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- Besatzungszeit (1938-1945) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 27.10.2013
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Einführung Der Anschluß an das Deutsche Reich Österreich im 2. Weltkrieg Landkarte Österreich 1945 Nachkriegsausgaben Alliierte Besatzung nach unten

Einführung

dr_857.jpgNach dem Anschluß an das Deutsche Reich konnten die österreichischen Briefmarken (außer den Michel-Nr. 588/590 mit dem Bildnis von Dr. Engelberg Dollfuß) zunächst in der sog. "Ostmark" weiter verwendet werden. Bei den sog. "Schuschnigg-Vignetten", von denen es die fünf Werte jeweils in fünf verschiedenen Farben gab, handelt es sich um keine frankatürgültige Ausgabe, obwohl Briefe aus Innsbruck bekannt sind. Außerdem waren die Hindenburg-Marken des Deutschen Reiches gültig, so daß es interessante Mischfrankaturen aus der Zeit vom 4. April bis zum 31. Oktober 1938 gibt. Der Umrechnungskurs betrug 1 RM = 1,50 Schilling. Danach wurden bis Kriegsende die Marken des Deutschen Reiches benutzt. Philatelistisch wichtig ist, daß sehr viele Emissionen des Deutschen Reiches in der Staatsdruckerei Wien gedruckt wurden. "Österreich" selbst kam bei den Themen des "Großdeutschen Reiches" nur selten vor: zu nennen sind die Michel-Nr. 662/663 "Volksabstimmung", 857/858 "Großer Preis von Wien" und 897/898 "Tiroler Landesschützen".

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurden in den alliierten Besatzungszonen in Österreich Überdruckmarken (auf Hitler-Dauermarken) verwendet, wobei es 1945/46 auch zu etlichen Lokalausgaben kam, die in einem separaten Kapitel behandelt werden. Bei den Lokalausgaben gibt es zudem viele Überdrucke auf den beiden letzten Marken des Deutschen Reiches von 1945 (SA- und SS-Mann), die in der Wiener Staatsdruckerei hergestellt wurden.

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Der Anschluß an das Deutsche Reich

dr_897.jpgDie Besetzung Österreichs durch die deutsche Wehrmacht erfolgte am 12. März und löste unter dem Großteil der Bevölkerung Jubel aus. Es gab keinerlei Widerstand, so daß der Einmarsch reibungslos vonstatten ging. In der Forschung gibt es u. a. die Meinung, daß Hitler erst auf Grund der Begeisterung der österreichischen Bevölkerung beschloß, Österreich dem Reich anzugliedern; eigentlich sollte er für das Land eine Scheinselbständigkeit als nationalsozialistisches Anhängsel eines NS-Reiches geplant haben. Noch in Linz wurde das "Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich" erlassen, das von dem neuen Bundeskanzler Dr. Seyß-Inquart dem österreichischen Bundespräsidenten Miklas zur Unterzeichnung übergeben wurde. Miklas verweigerte die Unterschrift und trat zurück. Der Anschluß wurde besonders nach 1945 von den Österreichern gerne als Gewaltakt dargestellt und man fühlte sich als "Opfer". Natürlich war der Druck seitens des Deutschen Reiches enorm, aber andererseits darf nicht übersehen werden, daß es in Österreich eine sehr starke nationalsozialistische Bewegung gab und viele Österreicher den Anschluß wollten. Auch das Ausland griff nicht ein, denn nur die Sowjetunion und Mexiko protestierten.

"Legal" wurde die Selbständigkeit Österreichs von Hitler mit einer Abstimmung in ganz Deutschland und der Ostmark vom 10. April 1938, die 99,72 Prozent Zustimmung für den Anschluß erbrachte, beendet. Für den Anschluß machte sich auch Dr. Karl Renner, der erste österreichische Staatskanzler nach dem 1. Weltkrieg, stark. Auch die österreichischen Bischöfe mit Kardinal Innitzer an der Spitze befürworteten den Anschluß.

Schon vor dem deutschen Einmarsch waren Beamte der deutschen Staatspolizei in Wien eingetroffen, die erste Abtransporte von Juden organisieren sollten. Der erste Transport nach Dachau fand schon am 1. April 1938 statt. Wenige Tage nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden 60.000 Österreicher verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Widerstand gegen die Besatzer ging eigentlich nur von den Kommunisten und Revolutionären Sozialisten aus, die seit 1934 im Untergrund gegen die Austrofaschisten gearbeitet hatten. Ca. 2.700 Wiederstandskämpfer wurden zum Tode verurteilt, ca. 16.000 nicht jüdische Österreicher kamen in den Konzentrationslagern um, über 10.000 in Gestapogefängnissen und über 6.000 in Gefängnissen in den von Deutschland besetzten Ländern. Die Sozialdemokraten lösten sich auf und formierten sich in Gesinnungs- bzw. Freundeskreisen, die untereinander aus Furcht vor Verrat kaum Kontakt pflegten. Gegenwehr gab es auch von Christlichsozialen, Heimwehr-Faschisten und Monarchisten und der katholischen Kirche, wobei 724 Priester in der Zeit des Nationalsozialismus inhaftiert wurden und ca. 20 starben oder hingerichtet wurden. Die "Piefkes", wie die Deutschen von den Österreichern gerne genannt werden, waren also nicht bei allen Bevölkerungsteilen willkommen.

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Österreich im 2. Weltkrieg

dr_662.jpgViele Österreicher waren sehr schnell enttäuscht, da es keinen Zusammenschluß von zwei gleichberechtigten Staaten gab. Schon im April 1938 wurde Seyß-Inquart durch den Gauleiter Josef Bürckel abgelöst, der sich "Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich" nannte. Im Mai 1938 wurde Österreich in "Ostmark" (als Übersetzung des mittelalterlichen Begriffes "marchia orientalis") umbenannt und ab 1942 gab es die "Alpen- und Donau-Reichgaue", denn die Bundesländer wurden durch die Gaue Oberdonau, Niederdonau, Steiermark, Kärnten, Tirol und Salzburg ersetzt. Im Rahmen der "Appeasement-Politik" akzeptierten England und Frankreich nicht nur den Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich, sondern auch im September 1938 mit dem Münchener Abkommen den Anschluß des deutschsprachigen Sudetenlandes, das Teil der Tschechoslowakei war. Auch den Überfall im März 1939 und die Aufteilung der Tschechoslowakei in die Slowakei und das "Reichsprotektorat Böhmen und Mähren" nahmen sie noch hin. Erst mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 war das Maß voll und der 2. Weltkrieg begann. Auch Österreicher kämpften in der Deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS, es fielen rund 247.000 Mann und fast 500.000 Österreicher gerieten in alliierte Kriegsgefangenschaft. Nach 1945 wurde festgestellt, daß 537.632 Personen Mitglied in der NSDAP oder einer ihrer Organisationen waren.

Kulturell behielt Österreich aber seine Eigenarten, besonders im Bezug auf Theater und Film, denn die österreichische Filmindustrie betonte alles Wienerische, was auch als eine Art Widerstand gedeutet werden kann. Der deutsche Propagandaminister Joseph Goebbels sprach deshalb auch einmal über das österreichische Theater von einem "KZ auf Urlaub". Als am 1. September 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen der 2. Weltkrieg begann, hofften viele Österreicher, daß das Land der "Luftschutzkeller des Reiches" sei, weil österreichische Städte zunächst von alliierten Bombenangriffen verschont blieben. Am 13. August erfolgte aber mit einem Bombardement der Flugzeugwerke in Wiener Neustadt der erste Angriff, wobei 88 Prozent der Stadt zerstört wurden. Am 12. März 1945 fand der schwerste Angriff auf Wien statt, von dem besonders die Innenstadt betroffen war In Wien wurden während des Krieges 37.000 Wohnungen zerstört und es gab insgesamt 8.769 Tote zu beklagen. Salzburg, Innsbruck, Graz und Klagenfurt wurden ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Gegensatz zum 1. Weltkrieg wurde das Land durch den Krieg verwüstet.

dr_909.jpgAuch in Österreich kam es am 9. November 1938 - wie im gesamten Deutschen Reich - zu Pogromen gegen Juden ("Reichskristallnacht"). In Österreich gab es einen starken Antisemitismus, der sich im 19. Jahrhundert auch politisch artikulierte. In seinem Buch "Mein Kampf" beruft sich Hitler auf Österreicher wie Schönerer und Lueger. Schon zur Zeit des Austrofaschismus wurden Juden - wie im Deutschen Reich - drangsaliert. Nach dem Anschluß verloren die Juden ihre rechtliche Gleichstellung und nicht nur die Religion, sondern auch die rassische Zugehörigkeit bestimmte, wer Jude war und wer nicht. Beamte, Lehrer und Professoren wurden entlassen, 136.000 Juden emigrierten. In der Reichskristallnacht wurden allein 6.500 österreichische Juden verhaftet, wovon mehr als die Hälfte in den Konzentrationslagern starb. Ab 1939 wurde in Österreich das Vorgehen verschärft, wovon ca. 200.000 Juden betroffen waren. Das größte Konzentrationslager war in Mauthausen und unterhielt 49 Nebenlager. Die dort internierten Juden mußten für die SS-Firma "Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH" Steinbrucharbeiten erledigen. Außer Juden waren dort politische Häftlinge aus ganz Europa, aber auch Minderheiten wie Sinti und Roma, die erst 1993 in Österreich als eigene Volksgruppe anerkannt wurden, aber bis heute keine Wiedergutmachungsleistungen erhalten haben. Behinderte wurden auch in Österreich umgebracht. Nach dem 2. Weltkrieg kehrten viele Emigranten, wie z. B. Sigmund Freud, Franz Werfel, Arnold Schönberg und Karl Popper nicht mehr in ihre Heimat zurück, was einen bedeutenden kulturellen und geistigen Aderlaß für die Alpenrepublik bedeutete.

dr_910.jpgIn der sog. "Moskauer Deklaration" legten die Alliierten schon 1943 fest, des nach dem Ende des Krieges ein freies und unabhängiges Österreich wieder erstehen sollte, aber es hieß auch, daß das Land der Mitverantwortung für die "Teilnahme am Krieg an der Seite Hitlerdeutschlands" nicht entgehen soll und "anläßlich der endgültigen Abrechnung" auch zu berücksichtigen wäre, inwieweit Österreich selbst einen Beitrag zur Befreiung leisten würde. 1945 gelang die Eroberung Wiens durch sowjetische Truppen auch deshalb, weil sie von österreichischen Widerstandskämpfern unterstützt wurden. Auch am 20. Juli 1944, als auf Hitler das Bombenattentat von deutschen Offizieren verübt wurde, regte sich besonders in Österreich der Widerstand, der bis Kriegsende aktiv blieb. An vielen Hausmauern stand ein "O5" (= O für Österreich und 5 für den fünften Buchstaben des Alphabets, das E). Die Rädelsführer der Gruppe "O5", Major Karl Biedermann, Hauptmann Alfred Hutz und Oberleutnant Rudolf Raschke wurden gefaßt und gehängt, bevor die Russen Wien einnehmen konnten.

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Landkarte Österreich 1945

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Nachkriegsausgaben

- Die Ausgaben der sowjetischen Besatzungszone -

bes_720.jpgWährend es für die westlichen Zonen eine Gemeinschaftsausgabe gab, erschienen in der sowjetischen Besatzungszone eigene Briefmarken. Schon im Mai 1954 gab es Aufdrucke mit schräg stehendem Wort "Österreich" auf Hitlermarken, die auch als "1. Wiener Aushilfsausgabe" bezeichnet werden. Am 13. Juni folgte die "2. Wiener Aushilfsausgabe" auf Marken des Deutschen Reiches und am 21.-25. Juni die "3. Wiener Aushilfsausgabe", wobei diesmal zusätzlich zu den schräg stehenden Aufdruck "Österreich" das Hitlerporträt mit senkrechten Streifen unkenntlich gemacht wurde. Neben diesen drei Wiener Ausgaben erschien am 22. Mai auch eine "Grazer Aushilfsausgabe" mit senkrechtem Aufdruck "Österreich". Als weitere Serie in dieser Besatzungszone wurde eine Dauermarkenserie "Wappenzeichnung" (3. Juli - 21. November 1945) mit 23 Werten emissiert, wobei es bei einzelnen Werten mehrere Farbvarianten gibt und auch zahlreiche Plattenfehler bekannt sind. Am 10. September erschien außerdem eine Wohlfahrtsmarke zu 1+10 Sh.

- Die Gemeinschaftsausgabe für die amerikanische, britische und französische Besatzungszone -

In den westalliierten Zonen erschien in der Zeit vom 28. Juni bis 20. November 1945 eine Dauermarkenserie "Posthorn" mit insgesamt 17 Werten.

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Österreich unter Alliierter Besatzung

bes_va.jpgDie Schlacht um Wien fand vom 5. bis 13. April 1945 statt. Am 1. April 12945 hatten die Sowjettruppen Gloggnitz erreicht, wo sich Karl Renner, der ehemalige Staatskanzler der Ersten Republik aufhielt. Er wurde in das Hauptquartier i Hochwolkersdorf gebracht und mit der Bildung einer zukünftigen österreichischen Regierung beauftragt. Das Besondere daran war, daß Renner Sozialdemokrat war, während in anderen eroberten Ländern Kommunisten von den Russen beauftragt wurden. Schon wenige Tage nach dem Einmarsch der Alliierten öffnete das Burgtheater wieder, das bis 1955 im Ronacher gastieren mußte. Auch im "Theater in der Josefstadt" wurden wieder Stücke aufgeführt. Am 29. April erfolgte durch amerikanische und französische Truppen die Besetzung von Tirol und Vorarlberg und am 30. April von Oberösterreich.

bes_662.jpgAm 8. Mai 1945 um 2.41 Uhr erfolgte die deutsche Kapitulation. Zu dieser Zeit hatte Österreich schon wieder eine eigene, provisorische Regierung unter Führung des Sozialdemokraten Dr. Karl Renner, die aber zunächst nur von der Sowjetunion anerkannt wurde. Am 14. April wurde in Wien bereits die Sozialistische Partei Österreichs gegründet. und am 17. April schlossen sich die ehemaligen Christlichsozialen und der (vormals deutschnationale) Landbund zur Österreichischen Volkspartei zusammen. Am gleichen Tag wurde die Kommunistische Partei gegründet, die aber nur in der ersten Phase der 2. Republik eine größere Rolle spielen konnte. Die Deutschnationalen konnten sich nicht zusammenschließen, da man ihnen ihre Nähe zu den Nationalsozialisten ankreidete. Am 27. April 1945 wurde durch Dr. Karl Renner die 2. Republik ausgerufen und beim Einzug des neuen Kabinetts am 29. April 1945 ins Wiener Rathaus war das Verhalten der Bevölkerung diesmal von Freude geprägt, da anders als am 12. November 1918 ein Staat entstand, der von den Österreichern gewollt wurde. Die drei antifaschistischen Parteien bildeten unter Renner eine provisorische "Konzentrationsregierung" mit 10 SPÖ-, 9 ÖVP-, 7 KPÖ- und drei neutralen Mitgliedern.

bes_663.jpgAls der Krieg in Österreich zu Ende war, sprach man auch hier von einer "Stunde Null" und das ganze Land lag in Trümmern. Die Wiederherstellung Österreichs wurde schon 1939 in England von Churchill befürwortet und von Stalin wurde dies 1941 als sowjetisches Kriegsziel bezeichnet. Dies sah auch der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt so. In der "Moskauer Deklaration" von 1943 hieß es: "Austria, the first free Country to fall a victim to Hitlerite agression, shall be liberated from German domination. They (England, USA und Sowjetunion) regard the annexion imposed on Austria by Germany on March 14, 1938 as null and void". Um einen erneuten Austrofaschismus zu verhinderten, sollte die Verfassung von 1920 die Basis eines neuen Staates Österreich bilden und nicht die Verfassung des Jahres 1934. Am 24. und 25. September fand in Wien die erste, von Dr. Karl Renner einberufenen Länderkonferenz der neun Bundesländer statt, der eine zweite am 9. Oktober folgte. Die Lage in Österreich war insgesamt äußerst schwierig, da das Land militärisch besetzt war und auch sonst großes Chaos herrschte. Es gab 1,6 Millionen Flüchtlinge, Heimatvertriebene, Umsiedler und verschleppte Personen, von denen gut zwei Drittel nicht deutschsprachig waren. Schon im Herbst 1945 durften viele österreichische Gefangene aus den Lagern der Alliierten heimkehren., die sowjetischen Kriegsgefangenen wurden aber erst zwischen 1947 und 1949 entlassen. Es herrschte eine große Not, die Industrie war weitgehend zerstört und in Wien gab es im Mai 1945 fast eine Hungerkatastrophe. Die tägliche Kalorienmenge lag bei ca. 500 Kalorien. Durch eine Spende der Roten Armee (8.000 Tonnen Mehl, 7.000 Tonnen Getreide, 1.000 Tonnen Bohnen, 1.000 Tonnen Erbsen, 200 Tonnen Fleisch, 200 Tonnen Zucker) konnte die Situation nur kurzfristig entspannt werden.

bes_681.jpgAnders als Deutschland sollte Österreich nicht politisch in eine westliche und sowjetisch besetzte Hälfte geteilt werden. Zwar gab es auch in Österreich vier Besatzungszonen, aber es gab einen Alliierten Rat, der für Gesamtösterreich zuständig sein sollte. Tirol und Vorarlberg gehörten zur französischen, Osttirol, Kärnten und Steiermark zur britischen, Salzburg und Oberösterreich südlich der Donau zur amerikanischen und der Rest von Oberösterreich nördlich der Donau, Niederösterreich und das Burgenland zur sowjetischen Zone, in Wien wurde der 1. Bezirk gemeinsam verwaltet, der Rest der Stadt war in vier Zonen aufgeteilt. Die Kosten für die Besatzung sollte Österreich tragen. Ende 1945 gab es noch 200.000 Russen, 65.000 Briten, 47.000 Amerikaner und 40.000 Franzosen in Österreich. Am 20. Oktober 1945 wurde die neue österreichische Regierung von allen Alliierten anerkannt und ihre Zuständigkeit für ganz Österreich bestätigt. Es begann die Zeit der sog. "2. Republik", die bis heute andauert.

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