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- Automatenmarken und Sonstiges -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 26.05.2009
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Einführung Automatenmarken Notopfer Berlin Wohnungsbauabgabe Flugpost-Zulassungsmarke nach unten

Einführung

Auch in Deutschland gibt es seit dem Jahre 1981 Automatenmarken, wobei eine Ausgabe für Berlin verausgabt wurden und die andern für die Bundesrepublik Deutschland. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist die Post allerdings sehr moderat, was die Anzahl der Motive anbetrifft, da - statt in jeden Jahr ein oder mehrere Motive - Automatenmarken nur alle Jahre einen Motivwechsel erfahren.

Neben den Automatenmarken werden in diesem Kapitel auch die Zwangszuschlagsmarken "Wohnungsbau-Abgabe" aus der französischen Zone, das "Notopfer Berlin" und die "Flugpost-Zulassungsmarke" behandelt.

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Automatenmarken

- Einführung -

Im Gegensatz zu "normalen" Dauer- und Sondermarken erhalten Automatenmarken (auch als "ATM" abgekürzt) nicht von vornherein einen Werteindruck, wenn sie hergestellt werden, sondern sie werden erst beim Kauf am Automaten (auch "Wertzeichengeber" oder "-drucker" genannt) mit ihrem Portowert verse-hen. Theoretisch sind fast unbegrenzt viele Wertstufen möglich, allerdings gibt es gewisse "Standardwer-te", die sich an den beim Kauf aktuellen Portostufen orientieren. Bei deutschen Automatenmarken gibt es zudem unterschiedliche Druckertypen, die teilweise parallel in Betrieb waren. Automatenmarken haben normalerweise keine Zähnungen, sondern sogenannte "Transportlöcher", da sie in Rollen in den Automaten eingelegt werden.

Über die "Sammelwürdigkeit" wird unter Sammlern häufig gestritten: genauso wie die Dauermarkenserien sind Automatenmarken meist recht schmucklos und über viele Jahre im Einsatz, so daß sie häufig mit zu den "Stiefkindern" in den Sammlungen gehören. Da sie aber offizielle Postwertzeichen sind, gehören sie auch in die Sammlung. "Komplett" ist man eigentlich schon, wenn man einen Wert dokumentiert. Viele Sammler kaufen auch die üblichen Standardwerte, die zur Zeit der Ausgabe am Automaten erhältlich sind. Spezialisten dokumentieren auch die Druckertypen und sammeln besonders gerne Abarten, die es in zahlreichen Varianten gibt: ATM ohne Werteindruck oder Druckverschiebungen etc. sind keine Seltenheit und deshalb auch für Sammler mit "kleinem Geldbeutel" erschwinglich.

In Deutschland gibt es Automatenmarken seit 1981 und insgesamt sind erst vier Motive erschienen, sowie eine Ausgabe für die Landespostdirektion Berlin. Eine Besonderheit ist die Tatsache, daß jede fünfte Marke eine rückseitige Nummer hat, was besonders für Spezialsammler interessant ist. In anderen Ländern (z. B. Belgien, Finnland oder Spanien) erscheinen aber öfters mehrere Serien pro Jahr, die zudem häufig zu besonderen Anlässen (Briefmarkenmessen etc.) herausgegeben werden.

In den ersten Jahren unterschieden sich die Ausgaben, die meist auf weißem Papier gedruckt waren, nur durch das Druckmotiv und waren entsprechend "langweilig". Leider werden Automatenmarken von den meisten Versandstellen nicht automatisch im Abo geliefert, sondern müssen meist extra bestellt werden, wobei es aber oft auch verschiedene Sets bzgl. Anzahl und Wertstufen gibt.

- Das Motiv "Posthorn" -

atm-brd-01.jpgMit Ausgabe der Automatenmarken "Posthorn" ab 2. Januar 1981 begann auch in Deutschland das Zeitalter der Automatenmarken. Entsprechend den damals gültigen Postgebühren gab es bei den Versandstellen einen Satz mit 14 Wert-stufen (10, 40, 50, 60, 80, 100, 120, 140, 150, 180, 210, 230 und 280). Im obe-ren Teil der Marke ist der Wert eingedruckt, zusammen mit der Buchstabenkombination "DBP" (= Deutsche Bundespost). Im unteren Teil steht links das Post-hornemblem und rechts daneben zweirei-hig der Text "DEUTSCHE BUNDESPOST". Theoretisch sind alle Wertstufen von "***5" bis "9995" möglich.

Der Michel-Katalog unterscheidet im wesentlichen zwei Varianten bzgl. des Aufdrucks:

- Nr. 1.1: Automat Klüsendorf ("DBP" normal gedruckt)
- Nr. 1.2: Automat Nagler ("DBP" fett gedruckt)

Spezialisten unterscheiden daneben noch nach der Farbe des Sterns nach der Wertangabe (h = Stern nach der Wertangabe und Teil des Unterdrucks gelbgrün, i = Stern nach der Wertangabe und Teil des Unterdrucks grünlicholiv) und nach der Gummierung (u = gelbliche Gummierung und v = weiße Gummie-rung). Somit gibt es die Unterarten 1.1 hu und hv, 1.1 iu, sowie 1.2 hu und hv, 1.2 iu.

- Das Motiv "Sanssouci" -

atm/atm-brd-02.jpgAm 19. Mai 1983 folgte die zweite Ausgabe mit dem Motiv "Sanssouci". Im obe-ren Teil der Marke ist der Wert eingedruckt, zusammen mit der Buchstabenkom-bination "DBP" (= Deutsche Bundespost). Unterhalb des Markenbildes steht einzeilig der Text "DEUTSCHE BUNDESPOST". Theoretisch sind alle Wertstufen von "***5" bis "9995" möglich.

Der Michel-Katalog unterscheidet zwei Varianten bzgl. des Aufdrucks und zwei Automatentypen:

- Nr. 2.1.1: Automat Klüsendorf (Typendruck, "DBP" normal gedruckt)
- Nr. 2.1.2: Automat Nagler (Typendruck, "DBP" fett gedruckt)
- Nr. 2.2.1: Automat Nagler (Nadeldruck, "DBP" breit und Wertziffer fett gedruckt)
- Nr. 2.2.2: Automat Mettler (Nadeldruck, "DBP" schmal und Wertziffer fett gedruckt)
- Nr. 2.2.3: Automat Nagler Nadeldruck mit "Posthorn" anstelle von "DBP")

Am 08.03.1999 erschien die Marke dann - weil aus der "Deutschen Bundespost" die "Deutsche Post AG" geworden war - mit einem Posthorn anstelle der Buchstabenkombination "DBP".

- Das Motiv "Postlogo" -

atm-brd-03.jpgatm-brd-04.jpgAm 22. Oktober 1999 erschien die dritte Ausgabe mit dem Motiv "Postlogo", drei Posthörner in verschiedenen Farben vor blauem Hintergrundverlauf. Im oberen Teil der Marke ist der Wert eingedruckt, zusammen mit einem "Posthorn". Unterhalb des Markenbildes steht einzeilig der Text "DEUTSCHLAND". Theoretisch sind alle Wertstufen von "***5" bis "9995" möglich. Der Michel-Katalog unterscheidet zwei Varianten bzgl. des Eindrucks und zwei Druckertypen:

- Nr. 3.1: Automat Nagler (Nadeldruck, Eindruck "Posthorn")
- Nr. 3.2: Automat Nagler (Nadeldruck, Eindruck "Posthorn")
- Nr. 3.3.1: Automat Sielaff (Nadeldruck, Eindruck "Posthorn")
- Nr. 3.3.2: Automat Sielaff (Nadeldruck, Eindruck "EURO-Symbol")

Die Sielaff-Modelle wurden am 23. Mai 2001 eingeführt und verfügen über modernste Technik, so daß es möglich war, am 01.01.2002 die Drucker-Software ferngesteuert um Mitternacht umzustellen. Seitdem gibt der Automat die Wertstufen nicht mehr in Mark und Pfennig, sondern in Cent und Euro an.

Wählbar waren seit Januar 2002 10 Wertstufen zwischen 0,01 und 3,68 EURO. Eine weitere Besonderheit der Sielaff-Automaten besteht darin, daß sie kein Wechselgeld, sondern den Restwert in Briefma-rken herausgeben.

- Das Motiv "Briefkasten" -

atm-brd-04.jpgAm 04.04.2002 erschien das vierte Motiv "Briefkasten". Der Wertzeichendrucker sieht die zehn Wertstufen 0,01, 0,05, 0,10, 0,25, 0,51, 0,56, 1,12, 1,53, 2,25 und 3,68 vor. Das Motiv ist ein Briefkasten, aus dessen Klappe ein Brief herausschaut. Auf der Klappe werden die Wertstufe und das EURO-Symbol eingedruckt. Unterhalb des Markenbildes steht das Wort "Deutschland".

Von der Motivwahl her ist es die vielleicht schönste, aber auch modernste deutsche Automatenmarke. Auf der Messe in Essen im Jahre 2002 wurde bekannt, daß die ersten Sätze von der Versandstelle versehentlich mit dem alten "Posthorn"-Logo - anstelle des "EURO-Zeichens" - an Sammler ausgeliefert wurde.

Da die Dt. Post AG zum 1. Januar 2003 ihr Portoentgelt senken mußte, gab es seitdem die Wertstufen zwischen 0,01 und 4,10 Euro. Ab Herbst dieses Jahres waren dann Wertstufen entsprechend dem eingeworfenen Geldbetrag möglich.

- Die Motive "Post-Tower" und "Brandenburger Tor" -

atm-brd-05.jpgatm-brd-06.jpgIm Oktober 2008 erschienen das fünfte und sechste Motiv "Post-Tower" (Bonn) und "Brandenburger Tor" (Berlin).Auf der Klappe werden die Wertstufe und das EURO-Symbol eingedruckt. Unterhalb des Markenbildes steht das Wort "Deutschland". Neben den Standardwertstufen waren auch Wertstufen entsprechend dem eingeworfenen Geldbetrag möglich.

Ein Novum bei diesen Marken war, daß es erstmals zwei Motive gab, die jeweils im Wechsel ausgeworfen wurden, so daß es besonders schwer für Spezialsammler war, die gängigen Wertstufen auch jeweils mit rückseitiger Zählnummer am Automaten zu ziehen.

- Das Motiv "Charlottenburg" -

atm-berlin.jpgAuch von der Landespostdirektion Berlin gibt es eine Automatenmarke: am 04.05.1987 erschien das Motiv "Charlottenburg".

Die Marke war bis Ende des Sammelgebietes gültig und ähnelt in ihrer Gestaltung der zweiten bundesdeutschen Ausgabe. Unterhalb des Markenbildes steht das Wort "Deutsche Bundespost Berlin". Theoretisch sind alle Wertstufen von "***5" bis "9995" möglich.

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Notopfer Berlin

notopfer-01.jpgnotopfer-02.jpgAb Dezember 1948 mußten Postsendungen der BI-Zone, der BRD und Berlins mit dem sog. "Notopfer Berlin" zu 2 Pfg. zusätzlich frankiert werden. Ein Verwendungszwang bestand bis zum 31.03.1956, allerdings gibt es Belege, die deren Verwendung bis in die frühen sechziger Jahre dokumentieren. Da es mehrere Ausgaben gab, die zudem noch Zähnugns- und Wasserzeichenvarianten besitzen, kann man durchaus von einem kleinen Spezialsammelgebiet sprechen.

Die erste Ausgabe stammt vom 101.12.1948 geschnitten und in Buchform, wobei es vier Wasserzeichenvarianten gibt. Eine zweite Ausgabe aus 1949 war gezähnt und im Buchdruck mit zwei Wasserzeichenvarianten. die dritte und vierte Ausgabe von März/April 1949 hatten eine leicht geänderte Zeichnung auf dünnem Papier im Buchdruck und hatten die Zähnung 12 : 12 bzw. 11 1/4 : 11. Die fünfte Ausgabe vom 31.03.1950 war im Offsetzdruck und hatte die Zähnung 13 : 14 mit fallendem Wasserzeichen. Bei der sechsten Ausgabe gab es ein stumpfes "N" in Notopfer im Zähnung 14 : 14 mit den beiden Wasserzeichenvarianten "Wellen fallend" und "Wellen steigend". Die siebte Ausgabe vom 27.06.1950 war ähnlich der Vorgängerausgabe, aber im Buchdruck mit Zähnung 12 : 12. Die achte und letzte Ausgabe von 1954/55 in drei Wasserzeichenvarianten und Zähnung 14 : 14 hatte rechts die Buchstaben "R", "N" und "E" in einer Linie.

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Wohnungsbauabgabe

wba-01.jpgwba-03.jpgIn der französischen Zone gab es seit Juli 1949 eine Zwangszuschlagsmarke als "Wohnungsbauabgabe". Zunächst erschien im Juli 1949 ein Wert, wobei die "Notopfer Berlin" in geschnittener Ausführung und dann auch die gezähnte Variante mit einem roten Aufdruck "Wohnungsbau-Abgabe" versehen wurden. Am 23.8.1949 erschien dann ein eigenständiges Muster, das es in den Farbvarianten zitronengelb, maisgelb und orange gibt.

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Flugpost-Zulassungsmarke

lufthansa-01.jpgAm 01.05.1948 wurde eine Flugpost-Zulassungsmarke für Geschäftsbriefe verausgabt, die bis zum 19.10.1948 bei mit Luftpost zu befördernden Geschäftsbriefen zwingend vorgeschrieben war udn gestempelt - wegen der kurzen Verwendungszeit - relativ selten ist, so daß die gestempelte Erhaltung zehnmal so teuer wie ein postfrisches Exemplar ist. Die Marke gab es in Markenheftchen mit fünf MH-Blättern, die jeweils sechs Marken enthielten.

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