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- Nebengebiete -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 27.10.2013
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Einführung Lombardo-Venetien Österr. Post auf Kreta Österr. Post in der Levante Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft nach unten

Einführung

lev_nr25.jpgNeben den Gebieten auf dem Balkan, in denen Militärpostmarken verwendet wurden und die in einem eigenen Kapitel behandelt werden, gibt es Ausgaben für weitere Gebiete, die nicht zum eigentlichen Staatsgebiet gehörten, wie z. B. das Königreich Lombardo-Venetien. Außerdem unterhielt das Kaiserreich Posten im Ausland, für die eigene Marken emissiert wurden. Eine Besonderheit sind die Marken der "Ersten k. k. privaten Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft". Diese sog. "Nebengebiete" der Österreich-Philatelie sollen in diesem Kapitel vorgestellt werden!

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Lombardo-Venetien

- Überblick -

lom_nr1.jpgZur Zeit der Einführung der ersten österreichischen Briefmarken im Jahre 1850 gehörten die Lombardei und Venetien zwar zum Kaiserreich Österreich, aber nicht zum Deutschen Bund. Im Königreich Lombardo-Venetien galt außerdem die Silberwährung, während in Österreich die Papierwährung üblich war. Insgesamt erschienen 23 Werte sowie drei Zeitungsstempelmarken.

Schon allein aus diesen währungspolitischen Gründen wurden dort Marken in Lira-Währung (amtlich auch "italienische Marken" genannt) im Unterschied zu der im sonstigen Kaiserreich verwendeten Kreuzer-Währung (amtlich auch "deutsche Marken" genannt) herausgegeben. 1 Lira = 100 Centesimi entsprach 20 Kreuzer bzw. 1 Kreuzer entsprach 5 Centesimi. Ab dem 1.1.1858 galt 1 Florin = 100 Soldi. 1859 ging die Lombardei verloren und 1866 wurde Venetien an das Königreich Italien abgetreten.

- Historisches -

lom_nr6.jpgAnfang September 1849 waren auch in Italien die Funken der Revolution erloschen. Die geflüchteten oder vertriebenen Fürsten kehrten unter dem Schutz österreichischer und französischer Truppen zurück und regiert wurde auch in Lombardo-Venetien unter Ausnahmerecht. Die Ordnung wurde durch polizeiliche Repression und Militärgewalt gesichert. In Lombardo-Venetien setzte Joseph Wenzel Graf Radetzky den bis 1854 aufrecht erhaltenen Ausnahmezustand rigoros durch. Standrechtliche Erschießungen, Todesurteile und strenge Haft trafen jene Vorkämpfer Italiens, die aus diesem Italien der Gegenrevolution nicht hatten entkommen können.

lom_nr9.jpgDas Sehnen nach der nationalen Einheit bestand aber in ganz Italien fort und die fremde Macht Österreich wurde als Verursacherin sämtlicher Mißstände und jedweder Unterdrückung angesehen. Folglich mußten auch alle noch so gemäßigten innerstaatlichen Reformbestrebungen antiösterreichisch und somit national werden. 1852 wurde Cavour in Piemont von König Viktor Emanuel II. als Repräsentant einer Parlamentsmehrheit gemäßigter und linker Liberaler zum Ministerpräsidenten berufen, was dieser lange abgelehnt hatte. Cavour dachte zunächst keineswegs an eine den ganzen geographischen Begriff Italiens umfassende Nationalstaatsgründung, sondern zielte nur auf jenen Raum, in dem die Voraussetzungen für eine Übertragung des piemontesischen Modells gegeben waren, also Nord- und Mittelitalien. Dazu war Österreich aus Italien zu verdrängen, was zugleich der piemontesischen Machtpolitik und den Aversionen des Königs entsprach. Den Kampf gegen Österreich, das war eine der Lehren, die Cavour aus dem Jahr 1848/49 gezogen hatte, durfte Piemont aber nicht allein aufnehmen: es brauchte den Rückhalt einer europäischen Großmacht - und dies war Frankreich unter Napoleon III.

lom_nr12.jpgDie große Chance eröffnete sich mit dem Krimkrieg: Im Frühjahr 1855 stellte sich Piemont an die Seite der Westmächte und nahm im Kreis der großen europäischen Mächte 1856 an den Friedensverhandlungen in Paris teil. Zu diesem Prestigegewinn gelang es Cavour, das Thema Italien in die Kongreßdiskussion über friedensgefährdende europäische Unruheherde einzubringen, Piemont als Sprachrohr der Italiener und Österreich als Verursacher der italienischen Spannungen darzustellen. Entscheidend wurden die Absprachen zwischen Napoleon und Cavour in Plombières Ende Juli 1858, die im Dezember in einem Vertrag fixiert wurden. Dieser sah die Vertreibung der Österreicher aus Italien durch einen gemeinsamen Angriff unter dem Oberbefehl Napoleons vor, die Vergrößerung Piemonts um die Lombardei, Venetien und Teile Mittelitaliens, die Errichtung eines italienischen Staatenbunds. Dafür sollte Piemont Savoyen, die Stammlande der Königsfamilie, und Nizza abtreten.

lom_nr16.jpgDie Aufrüstung Piemonts wurde von Österreich als Provokation empfunden und am 23. April 1858 forderte die Wiener Regierung Piemont auf, in drei Tagen mit der Abrüstung seiner Armee zu beginnen und vor allem alle Freiwilligenverbände aufzulösen. Cavour wies das Ultimatum zurück. Zunächst drang die österreichische Italienarmee in Piemont ein, mußte sich aber zurückziehen, als Anfang Mai die Armee Napoleons auf dem Kriegsschauplatz erschien. Nach etlichen Gefechten führte die erste "Monsterschlacht" des Feldzugs bei Magenta am 4. Juni zur Einnahme Mailands, die zweite bei Solferino am 24. Juni zum Einschluß der österreichischen Armee im Festungsviereck Mantua - Peschiera - Verona - Legnano. Wenige Tage später herrschte Waffenstillstand, und schon am 11. Juli schlossen Napoleon III. und Kaiser Franz Joseph den Vorfrieden von Villafranca, der Piemont aber nur die Lombardei bringen sollte. Erst im Herbst 1867 konnte Italien auch den Gewinn Venetiens verzeichnen. In der Krise Italiens nach dem Krieg von 1866 gegen Österreich, in dem nur Garibaldis Truppe Erfolge feiern konnte, gelang der Anschluß als Folge des Sieges Preußens über die Österreicher.

- Markenausgaben -

lom_nrzeitung1.jpgDie ersten fünf Marken, die das Andreaskreuz zeigen, erschienen am 1. Juni 1850, wobei es sich um Handpapier mit Wasserzeichen handelte. Die Nummern 2-5 wurden ab 1854 auch auf Maschinenpapier ohne Wasserzeichen verausgabt. Bedingt durch die Währungsumstellung erschienen am 1. März 1858 sechs Werte mit dem Porträt Kaiser Franz Josephs. Wegen des Verlustes der Lombardei im Jahre 1859 gelangten 1861 nur zwei Werte zu 5 und 10 Soldi zur Ausgabe. Die letzte Ausgabe aus den Jahren 1863/64, die den Doppeladler zeigt, wurde nach der Abtretung Venetiens an Italien in den Levante-Postämtern aufgebraucht.

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Österreichische Post auf Kreta

kreta_nr1.jpgZwischen 1903 und 1914 wurden insgesamt 24 Briefmarken verausgabt, die als Währung 1 Franc = 100 Centimes trugen. Diese Marken wurden aus Währungsgründen allerdings auch in den Postämtern der Levante verwendet. Im Mai 1903 erschienen die ersten sieben Werte mit Aufdruck in französischer Währung auf den Nr. 81-83, 89, 91 und 95 von Österreich und im November 1904 folgten vier weitere Aufdruckmarken auf den Nr. 108, 110, 112 und 116.

kreta_nr8.jpgkreta_nr18.jpgZwei Ergänzungswerte von 1905 auf Nr. 122 und 124 (ohne Lackstreifen) und drei Werte vom Juni 1906 auf Nr. 133 und 134 von Österreich folgten. Im Juli 1908 erschienen motivgleiche Marken (vorderseitig getöntes Kreidepapier) der österreichischen Ausgabe zum 60-jährigen Regierungsjubiläum des Kaisers, die aber auf Franc und Centimes lauteten. Die letzten beiden Marken wurden 1914 verausgabt, wobei es sich um die Nr. 18 und 20 handelte, diesmal aber auf gewöhnlichem, glanzlosen Papier.

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Österreichische Post in der Levante

- Überblick -

lev_nr3.jpgInsgesamt gab es 81 Postämter in der Levante, von denen fast die Hälfte sog. "Lloydpostämter" waren, die von der Schiffahrtsgesellschaft des "Österreichischen Lloyds" betrieben wurden. Insgesamt erschienen von 1867 bis 1914 63 Marken und 14 Portomarken. Zuvor (1863 und 1864) wurden nicht mehr benötigte Marken von Lombardo-Venetien eingesetzt. Als Währung galt 1 Florin (Gulden) = 100 Soldi und ab dem 1. Mai 1888 1 Piaster = 40 Para sowie 1 Franc = 100 Centimes.

- Historisches -

lev_nr10.jpgAuf Grund der sog. "Kapitulationen" besaßen die europäischen Staaten Rechte, die tief in die Hoheitsrechte des Türkischen Reiches eingriffen. So war es ihnen auch erlaubt, im türkisch beherrschten Gebiet eigene Postämter zu unterhalten. Die österreichischen Postämter bestanden schon über 100 Jahre vor der Einführung der ersten Briefmarken des Kaiserreiches.

Durch die Aufhebung der Kapitulationen im Jahre 1914 wurden die Postämter auf türkischem Gebiet aufgelöst, die übrigen Ämter gegen Ende des gleichen Jahres und die fünf Ämter in Albanien wurden 1914 geschlossen. Die Einführung der Marken erfolgte erst relativ spät ab dem 1. Dezember 1863 zunächst in Konstantinopel und dann in allen anderen Levantepostämtern. Auf Grund der unsicheren Währungslage auf dem Balkan wurden die Gebühren in Gold festgesetzt und zum jeweiligen Tageskurs in die Landeswährung umgerechnet.

Postämter bestanden in:

- Ägäische Inseln (Leros, Meteline, Rhodos und Scio-Cesme)
- Ägypten (Alexandria und Port Said)
- Albanien (Durazza, Santi Wuaranta, San Giovanni, Scutari und Valona)
- Bulgarien (Burgas, Kpstendje, Philippopel, Rustschuk, Sofia, 2mal Varna und Widdin)
- Griechenland (Carvalla, Corfu, Dedeagatsch, Janina, Lagos, Prevesa, 2mal Saloniki, Sayada, Serres und Volo)
- Kreta (Candia, Canea und Rettimo)
- Montenegro (Antivari und Dulcigno)
- Moldau-Walachei (Bakau, Berlad, Bottuschan, Bukarest, Czernawoda, Fokschan, Galatz, Giurgevo, Ibraila, Jassy, Piatra, Ploeschti, Roman, Sulina, Tekutsch und Tultscha)
- Samos (Vathi)
- Serbien (Belgrad)
- Türkei (Adrianopel, Alexandrette, Beyrut, Caifa, 3mal Constantinopel, Dardanellen, Gallipoli, Ineboli, Jaffa, Jerusalem, Kerassund, Latakieh, Mersina, Rodosto, Samsun, Sinope, 2mal Smyrna, Tenedos, Trapezunt, Tripolis)
- Zypern (Larnaca)

- Markenausgaben -

lev_nr14.jpg1863 und 1864 wurden nicht mehr benötigte Marken von Venetien eingeführt, die im Michel-Katalog unter V14 bis V23 gelistet sind. Die ersten (eigenständigen) Marken, die zwischen Juni 1863 und Oktober 1883 in Soldi-Währung erschienen, zeigen das Porträt Kaiser Franz-Josephs. Von diesen sieben Marken gibt es verschiedene Farb- und Zähnungsvarianten und außerdem wird zwischen grobem und feinem Buchdruck unterschieden. Die sechs Marken vom 15. August 1883 sind ebenfalls in Soldi-Währung und haben die lateinische Inschrift "Imper(ialis) reg(ia) posta austr(iaca)", wobei bei den Nr. 10-12 zwischen den Zähnungen K 9 1/2 und K 10 unterschieden wird.

lev_nr44.jpgAm 1. September 1886 wurde die Nr. 9 mit Aufdruck "10 PARA 10" überdruckt, wovon es zwei Varianten des Aufdrucks gibt. Am 1. Mai 1888 folgten fünf Werte mit Para-Aufdruck auf den Marken von Österreich 45-48. 1890 bzw. 1892 wurden die österreichischen Marken Nr. 51-62, 67 und 68 mit Piasterwährungsangabe überdruckt und 1896 folgten zwei weitere Werte. 1900 wurden die Marken 72-95 (ohne Lackstreifen) von Österreich in Kronenwährung überdruckt, denen schon 1901 weitere Marken mit Lackstreifen folgten. 1903 wurden Marken Österreichs aus 1901/02 (mit Lackstreifen) ohne Wertziffer als Überdrucke verausgabt, die es 1905 dann ohne Lackstreifen gab. Auch für die Post in der Levante erschien am 15. Juli 1906 eine Ausgabe von neun Werten zum Thronjubiläum Franz-Josephs auf Kreidepapier, denen 1914 die Nr. 62/63 (= Österreich Nr. 54 und 56) auf gewöhnlichem Paier folgten.

- Portomarken -

lev_porto_nr3.jpglev_porto_nr8.jpgDie erste Ausgabe erschien am 1. Januar 1902 mit fünf zweizeiligen Aufdruckmarken der türkischen Währung. 1908 und 1909 erschienen dann jeweils neun weitere Marken in der Zeichnung der österreichischen Portomarken, aber in Piaster-Währung. Während die erste Ausgabe auf gestrichenem Papier verausgabt wurde, erschien die zweite Ausgabe auf glanzlosem Papier. Bei der Ausgabe von 1908 gibt es Farbvarianten, bei der Ausgabe von 1909 die Varianten dünnes bzw. dickes Papier.

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Post der Ersten K&K Priv. Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (1840-1880)

don_nr2.jpgDer Postdienst der "Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft" erstreckte sich auf die Donauhäfen in Rumänien, Bulgarien, Serbien und Odessa. Agenturen gab es von 1840 bis 1844 in der Türkei in Konstantinopel, Saloniki, Smyrna und Trapezunt sowie Dardanellen, Gallipoli, Mitelene und Varna. Der Postdienst der Gesellschaft wurde 1873 in Rumänien, 1874 in den türkischen Häfen und 1880 in Bulgarien, Serbien und Odessa eingestellt.

don_nr3.jpgDie erste Marke vom 15. April 1966 gibt es in den Typen A (gez. L 12; von 1866) und B (gez. L 9 1/2; von 1867) zu 12 Kronen. Die Nr. 2 erschien im September 1867 zu 10 Kronen (Type I in lila). Von der Marke Nr. 3 zu 10 Kreuzer in grün aus dem Jahre 1867 gibt es die Type I (die "f" der Inschrift haben flache Köpfe) und Type II (die "f" der Inschrift haben runde Köpfe). 1867 erschien die Nr. 4 zu 10 Kreuzer in rot.

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