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- Von Weltkrieg zu Weltkrieg (1918-1845) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 09.11.2007
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Überblick Amerika und die Nachkriegsordnung nach dem 1. Weltkrieg Markenausgaben 1918-1929 Die Situation in den 20er Jahren Markenausgaben 1930-1939 Die Präsidentenwahlen 1928 Die Zeit des "New Deal" (1932-1937) Markenausgaben 1940-1945 Die Bedeutung Roosevelts Die Außenpolitik und der Weg in den Krieg Grundlagen der Nachkriegsordnung nach dem 2. Weltkrieg nach unten

Überblick

us_259.jpgIn der Zeit vom Eintritt der USA in den 1. Weltkrieg bis Ende 1945 erschienen 299 Marken. Zu bemerken ist, daß immer mehr Sondermarken zu bestimmten Anlässen verausgabt wurden, wobei es sich aber meist um Einzelmarken handelte. In der Zeit zwischen den Weltkriegen wurden auch die ersten Block der USA emissiert.

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Amerika und die Nachkriegsordnung nach dem 1. Weltkrieg

us_260.jpgIm Januar 1918 verkündete Wilson seine berühmten "14 Punkte" vor dem Kongreß, wobei er die amerikanischen Kriegsziele formulierte wie das Selbstbestimmungsrecht für die Völker in Österreich-Ungarn und im Osmanischen Reich, freie Schiffahrt, niedrige Zooschranken, Rüstungsbegrenzung, Abschaffung von Geheimverträgen und eine Verbindung der Nationen. Auf der Friedenskonferenz, die am 18. Januar 1919 in Versailles begann, konnte sich Wilson aber nicht durchsetzen. Deutschland wurde mit hohen Reparationszahlungen belastet und auch die Beziehungen zur Sowjetunion blieben gespannt, wo die Amerikaner bis April 1920 auf eine Konterrevolution gehofft hatten.

Als Wilson im Juli 1919 nach Amerika zurückkehrte, um den Versailler Vertrag und die Errichtung des Völkerbundes zu erläutern, hatte sich das Klima dort gewandelt, denn die Republikaner kontrollierten wieder den Kongreß. Im September 1919 erlitt Wilson einen Zusammenbruch als Folge totaler Erschöpfung. Am 19. November 1919 wurde der Versailler Vertrag und der Beitritt zum Völkerbund abgelehnt.

us_261.jpgObwohl 1921/22 auf der Washingtoner Flottenkonferenz ein Abkommen über die Begrenzung der Kriegsflotten zu Stande kam und 1928 mit dem Kellogg-Briand-Pakt über sechzig Länder den Krieg ächteten, hatten sich die USA aus der politischen Gestaltung der Nachkriegsordnung verabschiedet. Es war die Zeit des sog. Amerikanischen Isolationismus; dabei war das Land die größte Gläubigernation der Welt geworden.

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Markenausgaben 1918-1929

us_245.jpgFür 1918 sind die Freimarken "Benjamin Franklin", die Flugpostmarken "Eröffnung der Postfluglinie New York - Philadelphia - Washington" und für 1919 "Ende des 1. Weltkrieges", für 1920 "300. Jahrestag der Landung der Pilgerväter", für 1922 die Eilmarke "Postbote und Motorrad" und die Freimarkenserie "Bedeutende Persönlichkeiten", für 1923 Eilmarken und "Tod von Präsident Harding" und für 1924 "300. Jahrestag der Landung der Hugenotten" zu nennen.

us_320.jpg1925 erschienen "150. Jahrestag der Schlacht von Lexington-Concord", die Eilmarke "Postbote und Motorrad" und die Eilmarke "Postauto vor Postamt", 1926 "100. Jahrestag der Ankunft norwegischer Einwanderer", die Flugpostausgabe "Landkarte", "150 Jahre Unabhängigkeit", "Schwedisch-amerikanische Ausstellung" und "150. Jahrestag der Schlacht bei White Plains" (erschien auch als Block 1), 1927 "150 Jahre Unabhängigkeit Vermonts", 1928 "150. Jahrestag Winterlager Valley Forge", "150 Jahre Entdeckungs Hawaiis", "150 Jahre Schlacht bei Monmouth", "Int. Zivilluftfahrt-Konferenz in Washington" und 1929 "150 Jahre Übergabe von Fort Sackville", "50 Jahre elektronische Glühlampe", "150 Jahre Forschungsreise von John Sullivan", "135 Jahre Schlacht von Fallen Timbers" sowie "Vollendung der Ohio-Kanalisation".

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Die Situation in den 20er Jahren

us_262.jpg1922 wurden die Schulden gegenüber den USA auf 22 Milliarden Dollar beziffert, wobei Großbritannien und Frankreich die größten Schulden hatten. Trotz Problemen in den meisten europäischen Wirtschaften bestanden die USA auf Rückzahlung. Besonders Deutschland war von den Reparationen stark in Mitleidenschaft gezogen. Die USA hatten Europa finanziell von sich abhängig gemacht. Mit hohen Zöllen wurden ausländische Waren vom einheimischen Markt ferngehalten und bei den Auslandsinvestitionen vertrat man stark eigenen Wirtschafts- und Finanzinteressen.

us_263.jpgGestaltend wirkte man in der Politik der zwanziger Jahre nicht mit, womit man auch den eigenen Zielen schadete. Die Konjunktur lief auf vollen Touren und die Binnennachfrage brach alle Rekorde, aber die industrielle und agrarische Produktion führte zu immer mehr Überkapazitäten und benötigte immer mehr Kredite, wodurch die Schere zum Konsum immer größer wurde. So kam es besonders bei der Landwirtschaft zu großen Preisverfallen und am 24. und 29. Oktober 1929 brach die New Yorker Börse zusammen.

us_264.jpgDabei unterstützte die Politik die Geschäftswelt, als 1920 Warren G. Harding (1921-1923) aus Ohio von den Republikanern zum Präsidentschaftskandidaten nominiert wurde. Der Wunsch nach Normalität täuschte über die Unfähigkeit des Präsidenten und die gängige Korruption hinweg. Auch Calvin Coolidge (1923-1929), der nach dem Tod von Harding im August 1923 Präsident wurde und 1924 wieder gewählt wurde, konnte die Korruption nicht bekämpfen. Die Schutzzölle wurden erhöht und der Spitzensteuersatz bei der Einkommenssteuer wurde gesenkt. Der Supreme Court lehnte Initiativen zur Verminderung der Kinder- und Frauenarbeit ebenso ab, wie Hilfen für notleidende Farmer oder die Opfer einer Flutkatastrophe am Mississippi. Die wachsende Mittelschicht strebte nach Wohnungen im Grünen, neue Medien (Radio, Kino, Massenpresse) brachten eine vermeintliche "Kultur" den Volksmassen nahe.

Der hemmungslose Konsum bestimmte die sozialen Werte dieser Zeit. Wünsche und Träume des Durchschnittsamerikaners bestimmte dabei Leute wie Charles A. Lindbergh mit seinem ersten Transatlantikflug. Viele Amerikaner sahen die moderne Entwicklung aber auch als Zeichen der Dekadenz und des moralischen Niedergangs.

us_265.jpg1921 begrenzte der Kongreß die Einwanderung auf 350.000 Personen pro Jahr und 1924 wurde ein strenges Quotensystem eingeführt, das die legale Zuwanderung auf nur noch 164.000 Personen begrenzte. Außerdem durften aus einem Land nicht mehr Menschen einwandern, Quote von 2 Prozent der Amerikaner ihres Ursprunglandes im Jahr 1890 entsprach. Damit ging man besonders gegen die Einwanderer aus Süd- und Osteuropa vor, die nach 1890 in großen Scharen ins Land gekommen waren, und gegen die chinesische und japanische Einwanderung, die ganz gestoppt wurde. Besonders die ärmeren Amerikaner mit geringer Bildung sprachen sich für eine ethnische, moralische und religiöse "Reinheit" des Landes aus.

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Markenausgaben 1930-1939

us_324.jpgFür 1930 sind die Marke "300 Jahre Massachussetts-Bay-Kolonie", "250 Jahre Provinz Carolina / 250 Jahre Stadt Charleston", "175 Jahre Schlacht von Braddock's Field" und "200. Geburtstag Friedrich Wilhelm von Steuben", für 1931 "150. Todestag Pulaskis", "50 Jahre amerikanisches Rotes Kreuz" und "150. Jahrestag der englischen Kapitulation bei Yorktown", für 1932 die Serie "200. Geburtstag George Washington", "Olympische Winterspiele", "50 Jahre Baumpflanztag", "Olympische Sommerspiele", "George Washington", "250. Jahrestag der Ankunft von William Penn" und "150. Geburtstag Webster", für 1933 "200 Jahre Kolonie Georgia", "150 Jahre Friede von Newsburgh", "Weltausstellung in Chicago / 100 Jahre Stadt Chicago" (erschien auch als Block 2 und Block 3), "Nationales Wiederaufbau-Gesetz", "Chicagofahrt des Luftschiffs 'Graf Zeppelin'", "2. Südpolexpedition Richard Evelyn Byrd" und "General Kosciuszko" sowie für 1934 Block 4 ("Nationale Phila-Ausstellung New York"), "500 Jahre Maryland", "Muttertag", "300 Jahre Besiedlung von Wisconsin", die Sondermarkenserie "Nationalpark-Jahr", Block 5 und Block 6 ("Amerikanische Philatelistische Vereinigung / Phila-Ausstellung in Atlantic City") und die beiden Eilmarken "Großes Siegel" zu nennen.

us_454.jpgIm Jahre 1935 wurden die Marken "300 Jahre Besiedlung von Connecticut", "Int. Pazifik-Ausstellung in San Diego", "Einweihung 'Boulder Dam'", "100 Jahre Michigan" und die Flugpostmarke "Eröffnung der Fluglinie über den Pazifik (Hawaii, Guam, Philippinen)", 1936 "100 Jahre Texas", "300 Jahre Besiedlung Rhode Island", Block 7 ("3. Int. Briefmarkenausstellung Tipex"), "100 Jahre Arkansas", "100 Jahre Oregon-Territorium", "30. Todestag Anthony" und die Serie "Amerikanische Land- und Seemacht", 1937 "150 Jahre Nordwest-Territorium", "350. Geburtstag Virginia Dare", Block 8 ("43. Jahrestagung der Philatelisten in Asheville"), "150 Jahre US-Verfassung" und "US-Territorien", 1938 die Freimarkenserie "Präsidenten der USA", "Nationale Flugpostwoche", "150 Jahre Ratifizierung der Verfassung", "300 Jahre Landung der ersten Schweden und Finnen in Amerika", "150 Jahre Zivilverwaltung im Nordwest-Territorium" und "100 Jahre Iowa-Territorium" sowie 1939 "Int. Golden-Gate-Ausstellung in San Francisco", "Weltausstellung New York", "George Washington", die Flugpostmarke "1. Transatlantikflug New York - Marseille", "100 Jahre Baseball", "25 Jahre Panama-Kanal", "300 Jahre Buchdruck in Amerika" und "50 Jahre Eingliederung von Montana, North Dakota, South Dakota und Washington in die Union" verausgabt.

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Die Präsidentenwahlen 1928

us_266.jpgBesonders der Protestantismus war durch den moralischen und sozialen Wandel stark verunsichert und sah in der modernen Naturwissenschaft einen Angriff auf überkommene religiöse Werte. 1925 versuchte man sogar in Tennessee, die Darwinsche Evolutionstheorie verbieten zu lassen. Modernes und traditionelles Amerika standen sich gegenüber. Besonders die Präsidentenwahl von 1928 zeigte diesen Wertekonflikt: die Demokraten nominierten mit Al Smith den Gouverneur von New York, der Katholik und irischer Abstammung war. Er trat für Sozialstaat und Bürgerrechte ein und galt als Verkörperung des modernen Amerikas. Sein Gegenspieler war Herbert Hoover aus Iowa, der Protestant, Selfmademan und die Verkörperung des traditionellen Amerikas war.

us_267.jpgEs gelang, Hoover als Garant für die moralischen amerikanischen Werte darzustellen: er gewann erdrutschartig und wurde neuer Präsident (1929-1933). Schon nach einem halben Jahr wurde seine Präsidentschaft durch die Weltwirtschaftskrise überschattet, was eine große Rezession in der amerikanischen Wirtschaft zur Folge hatte. Aktien und Preise fielen und schon bald gab es mehr als 20 Prozent Arbeitslose. Obwohl er keine klare Antwort auf die Probleme fand, war Hoover 1932 erneut Kandidat der Republikaner für das Präsidentenamt.

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Die Zeit des "New Deal" (1932-1937)

us_268.jpgDie Programme von Demokraten und Republikaner zur Überwindung der "Great Depression" im Jahre 1932 unterschieden sich kaum miteinander, aber Franklin D. Roosevelt (1933-1945) trat seine Nominierung mit dem Slogan "Eine Neuverteilung der Karten für das amerikanische Volk" ("a new Die Zeit des "New Deal" (1932-1937)deal for the american people") an. Er gewann die Präsidentschaftswahlen, weil er glaubwürdig klang. Sein Sieg war auch ein Sieg des städtischen Amerikas mit seine oft benachteiligten ethnischen Minderheiten über das ländliche Amerika.

Schon zu Beginn seiner Amtszeit gab es viele neue Gesetze, die Vertrauen in die Politik schaffen sollten. Dazu gehörten eine strikte Bankenaufsicht, Projekte zur Sicherung des Naturerbes, der Errichtung von Nationalparks, des Baus von Staudämmen, Brücken und Behörden, Kredite zum Erhalt der eigenen Wohnung oder Farm, Unterstützungs- und Überbrückungsmaßnahmen auf lokaler Ebene sowie Pläne zur Energiegewinnung und die Verbesserung der Wirtschaftsstruktur in benachteiligten Regionen.

us_269.jpgDie bedeutendsten Gesetze waren das "Agricultural Adjustment Act" und das "National Recovery Act", mit denen die landwirtschaftliche Überproduktion und ein weiterer Preisverfall verhindert werden sowie die industriellen Produktionsziele reduziert werden sollten. Außerdem wurde auf faire Regeln im Wettbewerb und die Überwachung der festgesetzten Löhne und Arbeitsbedingungen geachtet. Zum ersten Male in der amerikanischen Geschichte wurden Gewerkschaften auf nationaler Ebene rechtlich anerkannt, so daß ihre Mitglieder nicht mehr von Unternehmern diskriminiert werden und die Gewerkschaften für ihre Mitglieder Tarifverträge aushandeln konnten.

us_270.jpgDie Maßnahmen erzeugten eine allgemeine Aufbruchstimmung. Insgesamt war es eine unternehmerfreundliche Politik, die aber die übelsten Auswüchse des Wirtschaftssystem korrigieren sollte. Schon im Sommer 1933 kam es zu einer wirtschaftlichen Erholung, die sich aber als Strohfeuer herausstellte. Auch im nächsten Jahr blieb der große Aufschwung auf und der "New Deal" geriet in Mißkredit. Im Mai 1935 schloß sich der Supreme Court der Meinung vieler Amerikaner an, daß der "National Recovery Act" verfassungswidrig wäre.

us_271.jpgErfolgreicher schien der "New Deal" in der Landwirtschaft zu sein, da die Einkommen der Farmer zwischen 1933 und 1937 um 50 Prozent stiegen. Aber die Landlosen, die Wanderarbeiter und die Pächter waren zunehmend von den Flächenstillegungen betroffen. In Folge heißer und trockener Sommer kam es zu verheerenden Staubstürmen von den Dakotas bis nach Texas. Viele Landbewohner zogen in die Städte oder nach Westen.

us_272.jpgTrotzdem blieb Roosevelt mit seiner Politik in breiten Teilen der Bevölkerung populär, so daß die Demokraten bei den Wahlen im November 1934 ihre Mehrheit im Kongreß sogar noch ausbauen konnten. Seinen Kritikern antwortete Roosevelt - schon die Präsidentschaftswahlen von 1936 im Blick - mit einem Bündel von Maßnahmen, die als "zweiter New Deal" bezeichnet werden, nachdem er schon im Januar 1935 soziale Reformen angekündigt hatte. Mit der "Works Progreß Administration" bekamen Millionen von Bürgern direkte staatliche Unterstützung und es wurden öffentliche Bauten mit Milliarden Dollar gefördert. Mit dem "National Labor Relations Act" vom Juli 1935 wurden die Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechte stark verbessert. Am wichtigsten und erfolgreichsten war das "Social Security Act" von 1935, mit dem die deutsche und englische Idee vom Sozialstaat aufgegriffen wurde und eine Renten-, Arbeitsunfall- und Arbeitslosenversicherung sowie weitere Unterstützungsmaßnahmen eingeführt wurden. Auch die Bankenaufsicht wurde verschärft und der Steuersatz auf höhere Einkommen sowie die Unternehmenssteuer erhöht.

Die Wahl von 1936 war der größte Sieg, den ein amerikanischer Präsident seit 1820 jeweils errungen hatte, denn auf Roosevelt kamen 61 Prozent der Stimmer, während der Republikaner Alfred Landon nur ca. 36 Prozent erreichen konnte. Bei den Wahlmännern erhielt Roosevelt 523 zu 8 Stimmer, da er alle Staaten bis auf Maine und Vermont erobern konnte.

us_273.jpgIm Supreme Court waren vier von neun Richter Gegner des New Deal. Trotzdem ließ es 1936 die "Tennessee Valley Authority" passieren und für 1937 sollte über den "National Labor Relations Act" und den "Social Security Act" befunden werden. Roosevelt wartete die Entscheidung des überalterten Gerichts aber nicht erst ab, sondern legte im Februar 1937 ein Gesetz zur Neuordnung des Supreme Court dem Kongreß vor. Angesichts der Überlastung des Gerichts sollte dem Präsidenten das Recht zugestanden werden, für jedes über 70 Jahre alte Mitglied einen zusätzlichen Richter und insgesamt bis zu sechs für den Supreme Court bestimmen zu dürfen. Obwohl der Vorschlag verfassungsrechtlich unbedenklich war, brach ein Sturm der Entrüstung los. Deshalb ließ Roosevelt diesen Plan, der seine größte politische Niederlage war, wieder fallen. Als Folge stimmten nun immer öfter konservative Demokraten mit den Republikanern gegen innenpolitische Maßnahmen und die Zeit des New Deal als ökonomisch-soziales Reformprogramm ging zu Ende. Die kurze Rezession von 1937/38, in der die Arbeitslosenzahl von 7 auf 11 Millionen (20 Prozent) stieg, bewirkte keine neuen Reformgesetze mehr. Die wirtschaftliche Gesundung wurde zwar nicht erreicht, aber den Glauben an die Zukunft und an das Land gestärkt.

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Markenausgaben 1940-1945

us_490.jpgIm Jahre 1940 wurden die Freimarkenserie "Berühmte Amerikaner", "80 Jahre Pony Express", "50 Jahre panamerikanische Union", "50 Jahre Idaho", "50 Jahre Wyoming", "400 Jahre Coronado-Expedition", die Serie "Aufrüstungsprogramm" und "75 Jahre 13. Verfassungsänderung", 1941 "150 Jahre Vermont" und die Flugpostserie "Postflugzeug", 1942 "150 Jahre Kentucky", "Kriegspropaganda" und "5 Jahre Widerstand der Chinesen gegen die Japaner", 1943 "Kampf der Alliierten", "Verkündigung der 'Vier Freiheiten`" und "Flaggen der von Deutschland und Japan besetzten Länder", 1944 "75 Jahre transkontinentale Eisenbahn", "125 Jahre Atlantiküberquerung mit einem Dampfschiff", "100 Jahre Telegraphenleitung Washington - Baltimore", "Verteidigung der philippinischen Insel Corregidor" und "50 Jahre Kino" sowie 1945 "100 Jahre Florida", "UN-Konferenz in San Francisco", "Tod Präsident Roosevelt", "Schlacht von Iwo Jima", "Verdienste der US-Armee im 2. Weltkrieg", "Verdienste der US-Marine im 2. Weltkrieg", "Verdienste der US-Küstenwacht im 2. Weltkrieg", "1. Todestag Alfred E. Smith" und "100 Jahre Texas" emissiert.

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Die Bedeutung Roosevelts

Mit dem Amtsantritt Roosevelts am 4. März 1933 begann für die USA eine neue Epoche, wofür es drei Gründe gab:

1. Franklin D. Roosevelt war der erste moderne Präsident, da er das Amt mit einem neuen Verständnis und neuer Zielsetzung ausgeübt hat. Die ihm von der Verfassung zugedachte Rolle als Chef der Exekutive mit großen Vollmachten hat er systematisch und resolut ausgefüllt und das "Executive Office of the President" stark ausgebaut;
2. Roosevelt gelang es, die politischen Strukturen des Landes nachhaltig zu verändern, indem er die Demokratische Partei auf eine neue Wählerschaft aus Arbeitern, Intellektuellen und ethnischen Minderheiten umstellte, wodurch sie zur neuen Mehrheitspartei auf nationaler Ebene wurde;
3. seine Politik bewirkte eine Neudefinition des Verhältnisses von Wirtschaft und Gesellschaft und die Begründung des amerikanischen Sozialstaates, der zwar nicht den europäischen Standard erreichte, aber die Aufgaben des Staates gegenüber der Wirtschaft und der Gesellschaft grundlegend neu definierte.

us_274.jpgIm Gegensatz zu Deutschland und anderen europäischen Ländern ging Roosevelt in der Zeit der Krise nicht den Weg des Jammerns und der Verunsicherung, sondern versuchte, den Blick nach vorn zu richten. In Amerika wird Politik im Gegensatz zu Europa nicht nach einem parteipolitischen Konzept gemacht, sondern es wird der Versuch unternommen, möglichst viele Wege zu probieren, wovon der beste dann dem Kongreß und dem Volk vorgelegt wird.

Roosevelt hatte viele angesehene Wissenschaftler mit ins Boot genommen, die ihn berieten. Auch seine Frau Eleanor Roosevelt spielte zeitlebens eine wichtige Rolle als Beraterin und interpretierte die Rolle der "First Lady" neu.

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Die Außenpolitik und der Weg in den Krieg

us_275.jpgAuch in der Lateinamerika-Politik ging Roosevelt neue Wege, indem er auf eine "Politik der guten Nachbarschaft" setzte. So zog er die letzten amerikanischen Truppen aus der Dominikanischen Republik und aus Haiti zurück. Die Kontrolle der Zentralbank von Haiti ging von der New Yorker National City Bank auf die haitianische Regierung über. Indirekt trug Roosevelts Politik zur Stützung von Diktatoren wie Trujillo (Dominikanische Republik), Somoza (Nicaragua) und Batista (Kuba) bei.

Auf den europäischen Faschismus und den japanischen Militarismus reagierte der amerikanische Kongreß wegen der wachsenden Antikriegsstimmung mit einer Reihe von Neutralitätsgesetzen. Die meisten Amerikaner empfanden den Faschismus eher komisch als gefährlich und gegenüber Mussolini und Hitler gab es sogar erstaunlich viel Toleranz, da beide für Ordnung sorgten und betont antikommunistisch waren.

Innenpolitisch akzeptierte Roosevelt dies zwar, aber in seiner berühmten "Quarantänerede" von 1937 sagte er, daß man staatlicher Gesetzlosigkeit in der Welt mit einer Art "Quarantäne" entgegenwirken müsse. Roosevelt und die amerikanische Öffentlichkeit billigten deshalb auch das Münchener Abkommen von 1938, da es den Frieden zu bewahren schien. Es war zudem wichtiger für die USA, sich auf die inneren Probleme zu konzentrieren.

us_276.jpgMit dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Tschechoslowakei im März und der drei Wochen später erfolgten Eroberung Albaniens durch Italien im April 1939 gab es aber einen Stimmungsumschwung. Schon einige Wochen nach der Konferenz in München hatte Roosevelt im Kongreß zusätzliche 300 Millionen Dollar für Verteidigung und im Januar 1939 um weitere 1,3 Milliarden Dollar beantragt. Anfang 1939 gab es schon 80.000 jüdische Flüchtlinge aus Deutschland in den USA. Trotz "Reichskristallnacht" und zunehmender Verfolgung der Juden war aber die amerikanische Öffentlichkeit gegen eine Erhöhung der Einwanderungsquoten für deutsche Juden, was auch die meisten Politiker nicht wollten. Obwohl man offiziell neutral war, gab es mit dem "Cash-and-carry-Gesetz" die Möglichkeit, Waffen an die Kriegsgegner zu verkaufen, wenn das Material bar bezahlt und auf Schiffen der Alliierten abtransportiert wurde. So sollte verhindert werden, daß das Land wie im 1. Weltkrieg in den Krieg aktiv hineingezogen würde.

us_277.jpgWegen der Kriegsereignisse in Europa erklärte sich Roosevelt vor Beginn des Parteikonvents der Demokraten im Juli 1940 bereit, für eine dritte Amtsperiode zu kandidieren. Damit brach er zwar mit der Tradition, aber es gab bei den Demokraten kaum eine Alternative. Auf dem Parteikonvent der Republikaner setzte sich der Industrielle Wendrell L. Willkie durch. Er forderte mehr Hilfe für Großbritannien und bekam deshalb die Unterstützung der Internationalisten und der Unternehmer. Roosevelt reagierte, indem er wichtige Republikaner in wichtige Ämter brachte, den Verteidigungsetat kräftig erhöhte und Großbritannien 50 alte amerikanische Zerstörer übergab. Er siegte bei den Wahlen mit 55 Prozent der Stimmen.

us_278.jpgErstmals wurde die Allgemeine Wehrpflicht in den USA angeordnet, ohne daß sich das Land im Krieg befand. Im Januar 1941 gab es - anstelle des "Cash-and-carry-Gesetzes" das "Lend-lease-Gesetz", da Großbritannien nicht mehr über die Mittel zum Kauf von Kriegsmaterial verfügte. Das Gesetz trat im März 1941 in Kraft und wurde nach dem Überfall auf die Sowjetunion auch auf dieses Land ausgedehnt. Es gab amerikanischen Begleitschutz für britische Transportschiffe und Grönland und Island wurden besetzt, um eine deutsche Landung zu verhindern.

Mitte August 1941 kam es zu einem Treffen zwischen Roosevelt und Churchill auf einem Kriegsschiff bei Neufundland, wo die Atlantikcharta unterzeichnet wurde. Es ging darin nicht nur um demokratische Prinzipien, nationale Selbstbestimmung und Verurteilung von Aggression, sondern auch um die kollektive Sicherheit und um Abrüstung.

us_279.jpgObwohl die USA Großbritannien großzügig unterstützten, begann der Krieg für das Land in einem anderen Weltmeer: dort wollte man sich gegen die japanische Aggression wehren. Ein Handelsvertrag mit Japan wurde nicht verlängert und die Ausfuhr von kriegswichtigen Gütern nach Japan sogar verboten. Im Sommer 1941 gab es sogar ein totales Handelsembargo. Daß wegen der sinkenden japanischen Ölvorräte der Krieg unmittelbar bevorstand, war der amerikanischen Regierung, als es gelang, Ende November 1941 den japanischen Code zu knacken. Am 7. Dezember 1941 griffen japanische Bomber die amerikanische Pazifikflotte in Pearl Harbour auf Hawaii an.

Amerika befand sich auf einmal in einem globalen Krieg, auf den das Land noch nicht ausreichend vorbereitet war. Innerhalb kürzester Zeit konnte aber auf Kriegswirtschaft umgestellt werden und ab Mai 1943 stand die gesamte Wirtschaft unter der Kontrolle des "Office of War Mobilization". Es wurden mehr Kriegsmaterialien hergestellt als von allen Achsenmächten zusammen.

us_280.jpgWährend es dem "New Deal" nicht gelungen war, die amerikanische Wirtschaft anzukurbeln, gelang dies durch den Krieg. Auch die Arbeitslosigkeit ging stark zurück. Es wurden nicht nur 15 Millionen Soldaten mobilisiert (ca. 12 Prozent der Gesamtbevölkerung), sondern auch die Frauen waren betroffen, da sie häufig die Arbeit ihrer Männer übernehmen und für die Familie aufkommen mußten. Sechs Millionen Amerikaner zogen aus dem ländlichen Bereich in die Zentren der Rüstungsproduktion. Ein Drittel aller Arbeitskräfte waren auf einmal Frauen, die meisten davon verheiratet und mit Kindern. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnte aber weiterhin die Berufstätigkeit von Frauen ab.

us_281.jpgAuch für die schwarze Bevölkerung brachte der Krieg Veränderungen mit, da der Krieg für die Freiheit und gegen Faschismus im Inneren zum Kampf gegen Rassendiskriminierung wurde: erstmals seit der "Reconstruction" nach dem Bürgerkrieg wurden Verordnungen gegen Diskriminierung erlassen. Millionen von Schwarzen ließen sich in den Großstädten nieder, arbeiteten in der Industrie oder traten in eine Gewerkschaft sowie in die Streitkräfte ein.

Es gab aber auch eine dunkle Seite des Krieges, als im Februar 1942 112.000 Amerikaner japanischer Abstammung, von denen zwei Drittel in den USA geboren worden waren, in Sammellagern interniert wurde. Sie erlitten viel Elend und Hunger und erst im Jahre 1982 entschuldigte sich die Regierung bei den Opfern. 1988 gab es pro Person eine Entschädigung von je 20.000 Opfern.

us_282.jpgAnders als im 1. Weltkrieg stand für die Amerikaner im 2. Weltkrieg diesmal fest, daß nach dem Kriege eine dauerhafte und von den USA geprägte Nachkriegsordnung festgelegt werden müßte. Ein Teil dieser neuen Ordnung war die Atlantikcharta. Basis dieser neuen Ordnung sollten die Wirtschaftskraft und die Militärmaschinerie mit der Atombombe sein. Im November 1944 trat Roosevelt zum vierten Mal an und gewann die Präsidentschaftswahlen knapp mit 54 der Stimmen, was sein bisher schwächstes Ergebnis war.

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Grundlagen der Nachkriegsordnung nach dem 2. Weltkrieg

us_283.jpgSchon vor den Wahlen wurde in zwei Konferenzen die Grundlage für die Nachkriegsordnung gelegt. Im Gegensatz zu den Konferenzen von Moskau (1942) bis Potsdam (1945) fanden diese in den USA statt. Im Juli 1944 trafen sich Vertreter von 44 Staaten in Bretton Woods (News Hampshire), um die künftige Weltwirtschaftsordnung auszuarbeiten. Die Sowjetunion nahm nicht teil und die USA konnten auch nicht alle Vorschläge durchsetzen. Dennoch trug der Vertrag die Handschrift Amerikas. Um in den Genuß der "Lend-lease-Unterstützung" während des Krieges zu kommen, mußten sich die verbündeten Staaten verpflichten, nach dem Krieg alle Diskriminierungen im Welthandel zu beseitigen, freien Zugang zu Märkten und Rohstoffen zu gewähren, auf stabile Wechselkurse zu achten, ihre Währungen voll konvertierbar zu machen und dies auf einer Bindung an den Dollar als Leitwährung.

us_284.jpgZur Durchführung und Kontrolle der Währungsvereinbarungen wurde der "International Monetary Fund" (IMF), zur Kontrolle der Handelsvereinbarungen das "General Agreement on Tariffs and Trade" (GATT) geschaffen. Zum Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Länder wurde eine "International Bank for Reconstruction and Development" erschaffen. US-Kapital dominierte nicht nur den Wiederaufbau Europas, sondern es war auch sichergestellt, daß die Schuldner eine Wirtschafts- und Finanzpolitik verfolgen würden, die dem Interessen der Vereinigten Staaten nicht zuwider liefen. Besonders das Betton-Woods-Abkommen wurde so zur Basis der "pax americana" nach 1945.

us_285.jpgEine zweite Konferenz fand im August 1944 in Dumbarton Oaks (Washington, D.C.) statt, wobei es Folgetreffen vom 25. April bis 26. Juni 1945 im San Francisco gab. Das Ziel war diesmal ein militärisch-politisches: zur Schlichtung von Streitigkeiten sollte es ein internationales Gremium mit einer multinationalen Truppe zur Abschreckung von Aggressionen geben. Anstelle der alten "Ballance-of-power-Politik", die bisher von den Briten gepflegt wurde, sollte ein Instrument zur kollektiven Sicherheit treten. So entstanden die von den USA anfänglich dominierten "Vereinten Nationen", die aber im kalten Krieg nur begrenzt diese globalen Aufgaben wahrnehmen konnten.

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