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- Von der Unabhängigkeit bis zum Ende des Bürgerkrieges (1789-1865) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 09.11.2007
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Überblick Die ersten Jahre der Vereinigten Staaten von Amerika nach der Unabhängigkeit (1789-1817) Erste Expansionen (1817-1825) Westexpansion und Nord-Süd-Spannungen (1825-1860) Markenausgaben bis 1865 Die Session des Südens im Jahre 1860 Der Bürgerkrieg (1860-1865) Die Ursachen der Niederlage des Südens nach unten

Überblick

us_1.jpgIn der Zeit von 1847, dem Ausgabedatum der ersten Unionsmarke, bis zum Ende des Bürgerkrieges im Jahre 1865 erschienen in den USA insgesamt 25 Briefmarken, wobei die ersten beiden Ausgaben von 1847 und 1851/57 noch ungezähnt waren. Es gibt viele Farb- und Typenvarianten und bei der Ausgabe von 1861/67 wird zudem noch zwischen mit und ohne Waffeleinpressung unterschieden. Dies macht die Bestimmung der einzelnen Marken manchmal recht schwierig und es bedarf einiger Erfahrung, wenn man sich mit den frühen Ausgaben intensiv beschäftigen will. Andererseits sind aber gerade die ersten Ausgaben deshalb für den Philatelisten äußerst interessant.

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Die ersten Jahre der Vereinigten Staaten von Amerika nach der Unabhängigkeit (1789-1817)

Die Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika beginnt im Jahre 1783, als England im Frieden von Paris die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Kolonien bis zum Mississippi anerkannte. 1787 wurde eine Verfassung ausgearbeitet, die 1788 in Kraft trat. Erster Präsident des jungen Staates wurde George Washington (1789 - 1797).

us_2.jpgDie Wahlmänner, die am 4. Februar den Präsidenten wählen sollten, wurden in allen Staaten - außer Rhode Island, das die Verfassung erst im Mai 1790 ratifizierte - am 7. Januar 1789 bestimmt. Da Benjamin Franklin in keiner guten gesundheitlicher Verfassung und auch schon 83. Jahre alt war, wurde George Washington einstimmig gewählt. Sein Vizepräsident wurde John Adams aus Massachusetts. Im Jahre 1791 verabschiedete der Kongreß mit einer Dreiviertelmehrheit der einzelnen Staaten zehn von zwölf, von James Madison verfaßte Verfassungszusätze, die als sog. "Bill of Rights" Teil der Verfassung wurden.

Schon zu dieser Zeit ging es auch um die ökonomisches Ausrichtung des jungen Staates: während der Finanzminister Alexander Hamilton die Industrialisierung, Handel und Schiffahrt fördern wollte, trat der Außenminister Thomas Jefferson für ein agrarisch strukturiertes Amerika ein. Es zeigte sich hier ein politischer Konflikt, der zur Entstehung von zwei politischen Parteien, den "Federalists" um Hamilton und Adams und "Jeffersonian Republicans" (der heutigen "Demokratischen Partei") führte.

us_3.jpgSeit 1788 waren Frankreich und die USA durch einen Freundschafts- und Beistandspakt verbündet. Angesichts der britischen Flottenstärke auf den Weltmeeren kam für Washington eine Unterstützung Frankreichs nicht in Frage. Er suchte einen Ausgleich mit Großbritannien. In seiner Rede vom September 1796 riet er der Nation, mit allen Ländern Handel zu treiben, aber sich aus europäischen Streitigkeiten herauszuhalten. Hiermit begründete er die sog. "Splendid Isolation", die "selbstgewählte Isolation", die die amerikanische Außenpolitik bis zum Eintritt in den 1. Weltkrieg bestimmen sollte.

Nachfolger Washingtons wurde John Adams (1797-1801). Unter ihm kühlte nicht nur das Verhältnis zu Frankreich ab, sondern auch innenpolitisch kam es zu Streitigkeiten. Zwei Verfassungskommentare von Jefferson und Madison, die als Kentucky- und Virginia-Resolution bekannt sind, stellten die Frage nach den Rechten der Einzelstaaten und dem Charakter des Bundesstaates. Diese Frage sollte erst mit dem Bürgerkrieg geklärt werden.

Bei der Präsidentenwahl Ende 1800 setzte sich Thomas Jefferson (1801 - 1809) gegen Adams durch. Von hoher Symbolkraft ist diese Wahl, weil Jefferson 1801 als erster US-Präsident sein Amt in der neuen Bundeshauptstadt Washington antrat. Er war auch der erste Präsident, der die Grenzen seiner Macht vom Supreme Court, dem höchsten amerikanischen Gericht, aufgezeigt bekam, denn die Richter verkündeten den Grundsatz des richterlichen Überprüfungsrechtes von Gesetzen (judical review).

Aus wirtschaftlichen Interessen sorgte Jefferson für den Kauf von Louisiana, um den Zugang nach New Orleans zu sichern. 1801 erfuhr er von einem Geheimvertrag zwischen Spanien und Frankreich über den Verkauf der Besitzung und beauftragte deshalb seinen Gesandten in Paris, das Gebiet zu kaufen. Der Vertrag wurde im Mai 1803 geschlossen und das riesige Gebiet zwischen dem Mississippi und den Rocky Mountains nördlich von Texas konnte für ca. 15. Mill. Dollar erworben werden.

Wenige Monate zuvor hatte er eine Expedition zur Erkundung des Kontinents und eines Landweges zum Pazifik, die sog. "Lewis- und Clark-Expedition" (1803-1805) in Auftrag gegeben, die nicht nur wissenschaftlich bedeutsam war, sondern den Amerikanern auch eine Vorstellung von der Größe des Gebietes vermittelte.

us_4.jpgIm Jahre 1804 zerfiel die Partei der "Federalists", nachdem Hamilton bei einem Duell ums Leben kam, und Jefferson wurde für vier weitere Jahre im Amt als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika bestätigt. In seine zweite Amtsperiode fällt die Zeit der Napoleonischen Kriege, in deren Zuge amerikanische Handelsschiffe immer wieder Opfer britischer Übergriffe wurden. Im Jahre 1806 verhängte er deshalb ein Embargo gegen britische Erzeugnisse. Da sich dies als wirkungslos erwies, verhängte der Kongreß im Dezember 1807 ein Handelsembargo, das auf harten Wiederstand der "Federalists" und der Handelsinteressen der nordöstlichen Bundesstaaten stieß. Ein Handel mit Großbritannien war nun zu Land und zu Wasser verboten.

Das Handelsembargo erwies sich aber als Fehlschlag, den Großbritannien verlagerte seinen Handel auf andere Märkte, wohingegen die amerikanische Wirtschaft stark beeinträchtigt wurde. Zwar gab es einen intensiven Schmuggel über Kanada, aber schließlich hob Jefferson das Embargo wieder auf und ersetzte es durch ein Handelsverbot mit Großbritannien und Frankreich, bis beide Staaten die Rechte der neutralen Schiffahrt wieder respektieren würden.

us_5.jpgJeffersons Nachfolger wurde James Madison (1809-1817), der ebenfalls aus Virginia stammte. Als sich das Verhältnis zu Großbritannien nicht besserte und das Gerücht aufkam, daß Indianerstämme aufgehetzt würden, um ein Vordringen weißer Siedler im Bereich der Großen Seen zu verhindern, plädierten besonders Kongreßabgeordnete aus dem Süden und Westen für einen Krieg mit Großbritannien wobei auch Kanada und Florida erobert werden sollten. Am 18. Juni 1812 erfolgte die Kriegserklärung an Großbritannien. Der Krieg wurde aber zu einem militärischen Desaster, da Großbritannien sich nach dem Kriegsende in Europa voll auf diese Auseinandersetzung konzentrieren konnte. Die Eroberung Kanadas scheiterte und im August 1814 setzten die Briten große Teile von Washington, darunter das Weiße Haus und das Kapitol, in Brand. An 24. Dezember 1814 wurde im belgischen Gent ein Friedensvertrag unterzeichnet.

Innenpolitisch hatte der Krieg ein Nachspiel, als seit Mitte Dezember 1814 ein Konvent von Hartford aus Vertretern der Neuenglandstaaten tagte, um den Einfluß des Südens zurückzudrängen. Am 8. Januar 1815 konnten amerikanische Truppen aber unter Andrew Jackson eine britische Armee bei New Orleans vernichten. Da man noch nichts von dem Friedensschluß im fernen Europa wußte, wurde der Sieg gefeiert. Als der Friedensschluß bekannt wurde, galt der Beschluß von Hartford als Landesverrat und beschleunigte den Untergang der "Federalists".

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Erste Expansionen (1817-1825)

us_6.jpgOhne eine nationale Oppositionspartei galt die Präsidentschaft von James Monroe (1817-1825) als eine "Zeit des nationalen Wohlwollens". In dieser Zeit wurde aber auch das Zusammenwachsen der Vereinigten Staaten und ihrer neuen Siedlungsgebiete im Westen erörtert. Eine erste Nationalstraße wurde von Camberland nach Wheeling gebaut und dann nach Westen verlängert. Es stellte sich aber die Frage, ob Straßen eine geeignete Lösung für die Infrastruktur seien, da die Kosten für Bau und Unterhalt oft höher waren als die Benutzungsgebühren. Es war auch das Zeitalter der Dampfschiffahrt: 1817 begann der Bau des Eriekanals, der erstmals die Atlantikküste mit den Gebieten jenseits der Appalachen verbinden sollte, indem er vom Hudson bei Albany entlang des Mohawk bis Buffalo führen und oberhalb der Niagarafälle in den Eriesee einmünden sollte. Der Kanal wurde 1825 - im letzten Präsidentschaftsjahr Monroes - fertig gestellt. Es begann auch der Aufstieg New Yorks zum führenden Hafen an der Ostküste, da keine andere Stadt derart leistungsfähige Verbindungen zum amerikanischen Hinterland jenseits der Appalachen besaß.

1818 konnten einige Probleme mit Großbritannien geregelt werden. Hierzu zählten die amerikanischen Fischereirechte auf der Neufundlandband und vor Labrador sowie die Grenze zu Kanada, die, vom "Lake Superior" dem Lauf des Ramy folgend, zum "Lake of the Woods" und von dort zum Hauptkamm der Rocky Mountains entlang des 49. Breitengrads verlaufen sollte.

us_7.jpg1819 konnte von Spanien Florida erworben werden. Im Gegenzug erkannten die USA die spanischen Besitzungen in Mexiko einschließlich Texas an, wohingegen Spanien den 42. Breitengrad als Nordgrenze des Amerikanischen Anspruchs auf Ausdehnung bis zum Pazifik akzeptierte. Nachdem 1824 mit dem russischen Zarenreich die Südgrenze des russischen Einflußbereiches im Pazifik auf 54' 40' nördlicher Breite festgelegt wurde, stand nur noch eine Klärung der Oregon-Frage mit Großbritannien an, um die tatsächliche Ausdehnung des amerikanischen Staatsgebietes bis zu Pazifik zu definieren.

Die Ausdehnung der USA wirkte sich auch außenpolitisch auf die spanischen Besitzungen auf dem amerikanischen Kontinent aus, denn überall kam es zur Gründung unabhängiger Staaten. Am 2. Dezember 1923 gab Präsident Monroe eine Erklärung vor dem Kongreß (die sog. "Monroe-Doktrin") ab, in der er den amerikanischen Kontinent als eine eigene Welt unabhängig von europäischen Interessen erklärte und den Versuch einer Rekolonisierung oder Einmischung als Gefährdung des Frieden und der Sicherheit ansah. Diese Doktrin zeugte auch vom gestiegenen Selbstbewußtsein der Amerikaner, obwohl sie politisch eigentlich belanglos war, da die südamerikanischen Staaten nur zu gut wußten, daß nur die britische Kriegsmarine ihre Unabhängigkeit bewahren helfen konnte.

1919 gab es eine Wirtschaftkrise, die eine Nachwehe auf das Ende der Napoleonischen Kriege war. Besonders der Westen wurde hart getroffen wo es eine große Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten gab, was eine große Spekulation zur Folge hatte. Viele Farmer konnten ihre Kredite nicht mehr bezahlen, aber die Gläubigerbanken im Osten und besonders die Bank der Vereinigten Staaten waren unerbittlich.

us_8.jpgDies hatte auch Auswirkungen auf die Wahlen des Jahres 1824: da Virginia keine Nachfolger für Monroe bestimmen konnte, gab es bei den "Jeffersonian Republicans" gleich vier Bewerber, so daß keiner von ihnen die notwendige Mehrheit im Wahlmännerkollegium erzielen konnte. Im Repräsentantenhaus, das unter den drei Bestplazierten den neuen Präsidenten nun laut Verfassung zu bestimmen hatte, setzte sich John Quincy Adams aus Massachusetts (1825-1829; er war der Sohn von John Adams) durch. Somit konnte sich noch einmal ein Kandidat aus der Ostküstenelite durchsetzen.

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Westexpansion und Nord-Süd-Spannungen (1825-1860)

us_10.jpgMit der Wahl von John Quincy Adams und der Ernennung von Henry Clay aus Kentucky zum Außenminister verstärkte sich der Nationalismus, der im Innern zum weiteren Ausbau der Infrastruktur ("Amerikanisches System") und zum Beginn der Umsiedlung von Indianern in Gebiete westlich des Mississippi führte. Außerdem wurde ein hoher Schutzzoll für die aufstrebende amerikanische Industrie eingeführt, der im Wesentlichen ein Ergebnis einer von Martin Van Buren aus New York gegen Adams geführten politischen Opposition war. Er wollte bei den Wahlen von 1828 Andrew Jackson endlich zum Sieg verhelfen.

Andrew Jackson (1829-1837) setzte sich 1828 gegen Adams durch und mit ihm begann die sog. "Ära des kleinen Mannes", weil mit ihm erstmals ein Mann ins Weiße Haus einzog, der nicht zur Elite der Ostküste gehörte, sondern aus den jungen Staaten jenseits der Appalachen kam. Seine Anhänger nannten sich fortan "Democrats". Trotzdem sollte Jackson gegen die etablierte amerikanische High Society und aber auch gegen die Opposition in verschiedenen Landesteilen, zu der oft eine von Großbritannien beeinflußte Arbeiterbewegung mit ersten Gewerkschafts- und Parteigründungen gehörte, einen schweren Stand haben. Es gelang ihm aber, mit den Problemen fertig zu werden. Als sein langjähriger Widersacher Henry Clay 1832 einen Gesetzesentwurf zur Verlängerung der Konzession der Bank der Vereinigten Staaten politisch vorführen wollte, um seine Wiederwahl zu vereiteln, konterte Jackson mit einem Veto. So wollte er verhindern, daß die Reichen auf Kosten der einfachen Leute noch mächtiger werden konnten.

Neue Streitigkeiten kamen aber auf, als unter Führung des noch amtierenden Vizepräsidenten John C. Calhoun South Carolina die Frage nach der Nichtigkeitserklärung von gegen die Interessen ihres Staates lautende Bundesgesetze stellte. Konkret ging es bei der "Nullification Crisis" um die Zollgesetze von 1828, bei deren Durchsetzung der Bundesstaat seine Session erklären wollte. Aber kein weiterer Staat folgte diesem Vorstoß. Jackson ließ sich nun eine Vollmacht des Kongresses geben, notfalls mit Waffengewalt die Befolgung von Bundesgesetzen durchzusetzen. Er stimmte außerdem einem Zookompromiß zu. Dadurch war der Probelauf für eine Session zwar gescheitert, aber der Gedanke lebte in den Südstaaten weiter.

us_13.jpgÜberhaupt wurde der Süden zur Belastung für die Union Die südlich der Südgrenze von Pennsylvania und Ohio liegenden Staaten hatten von Anbeginn auf ein Gleichgewicht zu den Nordstaaten gesucht, um ihre Eigenständigkeit, die sich besonders durch das Festhalten an der Sklaverei (der "pevuliar institution") zeigte, aufrechtzuerhalten. Sklaven galten dort auf den Baumwollplantagen als unverzichtbar. Die Bedeutung der Sklaverei war dabei auf einer politisch-sozialen und einer kulturellen Ebene zu sehen. Vor Beginn des Bürgerkrieges im Jahre 1860 gab es ca. 4 Millionen Sklaven, die einer kleinen Oberschicht von 12 Prozent der Bevölkerung gehörten. Im Süden stellten die Sklavenhalter ca. 3 Prozent, aber diese Gruppe bestimmte die Politik der Südstaaten. Der Süden war entsprechend des Verfassungskompromisses von 1787 analog zu seiner Bevölkerungszahl im Repräsentantenhaus vertreten, wobei aber die völlig rechtlosen Sklaven mitgezählt wurden. Die Nordstaaten legten dies als eine "Überrepräsentiertheit" aus. Die Mehrheit der Präsidenten bis 1850 kam ebenfalls aus dem Süden und auch die Mitglieder des "Supreme Court" waren mehrheitlich Südstaatler. Mit Missouri kam 1820 ein weiterer Sklavenstaat zur Union, aber es wurde festgelegt, daß im weiteren Verlauf nach Westen 36' 37' (d. h. die Breite der Südgrenze von Missouri) die Grenze zwischen Nord- und Südstaaten bilden sollten. Zum Ausgleich für Missouri wurde Maine von Massachusetts abgetrennt und eigenständiger Bundesstaat.

Dadurch wurde der Konflikt zwischen Norden und Süden aber nur vertagt. Im Norden zogen viele Einwanderer aus Nordwesteuropa zu und sorgten für eine rasch wachsende Bevölkerung. Gleichzeitig stieß man immer weiter nach Westen vor und erschloß große Flächen für eine marktorientierte landwirtschaftliche Produktion. Wegen des Fehlens landloser Arbeiter mußte bei einer Produktionssteigerung auf die Mittel der Rationalisierung, Intensivierung und Mechanisierung zurückgegriffen werden. Um die Transportkosten niedrig zu halten, mußten die Agrarprodukte möglichst schnell verarbeitet werden. Hiermit wurde die Basis für den modernen amerikanischen Agrarkapitalismus gelegt, der sich in den Nordstaaten schneller als in Europa entwickelte. Es entstanden Städte als Zentren landwirtschaftlicher Verarbeitungs- und Zulieferungsindustrie. Dem gegenüber stand der Süden mit seinen riesigen Baumwollfeldern, deren Bewirtschaftung völlig unabhängig von Industriebetrieben und Städten erfolgte, da die Baumwolle problemlos verschifft werden konnte. Städte und Industrie waren der Sklaverei sowieso abträglich, weshalb man die Verarbeitung lieber den Baumwollspinnereien in Manchester überließ.

Der Konflikt zwischen dem industrialisierten Norden und dem rückständigen Süden mit seiner Sklavenhaltergesellschaft schien immer unvermeidlicher. Ab 1830 entwickelten sich die "American Antislavery Society" und die sog. "Abolitionistenbewegung" im Norden als die treibenden politischen und moralischen Kräfte im Norden, die gegen die Sklaverei mobil machten.

us_14.jpgDer Süden blieb hiervon unbeeindruckt und die Union unternahm nichts gegen die Sklaverei. Nur so ist zu erklären, da0 der amerikanische Kongreß und der neue Präsident Martin Van Buren (1837-1841) - trotz des amerikanischen Expansionsdranges nach Westen - 1837 den Antrag von Texas, das sich 1836 von Mexiko abgespalten hatte und seine Unabhängigkeit mit inoffizieller amerikanischer Hilfe durchgesetzt hatte, ablehnte, Teil der Union zu werden. Texas war zwar weitgehend von Ranchern besiedelt, die aus den USA eingewandert waren, aber der Norden war gegen jede Ausweitung des Staatsgebietes, die allein den Sklavenhaltern im Süden zu Gute kam. Das Repräsentantenhaus lehnte es ab, zukünftig über die Abschaffung der Sklaverei zu verhandeln.

Van Burens Präsidentschaft stand unter keinem guten Stern, auch wenn er maßgeblich zum Ausgleich mit Großbritannien beitrug, der 1842 erfolgte. Dies lag besonders an der seit 1837 anhaltenden Wirtschaftskrise, die auch die Wahlen von 1840 überschattete. So konnte sich William H. Harrison (1841) mit seinem Vizepräsidenten Tyler gegen Van Buren durchsetzen. Aber Harrison verstarb schon nach einmonatiger Amtszeit, so daß erstmalig in der amerikanischen Geschichte der Vizepräsident das Amt des Präsidenten übernahm. John Tyler (1841-1845) überwarf sich aber mit allen Parteien, deren Blick zunehmend nach Westen gerichtet war. Nicht nur die "Oregon-Frage", die die Zugehörigkeit des Gebietes zwischen den Rocky Mountains und dem Pazifik nördlich des 42. Breitengrades zum Inhalt hatte, sondern auch der Status von Texas waren ungelöste Probleme. In einer seiner letzten Amtshandlungen berief Tyler den Kongreß zu einer Sondersitzung ein, auf der am 1. März 1845 eine Resolution zur Annexion von Texas beschlossen wurde. Tyler sah die Gefahr einer britischen Einmischung in Texas. Auch der als Nachfolger gewählte neue Präsident, James K. Polk (1845-1849), teilte diese Auffassung. Mexikanische Drohungen wurden ignoriert.

us_15.jpgIdeologisch untermauert wurde der expansionistische Kurs der USA vom "Manifest destiny", das seit Sommer 1845 im Umlauf war und nach dem das Schicksal den Vereinigten Staaten die Aufgabe zugedacht hatte, sich über den ganzen Kontinent "für die freie Entfaltung unserer sich jährlich vermehrenden Millionen" auszudehnen. Der Konflikt mit Mexiko wurde dadurch verschärft, daß man amerikanische Truppen bis zum Rio Grande und somit in von Mexiko beanspruchtes Gebiet verlegte. Am 13. Mai 1846 wurde einstimmig im Kongreß beschlossen, Mexiko den Krieg zu erklären. Da Großbritannien nicht bereit war, Mexiko zu unterstützen, und außerdem den Kompromiß, den 49. Breitengrad als Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten festzulegen, annahm, war nicht nur eine erste Ausdehnung des amerikanischen Staatsgebietes bis zum Pazifik erreicht, sondern auch ein großer Hemmschuh für den Krieg mit Mexiko aus dem Weg geräumt.

Mexiko hatte den amerikanischen Land- und Seestreitmächten nur wenig entgegenzusetzen und mußte sowohl die Eroberung Kaliforniens als auch den Einmarsch amerikanischer Truppen in die eigene Hauptstadt hinnehmen. Im Friedenvertrag vom 2. Februar 1848 erkannte Mexiko den Rio Grande als texanische Südgrenze an und trat alle Territorien nördlich des Gila-Flusses und von Unter-Kalifornien an die USA ab. Dafür wurde eine Entschädigungszahlung von 15 Millionen Dollar geleistet. Die USA hatten ihre Ausdehnung über den gesamten Kontinent bis zum Pazifik erreicht und nur 1853 gab es mit dem sog. "Gadsden-Kauf" eine geringfügige Erweiterung, um die geplante Eisenbahnlinie nach Südkalifornien südlich des Gila verlegen zu können.

us_16.jpgVielen Amerikanern ging die territoriale Erweiterung aber noch nicht weit genug und besonders im Süden hätte man am liebsten direkt ganz Mexiko annektiert. Zwar hatte sich das Staatsgebiet seit 1845 nahezu verdoppelt, aber der Süden konnte daraus wenig Profit ziehen, da es außer Texas keine weiteren potentiellen Sklavenstaaten gab. Das Repräsentantenhaus hatte zudem beschlossen, daß es in allen von Mexiko erworbenen Gebieten keine Sklaverei geben dürfe. Die Situation verschärfte sich noch weiter zu Ungunsten des Südens, als nach den Goldfunden von 1848 und dem Zustrom Tausender von Siedlern und Abenteurern nach Kalifornien das Land 1850 um Aufnahme in die Union als freier Staat nachfragte. Der Süden mu0te zustimmen, daß Kalifornien als freier Staat der Union beitreten konnte. Die Sklavenfrage in den ehemals mexikanischen Territorien blieb offen. In der Bundeshauptstadt Washington wurde der Sklavenhandel verboten und ein verschärftes Gesetz zur Rückführung entlaufener Sklaven eingeführt.

Bei diesem Kompromiß konnten sich die gemäßigten Kräfte noch einmal durchsetzen und die Union retten, aber der Süden war in einer Minderheitsrolle, so daß es auf beiden Seiten zu einer Radikalisierung kam. Dazu trug auch das Kansas-Nebraska-Gesetz von 1854 bei, das unter dem Schlagwort der "Volkssouveränität" (d. h.: die Bevölkerung der zukünftigen Nordwest-Staaten sollte selber entscheiden, ob die Sklaverei zugelassen würde) vom demokratischen Senator aus Illinois, Stephen A. Douglas, im Kongreß durchgebracht wurde. Viele Nordstaatler sahen darin den Versuch, die Sklaverei auf die gesamten Vereinigten Staaten auszudehnen.

Das amerikanische Parteiensystem zerbrach: die Whigs lösten sich auf, die Demokratische Partei spaltete sich. Viele Sklavengegner aus diesen beiden und anderen kleineren Parteien fanden in der im Juli 1854 neu gegründeten Republikanischen Partei eine neue Heimat.

us_17.jpgDer Riß im Parteienspektrum ging durch das ganze Land und führte 1856 zum blutigen Zusammenstoß zwischen Anhängern und Gegnern der Sklaverei in Kansas. Während einer Debatte über das Kansas-Problem im Kongreß schlug ein Südstaatenabgeordneter einen Senator aus Massachusetts nieder. 1856 wurde der Konflikt durch das Wahlergebnis zur Präsidentenwahl noch einmal übertüncht, als der Demokrat James Buchanan (1857-1861) aus Pennsylvania vierzehn Sklaven- und fünf freie Staaten hinter sich brachte. Die Republikaner konnten nur elf freie und einen Sklavenstaat auf sich vereinen.

Eine weitere Eskalation gab es 1857, als der Supreme Court seine Entscheidung im Dred-Scott-Fall verkündete, in dem es darum ging, ob ein entlaufener Sklave durch Erreichung eines freien Staates oder Territoriums die Freiheit erlangt hätte. Der oberste Richter Taney, der selber Sklavenhalter in Maryland war, verkündete, daß Neger keine Bürger der USA wären und somit kein Klagerecht hätten. Sklaven seien Eigentum, das den besonderen Schutz der Verfassung genieße, und somit wären alle Gesetze, die den Bürger um sein Eigentum brächten, hinfällig. Das sollte sowohl für den Missouri-Kompromiß, als auch für den Kompromiß von 1850 und das Kansas-Nebraska-Besetz von 1854 gelten. Taney hatte den Verfassungskonsens im Sinne der Sklavenhalter entschieden. Der Versuch Buchanans und des Südens, Kansas gegen den Mehrheitsbeschluß der Bevölkerung als Sklavenstatt in die Union aufzunehmen verschärfte die Spannungen weiter, auch wenn diese Absicht scheiterte.

Der Riß ging durch die ganze Nationen, die Parteien, die Wirtschaft und die Kirchen. Es fehlte eigentlich nur noch ein äußerer Anlaß, um den Konflikt gewaltsam zu lösen. Als John Brown am 16. Oktober 1859 mit 21 Männern das Arsenal von Harper`s Ferry überfiel, um einen allgemeinen Sklavenaufstand im Süden anzuzetteln, wurde er von Robert E. Lee gefangengenommen, wegen Hochverrats vor Gericht gestellt und gehängt.

us_18.jpgDer eigentliche Anlaß zum Bruch der Union kam mit der Präsidentenwahl des Jahres 1860. Abraham Lincoln kandidierte für die Republikaner, während die gespaltene Demokratische Partei Stephen Douglas i Norden und John Breckinridge im Süden ins Rennen schickte. Einzige sektionsübergreifende Partei waren die neuen, aber unbedeutenden "Constitutional Unionists" mit ihrem Kandidaten John Bell aus Tennessee. Es war eine Wahl zwischen Nord und Süd, denn Lincoln (1861-1865) gewann achtzehn Nordstaaten und somit eine deutliche Mehrheit im Wahlmännerkollegium, Douglas nur Missouri und Breckinridge alle Staaten des Südens außer Virginia, Kentucky und Tennesse, wo Bell erfolgreich war. Die Sklavengegner hatten somit die Wahl gewonnen. In einer Rede vom 16. Juni 1858 sagte Lincoln: "Ein in sich geteiltes Haus kann keinen Bestand haben. Ich glaube, daß dieser Staat nicht zur Hälfte von Sklaven und zur Hälfte aus Freien bestehen kann. Ich erwarte nicht, daß die Union aufgelöst wird; ich erwarte nicht, daß das Haus zusammenbricht; aber ich erwarte, daß es aufhören wird, geteilt zu sein. Es wird in Gänze entweder das eine oder das andere werden". Damit war der Konflikt klar definiert und es konnte entweder nur ein Ende der Union oder ein Ende der Sklaverei geben.

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Markenausgaben bis 1865

us_19.jpgus_20.jpgDie ersten beiden Briefmarken, die für die ganze Union Gültigkeit hatten, erschienen am 1. Juli 1847 und trugen die Inschrift "POST OFFICE". Die Marke zu 5 C. zeigte das Motiv "Benjamin Franklin", wobei elf Farbvarianten gibt. Die zweite Marke zu 10 C. (Werteindruck "X") zeigte das Motiv "George Washington", wobei zwei Farbvarianten unterschieden werden. Wie damals noch üblich, waren die Marken noch ungezähnt. Die Ausgabe von 1851/57 war ebenfalls noch ungezähnt und hatte die Inschrift "POSTAGE". Es werden bei den einzelnen Werten ebenfalls zahlreiche Farbvarianten unterschieden und zusätzlich diverse Typen. Die dritte Ausgabe, die 1857/61 erschien und Abbildungen von "Franklin", "Jefferson" und "Washington" zeigte, war dann die erste gezähnte Markenausgabe der USA. Auch hier gibt es verschiedenen Farb- und Typvarianten. Die vierte Ausgabe bis zum Ende des Bürgerkrieges erschien 1861/67 und zeigte die Präsidenten- und Staatsmännerköpfe in neuen Umrandungen. An den unteren Ecken sind jeweils die Buchstaben "U" und "S" eingedruckt.

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Die Session des Südens im Jahre 1860

us_21.jpgEigenständigkeit zu behalten, blieb dem Süden nur die Wahl zur Session. Am 20. Dezember 1860 erklärte South Carolina seinen Austritt aus der Union und bis zum 1. Februar 1863 (also noch vor dem Amtsantritt Lincolns) folgten die sechs übrigen Staaten des Unteren Südens. Kurz darauf wurde Jefferson Davis aus Mississippi zum provisorischen Präsidenten der Konföderierten Staaten von Amerika.

Der Bruch war vollzogen, woran auch Lincolns Antrittsrede nichts änderte. Lincoln beschloß, im Hafen von Charleston in South Carolina mit der Bundesfestung Fort Sumter zu testen, ob South Carolina den Proviantnachschub durch die Bundesmarine erlauben würde. Dies wäre ein Zeichen des Einlenkens. Eine gewaltsame Verhinderung des Nachschubs würde aber als bewaffneter Aufstand gegen die legitime Regierung der USA gesehen werden. Am 12. April wurde das Fort beschossen und der Bürgerkrieg begann.

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Der Bürgerkrieg (1860-1865)

us_22.jpgLincoln reagierte auf den Angriff auf Fort Sumter mit der Einberufung von 75.000 Freiwilligen für drei Monate und der Verhängung einer Seeblockade über die südlichen Häfen. Als Reaktion hatten sich bis zum 20. Mai vier Staaten des Oberen Südens (Virginia, Arkansas, Tennessee und North Carolina) der Konföderation angeschlossen. Die Südstaaten Delaware, Maryland, Kentucky und Missouri sowie die nordwestlichen Counties von Virginia, die seit 1863 einen eigenen Staat West Virginia bildeten, verblieben bei der Union. In diesen Staaten war der Anteil der Sklaven zwischen 1830 und 1860 durch Verkäufe in den Süden stark zurückgegangen, so daß hier bereits - trotz starker Sympathien für den Süden - die kapitalistisch-individualistische Marktwirtschaft des Nordens Fuß gefaßt hatte.

Der Süden konnte seine Position nur so lange halten, bis der Norden kriegsmüde werden würde. Der Norden hingegen konnte die Union nur zusammenhalten, indem der Süden erobert würde. Statt eines kurzen Krieges wurde der folgende Kampf der blutigste Krieg, den die Vereinigten Staaten in ihrer Geschichte jemals geführt hatten. Es gab mehr als eine Million tote und Verwundete.

Die Gründe waren folgende:

1. der Bürgerkrieg war weltweit der erste moderne Krieg mit hohem Materialeinsatz, hoher Mobilität durch die Eisenbahn und neuartiger Waffentechnik durch das Repetiergewehr,
2. beide Seiten konnten große Heere mobilisieren,
3. lange Zeit wurde der Krieg auf Seiten des Nordens von unfähigen Generälen geführt, während der Süden mit Robert E. Lee seine Angriffe mit großem taktischen Geschick durchführte, diese jedoch nicht zu den politisch-militärischen Zielen des Südens paßten.

Schon die Schlacht von Bull Run am 21. Juli 1861, in der der Vorstoß des Nordens nach Virginia scheiterte, war äußerst blutig. Danach lag der Schwerpunkt der kriegerischen Aktivitäten des Nordens 1862/63 in Tennessee, um die Konföderation zu spalten und dann vernichtend zu schlagen. Es sollte einen Vorstoß abwärts des Mississippi erfolgen, um die Trans-Mississippi-Region vom Süden abzutrennen. Dann sollte vom Osten Tennessees aus ein Feldzug in das Herz der Konföderation folgen.

Der Süden versuchte, den Krieg in den Norden zu tragen. Bis 1863 hatte General Lee keine bedeutende Schlacht verloren. Auch Antietam (17. September 1862) als blutigste Schlacht des Krieges war kein Sieg für den Norden. Aber am1. Juli überschritt er die Grenze nach Pennsylvania und traf bei Gettyburg auf eine starke Nordarmee.

Nach drei Tagen mußte er den Verlust von 28.000 Soldaten beklagen, was ein Drittel seiner Armee aufmachte, und den Rückzug nach Virginia antreten. Damit war der Plan, den Krieg in den Norden zu tragen, gescheitert und es war offensichtlich, daß der Süden den Krieg niemals gewinne könnte.

us_23.jpgDer Norden war nicht nur wegen an Menschen und Material überlegen, er besaß auch nun mit Ulysses S. Grant einen fähigen General, der Lee gewachsen war. Am 4. Juli wurde das strategisch wichtige Vicksburg eingenommen, wodurch Mississippi an den Norden fiel und ein erstes wichtiges Kriegsziel erreicht wurde. Es folgte die Eroberung Cattanoogas im Osten Tennessees, von wo aus William Tecumseh Sherman 1864 mit 100.000 Mann auf Atlanta zog, das am 2. September 1864 erobert wurde.

Um den Süden zu demoralisieren, zog Sherman aber nicht weiter gen Süden, sondern zog eine 200 Meilen breite Schneise der Verwüstung durch Georgia. Von Savannah aus zog er im Februar 1865 nach Norden und erreichte im Febraur 1865 die Grenze von North Carolina, wo er sich mit der Armee von Grant vereinigte, die aus Virginia kam.

Lee versuchte einen Ausbruchversuch, der mißlang und am 9. April mußte er bei Appomattox Court House in Virginia kapitulieren. Damit war der Bürgerkrieg fast vier Jahre nach den Schüssen auf Fort Sumter zu Ende.

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Die Ursachen der Niederlage des Südens

us_24.jpgDer Süden verlor den Kriegen besonders wegen der starken Überlegenheit des Nordens an Menschen und Material. Es gelang auch nicht, kriegswichtige Ressourcen im erforderlichen Umfang zu mobilisieren, da der Süden keine städtische und industrielle Infrastruktur besaß. Die Mobilisierung der Menschenmassen scheiterte ebenfalls, da im Süden zwar vier Millionen Sklaven lebten, aber man nicht bereit war, diese zu bewaffnen und ihnen die Freiheit zu geben. Man ließ sie allenfalls an der Seite ihrer weißen Herrschaft kämpfen und somit ihre Unfreiheit verteidigen.

Die militärische Niederlage hatte auch weitreichende moralische Folgen. Den Krieg hatte man durch Papiergeld und eine große Inflation sowie hohe Steuern finanziert. Dies war besonders für die ärmeren Weißen sehr hart, die mit der Zwangsrekrutierung oft auch ihr einziges Pferd und damit ihre einzige Arbeitskraft verloren hatten. Es herrschte die Meinung, daß der Krieg ein Krieg der reichen Leute wäre. Als sich auch die Versorgungslage für die ärmere Landbevölkerung verschlechterte, kam es zu vielen Desertationen, so daß Ende 1864 sich schon die Hälfte der Soldaten unerlaubt von der Truppe entfernt hatte. Im Frühjahr 1865 war die Lage dann katastrophal.

us_25.jpgDer Süden scheiterte auch, weil er keine ausländische Unterstützung erhielt. Die Blockade der Seehäfen zeigte ihre Wirkung. Lincoln führte den Krieg mit großer Entschlossenheit und Weitblick. Zwar war oberstes Kriegsziel der Zusammenhalt der Union, aber in der Sklavenfrage hielt er sich zurück, um die "Border States" nicht in die Armee des Südens zu treiben. Am 22. September 1862 wurde allerdings eine "Emancipation Proclamation" verkündet, die praktisch die Sklavenbefreiung und eine politisch-soziale Neuordnung des Südens bedeutete. In einer weiteren Erklärung, der "Gettyburg Address" vom 10.November 1863 sprach Lincoln die Verpflichtung aus, "daß die Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk nicht von der Erde verschwinden werde". Mit diesen beiden Erklärungen verdeutlichte er besonders in Europa, daß der Norden für moralische Werte kämpfe.

Mit dem Ende des Bürgerkrieges wurde auch die Sklaverei in Amerika abgeschafft, am Verhältnis zwischen Weißen und Farbigen änderte dies aber wenig. Die Vormachtstellung des Bundes wurde gefestigt. Es bildete sich eine Zweiparteienlandschaft heraus, wobei die Demokraten als Partei des Südens galt. Sie waren somit in der Minderheit, bis es Franklin D. Roosevelt 68 Jahre nach Kriegsende gelang, ihr wieder eine Mehrheit zu verschaffen.

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