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Einführung
Nach Bayern und zeitgleich mit Sachsen verausgabte auch Österreich die ersten Briefmarken. Österreich spielte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts auf Grund seiner geographischen Lage eine bedeutende Rolle in Europa. Von Lombardo-Venetien, Slowenien, Serbien, Siebenbürgen über Ungarn bis Böhmen-Mähren und Galizien führten europäische Post- und Handelswege über österreichisches Gebiet.
Ein gemeinsamer Postvertrag zwischen Österreich und dem Deutschen Bund, der am 1. Juli 1850 zur Bildung des Deutsch-Österreichischen Postvereins führte, spielt die Bedeutung des Vielvölkerstaates wieder. Am 1. Juni erschienen in Österreich zehn Briefmarken in Kreuzerwährung und in Lombardo-Venetien wurden fünf Briefmarken in Centesimi-Währung verausgabt. Diese Extra-Ausgabe war notwendig, weil dieses Gebiet zwar zu Österreich, aber nicht zum Deutschen Bund gehörte.
Die Markenmotive waren einheitlich mit dem österreichischen Doppeladler und der Landesbezeichnung "KK Post-Stempel" versehen. Die Marken mit Kreuzer-Währung wurden in Lombardo-Venetien nur bis Anfang Mai 1851 verwendet, während die Centesimi-Ausgaben dieses Gebietes im ganzen österreichischen Postgebiet verwendet werden durften. Interessant sind bei den frühen Ausgaben besonders die Wasserzeichen- und Papierunterschiede.
Mit Gründung des Deutschen Reiches 1871 schied Österreich als direktes Mitglied der deutschen Staatengemeinschaft aus. Insgesamt katalogisiert der Michel-Katalog (in den Hauptnummern) für die Kaiserzeit bis zum Ende des 1. Weltkriegs 227 Ausgaben, wobei der Doppeladler und das Porträt von Kaiser Franz-Joseph bei der Motivwahl dominierten und besonders auch die sog. Zeitungsmarken zu nennen sind.
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Landkarte Österreich vor 1867
Der Neoabsolutismus bis 1867
Auch in Österreich-Ungarn kam es - wie in anderen europäischen Ländern - in den Jahren 1848/49 zu einer Revolution, die am 13. März 1848 begann. Die Revolution fand im ganzen Kaiserreich statt, wobei die Motive allerdings unterschiedlich waren: in Österreich selbst war sie bürgerlich-liberal und teilweise sozial mitiviert, in Italien und Ungarn in erster Linie national. Wie aber auch anderswo, wurde auch hier der Aufstand blutig niedergeschlagen. In Wien geschah dies durch Alfred Fürst Winischgrätz und den Bus von Kroatien, Josef Graf Jellecic, worauf der aus der Revolution hervorgegangene "Reichstag" in Kremsier eine Verfassung verabschiedete, die aber nie in Kraft trat.
Kurz nach der Niederschlagung der Wiener Aufständischen dankte der senile Kaiser Ferdinand ab und es folgte ihm der gerade 18-jährige Franz Joseph auf den Thron, der das Habsburger Reich bis zum Ende des 1. Weltkrieges regieren sollte, weshalb man in der historischen Fachliteratur seine lange Regierungszeit auch als das "Franz-Josephinische Zeitalter" bezeichnet hat. Zu Beginn der Regierungszeit war die Revolution in Ungarn, wo man sich für unabhängig erklärt und den Rechtsanwalt Lajos Kossuth zum Präsidialregenten ausgerufen hatte, noch im vollen Gange. Mit russischer Militärhilfe gelang es aber, die Aufständischen zu besiegen: am 13. August 1849 mußte sich eine ungarische Armee unter General Artur Görgey bei Világos ergeben und die Rädelsführer des ungarischen Aufstands flohen ins Osmanische Reich. Als im Oktober 1849 die letzten ungarischen Widerstandsnester, die Festungen Komorn (Komárno) und Komárom fielen, war die Revolution endgültig niedergeschlagen. In Italien wurde der Angriff von Sardinien-Piemont zurückgeschlagen.
Gestützt auf die Armee, die die Feinde im Inneren und Äußeren besiegt hatte, die Bürokratie und die katholische Kirche, errichtete Kaiser Franz Joseph ein neoabsolutistisches Regime. Er herrschte "von Gottes Gnaden". Am 7. März 1849 erließ er eine oktroyierte Verfassung. Das Offizierskorps war multinational und durch einen Verhaltenskodex mit einander verbunden, das Beamtentum stand dem Kaisertum und dem gesamten Staat loyal gegenüber. Während der einfache Bürger sich mehr und mehr als Deutscher, Tscheche, Italiener, Slowener, Pole, Kroate oder Ungar sah, identifizierten sich die Beamten mit dem Gesamtstaat. Der Bund mit der Kirche wurde 1855 im Konkordat mit dem Papst gefestigt, indem der katholischen Kirche eine Vormachtstellung im Bezug auf das Eherecht, aber auch auf Schulen. da sich der Unterricht den kirchlichen Lehrgegenständen unterordnen mußte.
Problematisch blieb die Situation in Ungarn: da die Ungarn sich gegen die Krone gewandt hatten, wurde die sog. Komitatsverfassung aufgehoben und eine Militärverwaltung mit sechs Militärdistrikten eingerichtet.
Am 18. Februar 1853 wurde von dem ungarischen Schneider János Libényi ein Messerattentat auf den Kaiser verübt, wobei Franz Joseph leicht verwundet wurde. Mit Hilfe Rußlands wurden die Ungarn geschlagen, worauf die Rädelsführer bestraft und allein 13 ungarische Generäle hingerichtet wurden.
Im Krieg mit den Franzosen erlitt Österreich am 4. Juni 1859 bei Magenta und am 24. Juni bei Solierino zwei schwere Niederlagen, die die Unfähigkeit des Kaisers als Feldherr zeigten, worauf er nie mehr den Oberbefehl über ein Heer übernahm.
Innenpolitisch gelang es dem Kaiser, nach und nach die Zuneigung der Österreicher zu gewinnen, da er sich zunehmend liberal zeigte: so ließ er in Wien die Stadt erweitern und auch mit der Verfassung von 1861, dem "Februarpatent", schuf er eine Art Parlamentarismus mit einem Zweikammernsystem. Das Ende des Neoabsolutismus war nach der Niederlage bei Königgrätz am 3. Juli 1866 gekommen, zumal mit Ungarn ein "Ausgleich" gefunden werden mußte. Der Krieg mit Preußen war von Bismarck angezettelt werden, der den österreichischen Einfluß im Deutschen Bund zurückdrängen wollte. Als Österreich Holstein besetzte, war es zu einem Zweifrontenkrieg gekommen, weil Bismarck mit Italien einen Beistandspakt geschlossen und den Italienern den Besitz von Venedig versprochen hatte.
Zwar war Österreich in Italien siegreich, aber nach der Schlacht bei Königgrätz marschierten die preußischen Truppen bis Hollabrunn. Preußen sah von einer Besetzung Wiens ab und schloß am 26. Juli 1866 den Vorfrieden von Nikolsburg und danach den Frieden von Prag mit Österreich, wobei Österreich die Auflösung des Deutschen Bundes und im Friedensvertrag von Wien am 3. Oktober 1866 auch das Königreich Italien anerkannte und Venetien abtrat.
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Die frühen Ausgaben 1850 - 1867
- Die ersten österreichischen Briefmarken -
Das "Verordnungsblatt für Posten, Eisenbahnbetrieb und Telegraphen" vom 27. April 1850 legte unter Nr. 25-28 die "Bestimmungen über die Briefportotaxen und die Erhebung derselben durch Briefmarken" ab dem 1. Juni 1850 fest. Diese Verordnung gilt als Geburtsstunde der ersten österreichischen Briefmarken. Die Freimachung wurde folgendermaßen beschrieben: "Der Aufgeber einer Briefpostsendung hat auf deren Adreßseite am oberen Rand in der Mitte eine Marke oder deren soviele mittelst Benetzung des auf ihrer Rückseite aufgetragenen Klebestoffes haltbar zu befestigen, als nötig sind, um durch ihren Werth die nach Entfernung und Gewicht entfallende Frankogebühr auszugleichen."
Die erste Ausgabe vom 1. Juni 1850 mit fünf Marken zu 1, 2, 3, 6 und 9 Kreuzern sollte eigentlich ein Provisorium sein, bis Marken mit dem Porträt des Kaiser in Umlauf gebracht werden konnten. Die Marken zeigen den Doppeladler des Staatswappen auf einem Schild und darüber eine Kaiserkrone. Über Palmenblättern sind links ein Lorbeer- und rechts ein Eichenzweig abgebildet. Oben enthalten die Marken die Inschrift "K. K. Post-Stempel" und unten in einer Leiste die Wert- und Währungsangabe. Die Marken galten nicht in Lombardo-Ventien, da man dort eine Centesimi-Währung hatte. Da kurz vor der Emission der Marken die Portogebühren herabgesetzt wurden, war der schon fertig gestellte Höchstwert zu 12 Kreuzern überflüssig, wofür die 9-Kreuzer-Ausgabe verausgabt wurde.
Da die damals gültige Währungseinheit auf 1 Gulden = 60 Kreuzer lautete, wurden die Markenbogen auch zu 60 Marken gedruckt, wobei je vier derartige Bogen zu einem Druckbogen gehörten. Der Markenbogen enthielt also 8 Reihen zu je 8 Marken, so daß 64 Felder enthalten waren. Um auf eine Einheit von 60 Marken zu kommen, wurden jeweils vier Leerfelder mit sog. Andreaskreuzen bedruckt, die sich nebeneinander in vier verschiedenen Varianten links oder rechts unten im Bogen befanden.
Während die 1. Auflage auf Handpapier mit Wz. 1 erstellt wurde, war die 2. Auflage von 1854 auf Maschinenpapier ohne Wasserzeichen. Besonders von der 1. Auflage gibt es zahlreiche Typenunterschiede und Farbvarianten, die gerne von Spezialsammlern dokumentiert werden. Wie damals üblich, waren alle Marken noch ungezähnt.
- Die ersten Zeitungsmarken -
Für den Versand von Zeitungen und Zeitschriften gab es in Österreich Portoermäßigungen, die schon sehr bald nach der Einführung der Briefmarken eigene Zeitungsmarken erforderlich machten. Diese wurden nach einem Entwurf des Kupferstechers Josef Axmann hergestellt und am 1. Januar 1951 emissiert. Sie sind die ersten Zeitungsmarken weltweit. Die Marken zeigen einen nach links gerichteten Merkurkopf mit einer Inschrift "K. K. - Zeitungs - Post - Stempel", wobei jede Art von Wertbezeichnung fehlte. Da diese Marken von den Zeitungsverlagen gekauft und somit nicht einzeln abgegeben wurden, reichten unterschiedliche Farben. Die blaue Zeitungsmarke galt für 1 Zeitungsexemplar, die gelbe für 10 und die rosa Marke für 50 Zeitungen.
Die Marken hatten demnach folgenden Wert: blau für 0,6 Kreuzer bzw. 3 Centesimi (in Lombardo-Venetien), gelb für 6 Kreuzer bzw. 30 Centesimi und rosa für 30 Kreuzer bzw. 1 1/2 Lire. Da die rosa und die gelbe Marke leicht zu fälschen war, wurden beide 1853 aus dem Verkehr gezogen. Im Jahre 1856 gab es als Ersatz für die gelbe Marke eine Marke in zinnoberrot, die nicht nur die seltenste österreichische Marke überhaupt ist, sondern auch eine der größten Raritäten weltweit.
Sie war nur von 1856 bis 1858 im Umlauf. Hinzu kam, daß sie nur für mindestens 10 Zeitungsexemplare Verwendung fand, während die blaue Marke auf jede einzelne Zeitung geklebt wurde und oft samt Zeitung erhalten geblieben ist. Pakete mit 10 Zeitungen wurden in Schleifen gepackt, wobei die rote Marke auf die Schleife geklebt wurde. Der Zeitungsverkäufer riß in der Regel die Schleifen auf und warf diese samt der Marke achtlos weg. Da die Zeitungsmarken außerdem immer mindestens im Bogen zu 100 Stück gekauft werden mußten, nahm man nicht gerne die hochwertigen Marken. Es sollen von der roten Marke nur ca. sieben gebrauchte und 30 - 40 ungebrauchte Stücke erhalten sein. Bei den Zeitungsmarken gibt es ebenfalls Typenunterschiede.
- Die Ausgaben 1858 - 1867 -
Die 1850 verausgabte erste Ausgabe blieb bis 1858 im Gebrauch, obwohl man auch in Österreich daran dachte, Marken mit dem Bild des Monarchen herauszubringen. Erst die Währungsreform vom 1. November 1858 machte eine neue Ausgabe notwendig. 1 Gulden hatte nun 100 Kreuzer und durch die Währungsreform wurden auch neue Portostufen notwendig. Bei der Ausgabe griff man auf Entwürfe von Prof. Ernst Adolf Meissner aus dem Jahre 1856 zurück, indem man lediglich die Wertangabe auf den Druckstöckeln der Entwürfe änderte. Die Marken weisen nun nicht nur eine Zähnung auf, sondern wurden auch im Prägedruck hergestellt. Obwohl man jetzt ein Dezimalsystem hatte, behielt man die Einteilung der Druckbogen in vier Schalterbogen zu je sechzig Marken bei. Bei den Marken unterscheidet man zwei Typen.
Mit dem Porträt des Kaisers erschienen am 1.11.1858 bzw. 1859 auch je eine Zeitungsmarke in blau bzw. in lila, wobei es diverse Farbvarianten gibt. Die Zeitungsmarken wurden nicht in Bögen zu 60, sondern zu 100 Marken gedruckt.
Die nächste Ausgabe erschien im Jahre 1860/61 und zeigte in einem Oval den Kaiserkopf nach rechts schauend. Die Marken waren ohne Wasserzeichen und auch diesmal erschien ein Zeitungsmarke, die einen Wert von 1 Kreuzer besaß. Von dieser grauen Marke gibt es fünf Farbvarianten.
Schon 1863 wurde eine neue Markenserie erforderlich, weil die Beschlüsse des deutsch-österreichischen Postvereins eine Farbänderung notwendig machte. Diesmal entschied man sich für eine Wappenserie, die von Josef Tautenhayn entworfen wurde. Zeitgleich wurde eine Zeitungsmarke mit einem Wert zu 1,05 Kreuzer emissiert. Als 1864 eine neue Zähnungsmaschine eingesetzt wurde, änderte sich nicht nur die Perforierung, sondern es wurde auch ein Wasserzeichenpapier verwendet.
Die letzte Ausgabe der sog. "Klassischen Periode" österreichischer Briefmarken erschien am 1. Juni 1867 und wurde auf Grund des österreichisch-ungarischen Ausgleichs notwendig. Ungarn erhielt zwar eine eigene Posthoheit, stellte aber zunächst noch keine eigenen Briefmarken her, da es an Druckereien fehlte. Für die in Österreich hergestellten und in Ungarn verwendeten Marken wurden die Kosten vom ungarischen Handelsministerium ersetzt. Die Dauermarkenserie zeigte einen nach rechts gerichteten Kaiserkopf in einem aus Perlen gebildeten Kreis und der Prägestempel wurde wieder von Josef Tautenhayn graviert. Es wird zwischen einem groben und feinem Druck unterschieden. Auf Grund der neuen politischen Verhältnisse wurde auch eine neue, violette Zeitungsmarke hergestellt, die einen nach links schauenden Merkurkopf zeigt. Auffällig ist hier fehlende die deutschsprachige Inschrift. Von der Marke gibt es mehrere Typen.
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Die Österreichisch-ungarische Doppelmonarchie
Ein weiteres Ereignis in jener Zeit war die Entstehung der Doppelmonarchie "Österreich-Ungarn", bestehend aus einer sog. "cisleithanischen" (= österreichischen) und "transleithanischen" (= ungarischen) Hälfte. Federführend auf ungarischer Seite war der Rechtsanwalt Ferenc Deák, auf österreichischer Seite der Ministerpräsident Ferdinand Freiherr von Beust. Eigentlich entstanden zwei unabhängige Staaten, die aber ein gemeinsames Staatsoberhaupt und eine gemeinsame Außen-, Finanz- und Militärpolitik hatten. Der Kaiser von Österreich war zugleich auch König von Ungarn, weshalb sich Franz Joseph auch in Budapest krönen ließ.
Österreich war die größere Hälfte, da es nicht nur aus den österreichischen Stammlanden, sondern auch aus dem Königreich Böhmen, Galizien, der Bukowina bis Triest und dem Königreich Dalmatien bestand und insgesamt über 20 Millionen Einwohner umfaßte. Zu Ungarn gehörten die heutige Slowakei, Siebenbürgen, Kroatien und Slawonien.
Auch das bis heute gültige "Staatsgrundgesetz über die Rechte der Staatsbürger" entstand in dieser Zeit und ist ein wichtiges Element der österreichischen Verfassung, das nach dem 2. Weltkrieg am 27. April 1945 bestätigt wurde. Die sog. "Dezemberverfassung" von 1867 ist die erste Verfassung, die nicht vom Kaiser erlassen, sondern vom Reichsrat verabschiedet wurde. Sie bestand aus verschiedenen Verfassungsgesetzen: neben dem schon genannten Staatsgrundgesetz über die Bürgerrechte gehörten hierzu ein Gesetz über die Reichsvertretung, das Reichsgericht, die richterliche Gewalt und die Ausübung der Regierungs- und Vollzugsgewalt. Es gab ein Zweikammersystem, das aus einem Herrenhaus (die Mitglieder wurden ernannt) und einem Abgeordnetenhaus (die Mitglieder wurden zunächst noch von den Landtagen entsandt) bestand. Auch die Gewaltenteilung war gegeben. Mit Hilfe des Paragraphen 14 (dies ist ein sog. "Notverordnungsparagraph") konnte die Regierung allerdings auch ohne den Reichsrat regieren.
Eine Folge des Ausgleichs mit Ungarn war eine zunehmende Liberalisierung: die Verfassung sah z. B. ein zunächst noch eingeschränktes Wahlrecht vor, das an eine entsprechende Steuerleistung oder aber einen entsprechenden Bildungsstand gebunden war. Wahlberechtigt waren demnach Vertreter der Intelligenz, Beamter, Träger akademischer Grade, Lehrer, Offiziere und Priester. Bis es ein allgemeines Wahlrecht und gar ein Frauenwahlrecht gab, sollte es noch einige Jahrzehnte dauern. 1873 wurde das Wahlrecht leicht modifiziert, da die Abhängigkeit von den Landtagen beseitigt wurde, der Zensus blieb aber erhalten und es konnten nur ca. 6 Prozent der Bevölkerung wählen.
Es kam obendrein zu einem Kulturkampf, da eine Trennung von Kirche und Staat von den Liberalen angestrebt wurde. Adel und Klerus galten als Vertreter der alten absolutistischen Ordnung. Über den Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn waren besonders die Böhmen verstimmt, da sie nicht einbezogen wurden und Franz Joseph nie mit der böhmischen Wenzelskrone gekrönt wurde, obwohl er dies versprochen hatte. Das größte Problem der Doppelmonarchie war und blieb somit das Nationalitätenproblem, da es insgesamt elf Nationalitäten gab: neben Österreichern und Ungarn gab es Italiener, Kroaten, Serben, Ruthenen, Ukrainer, Galizier, Tschechen, Slowenen und Rumänen.
Politisch bedeutend unter den Parteien im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts waren in Österreich die Deutschnationalen unter Führung von Georg Ritter von Schönerer, deren Motto "Ohne Juda, ohne Rom bauen wir Germaniens Dom" war. Daneben gab es die Christlichsozialen unter dem Anwalt Dr. Karl Lueger, der 1897 in Wien Bürgermeister wurde und einerseits Wien zu einer modernen und weltoffenen Großstadt machte, aber andererseits ein eingefleischter Antisemit war. Die dritte wichtige Partei war die am 5. April 1874 in Neudörfl (damals noch zu Ungarn gehörend) gegründete Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs unter Dr. Victor Adler.
Nach der ersten liberalen Regierung unter Carlos Auersperg bildeten die Konservativen im Jahre 1870/71 eine Zwischenregierung. Zu dieser Zeit wurde das Konkordat aufgekündigt, da Franz Joseph mit der auf dem Vatikanischen Konzil 1870 verkündeten Unfehlbarkeit des Papstes nicht einverstanden war. Die 1871 gebildete zweite liberale Regierung unter Adolf Auersberg versuchte 1874 mit vier Gesetzen, die Rechtsverhältnisse der Religionsgemeinschaften neu zu regeln, die aber nie vom Kaiser sanktioniert wurden. Am wichtigsten blieb das Reichsvolksschulgesetz von 1869, das eine überkonfessionelle Schule vorsah mit obligatorischem Religionsunterricht und der Einführung von verbindlichen Fächern wie Naturgeschichte, Heimatkunde, Turnen und Handarbeit.
In jener Zeit war es auch "modern", sein Kapital in Unternehmen einzubringen: Banken und Aktiengesellschaften entstanden und Eisenbahnen wurden gebaut. Es wurde viel spekuliert und am 9. Mai 1873 kam es zum "Großen Börsenkrach" in Wien. Weil viele Liberale in Korruptionsskandale verwickelt waren, entwickelte sich ein Mißtrauen gegen die Wirtschaft und den Liberalismus, dem ein starker Antisemitismus folgte, da viele Unternehmer Juden waren. Dennoch konnten die Liberalen noch sechs weitere Jahre die Regierung stellen. Erst die Bosnien-Krise von 1878 führte zum Sturz der Regierung. Man wollte keine weitere Zunahme der slawischen Bevölkerung und bei den Wahlen 1879 erlitten die Liberalen eine herbe Niederlage.
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Landkarte Österreich-Ungarn ab 1867
Der Nationalitätenkampf in der Doppelmonarchie
Kaiser Franz Joseph regierte 68 Jahre von 1848 bis 1916 und war ähnlich angesehen wie die englische Königin Viktoria, allerdings war die politische Stabilität nicht gegeben, weil es in dieser Zeit 24 Regierungen gab. Kulturell und gesellschaftlich war es eine glanzvolle Epoche, in der Außenpolitik handelte man aber ähnlich glücklos, wie in der Innenpolitik. Besonders in Wien schufen bedeutende Architekten aus ganz Europa wie z. B. Theophil Hansen, Gottfried Semper, Friedrich Schmidt, Ferstel, Hasenauer, Van der Nüll und Siccardsburg Prachtbauten. In der Dichtung sind Franz Grillparzer, Adalbert Stifter, Peter Rosegger, Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, Georg Trakl, Franz Kafka, Hermann Bahr, Ludwig Anzengruber und Marie von Ebner-Eschenbach zu nennen, in der Malerei Hans Mart und Gustav Klimt, in der Musik Johannes Brahms, Anton Bruckner und Johann Strauß junior.
Dennoch hatte der Untergang der Donaumonarchie schon begonnen. Der Gesamtstaatideologie der Habsburger stand der Nationalismus gegenüber, denn nur die Dynastie selbst, die Armee und das Beamtentum standen uneingeschränkt zum Gedanken der Doppelmonarchie. Schon 1866 ließ sich die Unterdrückung nationaler Bestrebungen nicht mehr in gewohnter Weise fortsetzen, worauf Österreich ab 1867 durch den Ausgleich mit Ungarn das zweite wichtige Staatsvolk mehr an der Ausübung der staatlichen Macht beteiligte. Wie die Deutschen im Westen waren allerdings die Ungarn ebenfalls nicht bereit, diese Macht mit den anderen Nationalitäten in ihrer Reichshälfte zu teilen, sondern sie wachten eifersüchtig über die errungenen Privilegien. Die enttäuschten Tschechen verlegten sich seitdem immer mehr auf den Panslawismus und sahen ihr Heil in einer Annäherung an Rußland und einer Verweigerung der Teilnahme am politischen Leben in der Habsburgermonarchie.
Analog zu den Tschechen, deren Hauptgegner die Deutschen waren, sahen sich die Slowaken von den Ungarn unterjocht. 1918 gingen sie deshalb mit den Tschechen ein Bündnis ein, das zur Gründung der Tschechoslowakei führte.
Auch die südslawische Frage war ein großes Problem im Vielvölkerstaat. Die Idee einer Vereinigung der Slowenen, Kroaten und Serben entstand schon vor 1848/49. Der Jugoslawismus sah dabei sowohl die Möglichkeit einer Autonomie innerhalb des Habsburger Reiches, als auch einen Zusammenschluß mit dem Königreich Serbien vor. Die Slowenen faßten auch die Schaffung eines slowenischen Kronlandes, das eine Teilung der Steiermark oder Kärntens und einen Zusammenschluß von Krain, Görz, Istrien und Triest bedeutet hätte, ins Auge, dessen Hauptstadt Laibach (Ljubljana) sein sollte. Da es keinen slowenischen Adel und auch kein starkes Bürgertum gab, hatten die Bestrebungen wenig Aussicht auf Erfolg.
Im Norden waren mit der 2. polnischen Teilung 1772 unter Maria Theresia das Königreich Galizien und Lodomerien zu Österreich gekommen. Hier bildeten die Polen die beherrschende Schicht, da die Ruthenen (Ukrainer) eher bäuerlichen Ursprungs waren. Selbst unterdrückt, hinderte dies die Polen nicht daran, ihrerseits die Ruthenen zu unterdrücken. Anders als die Tschechen nahmen die Polen allerdings aktiv am parlamentarischen Geschehen im Habsburger Reich teil, wobei immer eine Wiederherstellung Gesamtpolens ein geheimes Ziel blieb. Letztendlich scheiterte der Vielvölkerstaat nicht an den Ereignissen des 1. Weltkrieges, sondern an seinen nationalen und sozialen Problemen.
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Die Ausgaben 1868 - 1900
Die Zeitungsmarke vom 1. Dezember 1880 enthielt zum ersten Male eine Wertangabe (1/2 Kr.). Bei der Ausgabe von 1883 enthielt der Doppeladler in der Mitte den Werteindruck der Portostufe. Bei dieser Ausgabe gibt es verschiedene Zähnungsvarianten. Schon 1890 gab es dann wieder eine Ausgabe mit dem Porträt von Kaiser Franz Joseph im Oval, die auf glasig-hartem bzw. weichem Faserpapier gedruckt wurde.
Die vier Werte von 1891 und die beiden Ergänzungswerte von 1896 zeigten das Porträt im Oktett. Bedingt durch die Umstellung auf die Kronenwährung (100 Heller = 1 Krone) griff man aber 1899 wieder auf das Motiv von 1883 zurück, wobei jeweils mehrere Zähnungsvarianten zu unterschieden sind. Im letzten Jahr des 19. Jahrhunderts erschienen dann auch noch vier Zeitungsmarken (Michel-Nr. 97ff.) mit der neuen Währungsangabe.
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Der Niedergang der Habsburger Monarchie
Im Jahre 1878 besetzte Österreich-Ungarn Bosnien, das 1908 annektiert und Teil des Staates wurde, ohne daß die anderen Großmächte zugestimmt hätten. Ab 1879 wurde die Doppelmonarchie von einer Koalition aus Deutsch-Klerikalen, Konservativen und Vertretern der slawischen Minderheiten regiert. Die Regierung Taaffe war von 1879 bis 1893 im Amt und somit eine absolute Ausnahme, was die Länge ihrer Amtszeit betraf. Die Politik war eher slawenfreundlich, ohne allerdings einen Ausgleich (wie zwischen Ungarn und Deutschen) zu verfolgen. Trotzdem wuchs gerade deshalb die Zahl deutschnationaler Vereine und Verbindungen in Österreich. Erfolgreich war man auf dem Gebiet der Sozialgesetze, da Frauenarbeit erlaubt und Kinderarbeit verboten wurde. Es gab geregelte Arbeitszeiten von maximal 12 Stunden pro Tag und am Sonntag war Arbeit verboten. Die Schaffung von "Gewerbeinspektoraten" sollte menschenunwürdige und ungesunde Zustände am Arbeitsplatz verhindern.
Auch in den nichtdeutschen Bevölkerungsteilen bildete sich immer mehr ein bescheidenes Bürgertum heraus, das nach Bildung strebte. Als in Cilli die Bildung einer slowenischen Parallelklasse am örtlichen Gymnasium gefordert wurde, kam es in Wien zum Bruch der Koalition und der zuständige Minister Alfred Windischgrätz wurde gestürzt. Von 1895 bis 1897 regierte der Pole Graf Kasimir Badeni in Österreich, dem es gelang, die "Jungtschechen" mit seiner ebenfalls slawenfreundlichen Politik auf seine Seite zu ziehen. Der Zensus beim Wahlrecht wurde gesenkt und in Böhmen und Mähren galt zukünftig Tschechisch als zweite Amtssprache neben Deutsch, wogegen sich besonders die deutschen Beamten auflehnten, da sie die tschechische Sprache als "minderwertig" ansahen. In Wien kam es zu Aufständen und am 29. April 1897 mußte Franz Joseph das Parlament schließen.
Von 1900 bis 1904 regierte Ernst von Körber, der hoffte, durch den Ausbau der Wirtschaft alle Kräfte binden und vom Nationalitätenkonflikt ablenken zu können. Auf die Regierungen Körber 1905/06 und Bienerth-Schmerling (bis 1911) regierte zwischenzeitlich Gautsch, der eine Wahlrechtsreform verabschieden wollte. Im November 1905 demonstrierten über 200.000 Arbeiter in Wien für ein allgemeines Wahlrecht, das unter Max Wladimir Freiherr von Beck, der 1906 - 1908 Ministerpräsident war, geschaffen wurde, aber nur für Männer galt. 1911 folgte die Regierung von Karl Graf Stürgkh, der aus einem alten steirischen Adelsgeschlecht stammte. Als 1914 der 1. Weltkrieg ausbrach, wurde seiner zivilen Regierung eine Militärverwaltung zur Seite gestellt, die die eigentliche Macht im Staate hatte. Einen Monat nach dem Tod von Kaiser Franz Joseph wurde Stürgkh 1916 im Hotel Meißl & Schaden von dem radikalen Sozialdemokraten Dr. Friedrich Adler, dem Sohn des Parteigründers, erschossen.
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Die Ausgaben bis zum 1. Weltkrieg
Als erste Briefmarkenedition des 20. Jahrhunderts wurden im Jahre 1901 die Marken von 1899 mit Lackstreifen herausgegeben. Bei der Auflage von 1904 erschien die Wertziffer dann mit weißem Hintergrund und die Ausgabe von 1905 war ohne Lackstreifen. Die vielleicht schönsten Marken vor dem 1. Weltkrieg und zugleich die ersten Sondermarken von Österreich wurden am 1. Januar 1908 anläßlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph verausgabt, wobei die Marken auf Kreidepapier und 1913 auf einfachem Papier erschienen.
Bei den vier Zeitungsmarken der Jahre 1908/10 wird zwischen dünnem, durchsichtigem und dickem, glattem Papier unterschieden. Als letzte Marken vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges wurden am 18. August 1910 Jubiläumsmarken zum 80. Geburtstag des Kaisers emissiert.
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Der 1. Weltkrieg und das Ende der Monarchie
Außenpolitisch stand dem Zweibund zwischen Österreich und dem Deutschen Reich, zu dem 1882 Italien und 1883 Rumänien kamen, die "Entente cordiale" von Frankreich und England gegenüber. Wie 1939 zu Beginn des 2. Weltkrieges gab es auch vor Beginn des 1. Weltkrieges Bündnisse, die sich feindlich gesinnt waren, und die Kriegsbereitschaft war sehr hoch.
Nach der Niederlage gegen Preußen im Jahre 1866 hatte Bismarck ganz bewußt darauf verzichtet, das Habsburger Reich zu demütigen, weil er in den Österreichern wichtige Bundesgenossen für die Zukunft sah. Der Zweibund wurde nach dem Berliner Kongreß von 1878 geschlossen. Spannungsfrei war das Bündnis aber dennoch nicht, weil z. B. 700.000 Italiener auf österreichischem Gebiet und in Ungarn und in der Bukowina ca. 4 Millionen Rumänen lebten. Auf der Seite der Gegner des 1. Weltkrieges schlossen 1894 Frankreich und Rußland, 1904 Frankreich und England und 1907 England und Rußland Bündnisse ab. Die Krisen der Jahrhundertwende, die Annexion Bosniens und Herzegowinas durch Österreich im Jahre 1908 und die Balkankriege von 1911 bis 1913 konnten noch friedlich gelöst werden.
Am 28. Juni 1914 wurden der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie von Hohenberg in Sarajewo erschossen, was ein herber Schlag für den greisen Kaiser war: sein Bruder Maximilian wurde in Mexiko erschossen, sein Sohn Rudolf beging Selbstmord, seine Frau Elisabeth wurde in Genf ermordet. Franz Ferdinand hatte Pläne für einen Zusammenschluß der Südslawen unter kroatisch-österreichischer Führung verfolgt mit einer Annexion Serbiens. Da der Attentäter Gavrilo Princip zwar österreichischer Bürger, aber auch Serbe war, kam es zu einem Ultimatum an Serbien, das abgelehnt wurde. Am 28. Juli 1914 erfolgte deshalb die österreichische Kriegserklärung und der 1. Weltkrieg begann, der allein in Österreich-Ungarn über eine Million Gefallene forderte. Deutschland erklärte Rußland und Frankreich den Krieg und marschierte über das neutrale Belgien in Frankreich ein, worauf England in den Krieg eintrat. Die Bündnispartner Italien und Rumänien blieben zunächst noch neutral, aber die Türkei und Bulgarien nahmen an der Seite des Zweibundes am Krieg teil.
Italien scherte aus dem Dreibund aus und erklärte Österreich-Ungarn und Deutschland am 26. April 1915 den Krieg, weil es von der Entente im Londoner Vertrag größere Gebietsgewinne (Triest und Südtirol, aber auch Gebiete an der Adria und in Afrika) versprochen bekommen hatte. Auch Rumänien wurden seitens der Entente Zugeständnisse gemacht. Für den Zweibund bedeutete dies einen Zweifrontenkrieg: Deutschland kämpfte in Frankreich und Rußland, Österreich in Rußland und Italien. Der deutsche Schlieffen-Plan war zunächst erfolgreich, aber nach der Marneschlacht kam der deutsche Vormarsch in Frankreich zum Stillstand. Auf dem Balkan fanden die Kämpfe hauptsächlich in den italienischen Bergen und am Isonzo statt. Nach und nach verschlechterte sich die Versorgungs- und Nachschublage für die Mächte des Zweibundes.
Am 23. November 1916 starb Kaiser Franz Joseph und sein Großneffe Karl wurde sein Nachfolger, als letzter Habsburger in über 600 Jahren österreichischer Geschichte. Zwar versuchte der Bruder von Karls Frau Zita, Sixtus von Bourbon-Parma, für Österreich einen Separatfrieden mit den Alliierten zu erreichen, aber dieser Versuch wurde abgelehnt. Sinkende Löhne und steigende Lebenshaltungskosten führten in Österreich zu Streiks, die blutig beendet wurden. Nach der russischen Oktober-Revolution 1917 hoffte man auch in Österreich auf Frieden. Im Februar 1918 rebellierten Teile der österreichischen Marine in Kotor (Cattaro), der Aufstand wurde niedergeschlagen und die Anführer wurden gehängt. Im März 1918 schloß das Deutsche Reich in Brest-Litovsk einen Separatfrieden mit dem bolschewistischen Rußland, aber dafür traten die USA in den Krieg ein, deren Präsident Wilson beabsichtigte, die Habsburger Monarchie in "Nationalstaaten" aufzulösen.
Als am 3. November 1918 ein Waffenstillstand geschlossen wurde und der 1. Weltkrieg zu Ende ging, zerbrach der Vielvölkerstaat endgültig. Im Oktober 1918 wurde in Zagreb der "Staat der Serben, Kroaten und Slowenen" (das spätere Jugoslawien) gegründet und auch die Polen wurden unabhängig. Am 14. Oktober 1918 wurde in Prag die Tschechoslowakische Republik ausgerufen. Zwei Tage versuchte Kaiser Karl mit einem Manifest, die Doppelmonarchie in einen föderalistischen Bundesstaat umzuwandeln, was aber ohne Folgen blieb.
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Die Ausgaben im 1. Weltkrieg
Die Auswirkungen des 1. Weltkrieges lassen sich auch an den Briefmarken ablesen, denn in den ersten beiden Kriegsjahren erschienen am 4. Oktober 1914 zwei Wohlfahrtsmarken und am l. Mai 1915 fünf Wohlfahrtsmarken zur Unterstützung der "Kriegswitwen und -waisen". 1916/18 wurde nochmals eine Dauermarkenserie verausgabt, die letztmalig die Kaiserkrone und das Porträt des greisen Kaisers Franz Joseph zum Thema hatten, wobei bei den einzelnen Ausgaben zwischen verschiedenen Papier- und Zähnungsvarianten unterschieden wird. Die letzten Zeitungsmarken des Kaiserreichs wurden am 1. Oktober 1916 verausgabt.
An diesem Tage erschienen auch zwei dreieckige Eilmarken für Drucksachen, denen am 15. Mai 1917 zwei weitere Eilmarken mit Merkurkopf folgten und - nach der Thronbesteigung von Kaiser Karl I. vier Dauermarken mit seinem Porträt. Als letzte Ausgabe des Kaiserreichs überhaupt sind die ersten Flugpostmarken aus dem Jahre 1918 zu nennen, wobei es sich um Kronenwerte früherer Ausgaben handelt, die mit dem Wort "Flugpost" und der Wertangabe überdruckt wurden. Bei dieser Ausgabe wird zwischen hellgrauem (30. März 1918) und weißem Papier (24. Juni 1918) unterschieden.
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