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- Deutsche Demokratische Republik -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 26.05.2009
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Einführung Deutsche Post Die Entstehung der DDR Die Marken der DDR Marken als Devisenbringer Die Marken der Wendezeit Das Ende der DDR-Marken nach unten

Einführung

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Die Deutsche Demokratische Republik existierte vom 07.10.1949 bis zum 02.10.1990. In knapp 41 Jahren erschienen dort 3.124 Postwertzeichen, darunter 95 Blocks - im Durchschnitt alle vier bis fünf Tage eine neue Katalognummer - und dies ohne die Einschreibemarken für Selbstbedienungspostämter oder die Dienstmarken, spezielle Ausgaben, die ausschließlich für Sendungen staatlicher Organe, Verwaltungen und Betriebe bestimmt und nur innerhalb der DDR gültig waren.

Es sind drei Wasserzeichen bekannt.

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Deutsche Post

Bezeichnung für die Post der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Diesen Aufdruck findet man aber auch auf den ersten deutschen Briefmarken nach Ende des 2. Weltkrieges im Jahre 1945.

Die Deutsche Post (DP) war auf Grund eines Gesetzes vom 03.04.1959 als staatliche Einrichtung der Träger des Post- und Fernmeldewesens in der DDR. Sie wurde durch das Ministerium für Post- und Fernmeldewesen (MPF) geleitet. Sie war in Direktionen und Ämter gegliedert, außerdem gehörten das Kombinat Fernmeldebau sowie weitere Institutionen und Bildungseinrichtun-gen zur Behörde. Der Postverkehr wurde in 2.279 Postämtern und 9.586 Poststellen abgewickelt. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde die Deutsche Post der DDR in die Deutsche Bundespost integriert.

Nach der Kapitulation im Mai 1945 löste am 23. Mai die Alliierte Kontrollkommission die Reichsregierung ab. Deutschland wurde eine britische, amerikanische, sowjetische und französische Zone aufgeteilt und Groß-Berlin in vier Sektoren. Die Gebiete östlich von Oder und Neiße kamen unter polnische Verwaltung. In der Sowjetischen Zone (SBZ) fand der Aufbau des staatlich-politischen Lebens schneller als in den an-deren Zonen statt. Am 09.06.1945 wurde die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) eingerichtet. Die "Deutsche Zentralverwaltung" war ab dem 27.07.1945 zuständig für die gesamte SBZ. Die Einrichtung der "Deutschen Wirtschaftskommission" (DWK) diente seit dem 14.06.1947 der Lenkung der Wirtschaft. Sie regelte u. a. die Zulassungen für Sendungen im Paket- und Geldverkehr mit den Westzonen, sorgte für Einschränkungen im Warenverkehr innerhalb der SBZ und im Verkehr mit dem sowjetisch besetzten Sektor von Groß-Berlin.

Nach dem Scheitern einer gemeinsamen Währungsreform gab es in der Ostzone zwischen dem 24. und 28. Juni als Übergangslösung die sogenannte "Kuponmark". Offizieller Tag der ostdeutschen Währungsreform ist der 26.06.1948. Briefmarken werden mit einem Bezirksstempel überdruckt. Ab dem 3. Juli gab es nur noch die Postwertzeichen mit dem Aufdruck "Sowjetische Besatzungszone". Vom 01.09.1948 an galten auch die Marken der Berliner "Bärenausgabe" mit dem Überdruck "Sowjetische Besatzungszone". Am 11.10.1948 erschien die Postwertzeichenserie "Persönlichkeiten".

Nach dem Auszug der Sowjets aus dem Alliierten Kontrollrat am 20.03.1948 begann am 24. Juni die Blockade Berlins, die bis zum 23.05.1949 dauerte, und es gab auch Beschränkungen im Postverkehr. Die Verkehrsbeschränkungen fielen mit Wirkung vom 12.05.1949 wieder fort. Dem Inkrafttreten des Grundgesetzes der Bunderepublik Deutschland (BRD) am 23.05.1949 folgte am 07.10.1949 mit der Konstituierung des deutschen Volksrates die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Die Bestimmungen des Weltpostvertrages traten in der DDR am 01.07.1953 in Kraft.

Vom 01.01.1952 an mußten Briefmarkensammler beim Kauf von Sonderpostwertzeichen einen Sammler-ausweis vorlegen und erhielten nur noch bis zu fünf Sätzen von jeder Ausgabe. Der Ausweis war gegen eine Gebühr von 1,- DM erhältlich und für ein Jahr gültig. In einer Verfügung vom 23.05.1954 wurde die Postüberwachung als ein innerbetriebliches Sicherheits- und Ermittlungsorgan der Deutschen Post eingerichtet. Im Zentralblatt der DDR vom 01.08.1954 wurde die Herausgabe von Dienstmarken für den Gebrauch der behördlichen Post angekündigt. Daneben war es den Parteien, Massenorganisationen und Genossenschaften gestattet, Dienstmarken zu verwenden. Ab dem 01.02.1955 wurde die Sendungsart "Massendrucksachen" eingeführt. Am 10.10.1955 wurden alle Kurierdienste (bis auf zwei Ausnahmen) in der DDR aufgelöst und der "Zentrale Kurierdienst" bei der Post eingeführt. Am 03.04.1959 wurden das "Gesetz über das Post- und Fernmeldewesen" und am 01.08.1959 die Postordnung eingeführt. Damit wurde die Deutsche Post dem Ministerium für Post- und Fernmeldewesen unterstellt.

Dem Minister für Nationale Verteidigung wurde das Recht zur Errichtung und Betrieb eigener Fernmeldeanlagen bzw. Erstellung von Presseerzeugnissen eingeräumt, sofern diese für die "nationale Verteidigung" bestimmt waren. Dieses Gesetz trat am 01.08.1959 in Kraft. Vom 01.09.1959 an wurde der Verkauf und der Dauerbezug von Postwertzeichen der DDR neu geregelt. Der Verkauf von Sonderpostwertzeichen war nur noch in Mengen bis zu zehn Stück je Wert an einen Käufer zulässig. Postwertzeichen konnten von Briefmarkensammler bei den Postämtern im Ausweisverfahren oder bei der Versandstelle bezogen werden. Mit Wirkung vom 01.05.1960 wurden die Sammlerausweise zum Bezug von Postwert-zeichen an Mitarbeiter der Deutschen Post gebührenfrei ausgestellt.

Seit dem 01.01.1960 waren Briefe bis 20 g und Postkarten in sozialistische Länder nur nach den Inlandsgebühren freizumachen. Dies galt auch für Postkarten mit Antwortteil und ab dem 01.01.1967 galt dies auch für Jugoslawien. Mit Wirkung vom 01.10.1964 worden in der DDR Postleitzahlen eingeführt. Postwertzeichen wurden regelmäßig am 31. März jedes Jahres außer Kurs gesetzt. Alle seit dem 01.01.1964 ausgegebenen Sonderpostwertzeichen (einschließlich der Blocks), die Postwertzeichen der Dauerserien und der Luftpostdauerserien sowie die Wertstempel auf den Postkarten blieben unbegrenzt gültig. Das betraf auch die Postwertzeichen, deren Gültigkeitsdauer am 31.03.1966 oder 31.03.1967 enden sollte. Am 01.01.1967 trat eine überarbeitete Postordnung in Kraft und es wurden einige Sendungs- und Leistungsarten aufgehoben.

Seit dem 01.01.1971 war die DDR Mitglied im Weltpostverein und ihren Nebenabkommen. Ab dem 01.07.1971 galten die Vorschriften des Weltpostvertrages für den grenzüberschreitenden Postverkehr auch mit der Bundesrepublik und Westberlin und zwischen der BRD und der DDR kam es 1972 zu einem ersten Staatsvertrag, den "Verkehrsvertrag". Am 03.01.1972 erschien die Anordnung über das Verbot des Handels mit Sammlerbriefmarken, Münzen, sonstigen Geldzeichen, Medaillen, Orden, Ehrenzeichen und Dokumenten sowie philatelistischer und numismatischer Fachliteratur faschistischen, antidemokratischen oder antihumanistischen Charakters. Gleichzeitig trat die Anordnung vom 04.08.1958 über das Verbot des Handels mit Briefmarken antidemokratischen Inhalts außer Kraft. Am 20. März 1976 wurde das Abkommen über Post- und Fernmeldewesen zwischen der DDR und der BRD unterschrieben. Ab dem 01.07.1976 galten im Internationaler Postverkehr mit der BRD und West-Berlin neue Bestimmungen. Päckchen waren bis zum Höchstgewicht von 2 kg zugelassen. Der Höchstbetrag der Wertangabe auf Wertbriefen und Wertpaketen war auf 10.000 Mark der DDR bzw. DM der BRD begrenzt.

Entsprechend dem Beschluß des Ministerrates der DDR vom 13.06.1990 wurden mit Wirkung vom 01.07.1990 die Gebühren und Leistungen des nationalen und internationalen Post- und Fernmeldever-kehrs neu festgelegt. Diese Gebühren galten für den Postverkehr innerhalb der DDR und zum Teil nach der BRD und Berlin. Alle bis zum 30.06.1990 ausgegebenen Briefmarken verloren am 02.10.1990, einen Tag vor der Wiedervereinigung, ihre Gültigkeit. Ein Umtausch gegen neue Postwertzeichen in DM-Währung war nicht zulässig. Vom 02.07.1990 bis 02.10.1990 wurden noch 22 Briefmarken ausgegeben, jetzt in der Währungsbezeichnung "Deutsche Mark". Darunter war eine neue Dauermarkenserie. Diese Marken waren bis zum 31.12.1991 in der BRD und West-Berlin gültig.

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Die Entstehung der DDR

ddr_pieck253.jpgAls die Bundesrepublik Deutschland aus den drei Westzonen gegründet wurde, reagierten die Sowjets umgehend und riefen am 7. Oktober 1949 den 2. Volksrat als "Provisorische Volkskammer" ins Leben, am 11. Oktober wurde der Kommunist Wilhelm Pieck Präsident und am 12. Oktober wurde der ehemalige Sozialdemokrat Otto Grotewohl Ministerpräsident der sog. "Deutschen Demokratischen Republik". Vor der Errichtung dieses Staates, der keine demokratische Legitimation besaß, gingen propagandistische Maßnahmen voraus.

ddr_dpfreund284.jpgDie ersten Anzeichen einer Teilung Deutschlands ließen sich schon im November 1947 auf der Londoner Außenministerkonferenz erkennen. Es wurde klar, daß die Westmächte in der "deutschen Frage" einen anderen Kurs einschlugen. Daraufhin berief die SED einen "Deutschen Volkskongreß für Einheit und gerechten Frieden", der aus den Parteien, Gewerkschaften, Massenorganisationen und Teilnehmern aus Wissenschaft und Kunst bestand, nach Berlin ein, um für die Einheit Deutschlands zu demonstrieren.

Aus Westdeutschland kamen kaum Teilnehmer. Am 6. Dezember 1947 konstituierte sich der Volkskongreß als gesamtdeutsches "Parlament" und forderte die Londoner Außenministerkonferenz auf, einen Friedensvertrag und die Bildung einer gesamtdeutschen Regierung vorzubereiten.

ddr_dcfreund286.jpgDa die Westmächte dieses Ansinnen ablehnten, reagierte die SED entsprechend: die beiden CDU-Vorsitzenden Jakob Kaiser und Ernst Lemmer wurden abgesetzt, da sie den Sowjets sowieso ein Dorn im Auge waren und sich geweigert hatten, am Volkskongreß teilzunehmen. Neuer Vorsitzender der Ost-CDU wurde Otto Nuschke, der am 18. März den "2. Deutschen Volkskongreß" im Berliner Admiralspalast eröffnete. Dort wurden bedeutende Beschlüsse gefaßt: der Marshallplan wurde abgelehnt, die Oder-Neiße-Grenze wurde als Grenze zu Polen anerkannt und ein Volksbegehren zur deutschen Einheit beschlossen. Als Hauptausschuß des Volkskongresses wurde ein "Deutscher Volksrat" (auch "Grotewohl-Ausschuß" genannt) mit 400 Mitgliedern unter Führung von Pieck (SED), Dr. Külz (LDP) und Nuschke (CDU) gegründet. Der Ausschuß erhielt den Auftrag, eine Verfassung auszuarbeiten.

Genauso wie die Ministerpräsidenten und dann der Parlamentarische Rat in den Westzonen bereitete auch der Volkskongreß einen provisorischen Staat vor, der ebenfalls den Anspruch erhob, den Rahmen für Gesamtdeutschland darzustellen und der einzige "rechtmäßige" deutsche Staat zu sein. Schon vier Wochen nach der Warschauer Außenministerkonferenz, auf der sich die Außenminister des Ostblocks trafen, war der Verfassungsentwurf fertig. Ihm lag ein alter SED-Entwurf vom November 1946 zugrunde.

ddr_dsfreund297.jpgAm 22. Oktober wurde der Verfassungstext gebilligt, der als Legislative eine Volkskammer und eine Länderkammer vorsah, die aber nur ein Einspruchsrecht haben sollte. Am 30. Mai 1949 nahm der Volksrat die Verfassung der "Deutschen Demokratischen Republik" endgültig an. Der Zeitpunkt war von der SED schlau gewählt wurden, da man nach den Vorgängen zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland den Anschein erwecken wollte, daß die Spaltung vom Westen ausgehen würde. Am 7. Oktober wurde die Verfassung in Kraft gesetzt und die "DDR" war somit gegründet.

ddr_messe283.jpgIn beiden deutschen Staaten kamen die prägenden Politiker an die Macht: in Bonn Konrad Adenauer und in Ost-Berlin Walter Ulbricht. Adenauer integrierte die BRD in das westliche Bündnis, Ulbricht führte die DDR nach dem Wünschen der Sowjets: Zwangssozialisierung der DDR im Innern und Aufbau als militärischer Vorposten des Ostblocks.

Die beiden deutschen Staaten gehörten unterschiedlichen Machtblöcken an. Es kam zu einen Wettkampf der Gesellschaftssysteme. Auch auf den Briefmarken versuchte man, für das jeweilige System zu werben, wobei dies besonders auf den Marken der DDR, die sich als "ersten sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden" ansah, sichtbar wurde.

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Die Briefmarken der DDR

- Überblick -

ddr_novrev662.jpgDie Ausgaben der DDR spiegeln sehr stark die Zugehörigkeit zum kommunistischen Machtbereich wieder. Da die Briefmarken auch eine wichtige Einnahmequelle waren, sind besonders die sog. "Sperrwerte" ein Ärgernis für Sammler. Alle fünf Jahre gab es z. B. Marken zu den Jahrestagen der DDR. Wie viele andere Ausgaben, zeigten sie, wie die DDR um Anerkennung als eigenständiger Staat kämpfte. Besonders wichtig waren auch die Leipziger Messen, denen zahlenmäßig die meisten Ausgaben gewidmet wurden.

Viele Sondermarken- und Blockausgaben gaben den Geist des Kommunismus wieder, wie z. B. dies die Marx-Blöcke aus 1952 oder der Engels-Block aus 1955 belegen. Auch Lenin und andere Kommunisten (z. B. Ernst Thälmann) wurden auf Marken gewürdigt, sowie die Parteitage der SED. Kuriositäten waren z. B. der "Chemieblock" (aus Dederongewebe; Nr. 18 / 1958) und der Großblock "15 Jahre DDR" (Nr. 19 / 1964).

Viele Marken wurden auch den sowjetischen Weltraumerfolgen gewidmet, so daß das Sammelgebiet besonders auch für Astrophilatelisten interessant ist. Aber auch Produkte wurden auf Briefmarken dargestellt., wie z. B. das Meißener Porzellan, Plauener Spitzen oder die Waffenproduktion aus Suhl.

- Die Rolle der Post -

Zunächst wurden die Aufgaben der Post durch eine Abteilung der sowjetischen Militäradministration SMAD wahrgenommen, 1948 wurde die Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen HPF ins Leben gerufen und nach der Gründung der DDR 1949 entstand das Ministerium für Post- und Fernmeldewesen.

ddr_kpd677.jpgWährend in der Bundesrepublik die Post eine Dienstleistungsfunktion für die marktwirtschaftliche Gesellschaftsform wahrnahm, war die DDR-Post ein politisches Instrument der SED-Führung. Da alle Bereiche der Gesellschaft den Aufbau des Sozialismus zu unterstützen hatten, galt dies auch für das Post- und Fernmeldewesen. Auch hier konnte man nur vorankommen, wenn man SED-Mitglied war.

ddr_rosen1778.jpgMit ihrer Ausgabepolitik trug die Post mit dazu bei, das sozialistische Weltbild zu vermitteln. Während die ersten drei Ausgaben noch die Inschrift "Deutsche Post" trugen, erschienen schon am 2. März 1950 Marken mit der Inschrift "Deutsche Demokratische Republik". Viele Themen wiederholten sich regelmäßig. Die Flut der politischen Ausgaben setzte schon 1951 ein, wobei man sich besonders gerne auch mit der "antifaschistischen Entwicklung" des Staates beschäftigte, wie dies z. B. Marken zum "Tag der Befreiung" oder zum "Gedenken der Opfer des Faschismus" zeigten.

Zu den Standardausgaben gehörten auch Emissionen mit Karl Marx, Friedrich Engels und Lenin. Da der Marxismus-Leninismus die offizielle Staatsdoktrin war, gab es selbstverständlich keine christlichen Motive auf DDR-Briefmarken. Eine große Ausnahme bildete Martin Luther, der als Reformer gesehen wurde.

ddr_nva2580.jpgAuch der Führungsanspruch der DDR wurde immer wieder herausgestellt: zu allen Jubiläen und Parteitagen erschienen Briefmarken und ebenso wurde die Rolle der "nationalen Volksarmee" mehrfach gewürdigt, sowie die der paramilitärischen Kampf- und Betriebsgruppen.

Ein wirtschaftliches Aushängeschild waren die Leipziger Messen, die regelmäßig auf Briefmarken gewürdigt wurden und den technischen Fortschritt dokumentieren sollten; insgesamt gab es 125 Briefmarken und 2 Blöcke zu diesem Thema.

Ganz besonders waren es aber die sportlichen Erfolge, mit denen man die Überlegenheit der DDR über die BRD demonstrieren wollte. Sportler wurden gezielt gefördert, da sie ebenfalls die Überlegenheit des Sozialismus zeigen sollten. Entsprechend wurden sportliche Ereignisse auf Briefmarken gewürdigt.

- Die Marken "zentraler Kurierdienst" -

Eine Besonderheit der DDR-Marken waren auch die Marken "Znetraler Kurierdienst" der sog. "Firma Horch und Guck", des Ministeriums für Staatssicherheit. Für den Staatsapparat gab es ein eigenes Postnetz, eben jenen "Zentralen Kurierdienst" (ZK).

ddr_zkd6.jpgDer Kurierdienst übernahm den Verkehr zwischen den volkseigenen Betrieben, den Ministerien, den Ämtern und sonstigen staatlichen Einrichtungen. In vielen Postämtern gab es Schalter, die nur diese spezielle Dienstpost annahmen, verschlossen und versiegelten. Die Post wurde durch Bevollmächtigte der Bahn abgeholt und durfte nur von Volkspolizeioffizieren kontrolliert und geöffnet werden.


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Briefmarken als Devisenbringer

Die Briefmarken der DDR waren nicht nur ein politisches Instrument zur Selbstdarstellung, sondern auch ein wichtiger Devisenbringer. Für den Vertrieb war der VEB Wermsdorf zuständig, der ab 1981 direkt dem DDR-Wirtschaftsrat unterstellt wurde und 1986 dem Außenhandelsministerium im Bereich "Kommerzielle Koordinierung".

ddr_wappen1967.jpgDas Unternehmen setzte Millionen mit Briefmarken und Sammlerartikeln um. Etwas ganz spezielles, das es in dieser Form im Westen nicht gab, waren die offiziellen Numisbriefe der DDR, die in Auflagen von 50.000 bis 60.000 Stück erschienen. 1987 bis 1990 erschienen z. B. insgesamt 14 derartiger Briefe. Die Münzbriefe wurden am Postschalter verkauft und am Abgangstag mit einem speziellen Tagesstempel versehen. Am Ankunftsort wurde ein Ankunftsstempel auf der Rückseite angebracht. Die Münzbriefe können als als echt gelaufene Wertbriefe angesehen werden.

Auch Maximumkarten wurden eigentlich in der DDR erfunden. Auf der Bildseite wurde die Briefmarke, die das gleiche Motiv besaß, aufgeklebt. 1982 bis 1990 erschienen offiziell 18 derartiger Maximumkarten.

Ersttagsblätter erschienen in der DDR allerdings nur zu besonderen Ausgabeanlässen. 1985 bis 1990 wurden insgesamt nur 17 Ersttagsblätter verausgabt. Acht dieser Ersttagsblätter enthielten Schwarzdrucke.

Jahressammlungen zeigten auf Faltblättern alle Neuausgaben eines Jahres mit einem Ersttags-Sonderstempel sowie die Postkarten und Ganzsachen. Zwischen 1985 und 1990 erschienen sechs offizielle Jahressammlungen, wobei der Jahrgang 1990 von der "Deutschen Post" begonnen und von der "Deutschen Bundespost" fortgeführt wurde, da zusätzlich zu den DDR-Marken alle Marken vom 3. Oktober bis zum 31. Dezember 1990 enthalten sind, die den Ersttagsstempel "Bonn" erhielten.

Besonders gelungene Ausgaben waren die Kleinbogen und Zusammendruckbogen, wobei ein Satz mehrfach nach einem bestimmten Schema gedruckt wurde. Hieraus ließen sich verschiedene Zusammendrucke in waagerechter und senkrechter Form heraustrennen, die eine DDR-Sammlung erst wirklich "komplett" machen.

ddr_solidaritaet2263.jpgDas Kontingent für Sammler in der DDR war begrenzt, da offiziell nur ein paar tausend Sammler zugelassen waren, die auch die äußerst knappen "Sperrwerte" beziehen durften. Um Devisen zu erhalten, war man gezwungen, die Sondermarken zuerst den internationalen Sammlern zu offerieren. Einheimische Sammler erhielten einen Ausweis "für den Bezug von zwei Sätzen Sonderpostwertzeichen", an dem Abschnittsmarken hingen. Pro Abschnitt konnten bis zu 30 Neuausgaben gekauft werden, bis ein neuer Ausweis fällig war.

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Die Marken der Wendezeit

- DDR-Marken in "Westmark" -

ddr_500jpost.jpgDie Wendezeit spiegelt sich auch in den Briefmarken der DDR wieder. Die friedlichen Demonstrationen und die sich abzeichnende Wiedervereinigung trugen zu einer Motivänderung bei. Noch 1990 beschäftigte sich das Ministerium für Post- und Fernmeldewesen mit der Umstellung des Ausgabeprogramms vor dem Hintergrund der "gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation", wie es offiziell hieß. Folgende Marken wurden nicht herausgegeben: die 23. Arbeiterfestspiele, das XIII. Parlament der Freien Deutschen Jugend FDJ und der 12. Parteitag der SED. Der Abschied vom Sozialismus fand also auch auf den Briefmarken statt.

ddr_volk3315.jpg1990 erschien z. B. eine Marke "Wir sind das Volk". Spätestens mit dieser Ausgabe läßt sich der politische Umschwung belegen. Ab Juli 1990 trugen die Briefmarken nicht mehr die Inschrift "DDR" oder "Deutsche Demokratische Republik", sondern "Deutsche Post". Im Zuge der Währungsunion lautete die Nominale nun nicht mehr auf Ost-, sondern auf West-Mark. Es erschien zunächst eine Dauermarkenserie "Sehenswürdigkeiten" und danach gab es noch 5 weitere Ausgaben, die zusammen ein kleines Sammelgebiet für sich bilden.

ddr_schliemann3355.jpgMit den beiden Marken "Heinrich Schliemann" endete am 2. Oktober 1990 das Sammelgebiet "DDR" und ab dem 3. Oktober wurden in Deutschland nur noch Briefmarken mit der Inschrift "Deutsche Bundespost" verausgabt. Seit 1994 steht auf den Briefmarken nur noch "Deutschland". Während der Übergangszeit war es möglich, DM-Marken der DDR mit Berlin- und BRD-Marken zusammen zu frankieren. Vielleicht werden diese zeitgenössische Belege in der Zukunft einmal sehr begehrt sein?


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Das Ende der DDR-Marken

Die DDR-Marken teilten das Schicksal der Berliner Ausgaben. Mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 mußte die Ausgabe eigener Marken eingestellt werden. Am 1. Juli 1990 war die Wirtschafts-, Sozial- und Währungsreform in Kraft getreten und ab diesem Zeitpunkt galt die "Westmark" auch in der DDR als alleingültiges Zahlungsmittel. Ab diesem Tage hatte die DDR ihre Marken (wie schon 1949) mit der Bezeichnung "Deutsche Post" verausgabt. Schon die Sondermarke "Internationales har der Alphabetisierung" trug die neue Bezeichnung. Die Dauerserie "Bauwerke und Denkmäler" trug die neue Währung und erschien in den wichtigsten Portostufen. Insgesamt wurden 572 Mill. Marken gedruckt, so daß ein Großteil der Marken mit Einstellung des Verkaufs im März 1992 vernichtet werden mußte.

Es galt zwar in ganz Deutschland die gleiche Währung, aber es gab zwei unterschiedliche Posttarife. Die gegenseitige Anerkennung der Marken war nicht unproblematisch, aber sie war vor allen Dingen politisch begründet und sollte ein Zeichen der anstehenden Wiedervereinigung sein. Für die Philatelisten war es eine Zeit, in der interessante Mischfrankaturen entstanden.

Für die Sammler in der DDR begann am 1. Juli 1990 ebenfalls eine neue Zeitrechnung, da die strengen Verkaufsbestimmungen aufgehoben wurden. Interessenten wurden gebeten, sich mit Neubestellungen direkt an die Abteilung Versand des Post- und Fernmeldeverkehrsamtes zu wenden.

Ein besonderes Problem waren die bis zum 30. Juni 1990 verausgabten DDR-Marken, da alle Marken seit 1965 uneingeschränkt frankaturgültig waren. Außerdem gab es sehr große Bestände. Viele Händler in Westdeutschland hatten riesige Mengen in DDR-Währung zu Spottpreisen aufgekauft und boten diese als Frankaturware an. Gegen geringes Aufgeld war es möglich, Briefe aus dem Westen mit DDR-Marken zu frankieren, die dann auf DDR-Gebiet eingeliefert wurden. Der Deutschen Bundespost entstand hierdurch ein erheblicher Verlust und deshalb verloren derartige DDR-Marken am 3. Oktober 1990 ihre Gültigkeit. Die Marken von Westberlin und DDR-Marken in DM-Währung, die ab dem 1. Juli 1990 erschienen waren, durften noch bis zum 31. Dezember 1990 verkauft werden.

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