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Einführung
Die ersten beiden Marken der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) - wenn man die "Postmeister- und Kuriermarken", die es als Vorläufer gab, einmal außer Betracht läßt - erschienen am 1. Juli 1847 und zeigen die Porträts von Benjamin Franklin und George Washington.
In "Die ganze Welt der Philatelie" der Fa. Hermann E. Sieger GmbH heißt es über die USA:
"USA - das Briefmarkenland der unbegrenzten Möglichkeiten. Entdecken Sie dieses großartige Land, die Naturschönheiten und seine Geschichte. Amerika hat schon immer seine Helden und Stars gehabt. Die Marken der USA sind ein zauberhafter bunter Teppich von den 13 ehemaligen Kolonien über den Freiheitskrieg bis zum Aufstieg zur Weltmacht Nummer 1. Der Trend, Briefmarken der USA zu sammeln, wächst von Jahr zu Jahr, und schließlich kann es nicht das Schlechteste sein, eine Sammlung zu besitzen, deren Briefmarken in jener Währung erscheinen, die auf der ganzen Welt gilt und anerkannt ist, nämlich dem US-Dollar".
Der Monatsaufwand wird mit ca. 6,90 Euro angegeben und dem Sammelgebiet insgesamt wird die Note "2" zugewiesen.
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Statistische Angaben
Die "Vereinigten Staaten von Amerika" (amtlich englisch United States of America, Abkürzung USA) sind ein Staat in Nordamerika und im Pazifik. Die USA umfassen den südlichen Teil des nordamerikanischen Festlands. Das Land grenzt im Norden an Kanada, im Süden an Mexiko und außerhalb dieses zusammenhängenden Staatsgebietes Alaska und Hawaii. Die Ost-West-Erstreckung (67º124º westlicher Länge) zwischen Atlantischem und Pazifischem Ozean beträgt rund 4.500 km, die Nord-Süd-Erstreckung (49º24º nördlicher Breite) rund 2.700 km. Territorien der USA sind auch Puerto Rico, die Nördlichen Marianen ("Commonwealth of the Northern Mariana Islands"), die Virgin Islands of the United States, Amerikanisch-Samoa, Guam, die Midway-Inseln, Wake Island sowie weitere kleine Inseln im Pazifik.
Fläche: 9.809.155 qkm
Einwohner: (2000) 282,422 Mio.
Hauptstadt: Washington (District of Columbia)
Verwaltungsgliederung: 50 Staaten und der District of Columbia mit der Bundeshauptstadt Washington
Amtssprache: Englisch
Nationalfeiertag: 4.7.
Währung: 1 US-Dollar (US-$)= 100 Cents (c, ¢)
Zeitzone: MEZ (von Osten nach Westen) 6 bis 10 Stunden
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Landkarte der Vereinigten Staaten von Amerika
Wappen der Vereinigten Staaten von Amerika
Das Staatswappen der Vereinigten Staaten zeigt einen Adler mit Flügeln und Brustschild sowie dreizehn Streifen für die Gründungsstaaten. Darüber befindet sich eine gelbblaue Blume mit Sternen, die ebenfalls die Gründungsstaaten symbolisieren.
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Staat und Recht
Die USA sind eine präsidiale Republik mit bundesstaatlicher Verfassung. Die Verfassung von 1787, ergänzt durch 27 Verfassungszusätze ("amendments"), enthält einen Grundrechtskatalog (Bill of Rights) und sieht Gewaltenteilung ("separation of powers") und Gewaltenbalance ("checks and balances") vor.
Die exekutive Gewalt des Bundes liegt beim Präsidenten, der zugleich Staatsoberhaupt, Regierungschef und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist. Er wird mit dem Vizepräsident durch Wahlmänner auf 4 Jahre gewählt (einmalige Wiederwahl zulässig). Der Wahlvorgang ist mehrstufig: Zunächst werden die Wahlmänner in den Einzelstaaten in allgemeiner und direkter Vorwahl ermittelt, wobei jedem Staat so viele Wahlmänner zustehen, wie er Abgeordnete in den Kongreß entsendet. Die Präsidentschaftskandidaten werden im Sommer des Wahljahres von den nationalen Parteikonventen nominiert. Die Wahlmänner sind in den nationalen Präsidentschaftswahlen auf den Kandidaten ihrer Partei verpflichtet. Der Präsident ernennt mit Zustimmung des Senats die Mitglieder der Regierung sowie der obersten Bundesbehörden. Er vertritt die USA nach außen, hat das Recht, mit Zustimmung des Senats Verträge zu schließen, und hat gegenüber Beschlüssen des Kongresses ein suspensives Vetorecht. Formal steht ihm kein Recht auf Gesetzesinitiative zu, er kann dem Kongreß jedoch Maßnahmen zur Beratung empfehlen. Der Präsident ist dem Kongreß nicht verantwortlich und kann ebenso wie der Vizepräsident nur auf dem Wege der Anklage wegen Verfassungs- und Rechtsverletzungen (Impeachment) abgesetzt werden.
Wichtigste Funktion des Vizepräsidenten (neben dem Vorsitz im Senat und der Vertretung des Präsidenten bei Missionen im Ausland) ist die Amtsnachfolge im Falle des Todes, Rücktritts oder der Amtsenthebung des Präsidenten. Dem Kabinett, einem beratenden Gremium, gehören der Präsident, der Vizepräsident, die Leiter der Ministerien (Departments) sowie andere vom Präsidenten ausgewählte hohe Beamte und persönliche Berater an. Dem Präsidenten unmittelbar unterstellt ist das Executive Office of the President, das aus verschiedenen selbstständigen Einheiten besteht. Das White House Office umfaßt u.a. die persönlichen Assistenten und Berater des Präsidenten und den Personalchef (Chief of Staff). Das Office of Management and Budget ist u.a. für den Bundeshaushalt verantwortlich. Der Nationale Sicherheitsrat (National Security Council) fungiert als zentrale Instanz außenpolitischer Entscheidungsprozesse. Ihm gehören neben Präsident und Vizepräsident der Außen- und Verteidigungsminister, der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs der Streitkräfte, die Direktoren des Amtes für Notstandsplanung und des CIA an.
Die Legislative liegt beim Kongreß, bestehend aus Senat (100 Mitglieder, auf 6 Jahre gewählt) und Repräsentantenhaus (435 Abgeordnete, auf 2 Jahre gewählt). Senat und Repräsentantenhaus sind im Wesentlichen gleichberechtigt; jede Gesetzesvorlage bedarf der Zustimmung beider Kammern. Während das Repräsentantenhaus das Budgetinitiativrecht genießt, hat der Senat Vorrechte in der Exekutive. Jede Gesetzesvorlage und Entschließung des Kongresses wird dem Präsidenten zugeleitet und erhält Rechtskraft, wenn dieser sie unterzeichnet. Legt der Präsident sein Veto ein, müssen beide Häuser des Kongresses die Vorlage nochmals nunmehr mit Zweidrittelmehrheit beschließen, damit sie rechtskräftig wird.
Die USA haben ein von der Demokratischen Partei (Democratic Party) und der Republikanischen Partei (Republican Party) bestimmtes Zweiparteiensystem. Im Unterschied zu den europäischen sind die amerikanische Parteien keine Mitglieds- und Programm-, sondern Wählerparteien, die hauptsächlich durch Spenden finanziert werden. Sie sind gleichsam lockere Wählerkoalitionen ohne feste Mitgliedschaft und hauptamtlichen Apparat. Obgleich sich in beiden großen Parteien progressive, gemäßigte und konservative Politiker finden und zwischen den Parteien keine ideologischen Konflikte vorherrschen, lassen sich doch unterschiedliche politische Tendenzen feststellen. Mit Vorbehalten können die Demokraten als eher staatsinterventionistisch und wohlfahrtsstaatlich orientiert und die Republikaner eher als konservativ bezeichnet werden. Angesichts dieses Parteiensystems ist ein direkterer Einfluß von Interessengruppen auf die Politiker als in anderen Staaten zu verzeichnen.
Die amerikanische Verfassung enthält nur wenige Bundeskompetenzen (u.a. auf den Gebieten der Steuer-, Wirtschafts-, Zoll- und Verteidigungspolitik). Doch wuchs mit der Ausbildung des modernen Industriestaates auch die Zentralgewalt gegenüber den Einzelstaaten. Die politische Struktur der Einzelstaaten stimmt mit der des Bundes weitgehend überein. Die Legislative liegt in allen Staaten, mit Ausnahme Nebraskas, bei einem Zweikammerparlament, die Exekutive bei einem Gouverneur, der in allgemeinen und direkten Wahlen gewählt wird.
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Geographie und Klima
Die USA sind geprägt von landschaftlicher Vielfalt durch die meridionale Anordnung der Großräume. Geomorphologisch lassen sich vier Großeinheiten untergliedern (Kordilleren, Innere Ebenen [Interior Plains], Appalachen, Küstenebenen am Atlantik und am Golf von Mexiko). Der Westen wird von den Kordilleren durchzogen, die sich von Westen nach Osten in Coast Range, Cascade Range und, südlich anschließend, die Sierra Nevada, weiter nach Osten in die Rocky Mountains gliedern. Zwischen Coast Range und Sierra Nevada liegt das Kalifornische Längstal, zwischen Sierra Nevada und den Rocky Mountains das Große Becken. Östlich der Rocky Mountains senken sich die zu den Inneren Ebenen gehörenden Great Plains hinab zur zentralen Ebene, die vom Gebiet der Großen Seen, an denen die USA im Nordosten Anteil haben, bis zum Golf von Mexiko reicht. Seinen Ostrand bilden die Appalachen, die über das Piedmontplateau in der Fall Line steil zur buchtenreichen, im Süden versumpften atlantischen Küstenebene abfallen. Die Ebene verbreitert sich südwärts zur Halbinsel Florida und geht über in die Golfküstenebene mit dem Mississippidelta. Hauptflüsse sind Hudson, Mississippi mit Missouri und Ohio im Osten, Columbia, Snake River und Colorado River im Westen.
Das Klima ist infolge der großen Nord-Süd- und Ost-West-Ausdehnung und des Wandels der Oberflächenformen unterschiedlich. Im Allgemeinen herrscht Kontinentalklima vor (heiße Sommer, kalte Winter). Kalifornien und Florida gehören zum subtropischen, der äußerste Süden Floridas zum tropischen Bereich. Auffallend sind plötzliche Temperaturänderungen im Landesinneren: Wegen des Fehlens von West-Ost-Gebirgsbarrieren kann Polarluft aus dem Norden oder Warmluft aus dem Süden ungehindert tief ins Landesinnere eindringen. Die höchsten Niederschläge fallen im äußersten Nordwesten, die niedrigsten in den wüstenhaften Becken der Rocky Mountains. Hawaii hat ausgeglichenes tropisches Seeklima, Alaska Boreal- oder Tundrenklima.
Im Norden (Alaska) reichen die USA in die Tundren- und Nadelwaldzone. Südlich der Grenze zu Kanada setzt eine Ost-West-Gliederung der ursprünglichen Vegetation ein: im Osten Laub-, im Süden immergrüne Wälder, nach Westen übergehend in offenes, baumarmes Grasland, die Prärien, im Westen finden sich u.a. immergrüne Hartlaubgewächse und Nadelhölzer, daneben Wüsten.
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Bevölkerung, Religion und Bildung
Durch den Zustrom von europäischen Siedlern seit dem frühen 17.Jahrhundert, die Einfuhr von über 650.000 Sklaven aus Schwarzafrika auf die Plantagen des Südens sowie durch die Einwanderung aus ostasiatischen Ländern, u.a. in den pazifischen Bereich, und aus Mexiko in die angrenzenden Staaten der USA wurde der zuvor nur von wenigen Millionen Indianern bewohnte Kontinent bevölkert. Die Indianer leben heute zumeist in den ihnen seit Ende des 19. Jahrhunderts zugewiesenen Reservationen, die überwiegend westlich des Mississippi liegen. Während zweier großer Einwanderungswellen (bis 1890 und 1890-1910) kamen u.a. Engländer, Iren, Deutsche und Skandinavier (1. Welle) sowie süd- und osteuropäische Einwanderer (2. Welle). Insgesamt wanderten 1820-1996 rund 63,1 Mio. Menschen in die USA ein, u.a. 7,1 Mio. aus Deutschland und 5,4 Mio. aus Italien. Für 1996 wurde die Zahl der Einwanderer mit 915.900 angegeben, davon 17,9 Prozent aus Mexiko, 6,1 Prozent von den Philippinen, 6,0 Prozent aus China und Taiwan, 5,8 Prozent aus Afrika und 4,9 Prozent aus Indien. Der Anteil der Schwarzen an der Gesamtbevölkerung der USA wuchs von 1,3 Prozent (1630) auf 19 Prozent (1790) und fiel dann infolge der europäischen Einwanderung trotz absoluter Zunahme auf 16 Prozent (1850), 12 Prozent (1900) und 12 Prozent (1998). Gegenwärtig ist die Wachstumsrate der Schwarzen höher als die der Weißen (1980-90: 16 Prozent zu 8 Prozent). Die nicht zu den Weißen (1998: 73,7 Prozent der Gesamtbevölkerung), Indianern (mit Eskimo und Aleuten 0,7 Prozent) und Schwarzen gerechnete Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Lateinamerikanern (Hispanos, 10,3 Prozent, zweitgrößte Minderheit), Chinesen, Filipinos und Japanern. Die Bevölkerungsgruppe asiatischer Abstammung wuchs zwischen 1980 und 1998 auf mehr als das Zweieinhalbfache an (3,3 Prozent). Die Bevölkerungsverteilung ist sehr unterschiedlich. Alaska, die ausgedehnten Trockengebiete im Westen und die Gebirgsgegenden sind äußerst dünn besiedelt (unter 10 Einwohner/qkm). Ausgesprochene Ballungsräume sind der Süden Neuenglands, Teile der mittelatlantischen Staaten, das Gebiet der Großen Seen sowie Teile von Texas und Kalifornien. Die Bevölkerung stieg u.a. im Süden und Westen zulasten der Regionen des Nordostens und Mittelwestens an. Starke Zuwanderungsraten haben Florida und Arizona; die stärkste Bevölkerungskonzentration aller Bundesstaaten mit knapp 12 Prozent der Gesamtbevölkerung weist Kalifornien auf.
Die Verfassung garantiert die Religionsfreiheit, formuliert die strikte Trennung von Staat und Kirche und schließt die Etablierung einer Staatskirche wie auch die Privilegierung bestimmter Religionsgemeinschaften seitens des Staates ausdrücklich aus. Offizielle Zählungen der Religionszugehörigkeit finden nicht statt. Nach Eigenangaben bezeichneten sich 1997 rund 95 Prozent der US-Bürger als "gottgläubig", rund 84 Prozent als Christen. Eingetragene Mitglieder der traditionellen christlichen Kirchen sind nach kirchlichen Angaben rund 52 Prozent der Bevölkerung: rund 26 Prozent Protestanten der "klassischen" protestantischen Kirchen (Baptisten, Methodisten, Lutheraner, Reformierte), rund 23 Prozent Katholiken, rund 2 Prozent orthodoxe Christen, knapp 1 Prozent Anglikaner. Zu diesen hinzuzuzählen sind die Mitglieder der zahlreichen Pfingstkirchen und evangelikalen Gemeinschaften (geschätzt weit über 10 Prozent der Bevölkerung) und kleineren historischen christlichen Gemeinschaften (z.B. Mennoniten, darunter die Amische und Hutterer). Die Zahl der christlichen Denominationen insgesamt wird auf mindestens 1.200 geschätzt. Eine Besonderheit des religiösen Lebens bilden die zahlreichen christlichen Rundfunk- und Fernsehprogramme (Fernsehkirche) und seit den 70er-Jahren entstandene protestantische Sammlungsbewegungen wie die Christian Coalition. Die größten nichtchristlichen Religionsgemeinschaften sind die Juden (rund 6 Mio.), Muslime (rund 5 Mio.), Hindus (rund 300.000), Sikhs (rund 250.000), Buddhisten (rund 230.000). Von den neureligiösen Gemeinschaften sind besonders die Mormonen (4,8 Mio.), die Zeugen Jehovas (über 2 Mio.), die "Church of Christ, Scientist" (Christian Science) und die "Scientology Church" hervorzuheben, deren Zentren sich in den USA befinden. Unter den Indianern gibt es eine starke Bewegung der Rückbesinnung auf die Wurzeln, Werte und (religiösen) Vorstellungen der eigenen Kultur. Zahlreiche Eskimo und Aleuten sind (infolge der früheren russischen Mission) orthodoxe Christen, wobei auch unter ihnen traditionelle Glaubensvorstellungen fortleben.
Das Schulwesen ist Angelegenheit der Einzelstaaten. Die Schulpflicht beginnt in der Regel mit sieben Jahren und dauert meist bis zum 16. Lebensjahr. Die Analphabetenquote beträgt 15 Prozent. Neben den öffentlichen Schulen gibt es die vorwiegend konfessionellen Privatschulen. Auf die vier-, sechs- oder achtjährigen Elementary Schools (Primarstufe) folgen die vier-, sechs- oder achtjährigen High Schools (Gesamtschulen im Sekundarbereich). Der vierjährigen High School geht dabei häufig ein Mittelschulabschnitt voraus (Intermediate School, Middle School). Das anschließende zweijährige Junior College qualifiziert zum Bachelor, die vierjährigen Colleges sind oft einer Universität angeschlossen (College). Berufsausbildung bietet auch die zweijährige Fachschule (Technical School oder College) und die darauf aufbauende oder von vornherein vierjährige höhere Fachschule (Professional School oder College). Die Hauptmenge der Studenten verteilt sich auf die großen Staatsuniversitäten und die wichtigsten Privatuniversitäten und ihre Colleges, wie die Harvard University (Cambridge, Massachusetts), die University of California (Berkeley; Los Angeles), die Stanford University (Stanford, Kalifornien), die Yale University (New Haven, Connecticut), die Princeton University (Princeton, New Jersey) und die Columbia University (New York).
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Wirtschaft und Verkehr
Die USA sind einer der bedeutendsten Industriestaaten der Erde, dessen Entwicklung durch die reiche Ausstattung mit natürlichen Ressourcen wesentlich begünstigt wurde. Ihre absolute Überlegenheit in der Weltproduktion und im Welthandel haben die USA aber gegenüber Westeuropa und dem pazifischen Wirtschaftsraum in einigen Bereichen (z.B. Fahrzeugbau, Halbleiterproduktion) eingebüßt. Die US-amerikanische Wirtschaft ist eine Dienstleistungsgesellschaft, die in den letzten 10 Jahren ein gewaltiges Wachstum verzeichnen konnte. Die Herausbildung von Großbetrieben und der Zusammenschluß zu umfangreichen Konzernen ist charakteristisch für die Wirtschaft. Die USA gehören zu den wichtigsten Bergbauländern der Erde. In der Förderung von Erdgas, Erdöl, Steinkohle, Kupfer-, Bleierz und Silber, bei Gold und bei Eisenerz nehmen die USA führende Stellen in der Weltproduktion ein. Die USA verfügen über die größten Kohlevorkommen der Erde; die nutzbaren Kohlevorräte werden mit 450 Mrd. t angegeben. Wegen des hohen Eigenbedarfs sind bei vielen mineralischen Rohstoffen große Importe notwendig. Die USA sind weltweit der größte Energieerzeuger und -verbraucher. Träger der Elektrizitätserzeugung sind Kohle (etwa 55 Prozent), Kernkraft (rund 23 Prozent), Erdöl und Erdgas (12 Prozent) und Wasserkraft (10 Prozent).
Die Industrie, insbesondere das verarbeitende Gewerbe, verliert in den USA immer mehr an Bedeutung. Die Industrieschwerpunkte konzentrieren sich besonders im Norden, Nordosten und Osten (Manufacturing Belt), doch findet eine deutliche Verlagerung in den Süden und an die Westküste statt. Die umfangreichen Steinkohlevorkommen (Abbau in den Appalachen, im Osten von Pennsylvania, im Mittleren Westen [Ohio, Illinois]) sowie die einheimischen Lagerstätten an Eisenerzen (Förderung am Oberen See, im Norden der Appalachen, in den Kordilleren) trugen zur Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie mit ihren Schwerpunkten um Pittsburgh und am Südufer der Großen Seen (u.a. Chicago, Gary) bei. Neuere Standorte, die auf der Basis importierter Eisenerze arbeiten, entwickelten sich an der Atlantikküste und in Texas (Houston). Die Aluminiumherstellung erfolgt im Gebiet des Columbia River und Tennessee River und in der Golfküstenebene. Die Zentren der Luft-, Raumfahrt- und Elektronikindustrie liegen u.a. im Bereich der Golfküste, in Kalifornien und Washington. Im Silicon Valley sind die Hightechunternehmen auf Halbleiter- und Computertechnik spezialisiert, im Research Triangle Park (North Carolina) auf Halbleiter- und Biotechnologie. Dem bedeutenden Aufschwung der chemischen Industrie nach dem Zweiten Weltkrieg folgte der Ausbau der Raffineriekapazität. Außerdem sind von Bedeutung die Gummi- und Reifenindustrie, die Chemiefaserproduktion, die Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie sowie Papier- und Celluloseherstellung. Der Hochtechnologiebereich zeigt weiterhin starke Wachstumsraten. In der Nahrungsmittel- und Genußmittelindustrie (u.a. Mittlerer Westen, Prärie- und Plainsstaaten) herrschen Klein- und Mittelbetriebe vor.
Die USA besitzen außerordentlich günstige landwirtschaftliche Möglichkeiten. Von der Gesamtfläche des Landes werden 20 Prozent als Ackerland, 27 Prozent als Weideland und weitere 20 Prozent forstwirtschaftlich genutzt; insgesamt werden fast 20 Mio. ha Land künstlich bewässert. Die regionale Verbreitung der landwirtschaftlichen Produktion hat sich stärker differenziert. Früher galt das Konzept einheitlicher Landwirtschaftszonen ("belts") mit einem dominierenden Hauptprodukt. Ausgesprochene Landwirtschaftszonen finden sich noch im feuchten Osten mit Regenfeldbau und intensiver Viehwirtschaft, weniger deutlich ausgeprägt sind sie im trockenen Westen mit Trockenfeldbau (Dry farming), Bewässerungswirtschaft und extensiver Weidewirtschaft. Im gesamten Nordosten und im nördlichen Mittleren Westen (Michigan, Minnesota, Wisconsin) ist die Milchviehhaltung (Dairy Belt) nach wie vor verbreitet, der Maisanbau südlich der Seen ist verbunden mit Sojabohnenanbau und Schweinemast. Eine Zone gemischter Landwirtschaft schließt sich nach Süden und Südosten an (Missouri, Illinois, Kentucky, Ohio, Virginia, Tennessee) und trennt den ehemaligen Corn Belt (Maisanbaugebiet) von dem inzwischen weitgehend aufgelösten Cotton Belt (Baumwollanbaugebiet) im Südosten (Mississippi und Louisiana). Im Bereich der Prärie- und Plainsstaaten, im ehemaligen Weizengürtel (Wheat Belt), haben auch Hirseanbau und Rinderhaltung wichtige Positionen erlangt. Obst-, Gemüse- u.a. Sonderkulturen zeigen eine gewisse Konzentration in klimatisch beziehungsweise für den Absatz günstigen Teilen der USA, so in Kalifornien (Kalifornisches Längstal), im Golfküstenbereich, in Florida sowie um die Stadtregionen an der Küste der mittelatlantischen Staaten und im Bereich der Großen Seen. Etwa 90 Prozent der Weinproduktion stammen aus Kalifornien. Der gesamte Kordillerenbereich schließlich ist ein Gebiet extensiver Rinder- und Schafhaltung. Die USA sind der bedeutendste Exporteur für Weizen und Tabak sowie zweitwichtigstes Lieferland für Reis. Tropenfrüchte wie Ananas und Bananen stammen ausschließlich von den Hawaii-Inseln.
Zwei Drittel des heutigen Waldbestandes sind wirtschaftlich nutzbar. Die forst- und holzwirtschaftlich bedeutenden Regionen sind die Nadelwälder des pazifischen Nordwestens (Washington, Oregon) und die Kiefern- und Mischwälder im Südosten, außerdem das Gebiet der Rocky Mountains. Im Nordwesten ist die größte Sägeindustrie der Erde entstanden, die u.a. Bauholz liefert, während die Holzeinschläge im Südosten von der Papier- und Celluloseindustrie verwertet werden. Obwohl die USA die 4. Stelle unter den Fischereiländern der Erde einnehmen, muß Fisch (u.a. aus Kanada) importiert werden.
Seit 1988 wurde durch eine starke Exporterhöhung das Handelsbilanzdefizit erheblich abgebaut. Die wichtigsten Handelspartner sind Kanada, Japan, Mexiko, die EU-Staaten (u.a. Deutschland, Großbritannien). Exportgüter sind Maschinen, elektrotechnische Geräte und Nutzfahrzeuge (47 Prozent), chemische Erzeugnisse (10 Prozent), Nahrungs- und Genußmittel, Rohholz, Erze. Importiert werden Maschinen, elektrotechnische Erzeugnisse und Fahrzeuge, Erdöl, Textilien, Agrar- und Fischereiprodukte u.a. Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) zwischen den USA, Kanada und Mexiko trat 1994 in Kraft.
Die Eisenbahn (deren Netz 1916 mit 428.607 km die größte Ausdehnung erreichte) hat heute nur noch eine Streckenlänge von 240.000 km. Das gut ausgebaute und dicht vernetzte Straßenverkehrssystem umfaßt etwa 6,3 Mio. km, davon sind rund 60 Prozent asphaltiert. Ein Netz von Fernbuslinien überzieht das ganze Land. Der Binnenschiffsverkehr hat seit dem 1959 beendeten Ausbau des Sankt-Lorenz-Seeweges für Ozeanschiffe einen weiteren Aufschwung genommen und verfügt mit dem Mississippiflußsystem (rund 60 Prozent der Gesamtleistungen) und den Großen Seen (rund 20 Prozent) über rund 41.000 km gut ausgebaute Wasserwege. Hauptseehäfen sind New Orleans, Houston, New York, Baltimore, Newport, San Francisco und Los Angeles. Die meistfrequentierten Flughäfen sind O'Hare (Chicago), Atlanta, Dallas, Los Angeles, Denver, Boston, San Francisco, Saint Louis, Phoenix, John F. Kennedy International Airport (New York), La Guardia (New York), Miami, National Airport (Washington).
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Geschichte
- Erringung der Unabhängigkeit, territoriale Ausdehnung und Sezessionskrieg (1763-1865) -
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Den Anlaß für die Loslösung der 13 britischen Kolonien an der Ostküste Nordamerikas vom Mutterland bildete der Versuch Großbritanniens, einen Teil seiner im siegreichen Krieg gegen Frankreich (Siebenjähriger Krieg, 1756-63) entstandenen beträchtlichen Schulden durch die Kolonien abtragen zu lassen. Der rasch zunehmende, offene Widerstand der Kolonien richtete sich insbesondere gegen die Erhebung neuer Steuern (z.B. Stempelakte 1765), strengere Handels- und Zollgesetze sowie britische Bestrebungen zur Zentralisierung der Verwaltung (de facto Ausschaltung der verbrieften Autonomie der Kolonien). Die 1765 entstandene Geheimorganisation "Sons of Liberty" (Söhne der Freiheit) verübte u.a. gezielte Anschläge gegen die britische Steuerverwaltung, die "Boston Tea Party" von 1773 verschärfte die Auseinandersetzung. Der 1. Kontinentalkongreß (1774), auf dem außer Georgia und den kanadischen Provinzen alle britischen Kolonien vertreten waren, bekräftigte die Opposition gegen die restriktiven britischen Parlamentsgesetze und beschloß einen strikten Boykott britischer Waren. Zu den ersten Gefechten zwischen britischen Truppen und amerikanischer Miliz kam es am 19.4.1775 bei Lexington und Concord (Massachusetts). Der im Mai 1775 eröffnete 2. Kontinentalkongreß veranlaßte die Bildung einer gemeinsamen Kontinentalarmee aller Kolonien unter dem Oberbefehl von George Washington. Am 4.7.1776 nahm er die von Thomas Jefferson entworfene Unabhängigkeitserklärung an.
Der Nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg (1775-83), in dem die amerikanischen Kolonien durch Frankreich unterstützt wurden (Bündnis vom Februar 1778), führte nach wechselvollem Verlauf 1781 zu einer britischen Niederlage (Kapitulation von General C. Cornwallis bei Yorktown, Virginia). Er endete mit dem Frieden von Paris (1783), in dem Großbritannien die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Kolonien anerkannte und auf deren westliches Hinterland bis zum Mississippi verzichtete. Kanada blieb britischer Besitz. Die neuen Verfassungen, die sich elf Staaten zwischen 1776 und 1780 gaben, garantierten Grundrechte und sahen Gewaltenteilung vor. Mit den 1781 in Kraft getretenen Konföderationsartikeln schlossen sich die souveränen Einzelstaaten zunächst zu einem lockeren Staatenbund zusammen, dessen Kompetenzen jedoch stark begrenzt waren. Seine Umwandlung in einen Bundesstaat mit gestärkter Zentralgewalt (Präsidialsystem) erfolgte durch die 1787 ausgearbeitete und 1788 ratifizierte Verfassung. Erster Präsident der USA wurde George Washington (1789-97). Er und seine Nachfolger wahrten strikte Neutralität und Frieden gegenüber den europäischen Mächten.
Mit dem Kauf des westlichen Louisiana von Frankreich (1803) begann die territoriale Ausdehnung der USA. In der Folgezeit schob sich die Siedlungsgrenze ("Frontier") weiter nach Westen. Damit verbunden war die Vertreibung der Indianer aus ihren angestammten Wohngebieten. Der von Tecumseh organisierte Widerstand der Indianer wurde 1811 in der Schlacht am Tippecanoe River unterdrückt. Unter Präsident James Madison (1809-17) wurde 1812-14 ein ergebnisloser Krieg mit Großbritannien um den Besitz Kanadas geführt. 1819 kauften die USA von Spanien Florida. Zur Verhinderung einer Einmischung der Heiligen Allianz in den aufständischen spanischen Kolonien in Süd- und Mittelamerika sowie zur Abwehr der Ansprüche Rußlands auf die Nordwestküste Nordamerikas stellte Präsident James Monroe (1817-25) die Monroedoktrin auf. 1845 wurde das durch nordamerikanische Siedler von Mexiko getrennte Texas Bundesstaat der USA, die 1846 auch den langen Grenzstreit mit Großbritannien um Oregon durch einen Vertrag beenden konnten. Im Mexikanischen Krieg 1846-48 eigneten sich die USA das Gebiet von New Mexico bis Kalifornien an. Die innenpolitische Entwicklung war um die Mitte des 19. Jahrhunderts entscheidend geprägt durch den Gegensatz zwischen dem industrialisierten Nordosten, der eine wirtschaftliche Expansion auf der Grundlage von Schutzzöllen und einer liberalistischen Arbeitsmarktpolitik betrieb, und dem auf Sklaverei beruhenden Plantagensystem im Süden, der auf statische gesellschaftliche Verhältnisse setzte.
Vermehrte Baumwollnachfrage, besonders aus Großbritannien, bedingte eine starke Zunahme der Plantagensklaverei, wogegen sich die Bewegung der Abolitionisten richtete, die die Sklaverei u.a. aus humanitären Gründen abschaffen wollten. Die Kansas-Nebraska-Bill (1854) überließ die Lösung der Sklavenfrage den Einzelstaaten und hob damit das Verbot der Sklaverei nördlich von 36º30' nördlicher Breite auf (1820 im Missourikompromiß festgelegt). Die Sklavereigegner gründeten 1854 die Republikanische Partei, die mit der bereits 1828 entstandenen Demokratischen Partei seitdem das politische System der USA weitgehend bestimmt.
Den Wahlsieg des republikanischen Kandidaten Abraham Lincoln 1860 nahmen die elf Südstaaten zum Anlaß, aus der Union auszutreten und 1861 die Konföderierten Staaten von Amerika (Präsident James Davis) zu bilden. In dem daraufhin ausbrechenden Bürgerkrieg (Sezessionskrieg 1861-65), der mit äußerster Erbitterung geführt wurde (rund 600.000 Gefallene, Verwüstung weiter Landstriche), zerbrach das Plantagensystem in den Südstaaten und zugleich kam es zu einem kriegsbedingten konjunkturellen Aufstieg der Nordstaaten, deren Sieg (9.4.1865 Kapitulation der Konföderationsarmee bei Appomatox) die Einheit der Union wieder herstellte.
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- Reconstruction bis Eintritt in Ersten Weltkrieg (1865-1917) -
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In der Periode der "Reconstruction" (Wiedereingliederung der Südstaaten in die Union nach dem Sezessionskrieg, 1865-77) verringerten sich zwar die regionalen wirtschaftlichen Unterschiede, aber hingegen änderte sich die Situation der Schwarzen trotz Abschaffung der Sklaverei (1863) auf lange Sicht kaum (eine Integration wurde u.a. im Süden durch rassentrennende Gesetze und Verweigerung des Stimmrechts sowie durch oft gewalttätige rassistische Auswüchse wie den Ku-Klux-Klan verhindert). Die einsetzende rasante Industrialisierung ging einher mit der seit Mitte des 19. Jahrhunderts verstärkten Erschließung des Westens (u.a. 1869 Vollendung der 1. transkontinentalen Eisenbahnlinie). Diese stand im Zeichen einer bereits 1820 begonnenen freien Landnahme (große Siedlungstrecks von zumeist europäischen Einwanderern, Vordringen von Squatters, Trappern, Händlern, Viehzüchtern) und des Kampfes der Indianer um ihre angestammten Gebiete. Goldfunde beschleunigten die Westwanderung (insbesondere der "Gold Rush" nach Kalifornien 1848-49, später Funde in den Black Hills). Die Siedlung an der "Frontier" war für viele der nach einer neuen Existenz suchenden Einwanderer (rund 15 Mio. zwischen 1865 und 1900; u.a. Briten, Iren, Deutsche, später Ost- und Südosteuropäer) erstrebenswert und rief einen beständigen Landhunger hervor. Die sich gegen ihre Vertreibung zur Wehr setzenden Prärieindianer (1876 letzter bedeutender Sieg der Indianer unter Führung von Sitting Bull und Crazy Horse in der Schlacht am Little Bighorn River gegen US-Truppen unter General G. A. Custer) wurden in jahrzehntelangen Kriegen dezimiert, ihrer Existenzgrundlage beraubt (Vernichtung der Büffelherden) und in teilweise unwirtliche Reservationen deportiert (erst 1924 formale Zuerkennung der Bürgerrechte). Die verlustreichen Auseinandersetzungen mit den Indianern, der Pioniergeist bei der Erschließung des Westens (Abschluß um 1890), der harte Einwanderer- und Siedleralltag, u.a. aber die sich nur allmählich etablierende Gesetzlichkeit in den neuen Gebieten finden sich wieder im Mythos vom "Wilden Westen".
Die rasche und zunächst unreglementierte Industrialisierung des Landes (Entstehung mächtiger Konzerne), die damit verbundene Urbanisierung und Herausbildung einer sich aus unterschiedlichen Nationen rekrutierenden Arbeiterschaft sowie die anhaltende Einwanderung waren von einer Zuspitzung der sozialen Probleme begleitet und bewirkten u.a. die Gründung gewerkschaftlicher Organisationen (z.B. 1886 "American Federation of Labor"), die harte soziale und Lohnkämpfe austrugen.
Außenpolitisch war für die USA in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts die Absicherung wirtschaftlicher Interessen bestimmend (z.B. gewaltsame Öffnung Japans für den amerikanischen Handel, 1854). Erst die gegen Ende des Jahrhunderts rasch anwachsenden Auslandsinvestitionen (Dollarimperialismus), u.a. im politisch unruhigen Lateinamerika, führten in wachsendem Maße zu Interventionen in diesem Gebiet und zum Erwerb von Außenterritorien. Bereits 1867 sicherten sich die USA Alaska durch Kauf von Rußland. Durch den Spanisch-Amerikanischen Krieg (1898) gewannen sie Puerto Rico, Kuba (1902 formal unabhängig), die Philippinen und Guam. Ebenfalls 1898 wurde Hawaii annektiert. Die USA veranlaßten die Abspaltung Panamas von Kolumbien (1903) und sicherten sich die Rechte zu Bau und Nutzung des Panamakanals. Einen ersten Höhepunkt ihrer Weltgeltung erreichten die USA unter Präsident Thomas Roosevelt (1901-09). Nach anfänglicher Neutralität im Ersten Weltkrieg erklärten die USA am 6.4.1917 Deutschland den Krieg, nachdem dieses den uneingeschränkten U-Boot-Krieg proklamiert hatte (1918 Entsendung eines amerikanischen Expeditionsheeres unter General J. J. Pershing auf den französischen Kriegsschauplatz).
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- Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg (1918-45) -
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1918 verkündete Präsident T. W. Wilson (191321) seine "Vierzehn Punkte" als Grundlage für Friedensverhandlungen, konnte sein Programm aber auf der Pariser Friedenskonferenz von 1919 nur teilweise gegenüber den europäischen Westmächten durchsetzen. Nachdem der Senat 1920 die Ratifizierung des Versailler Vertrages abgelehnt hatte und die USA somit außerhalb des Völkerbundes blieben, trat die Politik des Isolationismus wieder in den Vordergrund. Durch den Ersten Weltkrieg waren die USA zum Gläubiger der meisten europäischen Länder geworden. 1921 schlossen sie einen Separatfrieden mit Deutschland und wirkten maßgebend an der Regelung der Reparationsfrage durch den Dawesplan (1924) und Youngplan (1929) mit.
Unter den republikanischen Präsidenten W. G. Harding (1921-23) und C. Coolidge (1923-29) begann erneut eine Zeit des Bigbusiness (1919-29), die jedoch von Korruptionsskandalen erschüttert wurde. Die 1920-33 gültige Prohibition war von einem Aufschwung des organisierten Gangstertums begleitet (u.a. Al Capone in Chicago). Die Weltwirtschaftskrise (1929-33) bereitete auch der Prosperität in den USA ein Ende (24.10.1929 "Schwarzer Donnerstag" an der New Yorker Börse, zeitweise 15 Mio. Arbeitslose, Absinken der Industrieproduktion um rund 50 Prozent).
Nach einer schweren Wahlniederlage der Republikaner (1932) wurde der Demokrat F. D. Roosevelt Präsident (1933-45), der zur Überwindung der Krise die Politik des "New Deal" einleitete, die Fortschritte in der Sozialgesetzgebung enthielt und erstmals staatliche Eingriffe in das Wirtschaftsleben vorsah. 1933 nahmen die USA diplomatische Beziehungen zur Sowjetunion auf. 1934 leiteten sie den Unabhängigkeitsprozeß der Philippinen ein. Angesichts der Expansionspolitik der Achsenmächte wurde die isolationistische Außenpolitik aufgegeben. Nach Beginn des 2. Weltkrieges in Europa lieferten die USA Kriegsmaterial an die westlichen Alliierten ("Lend-Lease Act" 1941), später auch an die Sowjetunion. Mit dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor und der deutschen sowie italienischen Kriegserklärung traten die USA 1941 selbst in den Krieg ein. Ihr Eingreifen auf dem europäischen Kriegsschauplatz (insbesondere seit der angloamerikanischen Invasion in der Normandie im Juni 1944) trug maßgeblich zur bedingungslosen Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 bei. Der Einsatz von Atombomben (Abwurf auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945) beendete den Krieg gegen Japan (September 1945) und wies die USA als erste Nuklearmacht der Welt aus.
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- Nachkriegszeit -
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Aus dem 2. Weltkrieg gingen die USA als Vormacht der westlichen Staaten hervor. Bald nach Kriegsende begann die Allianz mit der UdSSR wegen der völligen Divergenz bei der Gestaltung der Nachkriegsordnung zu zerfallen (Entstehung des Ost-West-Gegensatzes nach Errichtung kommunistischer Regime in Mittel- und Osteuropa). Der demokratische Präsident H. S. Truman (1945-53) versuchte, mit einer Politik des Containment die sowjetische Expansion in Europa und Asien einzudämmen. Die Spannungen zwischen den Alliierten entwickelten sich zum Kalten Krieg, der zuerst außenpolitisch (1947-48 Berliner Blockade, 1949 Gründung der NATO, 1950-53 Koreakrieg), unter dem republikanischen Präsidenten D. D. Eisenhower (1953-61) aber auch innenpolitisch geführt wurde (Kommunistengesetze 1954 und "rote Psychose" durch J. R. McCarthy). Außenminister J. F. Dulles (1953-59) verfolgte eine Politik der Zurückdrängung des Ostblocks ("Roll back"). 1954 intervenierten die USA in Guatemala, mit der Eisenhower-Doktrin (1957) meldeten sie ihre strategischen Ansprüche im Nahen Osten an. Seit den 50er-Jahren verstärkte sich die Bürgerrechtsbewegung der Schwarzen unter Führung M. L. Kings und erreichte u.a. 1954 die Aufhebung der Rassentrennung an den Schulen sowie erste Bürgerrechtsgesetze (1957 und 1960).
Nachdem sich der Ost-West-Konflikt mit dem Bau der Berliner Mauer (1961) und der Kubakrise (1962-63) erneut gefährlich zugespitzt hatte, war die Außenpolitik des demokratischen Präsidenten J. F. Kennedy (1961-63) auf einen Abbau der Spannungen zur Sowjetunion (u.a. "heißer Draht" Washington-Moskau 1963, Einschränkung der Kernwaffenversuche durch den Moskauer Vertrag 1963) und auf eine verbesserte Zusammenarbeit mit den europäischen Verbündeten gerichtet. Innenpolitisch zielte Kennedy mit seiner Forderung nach einem Aufbruch zu "neuen Grenzen" ("New Frontier") auf die Durchsetzung eines weit reichenden sozial- und wirtschaftspolitischen Programms. Nach der Ermordung Kennedys in Dallas (22.11.1963) setzte sein Nachfolger L. B. Johnson (196369) diesen innenpolitischen Kurs fort (u.a. Programm der "Great Society" 1965). Die Rassenfrage war während der 60er-Jahre der brisanteste innere Konflikt. Das Bürgerrechtsgesetz von 1964 gewährte den Schwarzen zwar Schutz bei der Ausübung des Wahlrechts, förderte die Schulintegration und verbot die Rassendiskriminierung; die anhaltende wirtschaftliche Benachteiligung der Schwarzen zog aber Radikalisierung ("Blackpower") und Gettoaufstände (1966-67) nach sich. Ende der 60er-Jahre brachte überdies die tiefste Rezession seit der Weltwirtschaftskrise schwere soziale und wirtschaftliche Probleme.
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- Vietnamkrieg und 70er-Jahre -
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1965 intervenierten die USA in der Dominikanischen Republik. Die bereits in der Regierungszeit Kennedys verstärkte Militärpräsenz in Süd-Vietnam steigerte Johnson 1964 (Tongking-Zwischenfall) zum direkten militärischen Einsatz im Vietnamkrieg, der bis Anfang der 70er-Jahre stetig eskalierte. Die Mißerfolge seiner Vietnampolitik und die ab 1965 von den Universitäten ausgehende Protestbewegung gegen die amerikanische Kriegsbeteiligung veranlaßten Johnson zur Einstellung der Bombardierung Nord-Vietnams und zur Aufnahme von Verhandlungen (1968) sowie zum Verzicht auf eine zweite Präsidentschaftskandidatur. Der republikanische Präsident R. M. Nixon (1969-74) leitete 1972 eine Normalisierung der Beziehungen zur Volksrepublik China ein und suchte mit der Sowjetunion zu Abrüstungsvereinbarungen zu kommen (SALT-Verhandlungen). Über eine "Vietnamisierung" (das heißt Rücknahme aller nichtvietnamesischen Streitkräfte aus dem militärischen Geschehen) erreichte er durch seinen Sonderberater H. A. Kissinger 1973 einen Waffenstillstand mit Nord-Vietnam. Darüber hinaus nahmen die USA seit 1973 an der KSZE teil. Innenpolitisch bewirkte der Vietnamkrieg einen Verlust an nationalem Stärkebewußtsein (Vietnam-Syndrom) und eine massive Vertrauenskrise gegenüber der Regierung, die durch die Watergate-Affäre und den dadurch erzwungenen Rücktritt Nixons (1974) noch erheblich vertieft wurde. Dem republikanischen Präsidenten G. R. Ford (1974-77) folgte der Demokrat J. E. Carter im Amt (1977-81), der in seiner Politik anfangs nachdrücklich die Menschenrechte betonte, in Verträgen mit Panama (1978 ratifiziert) die schrittweise Übergabe des Panamakanals vereinbarte und im Nahostkonflikt 1979 einen Separatfriedensvertrag zwischen Ägypten und Israel vermittelte. Die zunächst fortgesetzte Entspannungspolitik (1979 Unterzeichnung des SALT-II-Abkommens mit der UdSSR, dessen Ratifizierung jedoch ausblieb) geriet durch den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan im Dezember 1979 in eine schwere Krise. Die islamische Revolution in Iran 1979 brachte die USA, die das Schah-Regime gestützt hatten, in außenpolitische Verwicklungen, die im November 1979 in der Besetzung der Teheraner US-Botschaft und der bis Januar 1981 währenden Festsetzung von über 50 US-Bürgern als Geiseln gipfelten.
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- Die USA unter Ronald Regan und die 90er-Jahre -
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Der republikanische Präsident R. W. Reagan (1981-89), der bei seinem Amtsantritt ein Programm der "nationalen Erneuerung Amerikas" verkündete, verfolgte zunächst eine strikt antikommunistische Politik der äußeren Stärke und Aufrüstung (u.a. SDI, Aufstellung amerikanischer Mittelstreckenraketen in Westeuropa), gegen die sich eine anwachsende Friedensbewegung (z.B. "Freeze") richtete. Reagan betonte die Rolle der USA als Ordnungsmacht in Mittelamerika (u.a. Invasion in Grenada 1983, Unterstützung der Contras gegen das sandinistische Nicaragua). Die von ihm eingeleitete Hochzinspolitik führte auch zu wirtschaftlichen Differenzen mit den westeuropäischen Verbündeten. Reagans wirtschaftspolitisches Konzept ("Reaganomics"), das auf den Abbau staatlicher Regulierungen und eine Anregung des privaten Sektors zielte, wurde durch die beträchtliche Erhöhung der Militärausgaben und damit verbundene drastische Sparmaßnahmen im Gesamthaushalt (besonders im Bereich der Sozialausgaben) überlagert.
In seiner zweiten Amtszeit suchte Reagan einen Ausgleich mit der Sowjetunion zu erreichen, der durch die 1985 begonnene sowjetische Reformpolitik unter M. S. Gorbatschow und den Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan (1988-89) möglich wurde. Nach mehreren amerikanisch-sowjetischen Gipfeltreffen seit 1985, in deren Mittelpunkt u.a. Fragen der Abrüstung standen, wurde mit der Unterzeichnung des INF-Vertrages zur Beseitigung der Mittelstreckenraketen beider Länder (8.12.1987 in Washington, durch den Senat im Mai 1988 ratifiziert) erstmals ein Erfolg bei Abrüstungsinitiativen im Bereich der atomaren Waffen erzielt. Für eine nachhaltige Schwächung der Position Präsident Reagans sorgte die Iran-Contra-Affäre ("Irangate") um den von Regierungsbeamten organisierten geheimen Waffenhandel mit Iran zur Finanzierung der nicaraguanischen Contras. Die durch den irakisch-iranischen (1.) Golfkrieg verursachte Gefährdung der Transportwege für das in der Golfregion geförderte Erdöl veranlaßte die USA 1987 zur Entsendung von Flotteneinheiten in den Persischen Golf (Verwicklung amerikanischer Kriegsschiffe in Kampfhandlungen mit iranischen).
Bei den Präsidentschaftswahlen im November 1988 konnte sich der republikanische Vizepräsident G. H. W. Bush gegen den Demokraten M. Dukakis durchsetzen, er trat im Januar 1989 sein Amt als 41. Präsident der USA an. Durch eine militärische Intervention in Panama im Dezember 1989 wurde der Machthaber General M. A. Noriega Morena gestürzt, gefangen genommen und in den USA angeklagt. Ein Geschworenengericht befand ihn im April 1992 des Rauschgifthandels für schuldig.
Im 2. Golfkrieg (17.1. - 28.2.1991) stellten sich die USA an die Spitze einer multinationalen Militärkoalition, die die Räumung Kuwaits durch Irak durchsetzte. Ihren danach gewachsenen Einfluß im Nahen Osten nutzten die USA (zahlreiche diplomatische Missionen von Außenminister J. Baker und seinem Nachfolger W. Christopher), um die Abhaltung einer Nahostfriedenskonferenz (unter Einschluß der Palästinenser) durchzusetzen (Nahostkonflikt). Präsident Bush führte die Annäherung an die Sowjetunion fort (im Juli 1991 Unterzeichnung des START-Vertrages in Moskau). Nach deren Auflösung zielte die Politik der USA gegenüber den in der GUS zusammengeschlossenen Nachfolgestaaten, insbesondere gegenüber Rußland, auf die Verwirklichung bereits vereinbarter Abrüstungsschritte und ihre Weiterführung. Im Januar 1993 unterzeichneten die USA und Rußland den Vertrag über die Verringerung der strategischen Atomwaffen (START II). Ihre militärische Präsenz in Asien begannen die USA 1991 zu verringern (Räumung von Stützpunkten auf den Philippinen, einsetzender Abzug der Atomwaffen aus Süd-Korea). Innenpolitisch sah sich Präsident Bush mit zum Teil aus der Amtszeit Reagans überkommenen wirtschaftlichen Problemen konfrontiert, die sich unter seiner Administration zu einer Rezession entwickelten. Die dadurch verschärften sozialen Mißstände, von denen besonders Schwarze und Minderheiten betroffen waren, entluden sich im Sommer 1992 in schweren Rassenunruhen in Los Angeles. Vor diesem Hintergrund siegte bei den Präsidentschaftswahlen im November 1992 der demokratische Kandidat Bill Clinton (Amtsantritt im Januar 1993), der sich in seinem Regierungsprogramm der Überwindung sozialer Mißstände mittels staatlicher Reformprogramme verschrieb. Er sah sich jedoch nach den erheblichen Verlusten der Demokratischen Partei bei den Kongreßwahlen 1994 starken inneren Widerständen (u.a. Scheitern der Neugestaltung des Gesundheitswesens 1994; Streit um den Bundeshaushalt 1996) ausgesetzt. Das politische System wurde zudem zunehmend von extremistischen Milizen provoziert, die das staatliche Machtmonopol grundsätzlich infrage stellten und auch vor terroristischen Anschlägen nicht zurückschreckten (z.B. in Oklahoma City 1995). Daneben waren die USA immer wieder konfrontiert mit terroristischen Aktionen u.a. islamisch-fundamentalistischer Gruppierungen im In- und Ausland (u.a. Anschlag auf das World Trade Center in New York im Februar 1993 und auf eine amerikanische Kaserne in Saudi-Arabien im Juni 1996 sowie spätere Bombenattentate auf die US-Botschaften in Nairobi/Kenia und Daressalam/Tansania).
Trotz dieser schwierigen Situation konnte Clinton die Präsidentschaftswahlen 1996 erneut für sich entscheiden (als erster wieder gewählter Präsident der Demokratischen Partei seit mehr als fünf Jahrzehnten); er nahm eine umfangreiche Regierungsumbildung vor (u.a. Wechsel im Ressort des Außenministers, in dem an die Stelle von W. M. Christopher die bisherige amerikanische UN-Botschafterin Madeleine K. Albright trat; Ernennung des republikanischen Senators William Cohen zum Verteidigungsminister legte er den Grundstein für eine überparteiliche Sicherheitspolitik).
Die zweite Amtszeit Clintons war zunächst geprägt von wirtschaftlicher Prosperität und Vollbeschäftigung (ein ausgeglichener Haushalt konnte 1998 vorgelegt werden). Gleichzeitig wuchsen die Unsicherheit über die allgemeine Entwicklung des Landes sowie die politische Entfremdung in der Bevölkerung. Die Wahlbeteiligung war 1996 mit rund 49 Prozent die niedrigste seit 70 Jahren. Vorherrschendes innenpolitisches Thema wurde 1998 die Diskussion um eine außereheliche Affäre von Präsident Clinton, die er zunächst unter Eid geleugnet hatte, aber aufgrund hartnäckiger Nachforschungen des Sonderermittlers Kenneth Starr und nach einer bis dahin beispiellosen Medienkampagne schließlich zugeben mußte. Im Dezember 1998 leitete das Repräsentantenhaus ein Amtsenthebungsverfahren (Impeachment) wegen Machtmißbrauchs und Meineids gegen Clinton ein, das aber im Februar 1999 mit einem Freispruch Clintons durch den Senat endete.
Außen- und sicherheitspolitisch konnten die USA ihre Stellung als einzig verbliebene Weltmacht nach dem Zerfall der Sowjetunion ausbauen. Im Januar 1994 trat das "Nordamerikanische Freihandelsabkommen" (NAFTA) in Kraft. Mit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zu Vietnam normalisierte sich 1995 das Verhältnis zu dem ehemaligen Kriegsgegner. Nach der gescheiterten UN-Intervention in Somalia (1993-94) machten die USA ihre Beteiligung an weiteren UN-Friedensmissionen u.a. von realistischen Erfolgsaussichten sowie einer zeitlichen Begrenzung des Einsatzes abhängig. Durch ihre Verhandlungsdiplomatie trugen die USA 1995 zur Beilegung des Bosnien-Konflikts (21.11.1995 Paraphierung eines Friedensvertrags in Dayton, Unterzeichnung 14.12. in Paris) bei.
Die USA beteiligten sich führend an der Aufklärung des Verbleibs des Raubgolds (Vorlage des Berichts einer Historikerkommission unter Leitung des Staatssekretärs Stuart E. Eizenstat 1997). Darüber hinaus unterstützte die Regierung Clinton die politische Lösung des Nordirlandkonflikts (z.B. Leitung der Friedensgespräche durch den ehemaligen amerikanischen Senator George Mitchell). 1998 griffen die USA wenn auch noch zurückhaltend das von der neuen iranischen Führung unter Präsident M. Khatami unterbreitete Dialogangebot zur Verbesserung der beiderseitigen Beziehungen auf. Die USA befürworteten zudem den Beitritt mittel- und osteuropäischer Staaten zur NATO (im März 1999 Aufnahme von Polen, Ungarn und der Tschechischen Republik) und waren gleichzeitig um die Aufrechterhaltung guter Beziehungen zu Rußland, das sich wiederholt gegen die NATO-Osterweiterung gewandt hatte, bemüht. Im Kosovokonflikt übernahmen die USA nach Scheitern einer Verhandlungslösung (Konferenz von Rambouillet Februar 1999) die Führung einer NATO-Militäraktion gegen die Bundesrepublik Jugoslawien (März bis Juni 1999) und beteiligten sich anschließend an der Durchsetzung einer Friedensregelung. Nach dem Wye-Abkommen (Oktober 1998) unternahmen die USA Bemühungen, dem immer wieder von Rückschlägen begleiteten Nahostfriedensprozeß neue Impulse zu verleihen (u.a. Nahostgipfel im Juli 2000 in Camp David).
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- Die USA im 21. Jahrhundert -
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Die Präsidentschaftswahlen am 7.11.2000 entschied der texanische Gouverneur G. W. Bush aufgrund des knappen Ergebnisses erst nach wochenlangen juristischen Auseinandersetzungen mit dem demokratischen Herausforderer, Vizepräsident A. Gore, für sich (Eingreifen des Obersten Gerichtshofes der USA mit einem Richterspruch am 12.12.2000). Als 43. Präsident der USA (Amtsantritt am 20.1.2001) nominierte Bush mit C. L. Powell erstmals einen schwarzen Amerikaner als Außenminister, Vizepräsident wurde R. B. Cheney. Innenpolitisch setzte sich die Regierung Bush u.a. für erhebliche Steuersenkungen ein (im Mai 2001 vom Kongreß in Höhe von 1,35 Billionen Dollar gebilligt). Wirtschaftlich sah sich die neue Administration einer Abschwächung der amerikanischen Konjunktur gegenüber.
Sicherheitspolitisch forcierte die neue Administration das bereits unter der Regierung Clinton entstandene Projekt einer Raketenabwehr (NMD), was insbesondere auf Kritik von Rußland und der VR China stieß, aber auch unter den europäischen Verbündeten nicht unumstritten blieb. Die neue Regierung Bush hielt an einem harten Kurs gegenüber Irak fest (im Februar 2001 wieder amerikanisch-britische Luftschläge). Mit seiner ersten außenpolitische Visite nach dem Amtsantritt in Mexiko (Februar 2001) betonte Bush die Partnerschaft zu diesem Nachbarland. Der Zusammenstoß eines amerikanischen Aufklärungsflugzeugs mit einem chinesischen Abfangjäger am 1.4.2001 vor der südchinesischen Küste und seine Folgen (Tod des chinesischen Piloten, zeitweises Festhalten der notgelandeten amerikanischen Besatzung und längere Beschlagnahme der amerikanischen Maschine auf Hainan) hatten wochenlange Spannungen zwischen den USA und der VR China zur Folge. Mit dem Austritt eines liberalen republikanischen Senators aus seiner Partei gewannen die Demokraten im Mai 2001 erstmals seit 1994 wieder die Mehrheit im Senat.
Eine neue Dimension des Schreckens brachte das neue Jahrtausend mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. In der Folge kam es zum Krieg in Afghanistan, nachdem das dort herrschende Regime der Taliban sich dazu entschlossen hatte, den Beschlüssen des UN-Sicherheitsrates, den mutmaßlichen Urheber der Anschläge, Osama bin Laden, an die USA auszuliefern, nicht Folge zu leisten. Der Krieg in Afghanistan mit dem Sturz der Taliban war der erste in einer Reihe von Maßnahmen im "Kampf gegen den Terrorismus" ("war on terrorism"), der seitdem einen wesentlichen Schwerpunkt der amerikanischen Außen- und Innenpolitik bildet.
In diesem "Kampf gegen den Terrorismus" rückte Ende des Jahres 2002 zunehmend der Irak in den Mittelpunkt des Interesses der amerikanischen Regierung. Wiederholt wurde das irakische Regime unter Saddam Hussein beschuldigt, Menschenrechte zu verletzen, den Terrorismus und insbesondere die Al-Qaida zu unterstützen, Massenvernichtungswaffen zu entwickeln beziehungsweise zu besitzen und damit gegen die Resolution 1441 des UN-Sicherheitsrates zu verstoßen. Am 20. März 2003 begannen amerikanische und britische Truppen unter der Führung der USA den Dritten Golfkrieg. Weltweite Proteste folgten. Kritiker bezweifelten die völkerrechtliche Legitimation des Krieges. Nach nur 3 Wochen war Bagdad besetzt und das Kriegsende wurde verkündet. Im Dezember 2003 konnte der flüchtige Saddam Hussein gefangengenommen werden. Seitdem sind die Besatzungsmächte damit beschäftigt, die Kontrolle über das Land zu gewinnen und zu halten - und sehen sich einem Aufstand der Einheimischen entgegen, der sich in vielen blutigen Einzelaktionen äußert. Das Scheitern der amerikanischen und britischen Truppen, die Ordnung (wieder-)herzustellen, entwickelt sich in beiden Ländern zu einem möglichen Fallbeil für die Regierung. Die Behauptungen, der Irak habe in den Jahren 2001 - 2003 Massenvernichtungswaffen besessen und terroristische Aktivitäten im Ausland unterstützt, konnten bisher nicht belegt werden. Die Diskussion über die Legitimation des Krieges hält derweil an.
Im Jahre 2004 wurde George W. Bush wiedergewählt. Im Frühjahr 2009 übernahm mit Barack Obama zum ersten Mal ein afro-amerikanischer Kandidat das höchste Staatsamt.
...wird fortgesetzt ...
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