehnten in der Kloster- und Zechenstadt in ihre Ordenshäuser zurück. Pater Georg aus Mainz war seit 1989 Seelsorger in der Pfarrgemeinde Liebfrauen. Er gründete die Vereine "Kirche - Arbeitswelt" und "Freunde der Abteikirche". Zukünftig wird er im Karmeliterkloster in Köln-Ehrenfeld leben. Außerdem gab er zahlreiche Bücher und Schriften sowie Ansichtskarten heraus. Sein angenehmes Wesen wurde über die Grenzen der Pfarrgemeinde geschätzt! Schwester Hildgard, geboren in Duisburg, übernimmt in der Pfarre St. Petronilla in Münster-Handorf die seelsorgerische Arbeit, nachdem sie 26 Jahre in Kamp-LIntfort lebte. Sie war in der Paulusgemeinde tätig und Ansprechpartnerin für die Schüler der Krankenpflegeschule des St. Bernhard-Hospitals.

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Moerser / Ecke Grenzstraße" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Montplanetplatz / Moerser Straße" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Moerser / Ecke Kirchstraße" -

- Die Serie "Alt-Camperbruch" des BMSV Kamp-Lintfort von 1964 e.V. aus dem Jahr 2010 -

Im Juni 2010 konnte das in der Region bekannte Unternehmen op de Hipt Jubiläum feiern: Seit 110 Jahren gehören die Schuhhäuser des Kamp-Lintforter Familienunternehmens zum niederrheinischen Leben. Am 1. Mai 1900 begann Johann op de Hipt in einer kleinen Werkstatt in Geldern, Schuhe zu reparieren. 1925 eröffneten Hermann und Josefine op de Hipt an der Moerser Straße in Kamp-Lintfort das erste Schuhgeschäft, das noch heute modische Fußbekleidung anbietet. Auch die Filiale Geldern, mit der nach dem Einstieg der Söhne Josef, Heinz und Hans 1957 die Ausweitung begann, existiert bis heute. Aktuell betreibt die Familie op de Hipt 25 Filialen vom Niederrhein bis München und auch in Venlo/NL, wobei 230 Mitarbeiter beschäftigt werden.

Ärger bekam die Stadt im Sommer 2010 mit dem Umbau des Alten Rathauses und der Vertrag mit dem Architekten wurde im März gekündigt, was bundesweit einmalig war! Die Entwürfe des Architektenbüros mußten mit Hilfe eines neuen Architekten überarbeitet werden, so daß der Abschluß der Umbauten erst zum Jahresende zum Abschluß kam. Insgesamt entstand ein Mehrbedarf von 350.000 Euro durch die Neuberechnungen und verspätete Ausschreibungen.

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Stadturkunde" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Stadtwappen" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Altes Rathaus" -

- Die Serie "60 Jahre Stadt Kamp-Lintfort (1950 - 2010)" des BMSV Kamp-Lintfort von 1964 e.V. aus dem Jahr 2010 -

Im August 2010 zeichnete sich - nach Cambrai (Nordfrankreich), Zory (Oberschlesien) und Chester-le-Street (Nordengland) eine neue Städtepartnerschaft ab. Auf der Jahreshauptversammlung des Partnerschaftsvereins präsentierte sich die türkische Stadt Dremit an der westlichen Mittelmeerküste in der Nähe der Großstädte Izmir und Istanbul. Die Städtepartnerschaft wurde Ende April 2011 unterzeichnet.

Am 15. August 2010 verstarb Karl Flügel im Alter von 86 Jahren. Er war viele Jahre Bürgermeister und danach Ehrenbürgermeister gewesen. In der Bevölkerung war er sehr beliebt.

Am 24. und 25. September 2011 feierte der Schützenverein Altfeld-Saalhoff mit einem großen Schützenfest sein einhundertjähriges Bestehen.

Zum Jahresende, am 4. Dezember 2011, konnte die Barbarakirche den 50. Geburtstag feiern. Es gab einen Festgottesdienst, der von Pfarrer Karl Josef Rieger, Dechant Achim Klaschka, Diakon Klaus Reinecke und dem ehemaligen Pfarrer von St. Barbara, Reinhard Kleinewiese, durchgeführt wurde. Danach gab es eine Begegnung im Pfarrheim mit Grünkohl, Getränken und Gesprächen, an denen auch der ehemalige Pastor Marian Dwars (1970-1983) und die ehemaligen Pastoralassistenten Johannes Grabenmeier (1980-1983) und Katja Hessling (2002-2004) teilnahmen. Ein Wermutstropfen ist allerdings die Tatsache, daß nach dem Abriß von St. Paulus auch die Zukunft von St. Barbara fraglich wurde!

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Dachsberg" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Drogerie van Gemmern" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Hotel Bieger" -

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Hotel Crooenbroeck" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Hotel Müser" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Hotel Wittfeld" -

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Immunitätskreuz" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Kloster Kamp (Nordseite)" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Kloster Kamp (Ostseite)" -

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Kloster Kamp (Südseite)" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Kloster Kamp (Westseite)" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Ortsansicht" -

- Die Serie "Alt-Camp" des BMSV Kamp-Lintfort von 1964 e.V. aus dem Jahr 2011 -

Ende Dezember 2011 schloß die alteingesessene Buchhandlung Broekmann ihre Pforten. "Der Mietvertrag läuft aus. Nächstes Jahr wird das Gebäude abgerissen", gab die Inhaberin bekannt. Broekmann war in der Kloster- und Bergbaustadt über Jahrzehnte eine feste Größe. Auf dem Eckgrundstück Friedrich-Heinrich-Allee und Ringstraße plant die Altenpflegeeinrichtung "Friederike-Fliedner-Haus" einen Erweiterungsneubau für 36 Bewohnerappartements.

Das Jahr 2012 brachte in der Stadtverwaltung einige personelle Veränderungen mit sich. Zunächst wurde Anfang März 2012 Martin Notthoff aus Bottrop vom Stadtrat einstimmig zum neuen Kämmerer gewählt. Gleichzeitig wurde beschlossen, daß er Beigeordneter eines neu gestalteten Dezernates werden soll. Er trat die Nachfolge von Hans Paulini an, der zum 1. April 2012 nach 50 Jahren Dienstzeit in den wohlverdienten Ruhestand trat. 1962 begann er seine Ausbildung zum Verwaltungsangestellten und war seit dem 1. Januar 2000 für die Stadt als Kämmerer tätig.

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Die städtebaulichen Maßnahmen in Kamp-Lintfort zu Beginn des 2. Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts

Veränderungen im Stadtbild von Kamp-Lintfort deuteten sich nicht nur durch das Ende des Bergbaus an! Im Juni 2010 konnte die "untere" Moerser Straße zwischen Busbahnhof und Friedrichstraße nach dreieinhalb-monatiger Bauzeit mit einer Straßenparty feierlich eingeweiht werden.

Kurz vor Weihnachten 2010 wurde dann der letzte noch verbliebene Weiße Riese gesprengt. Um den Verkehr nicht zu belasten, erfolgte die Sprengung am Sonntagmorgen vor Weihnachten. An Stelle der ehemaligen drei Hochhäuser soll ein Einkaufszentrum "Drei Eichen" entstehen, über das noch berichtet wird!


Seine eigenen Vorstellungen von der Zukunft Kamp-Lintforts stellte Ralf Borkenhäuser mit seiner privaten Ansichtskarte 2009 dar, auf deren postalischer Seite er um seine Wiederwahl zum Stellvertretenden Bürgermeister und Ratsmitglied für den Geisbruch warb!

Bild (WAZ / 20.12.2010) von der Sprengung des Weißen Riesen

Für das Jahr 2011 ist zunächst über die Einweihung der neuen Feuerwache an der Eyller Straße zu berichten, die Ende September fertig gestellt wurde. Der Bau dauerte über zwei Jahre und kostete 5,6 Mio. Euro.


Bericht in der WAZ vom 23.09.2011 über die Einweihung der neuen Feuerwache

Auch das Jahr 2012 war ein Jahr der Baumaßnahmen, die das Erscheinungsbild der Stadt nachhaltig prägen und verändern werden.


Bau des neuen Einkaufszentrums "Drei Eichen"

Es begann dreizehn Monate nach Sprengung des letzten Weißen Riesen, als am 19. Januar 2012 das Richtfest für das neue Einkaufszentrum "Drei Eichen" gefeiert werden konnte. Nach rund neunmonatiger Bauzeit wurde der Richtkranz am Kopfgebäude gegenüber dem alten Verkehrspavillon der NIAG angebracht. Zu der Feierlichkeit erschienen rund 250 geladene Gäste und eine unbekannte Anzahl Zaungäste. Hauptmieter des Einkaufszentrums werden ein Lebensmittel- und ein Unterhaltungselektronik-Fachmarkt werden. Im Lichthof von "EK 3" - wie das neue Zentrum abgekürzt wird - sollen drei Eichen gepflanzt werden, die an die Vornutzung des Grundstücks im Herzen der Stadt erinnern sollen. Das Investitionsvolumen der Fa. Ten Brinke beträgt ca. 25 Mio. Euro.


Der Abriß des alten Hallenbades am Pappelsee begann am 7. März 2012

Am 7. März 2012 wurde mit dem Abriß des alten Spaßbades am Pappelsee begonnen, das dem neuen Panoramabad weichen mußte. Die Abrißarbeiten wurden um Ostern herum planmäßig abgeschlossen.


Blick auf die Baustelle des neuen Panoramabades am Pappelsee

Anfang April 2012 wurde die neue Sportanlage an der Franzstraße durch Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt eingeweiht. Die Feier fand zum Abschluß des ersten Bauabschnitts statt, der das neue Vereinsgebäude mit acht Umkleideräumen, ein neues Fußballfeld mit Kunstrasen für ca. 2,7 Mio. Euro umfaßte, wozu die Sparkassenstiftung einen Betrag in Höhe von 250.000 Euro beisteuerte.


Der erste Bauabschnitt der neuen Sportanlage an der Franzstraße im April 2012

Am Wochenende des 14. und 15. April 2012 konnte nach einem Jahr Bauzeit und mit Investitionen von anderthalb Millionen Euro das neue Panorama-Schwimmbad eingeweiht werden. Aufgrund der aktuellen Finanzlage der Stadt könne man sich sicherlich fragen, ob Kamp-Lintfort das neue Bad gebraucht habe, so Bürgermeister Christoph Landscheidt in seiner Eröffnungsrede. Es sei wichtig, daß Kinder schwimmen lernten und Bürger einen Ort hätten, um ihren Sport aktiv auszuüben. Eine Alternative wäre gewesen, das alte Bad zu sanieren, was jedoch einen erheblichen Anstieg der in Zukunft benötigten jährlichen Zuschüsse nach sich gezogen hätte. "Es war eine wirtschaftliche Betrachtung. Deshalb hat der Rat die Entscheidung für ein neues Bad getroffen." Das Bad ist auf dem technisch neuesten Stand. Statt 70er-Jahre-Umgebung werden Umkleidekabinen in dunklem Holzdesign, großzügige Spiegelflächen und reichlich Steckdosen für Haarföne und -trockener geboten. Zum Schwimmbereich mit dem 25-Meter-Becken und einem Nichtschwimmerbecken geht es dann ein Stockwerk höher. Dort haben die Besucher einen Ausblick über die Außenanlagen bis zum Pappelsee. Die ersten Sportschwimmer durften am Wochenende bereits das Bad ausprobieren und ab Dienstag, dem 17. April, wurde es dann für alle geöffnet.

Ende April 2012 bekam die Stadt einen neuen Kämmerer und Beigeordneten. Zu Beginn der Ratsitzung des Stadtrates wurde Mathias Notthoff zum Beigeordneten ernannt und zum Kämmerer bestellt.

Der Mai 2012 war von zwei bedeutenden Ereignissen geprägt. Zum einen feierte der KKV, der 1979 gegründet wurde, seinen 33-jährigen Geburtstag. Hierzu lud er zu einem "Europäischen Prinzentreffen" auf dem Kamper Berg ein, zu dem 20 amtierende Prinzenpaare und ein Kölner Dreigestirn samt Gefolge zum Empfang in der Orangerie des Kamper Terrassengartens erschienen. Danach gab es einen Empfang im Festzelt. Nach umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen konnte die Eyller Sporthalle wiedereröffnet werden. Die Halle verfügt seitdem über eine Photovoltaikanlage. Mit Fördermitteln des Konjunkturpakets II in Höhe von 1,0 Mio. Euro und einem Eigenanteil der Stadt in Höhe von 200.000 Euro konnte die Halle auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden.


Bericht über die Wiedereröffnung der Eyller Sporthalle im Stadtanzeiger vom 23.05.2012

Der Mai 2012 war von zwei bedeutenden Ereignissen geprägt. Zum einen feierte der KKV, der 1979 gegründet wurde, seinen 33-jährigen Geburtstag. Hierzu lud er zu einem "Europäischen Prinzentreffen" auf dem Kamper Berg ein, zu dem 20 amtierende Prinzenpaare und ein Kölner Dreigestirn samt Gefolge zum Empfang in der Orangerie des Kamper Terrassengartens erschienen. Danach gab es einen Empfang im Festzelt. Nach umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen konnte die Eyller Sporthalle wiedereröffnet werden. Die Halle verfügt seitdem über eine Photovoltaikanlage. Mit Fördermitteln des Konjunkturpakets II in Höhe von 1,0 Mio. Euro und einem Eigenanteil der Stadt in Höhe von 200.000 Euro konnte die Halle auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden.

Am 1. Juni 2012 um 14.30 Uhr fand ein Überfall auf die Sparkassenfiliale an der Ferdinantenstraße im Geisbruch statt, als ein maskierter Mann die Filiale betrat und die Angestellten mit einer Pistole bedrohte. Mit seiner Beute flüchtete er in Richtung Eyller Straße.

Am Freitag, dem 22. Juni 2012, wurde mit einem Festakt und Schulhoffest der neue Name des Gymnasiums gefeiert. Nachdem das Städtische Gymnasium Kamp-Lintfort (SGKL) nahezu 50 Jahre lang namenlos war, heißt es nun offiziell "Georg Forster Gymnasium" (GFG. ast zwei Jahre hat die Suche nach einem geeigneten Namen gedauert, der sowohl den menschlich-toleranten als auch den pädagogisch-qualitativen Anspruch nach außen hin widerspiegeln und weder dem sprachlichen noch naturwissenschaftlichen Lehrangebot ein besonderes Schwergewicht geben sollte. Der Namensgeber, Johann Georg Adam Forster ,wurde 1754 als Sohn eines naturwissenschaftlich interessierten, evangelischen Pfarrers geboren und ging mit ihm und dem berühmten Weltentdecker James Cook schon als 17-Jähriger auf große Fahrt in die Südsee und die Antarktis. Seine dort gemachten völker- und naturkundlichen Eindrücke machten ihn zu einem der bekanntesten Reiseschriftsteller seiner Zeit. Er starb 1794 in Paris. Vorgeschlagen hatte ihn der damalige Achtklässler Jona Ratering mit einer zweiseitigen detaillierten Begründung und sich damit gegen immerhin 40 andere Vorschläge durchgesetzt.

Am Donnerstag, dem 5. Juli 2012, wurde um 11 Uhr durch Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt symbolisch nach rund achtzehnmonatiger Bauzeit das neue Einkaufszentrum "EK3" gegenüber dem Alten Rathaus feierlich eröffnet. Das neue Zentrum wurde auf dem Areal der ehemaligen Drei Weißen Riesen erbaut und bietet ca. 8.400 1m Verkaufsfläche für Fachgeschäfte und Gastronomie sowie 400 kostenfreie Parkplätze. Es entstanden durch den Neubau ca. 165 neue Arbeitsplätze in Kamp-Lintfort.


Das neue Einkaufszentrum "EK3" auf dem Areal der ehemaligen "Drei Weißen Riesen"

Am Samstag, dem 7. Juli 2012, fand zum 25. Mal das Kamp-Lintforter Stadtschützenfest statt. Um 13.15 Uhr traten alle weltlichen Schützenvereine und christlichen Schützenbruderschaften zum großen Festzug auf dem Rathausvorplatz an. Von dort ging es in einem feierlichen Umzug durch die Fußgängerzone zum Prinzenplatz, wo ab 14 Uhr das Schießen um die Stadtkönigswürde begann./b>

Kirchengeschichtlich gab es im Jahre 2012 ein trauriges und ein erfreuliches Ereignis: Am 22. September 2012 lud die Kirchengemeinde St. Josef zu einem Abend der Erinnerungen in die Marienkirche ein, denn ab Oktober wurden dort eine Gottesdienste mehr gefeiert. Die offizielle Profanierung fand am Sonntag, dem 7. Oktober, durch Weihbischof Theising statt. 85 Jahre lang war St. Marien ein Ort der Trauer und der Freude in der Altsiedlung. Ab Ende 2013 sollte die ehemalige Kirche dann als Kindertagesstätte genutzt werden, wobei die charakteristische Deckenstruktur, die an einen Bergwerksstollen erinnert, erhalten blieb. Mit der Pauluskirche in 2009 und der Barbarakirche in 2013 war St. Marien die dritte Kirche, die einer weltlichen Bestimmung zugeführt wurde./b>

Am Sonntag, dem 28. Oktober 2012, feierte die Friedenskirche auf der Königsstraße 87 um 14 Uhr ihren einhundertsten Geburtstag mit einem Festgottesdienst. Danach gab es einen Sektempfang und ein Kaffeetrinken mit Grußworten.

Mitte November 2012 wurde mit dem Abriß der ehemaligen Diesterweg-Hauptschule an der Pestalozzistraße, in der seit den 1930er Jahren unterrichtet wurde, begonnen. Auf dem Gelände sollte ein Netto-Markt entstehen.


Abschiedsgottesdienst in der Marienkirche am 22.09.2012

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Gasthof Jansen" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Hauptstraße" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Haus Frohnenbruch" -

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Hotel zur Post" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Jüdischer Friedhof" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Evangelische Kirche" -

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Molkerei" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Ortsansicht" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Weidtmann-Orgel" -

- Die Serie "Alt-Hoerstgen" des BMSV Kamp-Lintfort von 1964 e.V. aus dem Jahr 2012 -
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Die letzten Jahre des Bergwerks West (2010-2012)

Vom 14. bis 20. Mai 2010 fand in der Alten Lohnhalle eine Ausstellung "Das Bild des Bergbaus in Kamp-Lintfort" statt, die den Bürgern einen Einblick in die Vergangenheit und die gegenwärtige Situation des Bergwerks geben sollte.


Bericht vom 20.05.2010 im Stadtanzeiger über die Ausstellung "Das Bild des Bergbaus in Kamp-Lintfort" in der Alten Lohnhalle

Zum 1. Juli 2010 gab es einen überraschenden Wechsel in der Leitung des Bergwerks West: Völlig überraschend kündigte Reinhard Fox an, aus persönlichen Gründen die Leitung abzugeben und aus dem Betrieb auszuscheiden. Als Nachfolger wurde Karl-Heinz Stenmanns bestimmt, der den geplanten Auslauf des Bergbaus in Kamp-Lintfort bis Ende 2012 begleiten sollte.

Im Dezember 2011 fand eine Betriebsversammlung in der Alten Lohnhalle statt, zu der über 1.000 Kumpel kamen. Aus Platzmangel gab es auch eine Videoübertragung die Kaue. An der Versammlung nahm auch RAG-Vorstand Jürgen Eickhoff teil, um die Beschlüsse zur unwiderruflichen Schließung des Bergwerks am 31.12. 2012 zu erläutern. Betriebsratsvorsitzender Friedhelm Vogt sagte: "Wir werden den Bergbau in Kamp-Lintfort mit Stolz und Ehre beenden". Er bedankte sich bei der RAG und der Industriegewerkschaft Bergbau, Energie, Chemie dafür, daß der Personalabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen gestaltet werden kann. Außerdem forderte er, die Geschichte des Bergbaus auch über das Jahr 2012 erfahrbar und lebendig zu halten. So machte er sich für den Erhalt des Lehrstollens stark.

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Schächte 1910" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Verwaltung 1913" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Totalansicht 1913" -

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Direktorenvilla Nolte 1916" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Direktorenvilla Brenner 1916" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Zechengelände 1915" -

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Zechengleise 1919" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Beamtencasino 1919" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Totalansicht 1921" -

- Die Serie "Bergwerk Friedrich Heinrich" des BMSV Kamp-Lintfort von 1964 e.V. aus dem Jahr 2011 -

Bericht über die Betriebsversammlung in der WAZ vom 20.12.2011

Ab Beginn des Jahres 2012 fanden unter Beteiligung der Kamp-Lintforter Bürger mehrere "Arenen" statt, die als Ideenwettbewerb gedacht sind, um über die zukünftige Nutzung des Areals der Zeche zu beraten. Eine erste Veranstaltung fand Anfang Januar und eine zweite am 20. März statt. Neben ökonomisch sinnvollen Lösungen sollte auch über die städtebaulichen und stadtentwicklungspolitischen Zielsetzungen gesprochen werden. Zu den Vorschlägen gehörte die Entstehung eines Logistik-Geländes, eine (teilweise) Nutzung durch die Fachhochschule sowie die Errichtung eines Kopfbahnhofs, um auf den Gleisen der Zechenbahn eine Eisenbahnlinie nach Moers einzurichten.


Bericht im Wochenmagazin (04.01.2012) über die 1. "Arena"

Für Mitte Juni ist seitens des Bergwerks West ein Familienfest als "Tag der Offenen Tür" geplant. Die Veranstaltung war ursprünglich für den 30.06./01.07. geplant. Da an diesem Wochenende aber die letzte Saar-Zeche in Völklingen geschlossen wird, wurde der Termin um zwei Wochen vorgezogen. Der Briefmarken- und Münzsammlerverein Kamp-Lintfort von 1964 e.V. wird eine fünfteilige Serie "100 Jahre Steinkohlenförderung in Kamp-Lintfort" verausgaben, da am 1. Juli 1912 die erste Lore mit Kohle gefördert wurde und der Verkauf offiziell aufgenommen wurde.

Anfang Juni 2012 stellten die Firmen BVS Rödel & Pachan sowie KCW erstmals ein gemeinsames Gutachten über die Wirtschaftlichkeit eines Bahnanschlusses für den Personenverkehr bei Weiternutzung der Zechenbahntrasse vor. Das Gutachten berücksichtigte dabei auch die Ansiedlung der Fachhochschule, das neue Einkaufszentrum EK 3 und die geplante Ansiedlung von Logistikunternehmen auf dem Kohlenlagerplatz. Eine wesentliche Erleichterung wäre demnach eine Bahnverbindung für die auswärtigen Studenten. Der Endhaltepunkt einer möglichen Regionalbahn "Duisburg / Moers / Kamp-Lintfort" sollte in unmittelbarer Nähe zum Neubau der Fachhochschule und der Innenstadt entstehen. Es wurde ein Fahrgastpotential von 3.100 Gästen pro Tag ermittelt. Die Investitionen wurden einmalig mit sechs bis acht Mio. Euro beziffert.

Am 4. Juni 2012 fand die 3. Arena statt, in der es um ein Einführungskolloquium zur Entwicklung des Bergwerk West-Areals ging. Insgesamt fünf Stadt- und Landschaftsplaner stellten ihre Entwürfe vor. Zu der Veranstaltung in der Alten Lohnhalle waren gut 250 Bürgerinnen und Bürger gekommen. In seiner Eröffnungsrede kündigte Bürgermeister Dr. Landscheidt erste Entwürfe für die 4. Arena am 3. Juli an.

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Totalansicht" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Fries über dem Haupteingang" -

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Haupteingang" -

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- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Alte Lohnhalle" -

   

- Briefmarke aus "Deutschland" mit dem Motiv "Zechentürme" -

- Die Serie "100 Jahre Steinkohleförderung" des BMSV Kamp-Lintfort von 1964 e.V. aus dem Jahr 2012 -

Tief im Westen - Tag der Offenen Tür auf Fritzen Henn

Von Freitag, dem 15. Juni, bis Sonntag, dem 17. Juni 2012, fand im Bergwerk West ein Tag der Offenen Tür statt. Während man freitags unter sich feierte, war das Bergwerk an den beiden folgenden Tagen für die Allgemeinheit geöffnet! Die Veranstaltung war ursprünglich für den 30.06./01.07. geplant. Da an diesem Wochenende aber die letzte Saar-Zeche in Völklingen geschlossen wird, wurde der Termin um zwei Wochen vorgezogen. Der Briefmarken- und Münzsammlerverein Kamp-Lintfort von 1964 e.V. gab zu diesem Ereignis eine fünfteilige Serie "100 Jahre Steinkohlenförderung in Kamp-Lintfort" heraus, da am 1. Juli 1912 die erste Lore mit Kohle gefördert wurde und der Verkauf offiziell aufgenommen wurde.

Freitags gab es einen Festakt zur Feier "100 Jahre Steinkohleförderung", an dem 400 geladene Gäste teilnahmen und zu dem auch zahlreiche Ehemalige erschienen. In seiner Festrede erläutete der Kamp-Lintforter Bürgermeister Dr. Christoph Landtscheidt seine Vision von Kamp-Lintfort im Jahre 2025 (natürlich mit Bahnanschluß und Nachnutzung aller historischen Gebäude auf dem Bergwerksgelände).

Danach hielt der Betriebsratsvorsitzende Friedhelm Vogt einen Rückblick, wobei er das Bergwerk - neben dem Kloster Kamp - als einen Mittelpunkt der Stadt und "ein Stück Seele für Kamp-Lintfort" bezeichnete. Für Werksdirektor Karl-Heinz Stenmanns sind 100 Jahre Steinkohleförderung ein Ereignis, das nicht in Vergessenheit geraten sollte, da in Spitzenzeiten auf der Zeche über 8.500 Bergleute beschäftigt waren. Hinsichtlich des Auslaufens des Bergbaus in Deutschland und der Schließung der Zeche zum Jahresende betonte auch er, daß der Erhalt der Gebäude ihm besonders am Herzen liege.

Jürgen Eikhoff, Vorstand Produktion der RAG und selber zehn Jahre auf der Zeche tätig, beschrieb die Geschichte von Friedrich Heinrich als Industriegeschichte in einer über Jahrhunderte überwiegend landwirtschaftlich geprägten Region.


Samstags und sonntags konnten dann die Besucher die Zeche besichtigen, wobei besonders die Grubenfahrten gefragt waren. Leider gab es nur 500 Plätze für die mehrere Tausende zählenden Besucher. Es gab aber reichliche Alternativen, wie Abseilübungen der Grubenwehr, viel Kinderunterhalten und Dampflokfahrten. In der Alten Lohnhalle gab es eine sehr informative Ausstellung "Tief im Westen", die die Geschichte des Bergwerks erläuterte. Im Eingang konnte man auch das neue Buch zur Geschichte von Friedrich Heinrich seit der Gründung der Aktiengesellschaft im Jahre 1906 bis heute zum Sonderpreis von 15 Euro (statt 20 Euro im Buchhandel) erwerben.

Weitere Höhepunkte der Veranstaltung waren Informationsstände, ein Besuch des Förderturms mit einem Blick über Kamp-Lintfort (wo es lange Schlangen und somit auch entsprechende Wartezeiten gab), das Festzelt (wo für das leibliche Wohl gesorgt wurde) und das Zelt des Betriebsrats, in dem ein Anstecker und eine Kachel mit dem Motiv des Bergwerks kostenlos an die Besucher verteilt wurden.


Das Veranstaltungsheft zum Zechenfest

63 Läufer veranstalteten sonntags den 64. Grubenlauf, bei dem es zahlreiche Einzelpreise und einen Wanderpokal für die beste Beteiligung zu gewinnen gab. Schade, daß dieses Fest das letzte war, da Ende des Jahres die glorreiche Geschichte des Bergbaus auch in Kamp-Lintfort zu Ende ging!

Die letzten Monate des Bergbaus in Kamp-Lintfort

Am 3. Juli 2013 fand die 4. Arena statt, auf der die Entwürfe präsentiert wurden. Mitte Oktober wurden dann gleich zwei Entwürfe durch das Preisgericht prämiert: Der Entwurf des Büros SPAP basierte auf einem städtebaulichen Konzept, wo hingegen das Atelier Loidl eine Parklösung mit zwei Freiflächen, einem dicht bewaldeten Auenplan und weiten Wiesenflächen vor sah. Auf seiner Sitzung am 4. Oktober entschied sich deshalb das Auswahlgremium unter Vorsitz von Profl. Christa Reicher für beide Entwürfe, die miteinander verbunden werden sollen. Mit der Durchführung der Ideenkonkurrenz war das Planungsbüro Scheuvens + Wachten aus Dortmund beauftrag. Im Preisgericht saßen Architekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten. Komplettiert wurde die Jury von Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt und Prof. Hans-Peter Noll, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, sowie Sabine Nakelski vom Städtebauministerium des Landes NRW.

Anfang November 2012 feierte die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition Linker Niederrhein in der Alten Lohnhalle ihr 25-jähriges Bestehen. An der Feier nahmen mehr als 300 Menschen teil. Vorsitzender Manfred Stratenhoff wies auf die Geschichte des Vereins hin, der von neun Bergleuten der damaligen Schachtanlage Friedrich Heinrich(Rheinpreußen am 28. Dezember 1987 gegründet wurde.

Am 28. Oktober feierte der Knappen-Gesangsverein Friedrich-Heinrich in der Alten Lohnhalle mit einem Jubiläumskonzert in der Alten Lohnhalle seinen 100. Geburtstag.

An der 5. Arena am Mittwoch, 21. November 2012, nahmen über 300 Kamp-Lintforter teil. Dabei wurden die Entwürfe für die Nachfolgenutzung des Bergwerksgeländes der Öffentlichkeit präsentiert. Prof. Hans Noll von der RAG Montan-Immobilien warb dabei um Geduld, da nicht im Januar 2013 sofort mit der Nachnutzung begonnen werden könne. Es sah einen Prozeß, der gut vier bis fünf Jahre dauern könnte. Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt warnte zudem davor, daß alle historischen Gebäude auch tatsächlich erhalten werden könnten.

"Schicht im Schacht" - die letzte Förderung im Bergbaurevier Niederrhein

Am 21. Dezember 2012 wurde die letzte Kohle auf "Fritzen Henn" gefördert. Um 10.35 Uhr läutete zum letzten Male die Glocke, die das Ankommen des Fahrstuhls ankündigte. Es stiegen 20 Bergleute aus, die die letzte Schicht auf der Zeche gefahren waren. Es ging nicht nur nach über 150 Jahren die Bergbautradition am Linken Niederrhein zu Ende, sondern für die Stadt Kamp-Lintfort bedeutete das Ende des Bergwerks West nach 107 Jahren eine Zäsur, hatten doch besonders die dünn besiedelten ehemaligen Ortsgemeinden Camperbruch und Lintfort erst durch die Errichtung der Zeche einen beispiellosen Aufschwung genommen!

Zur Abschiedsfeier war auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erschienen, die in der voll besetzten Alten Lohnhalle eine Ansprache hielt. Sichtlich bewegt sagte sie: "Ich habe in die Augen der Kumpel geschaut und ich habe Trauer, Unsicherheit, aber auch Stolz gesehen". Besonders würdigte sie die Arbeit der Kumpels, da ohne die Bergleute das Wirtschaftswunder in Deutschland und besonders der Aufschwung Nordrhein-Westfalens nach dem 2. Weltkrieg nicht möglich gewesen wären.

Auch Bergwerksdirektor Karl-Heinz Stenmann nahm in seiner bewegten Rede Abschied vom Bergwerk West, in dem er vor fast 36 Jahre seine erste Schicht fuhr. Der Vprstamdsvorsitzende der RAG, Bernd Tönjes, hob besonders die Förderrekorde aus den Jahre 2005 und 2006 hervor, als 3,7 Mio. Tonnen Steinkohle gefördert wurden.

Der Betriebsratsvorsitzende Friedhelm Vogt sprach von einem "schwarzen Tag für uns Bergleute" und äußerte Traurigkeit, Enttäuschung und Wut. Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt richtete den Blick auf die Zukunft, da die Stadt sich zu einem Hochschul- und Logistikstandort wandeln werde. Dabei hoffte er besonders auf Arbeitsplätze in mittelständigen Betrieben.

Insgesamt gingen in der Stadt ca. 1.500 Arbeitsplätze und ca. Ausbildungsplätze pro Jahr unwiderruflich verloren. Insgesamt betroffen waren ca. 2.500 Kumpel, von denen die meisten auf die drei verbliebenen Zechen in Bottrop, Marl und Ibbenbüren wechselten und einige hundert Bergleute in den Vorruhestand gingen. 2018 sollten dann auch die letzten drei deutschen Zechen geschlossen werden und ein kompletter Industriezweig in Deutschland Geschichte sein. In über 100 Jahren wurden am Standort Friedrich Heinrich weit über 200 Mio. Tonnen Steinkohle gefördert. Die höchste Jahresfördermenge wurde im Jahre 1993 mit 4,17 Mio. Tonnen erreicht. Im letzten Jahr 2012 lag die Förderung bei 2,5 Mio. Tonnen.


Bericht über die Abschiedsfeier in der WAZ vom 22.12.2012
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